Sieben Fragen an Alexander Hartung

Das Foto zeigt den Schriftsteller Alexander Hartung.

Der Schriftsteller Alexander Hartung wurde 1970 in Mannheim geboren. Er begann bereits während seines Volkswirtschaftsstudiums mit dem Schreiben und entdeckte seine Vorliebe für Krimis. Mit den ersten vier Bänden der Jan Tommen-Serie eroberte er die Kindle-Bestsellerliste. Drei der Bände sind mittlerweile bei Ullstein erschienen.

Nach Ich werde nicht ruhen liefert er mit Was verborgen bleiben sollte (Band 5) neuen Stoff für Fans der Reihe. Demnächst erscheint bei Edition M Auf zerbrochenem Glas. Nik Pohl ermittelt erstmals in München.

Alexander Hartung lebt mit seiner Familie in seiner Geburtsstadt Mannheim.

Für Kriminetz beantwortete Alexander Hartung sieben Fragen.

Kriminetz: Volkswirtschaftslehre und Krimis haben auf Anhieb wenig gemeinsam. Oder etwa doch?

Alexander Hartung: Gute Frage.
Auch wenn ich mich mit beidem auskenne, so fällt es auch mir schwer, eine Verbindung herzustellen. Volkswirtschaft hat mich aus beruflicher Sicht immer interessiert. Krimis waren mein Hobby. Noch ist beides getrennt.
Sicher sagen kann ich nur sagen, dass Volkswirtschaft beim Schreiben von Krimis nicht hilft.

Kriminetz: Du bist als Self-Publisher gestartet. Weshalb hast du diesen Weg gewählt?

Alexander Hartung: Das Selfpublishing war nur ein sehr kurzer Ausflug, da mein erstes Verlagsbuch nicht gut gelaufen ist und die Agentur meine Jan-Tommen-Krimis nicht vermitteln konnte. Daraufhin habe ich mich von der Agentur getrennt und habe „Bis alle Schuld beglichen“ im SP veröffentlicht. Wenige Monate später ist amazon publishing darauf aufmerksam geworden. Das war der Beginn unserer sehr erfolgreichen Zusammenarbeit.

Kriminetz: Hast du dabei von Anfang an Dienstleistungen, wie sie Verlage erbringen (professionelle Covergestaltung etc.), in Anspruch genommen?

Alexander Hartung: Das war damals noch nicht so ausgeprägt wie heute. Beim Cover hat mir ein Freund geholfen. Wäre ich heute SP’ler würde ich aber auf alle diese professionellen Dienstleistungen zurückgreifen. Ich finde es beeindruckend, wie sich diese „Szene“ entwickelt hat.

Kriminetz: Mit „Die Rache des Inquisitors“ hast du einen historischen Roman verfasst. Welche Epoche der Geschichte interessiert dich am meisten?

Alexander Hartung: Das späte Mittelalter und die Renaissance sowie die Themen Inquisition und Hexenverfolgung.

Kriminetz: Deine Reihe um Jan Tommen spielt in Berlin. Kennst du die Stadt aus eigenem Erleben?

Alexander Hartung: Ich kenne mich in Berlin gut aus, weil ich dort ein halbes Jahr gelebt und gearbeitet habe. Mindestens einmal im Jahr besuche ich unsere Hauptstadt, weil es dort noch so viel zu entdecken gibt. Dann suche ich auch mögliche Handlungsorte auf.

Kriminetz: Lesungen sind eine Gelegenheit, die Leserschaft persönlich kennen zu lernen. Womit überrascht du dein Publikum?

Alexander Hartung: Letztes Mal wurde ich vor der Lesung entführt. Ein eingeweihter Schauspieler hat dann den Kommissar gemimt und die Lesung unterbrochen. Wir haben die Forderungen des Entführers eingespielt und die Vorleserin auf der Bühne wurde befragt. Bis zur Aufklärung war das Publikum nie ganz sicher, ob es eine Show oder echt war. Das Erpresservideo findet man übrigens noch auf meiner Facebook-Seite.
Bei meiner jetzigen Tour nehme ich die Zuschauer mit an einen Tatort, zeige ihnen Beweise, Aussagen und lasse sie mitermitteln. Denn Fall habe ich mit einem Kommissar zusammen erarbeitet. Vor der Auflösung lasse ich die Zuschauer abstimmen, ob es sich um einen Mord handelt oder nicht. Dann löse ich auf und diskutiere mit dem Publikum das Ergebnis. Das macht immer sehr viel Spaß

Kriminetz: Du hast neben dem Schreiben einen »Brotjob« und engagierst dich in deiner Heimatstadt politisch. Wann findest zu Zeit zum Schreiben?

Alexander Hartung: Das geht nur mit viel Disziplin und Flexibilität. Ich habe kaum regelmäßige Schreibzeiten, sondern muss von Woche zu Woche sehen, wann ich dazu komme. Daher schaffe ich auch nie mehr als ein Buch im Jahr. Ich hoffe, das wird bald besser …

Kriminetz: Vielen Dank, Alexander Hartung, für die Beantwortung der sieben Fragen.

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