Cover von: Konklave

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Konklave

Roman
Buch
Gebundene Ausgabe, 352 Seiten
Übersetzer: 

Verlag: 

ISBN-10: 

345327072X

ISBN-13: 

9783453270725

Erscheinungsdatum: 

31.10.2016

Preis: 

21,99 € (bei Erscheinen)
Schauplätze: 
Amazon-Bestseller-Rang: 198.813
Amazon Bestellnummer (ASIN): 345327072X

Beschreibung: 

Der Papst ist tot. Die um den Heiligen Stuhl buhlenden Gegner formieren sich: Traditionalisten, Modernisten, Schwarzafrikaner, Südamerikaner ...

Kardinal Lomeli, den eine Glaubenskrise plagt, leitet das schwierige Konklave. Als sich die Pforten hinter den 117 Kardinälen schließen, trifft ein allen unbekannter Nachzügler ein. Der verstorbene Papst hatte den Bischof von Bagdad im Geheimen zum Kardinal ernannt. Ist der aufrechte Kirchenmann der neue Hoffnungsträger in Zeiten von Krieg und Terror - oder ein unerbittlicher Rivale mit ganz eigenen Plänen? Die Welt wartet, dass weißer Rauch aufsteigt ...

Kriminetz-Rezensionen

Machtspiele im Vatikan

Nach dem plötzlichen Ableben des Papstes fällt dem ranghöchsten Kardinal Jacopo Lomeli die Aufgabe zu, die anstehende Papstwahl zu leiten. 117 Kardinäle werden zum Konklave eingeladen. Kurz vor Schließung der Türen des Gästehauses Santa Marta taucht ein Mann auf, der behauptet, vom verstorbenen Papst im Geheimen zum Kardinal berufen worden zu sein. Er kann die erforderlichen Papiere vorweisen, aber merkwürdiger Weise kennt keiner der Anwesenden den Neuankömmling persönlich. Das ist aber nicht das einzige Problem, das Lomeli lösen muss, über einen weiteren Kardinal gibt es Gerüchte. Das Konklave nimmt seinen Lauf und bald kristallisieren sich die aussichtsreichsten Kandidaten auf den Papstthron aus dem Kardinalskollegium heraus. Zu Lomelis Schrecken zählt auch er zu den Favoriten. Doch alles kommt anders als erwartet.

Robert Harris hat schon mehrere Bestseller über historische Stoffe geschrieben und so steht auch bei "Konklave" ein sehr altes Ritual im Vordergrund. Der Roman ist hervorragend geschrieben und ist mindestens genauso spannend wie Dan Browns Vatikanthriller. Ab der Mitte möchte man das Buch in einem Rutsch durchlesen. Der Schluss ist dann doch etwas anders als erwartet. Der Autor hat sorgfältig recherchiert und durfte mit Genehmigung des Vatikans auch die Originalschauplätze aufsuchen. Ein spannendes und intelligentes Buch, das Licht in eine verborgene Welt bringt.

Habemus Papam

Der Papst ist gestorben und nun muss schnellstens ein neues Kirchenoberhaupt her. Das Konklave wird einberufen und die Kardinäle aus aller Welt treffen in Rom ein. Kardinal Lomeli obliegt die Organisation dieser Wahl, die einem festen Regelwerk unterliegt. Während die Kardinäle in ihrer Abgeschiedenheit nach einem neuen Papst suchen, warten die Gläubigen vor dem Petersdom darauf, dass weißer Rauch aufsteigt.

Eigentlich ist die Papstwahl ein geheimer Vorgang, aber Robert Harris nimmt uns in diesem Buch mit hinter die Türen der Sixtinischen Kapelle und lässt uns die Geschichte so realistisch erleben, als wäre man tatsächlich dabei gewesen. Die Männer sollen vom Heiligen Geist beflügelt eine Wahl nach ihrem Gewissen treffen, aber es geht um höchst eigenen Ehrgeiz, um politische Entscheidungen und um ein Gerangel, ob alles beim Alten bleiben oder die Kirche mit der Zeit gehen soll. Es werden Allianzen geschlossen und man spürt die Sympathien und Abneigungen deutlich. Der Ehrgeiz geht bei manch einem so weit, dass mit sehr unfairen Mitteln gekämpft wird.
Alle Beteiligten sind authentisch dargestellt. Sie sind nicht nur Kirchenfürsten, sondern auch Menschen mit all ihren Schwächen.

Keine leichte Aufgabe für Kardinal Lomeli. Es ist interessant, wie er zu seinen Informationen kommt und detektivisch die schwarzen Schafe ausmacht. Sein Gewissen hilft ihm letztendlich, zu entscheiden, was er mit dem Wissen macht.

Man ahnt, worauf es hinauslaufen wird, und wird am Ende doch überrascht. Ich fand das Buch glaubhaft, interessant und spannend und kann es nur empfehlen.

Vermittelt einen guten Eindruck, wie ein Konklave abläuft

Der Papst ist tot, ein neuer muss gewählt werden. Kardinal Lomeli hatte eigentlich aus gesundheitlichen Gründen seinen Rücktritt eingereicht, doch den hatte der Papst nicht angenommen, und so muss er nun als Dekan das Konklave organisieren und leiten. Das ist leichter gesagt als getan, nicht nur taucht plötzlich ein Kardinal auf, den bisher keiner kannte, den der Papst aber nachweislich, wenn auch im geheimen, ernannt hatte, es gibt auch einige Informationen, die die Papstwahl beeinflussen könnten, und Lomeli muss sehen, wie er damit umgeht. Naja, Hauptsache, er wird nicht selbst zum neuen Papst gewählt …

Erst neulich gab es wieder ein Konklave, und so habe ich mich entschlossen, den Roman, der bereits 2016 erschienen und letztes Jahr verfilmt wurde, und der schon länger auf meinem Stapel ungelesener Bücher ruht, endlich auf meinen Bookseat zu setzen. Ich hatte hohe Erwartungen, die leider nicht ganz erfüllt wurden.

Von den 118 Kardinälen, die hier am Konklave teilnehmen, lernt man, wie zu erwarten, nur eine Handvoll kennen, darunter natürlich Lomeli, aus dessen Sicht der Roman geschrieben ist, dazu die aussichtsreichsten Kandidaten, darunter Kardinal Adeyemi aus Afrika, der der erste Schwarze Papst wäre, und, natürlich, Vincent Benitez, der Kardinal, der erst in letzter Minute unerwartet auftaucht. Diese sind alle gut gezeichnet, im wesentlichen aber aus Lomelis Sicht subjektiv gefärbt. Man kann sie sich gut vorstellen, zum Glück habe ich den Film noch nicht gesehen, so dass ich mir eine eigene Vorstellung machen konnte.

Über den Ablauf eines Konklaves hatte ich bisher wenig gewusst, wenig mehr, als dass nach jedem Wahlgang entweder schwarzer oder weißer Rauch erscheint, letzterer wenn die Wahl abgeschlossen ist. Hier nun habe ich eine gute Vorstellung davon bekommen. Da der Autor, wie er im Nachwort schreibt, auch mit Personen aus dem Vatikan gesprochen hat, darunter auch jemandem, der an einem Konklave teilgenommen hat, denke ich, dass er das Ganze recht authentisch dargestellt hat.

Lomeli wurde mir relativ schnell sympathisch, so dass ich mich gut in den Roman einfühlen konnte. Leider empfand ich die Geschichte nicht sehr spannend. Am interessantesten waren noch die Fragen rund um Benitez, jedoch hatte ich hier recht schnell eine Ahnung, die sich am Ende auch als richtig erwies, mir hat aber gefallen, wie damit umgegangen wurde.

Der Roman hat mir eine gute Vorstellung davon vermittelt, wie ein Konklave abläuft, und hat ein paar mehr oder weniger erwartbare Überraschungen auf Lager. Dennoch empfand ich ihn als nicht sehr spannend, so dass er meine Erwartungen nicht ganz erfüllt hat. Ich vergebe 3,5 Sterne, die ich, wo nötig, aufrunde.