Sieben Fragen an Volker Backert

Der Schriftsteller Volker Backert. Foto: © Jürgen Schmid, Kriminetz

Volker Backert wurde in Coburg geboren und wuchs am Obermain auf. Seine Bundeswehrzeit absolvierte er in Gießen (Nachschub) und Hammelburg (Kampftruppenschule 1). Das Studium in München schloss er als Dipl.-Verwaltungswirt ab. In Bayreuth war er Teamleiter (Leistungsabteilung) der LSV Ober- und Mittelfranken. Bei der Stadt Coburg sammelte er zunächst während der Wendezeit „unschätzbare Erfahrungen im Sozialamt“, seit 1995 als Abteilungsleiter der Stadt Coburg für Öffentliche Sicherheit in enger Zusammenarbeit mit der Polizei.

2010 war es dann soweit: Der Kölner Emons-Verlag veröffentlicht Backerts ersten Kriminalroman Das Haus vom Nikolaus mit Kommissar Charly Herrmann und der SOKO Franken. Der Roman kommt auf die Vorschlagsliste zum Friedrich-Glauser-Preis für das beste deutschsprachige Krimi-Debüt. Der zweite Roman Todesfessel erschien 2012, 2015 mit Hardrock, der dritte Franken-Thriller. Sein aktuell veröffentlichter Krimi heißt Rhein-Main-Bestie.

Volker Backert ist Mitglied im Syndikat, der Vereinigung deutschsprachiger Krimiautoren. Und er ist Deutschlands einziger krimischreibender Standesbeamte.

Für Kriminetz beantwortete Volker Backert sieben Fragen.

Kriminetz: Worum geht es in deinem soeben erschienenen Krimi „Rhein-Main-Bestie“?

Volker Backert: Zwölf Tage vor der Wahl: Deutschlands gefährlichster Triebtäter bricht aus der Sicherungsverwahrung aus. Er will sich an Kommissar Charly Herrmann rächen, der ihn vor zehn Jahren hinter Gitter brachte. Der Ausbruch befeuert in Charlys Wahlkreis den schmutzigen Wahlkampf eines jungen rechten Kandidaten, Sohn eines früheren Kollegen von Charly. Ein grausamer Mord im engsten Umfeld des Kommissars führt zu einem tödlichen Showdown am Wahlabend. (Einen Trailer zur „Rhein-Main-Bestie“ kann man sich anschauen auf volkerbackert.com; den Soundtrack zum Roman gibt’s als Playlist auf Spotify).

Kriminetz: Dein Kommissar Charly Herrmann - wofür liebst du ihn?

Volker Backert: Seine rebellische Ader, sein Kampf gegen Arschkriecher und Karrieristen, seine Lebensgier! Nicht zu vergessen sein exquisiter Musikgeschmack (Oldies der 60er und 70er, seine Lieblingsband sind die Stones). Last not least seine Liebe zum Kristallweizen ;-)

Kriminetz: …und was regt dich an ihm auf?

Volker Backert: Der Kerl ist einfach nicht kleinzukriegen. Irgendwie schafft er es immer wieder, den Kopf doch noch aus der Schlinge zu ziehen. Aber irgendwann krieg‘ ich ihn…

Kriminetz: Standesbeamter und Krimiautor. Wann nimmst du dir die Zeit zum Schreiben?

Volker Backert: Morgens im Zug, mittags im Café (mit einem schlichten schwarzen Moleskine-Notizbuch). Abends am Laptop – wenn mich nicht die Suche nach der passenden, inspirierenden Musik zu lange aufhält…

Kriminetz: Was erwartet die Gäste deiner Lesungen?

Volker Backert: Spannung, Nervenkitzel, lustige Momente. Viel Zeit für Fragen und Gespräche hinterher. Nicht zu vergessen die passende Musik durch meinen Begleiter, den legendären „Mafia-Gitarristen Franco Corleone“.

Kriminetz: Welche Bücher liest du selbst am liebsten?

Volker Backert: Internationale Krimis und Thriller, zuletzt Don Winslows „Corruption“. Auch George P. Pelecanos („Washington-Trilogie“), Jean Claude Izzos „Marseille-Trilogie“ oder Val McDermid („Erfinder des Todes“) und Richard Lange („Angel Baby“) sind absolute Lese-Empfehlungen.

Kriminetz: Deine Ähnlichkeit zu einem bekannten Rocksänger ist auffallend. Wurdest du schon mal gebeten, nach der Trauung ein Ständchen fürs Brautpaar zu geben?

Volker Backert: (lacht) Nein, das nicht. Obwohl wir mit unserer Kirchen-Band in meinem Heimatort schon Leonard Cohens „Hallelujah“ drauf haben. Aber das mit den vermeintlichen Ähnlichkeiten ist manchmal wirklich lustig: Normalerweise wurde ich immer auf „Rod Stewart“ angesprochen. Neulich, im Urlaub in Dublin, war es plötzlich „Bob Geldof“. OK, auch damit kann ich notfalls noch leben - solange ich noch nicht mit Keith Richards verwechselt werde…

Kriminetz: Vielen Dank, Volker Backert, für die Beantwortung der sieben Fragen.

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SYNDIKATS-Kollegen bei der Criminale in Graz: Claudia Schmid trifft Volker Backert. Foto: © Jürgen Schmid, Kriminetz