Preis für Schauspielkunst 2016 für Ulrich Tukur und Maria Furtwängler

Der Schauspieler, Musiker und Schriftsteller Ulrich Tukur erhält den Preis für Schauspielkunst 2016. Foto: © Jürgen Schmid, Kriminetz

Zu Gast auf der Parkinsel von Ludwigshafen am Rhein war der Schauspieler Ulrich Tukur schon oft, immer mit herausragenden Filmen. Jetzt ehrt den Ausnahme- Schauspieler das Festival des deutschen Films mit dem „Preis für Schauspielkunst“. Der Preis wird im Rahmen einer Galaveranstaltung verliehen.

Festivaldirektor Dr. Michael Kötz :„Man glaubt ihm jede Rolle, die er spielt. Aber das genügt ihm nicht. Er tritt mit seinen Rhythmus-Boys auf, spielt Theater, macht Hörspiele - und Erzählungen schreibt er auch noch. Und das während Dreharbeiten und nicht einmal am Wohnort in Venedig. Absolut hyperaktiv! Kennt ihn jemand nicht? Zumindest als Felix Murot, Tatort-Kommissar des HR, der schon anfing, mit sich selbst zu sprechen (Tatort: Wer bin ich?) oder sich richtig umzubringen (Tatort: Es lebe der Tod) – es nützt nichts. Murot darf nicht sterben! Das Publikum liebt ihn. Ob er als Herr Lenz in den Frühling reist oder ob er Bernhard Grzimek spielt (bei Richter), Erwin Rommel (bei Stein), den Hochstapler Dieter Glanz (bei Dieter Wedel), einen Baron (bei Michael Haneke), den John Rabe (bei Gallenberger) oder den Zauberkünstler (bei Costa-Gavras), einen Kunstsammler, einen Stasi-Offizier (Das Leben der Andern), einen BKA-Beamten oder das RAF-Mitglied Andreas Baader (bei Reinhard Hauff), um nur ein paar Beispiele zu nennen aus 75 Filmrollen - 2,4 Rollen im Durchschnitt pro Jahr – all das reicht immer noch nicht, um ihn zu erfassen. Denn er steht nicht nur auch als Leadsänger auf der Bühne, er spielt auch Theater. Entdeckt von Zadek, wurde er 1986 zum Theaterschauspieler des Jahres gekürt, war Kodirektor der Hamburger Kammerspiele und vieles mehr. Es finden sich aber auch noch 15 Hörspiele mit ihm, 13 CDs mit den Boys, und Buchautor ist er auch noch, zuletzt mit „Die Spieluhr“ bei Ullstein 2013. Er hat schon 20 Preise überreicht bekommen, vom Deutschen Filmpreis über den Grimme-Preis bis zum Niedersächsischen Staatspreis, alles deutlich ehrwürdiger als bei uns — aber er wolle zu uns auf die Insel kommen, hat er vom Wohnsitz in Venedig aus geschrieben, unbedingt, würde mit dem schnellen Wagen und seiner Frau am Sonntag — nach dem Konzert am Abend zuvor auf der Kieler Woche — heranbrausen.“

Im Anschluss an die Preisverleihung läuft der Film „Herr Lenz reist in den Frühling“ – mit Ulrich Tukur. Die Antworten auf die sieben Fragen von Kriminetz könnt ihr hier lesen.

Das Festival des deutschen Films ehrt 2016 - neben Ulrich Tukur - auch Maria Furtwängler mit dem „Preis für Schauspielkunst“. Der Preis wird im Rahmen einer Galaveranstaltung verliehen. Und das sagt Festivaldirektor Dr. Michael Kötz über sie: „Es ist umwerfend, wie sie spielt. Tochter einer Schauspielerin und eines Architekten, abstammend aus berühmten Hause, promovierte Ärztin, Ehefrau des Verlegers Hubert Burda, hoch aktiv in sozialem Engagement (von Gewalt gegen Kinder, Armut in der Dritten Welt bis zur Krebsvorsorge) — trotz all dem und vor allem aber eine großartige Schauspielerin. Wir sind stolz, sie bei uns zu haben und ihr unseren Preis für Schauspielkunst 2016 zu überreichen!“

Im Anschluss an die Preisverleihung läuft „Das Wetter in geschlossenen Räumen“ von Regisseurin Isabelle Stever - mit Maria Furtwängler in der Hauptrolle.

Die bisherigen Preisträger für Schauspielkunst des Festival des deutschen Films:
Hanna Schygulla (2005)
Klaus Maria Brandauer (2006)
Katja Riemann (2007)
Nina Hoss / Devid Striesow (2008)
Hannelore Elsner (2009)
Moritz Bleibtreu (2010)
Andrea Sawatzki (2011)
Sandra Hüller / Otto Sander (2012)
Bruno Ganz (2013)
Anna Loos / Jan Josef Liefers (2014)
Corinna Harfouch / Mario Adorf (2015)

Das Festival des deutschen Films findet vom 15. Juni bis zum 3. Juli 2016 auf der Ludwigshafener Parkinsel statt.