Kriminetz Krimi Rezensionen zu Sachbuch

Rezension zu: Voll fiese Flora

Die meisten in diesem Buch vorgestellten Pflanzen wachsen in unserer unmittelbaren Umgebung. Wer freut sich nicht an Pfaffenhütchen, Goldregen, Petersilie und Konsorten? Doch selten macht mensch sich bewusst, dass einige dieser Pflanzen äußerst gefährlich sein können und nicht nur die üblichen Verdächtigen wie Nachtschatten und Tollkirsche. Monika Geier kennt sich aus, schließlich schreibt sie Krimis, und zwar sehr gute. Acht Stück sind bei Ariadne Argument...

Man muss nicht Linguistik studiert haben, denn es wird keine wissenschaftliche Vorbildung benötigt, um den Ausführungen von Patrick Rottler und Leo Martin folgen zu können. Der gemeinsame Band »Die geheimen Muster der Sprache« ist sehr leicht verständlich geschrieben. Exemplarisch werden zunächst einige anonyme Schreiben ausgewertet und dabei die Vorgehensweise forensischer Textanalyse erklärt.

So wird beispielsweise ein Stalker aufgrund der vermehrten...

Rezension zu: Literaturen aus Afrika

Die westliche Sicht auf Afrika ist geprägt von Flüchtlingsströmen und Kolonialismus. Doch wie ist es mit der Sicht der Afrikanerinnen und Afrikaner auf ihren Kontinent? Manfred Loimeier, Professor für afrikanische Literaturen in englischer Sprache an der Universität Heidelberg, nennt seinen Band „Literaturen aus Afrika“ im Untertitel „Aufbruch in ein neues Selbstbewusstsein“. Bei den Heidelberger Literaturtagen 2018 war Ngũgĩ wa Thiong’o, einer der bedeutendsten...

Rezension zu: Tatort Krankenhaus

Es ist ein erschreckendes Bild, welches das Autorenduo Karl H. Beine (Medizinprofessor und Chefarzt) und Jeanne Turczynski (Wissenschaftsredakteurin) von deutschen Krankenhäusern zeichnen. Und man wünscht sich, möglichst lange gesund zu bleiben und dann, wenn man gehen muss, denn das müssen wir wohl alle irgendwann einmal, es dann schnell gehen möge, ohne der Willkür hoffnungslos überforderten, von Kennzahlen gegängelten Personals ausgesetzt zu sein. Da ist in „...

111 Gründe, das klingt zauberhaft, auch wenn es für den überzeugten Krimifan Hardy Crueger sicher kein Problem gewesen wäre, märchenhafte 1001 Grund zu finden. In seinem Buch lädt er ein zu einer Rundreise durch die Welt des Kriminalromans – und er fängt, wie sich das gehört, bei den altehrwürdigen Ahnen hat. Schon der griechische Philosoph Aristoteles hat eine Definition des Kriminalromans gegeben – oder des Thrillers? Die Grenzen sind da fließend. Nicht jeder...

Cover von: Als Mörder geboren
Rezension zu: Als Mörder geboren

Adrian Raine beginnt sein Sachbuch mit einem Vorfall, der ihm selbst passierte und den er nur knapp überlebte. Er schildert mit lebendigen Worten, wie er von einem Einbrecher beinahe selbst getötet worden wäre. Vielleicht trug dieses Erlebnis mit dazu bei, das bereits eingeschlagene Forschungsfeld zu vertiefen, der Autor ist nämlich Professor für Kriminologie, Psychiatrie und Psychologie an der Universität von Pennsylvania und forscht auf dem Gebiet der...

Cover von: Das Zeugenhaus
Rezension zu: Das Zeugenhaus

Im völlig ausgebombten Nürnberg beginnt im November 1945 der Prozess gegen hohe Repräsentanten der NS-Diktatur. Wo sollen die Zeugen des Prozesses untergebracht werden? Eine nach außen unscheinbar wirkende Villa in der Novalisstraße am Nürnberger Stadtrand wird zum Gästehaus sowohl für die Zeugen der Anklage als auch der Verteidigung. Wie auf einer Bühne treffen sich hier auf engsten Raum Schuldige, Opfer und Menschen, die es immer prächtig verstehen, ihre Fahne...

Cover von: Tatort und die Philosophie

TATORT ist die erfolgreichste Reihe im deutschen Fernsehen. Die im vom Wolfram Eilenberger herausgegebenen Band versammelten Autoren und Autorinnen sind alle in den siebziger Jahren geboren, also zu der Zeit, als die ersten TATORT-Folgen ausgestrahlt wurden. Sie sind somit mit der Reihe aufgewachsen. Die Essays behandeln je einen Aspekt der Reihe aus philosophischer Sicht. Dabei wird unterschiedlichen Fragestellungen auf den Grund gegangen, etwa, warum die Reihe...

Cover von: Sie kennen dich! Sie haben dich! Sie steuern dich!

Längst sind wir angekommen in der großen Rundumbeobachtung. Die Leuchtspur unseres Handelns legen wir allgegenwärtig selbst, etwa wenn wir mit Kreditkarte bezahlen, Bonuspunkte sammeln oder diverse Apps auf unser Handy landen. Denn keine App ist wirklich kostenlos, letztendlich bezahlt der Kunde mit seinen Daten.

Ständig werden die Algorithmen verbessert, die aus verschiedenen Quellen eingespeiste Daten miteinander kombinieren und optimieren. Sie wohnen...

Cover von: Die Psychopathen unter uns

Joe Navarro erzählt von einer Gefahr, die vielen in diesem Ausmaß so nicht bewusst ist. Nur wenige Psychopathen gelangen zu zweifelhaftem Ruhm, da ihre spektakulären Taten auffliegen. Die meisten Exemplare der Spezies leben unerkannt und unentdeckt mitten unter uns. „Die meisten Psychopathen in unserer Mitte begehen ihre Taten hinter verschlossenen Türen; zu Hause, in Kirchen, in Büros.“ Ein Großteil dieser Verbrecher wird nie erwischt. Nach Joe Navarro ist es...

Cover von: Der Fall Peggy
Rezension zu: Der Fall Peggy

Das Schicksal von Peggy beschäftigt mich schon lang. An diesen Vermisstenfall kann ich mich noch gut erinnern, denn mich beschäftigen Kinderschicksale immer sehr und damals dachte ich: nicht schon wieder ein verschwundenes Kind.
Dass es Ungereimtheiten in diesem Fall, vor allem mit der Verurteilung, gibt, habe ich am Rande mitbekommen und seit ich von dem Buch erfahren habe, wollte, ja musste ich es unbedingt lesen.

Den Autoren gelingt es sehr gut,...

Cover von: Der Verhörspezialist
Rezension zu: Der Verhörspezialist

Dieter Bindig ist Kriminalhauptkommissar in Oberbayern und als Vernehmungsspezialist dazu ausgebildet, quasi als menschlicher Lügendetektor zu erkennen, wenn jemand nicht die Wahrheit sagt.

Dieter Bindig und seine Ko-Autorin Shirley Michaela Seul haben ein leicht verständliches Buch geschrieben, das einen guten Einblick in die Polizeiarbeit gibt und mit einigen Klischees über den Beruf aufräumt. Bindig hat seine spannendsten Fälle zusammen getragen, von...

Cover von: Die Affäre Mollath
Rezension zu: Die Affäre Mollath

Olaf Przybilla und Uwe Ritzer haben das Buch über die Affäre Mollath gemeinsam verfasst. In akribischer Feinarbeit wurden die Fakten zu dem Fall zusammengetragen, über den auch Report Mainz bereits mehrfach berichtete. Gustl Mollath wollte, dass seine Frau, eine Bankerin, damit aufhört, Geld in die Schweiz zu transferieren. Als sich das Paar scheiden lässt, wird ihm das zum Verhängnis. Seine Frau sagt aus, er habe sie geschlagen und er gerät zudem unter Verdacht...