Mords-Launen in der Villa Schnitzler bei Kerzenschein und Wein

Verbreiteten kriminell gute Laune in der Villa Schnitzler: Links beginnend: Leila Emami, Claudia Schmid, Fenna Williams, Markus Fischer und Stefanie Tettenborn.

Kriminell ging es zu, zumindest literarisch, am Freitagabend in der Villa Schnitzler in Wiesbaden, zu dem die Volkshochschule als Veranstalter eingeladen hatte. Leila Emami aus Rüdesheim, Claudia Schmid aus Mannheim und Fenna Williams aus Wiesbaden wurden in dem liebevoll dekorierten Raum temperamentvoll unterstützt von der Mezzosopranistin Stefanie Tettenborn und dem wunderbaren Pianisten Markus Fischer.
Die Krimi-Autorinnen stellten sich gut durchchoreografiert gegenseitig vor, Claudia Schmid reizte die Lachmuskeln der Gäste mit ihrer humorvollen Geschichte "Dumm gelaufen", die von einem Versicherungsbetrug handelt. Leila Emami entführte mit britischem Humor in das Jahr "1987" und Fenna Williams ließ mit witzigem Esprit in "Der Atem des Teufels" drei Schwestern in die eigene Falle laufen. Stefanie Tettenborn und Markus Fischer sorgten jeweils gekonnt für die musikalische Überleitung, bevor die Gäste zu einem Glas Wein in die reizend ausgestattete Bibliothek der Villa zu einem Glas Wein gebeten wurden.

Mit "Ohne Krimi geht die Mimi nie ins Bett" wurde die Pause akustisch beendet und nachdem alle wieder Platz genommen hatten, ging es weiter mit drei kriminellen Kostproben aus der von Leila Emami und Fenna Williams herausgegebenen Anthologie "Hortus Delicti", aus der alle drei Autorinnen ihre Texte vortrugen. Wobei den drei Autorinnen ein ähnlicher feinsinniger Humor zueigen ist und sie ihre Geschichten jeweils mit schauspielerndem Einsatz vortrugen. Leila Emami erzählte von einer krimibegeisterten Buchhändlerin und entführte die Leser ins Kloster Eberbach, bei Fenna Williams kam im Sortengarten in Medenbach Fallobst zum Einsatz und Claudia Schmid führte eine Heiratsschwindlerin in Worms-Herrnsheim vor. Die Besonderheit der Anthologie "Hortus delicti" besteht nämlich darin, dass jeder Kurzkrimi in einem anderen Park handelt. Übergeleitet wurde jeweils musikalisch auf hin- und mitreißende Art von Stefanie Tettenborn und Markus Fischer.

Mit "Wenn ich vergnügt bin, muss ich singen", wurden die zufriedenen Gäste, die zuvor reichlich dem Angebot des Büchertisches zugesagt hatten, gut gelaunt in die dunkle Nacht entlassen. Nicht ohne ihnen einen guten Heimweg zu wünschen.

Die Villa Schnitzler in Wiesbaden war Schauplatz eines gelungenen Krimiabends. Foto: Kriminetz.