Ein todsicherer Plan

Richy Müller als Schreiner Klaus Roth in "Ein todsicherer Plan". Foto: © SWR/Johannes Krieg

Einen todsicheren Plan hat sich der Schreiner Klaus Roth da zurecht gelegt, einen, bei dem garantiert nichts schief gehen kann. Aufs Kreuz hat man ihn gelegt, den rechtschaffenen kleinen Handwerker, der mit seinen Händen arbeitet und niemand übers Ohr haut. So wie seine Bank, der er vertraut hat, und die jetzt seinen Kredit, mit dem er glaubte, seine Existenz zu sichern, zu einem Finanzprodukt in Zeiten des Hyperkapitalismus gemacht hat. Einem vermeintlich seelenlosen Produkt, mit dem irgendeiner von seinem Schreibtisch aus Profit macht. Aber hinter dem Kredit steckt ein Mensch mit seiner gesamten Existenz, die nun den Bach hinunter geht. Jetzt, wo man ihm den Kredit gekündigt hat, muss der kleine Schreiner Roth Insolvenz anmelden, und alles, wofür er seit Jahrzehnten gewerkelt hat, ist einfach so futsch.

Aber Klaus Roth, der auch noch eine Familie zu ernähren hat, wehrt sich. Gemeinsam mit seinem Kumpel Achim Buchert, der Erfahrung aus dem Krieg in Afghanistan hat, überfällt er einen Geldtransport der Bank in dem kleinen Ort, in dem ihn jeder kennt. Doch der Plan geht schief und Klaus findet sich in einer Situation wieder, die er so nicht vorher gesehen nicht.

Während sich Klaus Roth und Achim Buchert mit fünf Geiseln in der Bankfiliale verschanzen, zieht draußen die Polizei auf. Schaulustige gaffen, drängen nach vorne, denn der Bankräuber ist doch einer von ihnen, einer den sie kennen. „Das ist doch der Klaus Roth!“ Einer von ihnen, einer aus ihren Reihen. Das Verhalten der Bank hätte jeden von ihnen treffen können, aber trifft es uns auch nicht alle? Während der örtliche Polizeichef auf Deeskalation setzt, ändert sich mit dem Eintreffen der LKA-Beamtin Alexandra Beck die Situation. Alexandra Beck setzt auf hartes Durchgreifen. Doch auch der ehemalige Afghanistan-Kämpfer Achim Buchert ist zur Härte bereit.

Autor Holger Karsten Schmidt, zweifacher Grimme-Preisträger und Regisseur Roland Suso Richter, der ebenfalls bereits mit mehreren Preisen ausgezeichnet wurde, erzählen in Ein todsicherer Plan davon, wie ein kleiner Handwerker sich sein Recht selbst verschaffen will und dabei ein Geiseldrama auslöst. Er findet sich als Akteur in einem Stück wieder, dessen Dramaturgie ihm entgleitet und dessen Eskalation er nicht aufzuhalten vermag.

Der Arbeitstitel des Films lautete „Ein todsicheres Ding“. Gedreht wurde im Sommer 2013 in der Römerstadt Ladenburg. Ein leerstehendes Ladengeschäft wurde für die Dauer der Dreharbeiten in eine Bankfiliale umgestaltet, einige der Bewohner Ladenburgs wurden als Komparsen und Kleindarsteller bei den Dreharbeiten miteinbezogen.

Klaus Roth wird von dem unter anderem als Tatort-Kommissar bekannten Richy Müller gespielt. Martin Butzke spielt den zweiten Geisel-Nehmer. In weiteren Rollen sind Anke Sevenich, Christian Beermann, Claudia Eisinger, Michaela Caspar, Frederick Lau, Julia Brendler, Sebastian Gerold, Rainer Furch, Wojo van Brouwer, Markus Ertelt, Dieter Gring und Dijana Grilc zu sehen. Kamera: Jürgen Carle und Christoph Schmitz. Der Film ist eine Produktion des Südwestrundfunks in Zusammenarbeit mit der Maran Film.

Drehbuchautor Holger Karsten Schmidt gab Kriminetz ein Interview, zum Lesen hier klicken.

Sendetermin der Erstausstrahlung: Mittwoch, 14. Mai 2014, 20.15 Uhr im Ersten

Ein leer stehendes Ladengeschäft in Ladenburg wurde für die Dauer der Dreharbeiten zur Bank-Filiale umgestaltet. Foto: © Claudia Schmid, Kriminetz
Regisseur Roland Suso Richter während der Dreharbeiten zu "Ein todsicherer Plan" © Claudia Schmid, Kriminetz