Würde Ulrich Tukur noch immer dort wohnen, wo er die ersten Monate seines Lebens verbrachte, dann hätte er es gar nicht weit gehabt zur Ludwigshafener Parkinsel. Der vielseitige Künstler, der beruflich als Schriftsteller, Musiker und Schauspieler sehr erfolgreich unterwegs ist, wurde nämlich im hessischen Viernheim geboren. Heute lebt er mit seiner Frau, der Fotografin Katharina John, die ihn zur Preisverleihung begleitete, in Venedig und in der Toskana. Die beiden hatten den Familienhund mitgebracht und so lernte das Publikum Ulrich Tukur auch noch als Tierfreund kennen. Was seinen Erfolg ausmacht? Neben der Art, wie er sich seine Rollen aneignet und wie er sie spielt, ist es sicherlich auch die ihm eigene Authentizität, mit der er seine verschiedenen Projekte betreibt. Und diese Freundlichkeit seinem Publikum gegenüber, die so völlig echt und unverstellt wirkt. Man hat als Zuschauer und Zuschauerin sowohl seiner Filme als auch bei seinen Konzerten mit „der ältesten Boygroup der Welt“, Ulrich Tukur & die Rhythmus Boys, den Eindruck, da ist einer mit sich selbst und mit dem was er macht im Reinen. Zur Freude und zum Genuss seines Publikums.
Den zahlreichen Preisen, die er bereits erhielt, wurde nun ein weiterer hinzu gefügt. Beim 12. Festival des deutschen Films in Ludwigshafen wurde ihm der Preis für Schauspielkunst überreicht. 2500 Gäste waren herbei geströmt, um dabei zu sein. Als Festivaldirektor Dr. Michael Kötz Ulrich Tukur und sein Schaffen vorstellte, scherzte der: "Ich bin verwirrt! Bei all den Produktionen, Platten und Büchern — wo sind die ganzen Gagen geblieben?"
Festivaldirektor Dr. Michael Kötz in seiner Laudatio: „Ein Schauspieler ist ein Schauspieler ist ein Schauspieler. Wobei zugegebenermaßen vielleicht nicht jeder in diesem Beruf das wirklich auch weiß. Ulrich Tukur weiß es. Und es beschert ihm eine Distanz zu dem, was er macht, die ganz offensichtlich dazu führt, dass er der jeweils andere, den er spielt, dann auch zu 100 Prozent ist. Er hat keine Scheu davor, weil er sich seiner ziemlich sicher ist. Deshalb ist er auch zu klug, um überheblich zu sein, viel zu verliebt in die Arbeit, um sie bloß stolz vor sich herzutragen und viel zu ehrlich, um irgend etwas vortäuschen zu können, das er nicht wirklich schätzt, wertschätzt, weshalb er stets darauf geachtet hat, so gut es ging, nur Rollen zu spielen, für die er sich nicht schämen muss vor sich selbst. … So ist er: ein Filmstar, der gar keiner ist, kein Aufhebens macht darum, und stattdessen ist er einfach nur — saugut. Unbedingt so weitermachen!“
Im Anschluss an die Preisverleihung wurde in beiden Festivalzelten zeitgleich der Film Herr Lenz reist in den Frühling von Regisseur Andreas Kleinert gezeigt - mit Ulrich Tukur in der Hauptrolle. Kriminetz wünscht Ulrich Tukur noch viele schöne Jahreszeiten und weitere hochverdiente Preise!
Beim 12. Festival des deutschen Films in Ludwigshafen wurde auch der neue HR-TATORT Es lebe der Tod gezeigt.
Ulrich Tukur im Interview mit Kriminetz: hier klicken