Simon Beckett live erlebt

Im großen Saal des Filmpalastes von Lüneburg: Margarete von Schwarzkopf, Simon Beckett, Johannes Steck. Foto: © Lünebuch

„Simon Beckett kommt am 1.11.14 zum 5. Krimifestival nach Lüneburg“, als ich das hörte, sicherte ich mir sofort meine Karte. Obwohl die Veranstaltung im großen Saal des Filmpalastes statt fand, der bis zu 450 Leute fasst, waren die Karten bald ausverkauft.

Endlich war es soweit. Mittags plagte mich noch die Frage: „Soll ich alle Bücher zum Signieren mitnehmen?“ Ich packte alle meine Simon Beckett Bücher ein! Alle!

Ich saß in der zweiten Reihe mittig und hatte super Sicht auf das Trio. Denn Simon Beckett wurde begleitet von Margarete von Schwarzkopf, die Jurymitglied der KrimiZeit-Bestenliste ist, und Johannes Steck, der den Büchern von Beckett seine einzigartige Stimme verlieh. Margarete von Schwarzkopf moderierte den Abend und so erfuhr das Publikum einiges über den Autor.

Mit seinen Büchern, die vom forensischen Anthropologen David Hunter handeln (z. B. Chemie des Todes), und deren Details über Verwesungsprozesse, die er an der Body Farm der University of Tennessee gesammelt hatte, begeisterte er Millionen. Seine Krimis sind in 29 Sprachen übersetzt worden. Simon Beckett war aber nicht immer Schriftsteller, wie Jan Orthey - der Inhaber der Buchhandlung Lünebuch - verriet, sondern er arbeitete schon als Hausmeister, Immobilienmakler, Englisch- und Spanischlehrer und Schlagzeuger.

In seinem neusten Buch „Der Hof“ hat Beckett eine neue Figur geschaffen: Sean, der aus England nach Südfrankreich flieht. Dort muss er sich nach einer Verletzung auf einem Hof verstecken. Und sowohl der Hof und seine Bewohner als auch Sean bergen Geheimnisse.

Simon Beckett verrät, das es sehr schwer war, die richtige Balance zu finden, zwischen Spannung erzeugen und dem Leser etwas zu verraten. Das hat länger gedauert als er geplant hatte.

Wie Sean auf den Hof kommt und von seinen späteren Aufgaben auf dem Hof, davon liest Johannes Steck dem Publikum vor. Durch seine markante Stimme wird der Geschichte Leben eingehaucht. Besonders gut hat er den Hofbesitzer Arnaud gelesen. Ich bekam richtig Gänsehaut. Arnaud empfand ich schon beim Lesen als düstere Gestalt, aber mit der Stimme von Johannes Steck war er richtig unheimlich.

J. Steck erzählte, dass er glaubt, wenn die Geschichte für ihn lebendig ist, dann ist sie auch für seine Zuhörer lebendig. Für Simon Beckett sind seine Protagonisten dann lebendig, wenn er ihnen Namen gibt. Vorher sind sie noch nicht ausgereift und er feilt an ihnen herum.
Zum Schluss las der Autor noch auf Englisch aus seinem gerade entstehenden Hunter-Buch vor. Ich kann es gar nicht abwarten, es zu lesen.

Hier könnt ihr meine Rezension zum Buch „Der Hof“ lesen.

Und ein Krimietz-Interview gibt es auch dazu: Sieben Fragen an Simon Beckett

P.S.: Simon Beckett hat alle meine Bücher signiert! Alle! :-)

Im Gespräch: Margarete von Schwarzkopf, Simon Beckett, Johannes Steck. Foto: © Lünebuch