Ferdinand von Schirachs "Verbrechen" im ZDF

Das Foto zeigt Ferdinand von Schirach. Mit freundlicher Erlaubnis des Piper Verlages.

Die sechsteilige Serie Verbrechen im ZDF erzählt die Kriminalfälle des Ferdinand von Schirach. Und zwar aus der Perspektive des Strafverteidigers Friedrich Leonhardt, dem Josef Bierbichler markant Gesicht und Statur leiht. Die Geschichten entfalten eine Bandbreite von einer fürchterlichen Ehe in einer schwäbischen Kleinstadt über das zweifelhafte Liebesleben eines Berliner Großindustriellen bis zu Kleinkriminellen aus Berlin-Neukölln, die den Falschen berauben und einem Berufskiller gegenüberstehen. So kann es gehen im Leben, dessen zumindest kriminelle Vielfalt abgebildet wird. Jobst Christian Oetzmann, André Georgi und Nina Grosse schrieben das Drehbuch nach den erfolgreichen Kurzgeschichten von Ferdinand von Schirach, die bei Piper erschienen. Wochenlang führte der Band die Spiegel-Bestseller-Liste an, er wurde in mehrere Sprachen übersetzt und mit dem Kleist-Preis ausgezeichnet.

Regie bei der Serie führten Jobst Christian Oetzmann und Hannu Salonen. Produzent ist Oliver Berben.
Gestartet wird die sechsteilige Reihe am Sonntag, 7. April 2013, 22.00 Uhr im ZDF auf dem Sendeplatz, auf dem sonst Kommissarin Lund oder Inspektor Barnaby das Publikum unterhalten.

Es beginnt mit der Geschichte um den Arzt im Schwäbischen, der jahrelang von seiner Ehefrau terrorisiert wurde, bis er es nicht mehr ertragen konnte. Nach endlosen Demütigungen und Gemeinheiten erschlägt er sie mit der Axt und zeigt sich selbst bei der Polizei mit den Worten an: „Ich hab’ Ingrid kleingemacht.“

Ferdinand von Schirachs Geschichten sind aus der nüchternen Distanz des Anwalts erzählt, der Fakten braucht, um seine Klienten vor Gericht zu verteidigen. Und grade diese vordergründige Nüchternheit lässt das Erzählte mit Wucht wirken, wenn man die Episoden zu Ende gelesen hat. Dass den Geschichten wahre Fälle zugrunde liegen, macht sie so plastisch grausam. Man darf gespannt sein auf die filmische Umsetzung.