Sieben Fragen an Jörg Maurer

Jörg Maurer: Schriftsteller und Musik-Kabarettist. Foto: © Gaby Gerster

Der Schriftsteller und Musik-Kabarettist Jörg Maurer stammt aus Garmisch-Partenkirchen. Er studierte Germanistik, Anglistik, Theaterwissenschaften und Philosophie und wurde sowohl als Autor als auch als Kabarettist mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Kabarettpreis der Stadt München, dem Agatha-Christie-Krimi-Preis, dem Ernst-Hoferichter-Preis, dem Publikumskrimipreis MIMI und dem Radio-Bremen-Krimipreis.

Mit Am Abgrund lässt man gern den Vortritt erscheint am 21. März 2018 sein 10. Alpenkrimi mit Kommissar Hubertus Jennerwein im Fischer Verlag.

Für Kriminetz beantwortete Jörg Maurer sieben Fragen.

Kriminetz: Herr Maurer, Sie sind „von Haus aus“ Musik-Kabarettist. Was war der Auslöser für Sie, sich in der schreibenden Zunft zu bewegen?

Jörg Maurer: Ich habe eigentlich auch schon vorher gern und viel geschrieben, hauptsächlich Kabarett-Szenen und Lied-Texte. Das hat sehr großen Spaß gemacht, aber solche Texte sind furchtbar kurz, oft nicht länger als die berühmten 1:30 Minuten. Da träumt man doch davon, mal etwas Großformatigeres anzupacken. Das habe ich mit meinem ersten Roman "Föhnlage" gemacht, und ich bin dabei geblieben.

Kriminetz: Welche „Zutat“ gehört Ihrer Meinung nach unbedingt in einen Kriminalroman?

Jörg Maurer: Der Humor! Die Ironie! Die Satire! Die Großen der Zunft haben es vorgemacht und dunkle Mordermittlungen immer mit komischen Elementen aufgelockert. Schon der Urvater der Gattung, Edgar Allan Poe, hat seinen Detektiv Auguste Dupin spleenig und als belächelnswerten Egghead gezeichnet. Denken Sie auch an Agatha Christies skurrile Szenarien und Raymond Chandlers schräge Metapherngebirge – Humor gibt der spannenden Handlung die gewisse ironische Distanz und macht sie auf diese Weise noch spannender.

Kriminetz: Brauchen Sie das Bayerische als Background für Ihre Arbeit?

Jörg Maurer: Nein.

Kriminetz: Bitte vervollständigen Sie folgenden Satz: Die Krimi-Landschaft wäre ohne die Alpen-Krimis …

Jörg Maurer: ... flacher?

Kriminetz: Was würden Sie gern tun, wenn Sie nicht das täten, was Sie momentan tun?

Jörg Maurer: Wenn ich nicht das täte, was ich jetzt tue, dann würde ich davon träumen, das zu tun, was ich jetzt gerade tue.

Kriminetz: Sie waren, ganz zu Beginn Ihrer beruflichen Laufbahn, als Lehrer tätig. Vermissen Sie den Umgang mit jungen Menschen ein wenig?

Jörg Maurer: Ja, schon, ich war nämlich sehr gerne Lehrer. Als risikofreudiger Mensch und begeisterter Job-Hopper habe ich mich damals, zum Entsetzen meiner Eltern, für den künstlerischen Beruf entschieden. Am liebsten würde ich beides sein, Autor und Lehrer – man lernt nämlich sehr viel dabei, wenn man Schülern etwas erklären muss. Aber das geht leider aus zeitlichen Gründen nicht. Deshalb machen mir Lesungen in Schulen großen Spaß, da freue ich mich jedes Mal darauf.

Kriminetz: Welches ist ihr Lieblings-Urlaubsziel?

Jörg Maurer: Da gibt es mehrere. Die Inselgruppe Tristan da Cunha in Edgar Allan Poes Roman Arthur Gordon Pym. Oder der "Wald bei Athen" in Shakespeares Sommernachtstraum. Oder das San Francisco von Dashiell Hammetts Der Malteserfalke. Gern bin ich auch im St. Petersburg von Dostojewskis Schuld und Sühne. In diese (und viele andere) Orte lese ich mich immer wieder gerne hin.

Kriminetz: Vielen Dank, Jörg Maurer, für die Beantwortung der sieben Fragen.

Jörg Maurer: Gern geschehen!

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