Internationale Tagung zur ARD-Reihe TATORT

Das Foto zeigt Prof. Stefan Scherer, Institut für Literaturwissenschaft, KIT. Foto: © Martin Lober, KIT

Der sonntägliche TATORT in der ARD ist ein Zuschauermagnet, es ist die älteste und eine der beliebtesten Krimireihen in Deutschland. Das Erfolgsrezept: „Der Tatort ist der wahre Gesellschaftsroman der Bundesrepublik Deutschland. Seine föderalistische Struktur macht ihn einzigartig: Jeder Sender der ARD steuert eine oder mehrere Serien bei, die regional geprägt sind“, sagt Stefan Scherer, Professor für Neuere Deutsche Literatur am Karlsruher Institut für Technologie (KIT). „So werden immer wieder neue Konzepte eingeführt, die Mentalität und Lebensstil der jeweiligen Zeit und Region widerspiegeln.“

Professor Scherer ist einer der führenden Tatort-Forscher Deutschlands. Er untersucht gemeinsam Professorin Claudia Stockinger und Dr. Christian Hißnauer von der Universität Göttingen, wie die Reihe soziale Entwicklungen und regionale Lebensverhältnisse widerspiegelt. Ungefähr 500 Folgen haben die literaturwissenschaftlichen Ermittler bislang analysiert, sie achten dabei auf Kriterien wie wie Ermittlungszeit, Opferwahl und Rauminszenierung. Ein Ergebnis der Forscher: „Seit dem Tatort-Start in den 1970er-Jahren ist die Reihe deutlich vielfältiger geworden: Heute gleicht die Bildästhetik vieler Folgen der eines Spielfilms. Die Ermittlerinnen und Ermittler werden immer individueller, sie sind in ihr Milieu eingebunden und auch ihr Privatleben wird thematisiert.“

An der Universität Göttingen findet vom 20. bis zum 22. Juni 2013 die internationale Tagung „Zwischen Serie und Werk: Die ARD-Reihe Tatort im fernseh- und gesellschaftlichen Kontext“ statt.

Tagungsprogramm: hier klicken

Informationen zur Arbeit von Professor Scherer