Cover von: Der 2. Verdächtige

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Der 2. Verdächtige

Der fünfte Fall für Anwalt Rocco Eberhardt und Rechtsmediziner Justus Jarmer. Justiz-Krimi
Buch
Taschenbuch, 336 Seiten

Verlag: 

ISBN-10: 

3426446251

ISBN-13: 

9783426446256

Auflage: 

1 (03.03.2025)

Preis: 

12,99 € (bei Erscheinen)
Schauplätze: 
Amazon-Bestseller-Rang: 2.218
Amazon Bestellnummer (ASIN): 3426446251

Beschreibung: 

Was, wenn du unschuldig bist, aber sämtliche Beweise gegen dich sprechen?

Im 5. Justiz-Krimi des SPIEGEL-Bestseller-Duos Florian Schwiecker & Michael Tsokos müssen Anwalt Rocco Eberhardt und Rechtsmediziner Dr. Justus Jarmer gegen Machtmissbrauch, Blind Spots und Vorurteile im Justizsystem kämpfen.

Strafverteidiger Rocco Eberhardt steht vor einem Rätsel: Sein neuer Mandant, Jan Staiger, soll in einem Berliner Nachtclub einen Bekannten mit Liquid Ecstasy vergiftet haben. Doch Staiger beteuert hartnäckig seine Unschuld. Rocco glaubt ihm und setzt alles daran, ihn freizubekommen.

Als es ein weiteres Todesopfer gibt, das ebenfalls in einem Club mit Liquid Ecstasy vergiftet wurde, wendet sich das Blatt. Die vorgelegten Beweise sprechen eindeutig gegen Staiger, und die Anklage lautet jetzt auf Doppelmord. Kann Rocco seinem Mandanten wirklich vertrauen?

Als Rocco die einzelnen Ermittlungsschritte und Spuren noch einmal überprüft, tun sich ungeahnte Abgründe auf. Und mehr denn je ist er auf die Hilfe von Rechtsmediziner Dr. Justus Jarmer angewiesen, um die Wahrheit ans Licht zu bringen.

Temporeicher Justiz-Thriller mit Insiderwissen zweier Top-Experten und Bestseller-Autoren.

Der ehemalige Strafverteidiger Florian Schwiecker und der Rechtsmedizinier Prof. Dr. Michael Tsokos gewähren spannende und aufsehenerregende Einblicke in die Arbeit von Polizei, Rechtsmedizin, Staatsanwaltschaft und Gericht. Und decken ebenso erschreckende Abgründe auf: Homophobie, Machtmissbrauch, bias-based Profiling.

Ein Kriminalroman der Extraklasse: hochspannend und am Puls der Zeit, temporeich und authentisch bis zum überraschenden Ende.

Die Justiz-Krimis der Krimi-Reihe »Eberhardt & Jarmer ermitteln« sind in folgender Reihenfolge erschienen:
Die siebte Zeugin
Der dreizehnte Mann
Die letzte Lügnerin
Der 1. Patient
Der zweite Verdächtige

Kriminetz-Rezensionen

Undurchschaubar

Das 5 Buch des Duos Schwiecker und Tsokos. Ich bin ein begeisterter Fan von Tsokos und seinen Büchern. Wieder einmal ein Buch rund um den Strafverteidiger Rocco Eberhardt.
Der Krimi spielt wie immer in Berlin. Diesmal geht es um zwei Morde in der Schwulenszene. Beide Männer wurden mit einer Überdosis Liquid Ecstasy vergiftet. Jan Staiger wird verdächtigt. Ihm wird empfohlen sich von Rocco Eberhardt als Strafverteidiger vertreten zu lassen. Dennoch, auch er braucht Hilfe, um seinen Mandanten freizubekommen. Diese Hilfe bekommt er von Tobi, einen befreundeten Privatermittler. Dennoch stellt sich die Frage, ob Rocco Jan Staiger überhaupt vertrauen kann, denn auch Jan erzählt nicht immer die ganze Wahrheit.
Doch es hält noch eine zweite Person weitere Fäden in der Hand. Er nennt sich Fuzz. Wie fügt er sich in den Krimi ein? Was hat er mit den Morden zu tun? Was anfänglich mit einem Internetpost anfing, hat massive Konsequenzen. Was am Anfang sehr eindeutig erscheint, wird nachher zu einer großen Überraschung.
Zum Schluss sind es doch wieder die kleinen Dinge die wichtig sind und zu einem interessanten Ausgang führen.
Obwohl ich am Anfang etwas überrascht war, da dieses Buch stark an den Darkroom-Mörder erinnert. Ich musste die Bilder der Doku erst abschütteln, damit ich mich auf das Buch einlassen konnte. Die Enttäuschung legte sich schnell, denn im Laufe des Buches stand schnell fest, dass da noch mehr hinter dieser Geschichte steckt.
Erzählt wird dieser Krimi aus mehreren Perspektiven. Wie immer finde ich den Schreib- und Erzählstil fantastisch.
Die Charaktere sind wie immer liebevoll und sehr authentisch beschrieben und geschrieben. Sie zweifeln an sich und an andere Menschen. Streit und persönliche Dinge fließen in die Ermittlungen ein und machen somit den Krimi menschlicher und persönlicher. Die verschiedenen Menschen von Kommissaren, Privatermittler bis hin zum Rechtsmediziner wachsen einem ans Herz.
Mein Fazit: Eine absolute Leseempfehlung von mir. Das Buch hat die eine oder andere Wendung, offensichtliches scheinen immer mehr zu verschwimmen. Was ist Wahrheit und was ist eine Lüge? Keine Überraschung, dass es den beiden Autoren wieder mal gelungen ist, ein großartiges Buch zu schreiben. Bitte noch mehr davon.

Dramatisch

Im Berliner Nachtclub Königssohn wird der Stammgast Lucas, von allen dort Arbeitenden nur Erzengel genannt, tot aufgefunden. Stunden vorher traf er sich noch mit dem jetzt Verdächtigen Jan Staiger. Hat dieser ihm eine tödliche Dosis Liquid Ecstasy in den Drink gemischt? In der Partyszene ist es ja nicht unüblich sich aufzuputschen. War es deshalb vielleicht auch nur ein Unfall? Anwalt Rocco Eberhardt steht vor einem Dilemma, ist der Verdächtige wirklich unschuldig oder nur ein verdammt guter Lügner? Einige Zeit später wird in einem anderem Berliner Nachtclub ein weiteres Todesopfer, mit ähnlichen Vergiftungserscheinungen gefunden. Der zwischenzeitlich auf freien Fuß gesetzte Staiger ist auch diesmal der Tatverdächtige. Wird der Rocco Eberhardt in weiter verteidigen oder lässt er das Mandat fallen, jetzt wo offensichtlich ist das Staiger lügt?

Anscheinend ist das Finale des Duos Schwiecker/Tsokos mein erstes Buch der Beiden. Die Justiz-Krimi-Serie war mir bis dato nicht bekannt. Da es sich hier um abgeschlossene Fälle handelt, empfand ich es jedoch als wenig tragisch. Aus unterschiedlichen Perspektiven von Anwalt, Rechtsmediziner, Verdächtiger, Polizist und auch Mörder wird der Fall aufgerollt und bietet somit interessante Einblicke in die Fachbereiche Justiz, Rechtsmedizin und Landeskriminalamt. Hier haben mich nur die intermittierenden Wiederholungen und Zusammenfassungen des bisher Geschehenen ein wenig gestört. Das war im Anklang für mein Empfinden etwas zu oft, und kenne ich so nur aus Serien. Regelrecht erschüttert war ich jedoch über die Tatsache, dass man mit kaum vorhandenen Indizien jemanden verhaften lassen kann. Eine für mich bloße Verdächtigung kann unter Umstände zu einer Verhaftung führen. Erschütternd.

Alles in allem ein Justiz-Krimi, der es in sich hat und der am Ende sowohl mit Täter als auch Motiv überraschte.

Ein verzwickter Fall

Jan Staiger hat ein massives Problem, denn sein Freund wird mit GHB vergiftet und er wird als Mörder festgenommen. Hauptkommissar Berger ist sich sicher das Jan der Täter ist und nimmt ihn in Haft. Der Strafverteidiger Rocco Eberhard übernimmt den Fall und versucht Klarheit in diesen Fall zu bekommen. Er ist sich nicht ganz sicher, ob Jan unschuldig ist oder nicht. Oberstaatsanwalt Krumpe ist sich da sehr sicher, doch die Richterin lässt Jan wieder laufen. Ein paar Monate später wird wieder ein junger Mann in einem Nachtclub mit GHB vergiftet aufgefunden. Für Berger steht der Täter längst fest und so sitzt Jan wieder im Gefängnis und über ihn und Rocco bricht ein Shitstorm herein.
„Der 2. Verdächtige“ von Schwiecker/Tsokos ist ein sehr spannender Justiz-Krimi. Das Cover gibt uns Lesern schon den Einblick in das innere eines Gerichtsgebäudes und dort spielt der Großteil dieses Krimis sich ab. Sein Hauptcharakter, der Strafverteidiger Rocco Eberhard wird sehr sympathisch dargestellt, der auch mal mit sich und seinem Schützling hadert. Er ist sehr beliebt im Gericht und bei den meisten Menschen, denen er begegnet, doch dieser Fall könnte sein Image beschädigen. Dieser innere Widerspruch wird sehr gut dargestellt und auch sehr authentisch. Diese Figur trägt den Krimi in einer sehr besonderen Art und Weise und das macht diesen Krimi sehr nahbar. Aber auch alle anderen Personen sind sehr gut eingeführt und man kann sich gut in diesen Krimi einfühlen. Die Spannung kommt durch den rasanten Szenenwechsel und die immer wieder eingestreuten Gedanken des wirklichen Täters lassen diesen noch verzwickter und spannender erscheinen. Und das ist er am Ende auch, sehr spannend und verzwickt. Dieser Krimi wird zum Ende immer spannender, vor allem, weil der wahre Täter auch lange im Dunkeln bleibt. Die Story ist sehr gut aufgebaut und auch sehr spannend und mit einigen überraschenden Wendungen gespickt. Die Spannung bleibt deshalb bis zum Ende erhalten.
Ich bin von diesem Krimi total überzeugt. Ich hatte schon vorher mit den Autoren zu tun und auch dieser Krimi war wieder qualitativ an der oberen Messlatte. Eine klare Leseempfehlung kann ich aussprechen.

Packender Fall mit unvorhersehbaren Wendungen

Ich mag die Justizkrimis der Reihe ausgesprochen gern. Die Fälle sind kompliziert und werfen oft Fragen auf, die fast schon philosophischen Charakter haben, ohne zu belehren oder die Spannung zu stören.
Hier hat der Strafverteidiger Eberhardt es mit einem besonders heiklen Fall zu tun. Dafür gibt es zwei Gründe. Jan Staiger wird vorgeworfen, einen Bekannten mit Liquid Ecstasy getötet zu haben. Die Beweislage ist dünn, bis ein weiteres Opfer zu beklagen ist. Hier zeigen die Beweise eindeutig auf Staiger. Erschwerend kommt hinzu, dass Staiger homosexuell ist, genauso wie seine möglichen Opfer, was Vorurteile den Weg ebnet. Der andere Grund liegt bei Eberhardt selbst. Er weiß nicht, ob er seinem Mandanten trauen kann und zweifelt an seiner Menschenkenntnis. Das lässt ihn in seiner Beweisführung unsicher werden.
Es kommt zum finalen Schlagabtausch vor Gericht mit offenem Ende. Ich liebe diese Wortgefechte, die sprachlich ein Hochgenuss sind. Hier kommt es auf jedes Wort an und zu welchem Zeitpunkt man sein Ass aus dem Ärmel zieht.
Ich gebe zu, zu Beginn war ich mir nicht sicher , ob Staiger nicht doch der Täter war. Zwar fand ich das Verhalten des ermittelnden Kriminalbeamten überzogen, aber korrekt. Trotz meiner Zweifel war mir Staiger nicht sympathisch und so war ich dann doch voreingenommen. Zu meiner Freude und Rettung aus dem Chaos lässt der Autor den Täter immer wieder selbst zu Wort kommen, so dass ich einen Wissensvorsprung bekam. Raffinierter Weise waren die Kapitel so gestaltet, dass ich keine Rückschlüsse auf die Person selbst bekam. Dementsprechend war die Auflösung eine echte Überraschung. Zumal der Autor einige überzeugende Nebelkerzen gezündet hatte , die eine andere Person in den Focus rückte. Mitleid konnte für den Täter nicht empfinden, da mir das Motiv zu selbst bezogen war.
Gerade als ich mich entspannen und gemeinsam mit Eberhardt, seinem Freund Toby, der für ihn als Detektiv tätig ist und dem Rechtsmediziner Jarmer, der bei medizinischen Fragen weiterhilft, den abgeschlossenen Fall feiern wollte, lässt der Autor eine Bombe platzen, die mich fassungslos gemacht hat.
Auf jeden Fall war das Lesen ein einziger Genuss und Freude für mich. Die Handlung war facettenreich und spannend und hat mehrfach meinen Blutdruck in die Höhe getrieben.

Ein packender Justiz-Krimi, der zum Nachdenken anregt

Ein Kellner findet beim morgendlichen saubermachen im Berliner Nachtclub „Königssohn“ Lukas Wegener, den hier alle wegen seines Aussehens Erzengel Gabriel nennen, tot im Darkroom. Eine Todesursache lässt sich bei einer ersten Leichenbeschau nicht feststellen. Bei der Obduktion stellt Rechtsmediziner Dr. Justus Jarmer fest, dass Wegener an einer Überdosis Liquid Ecstasy gestorben ist.
Schnell gerät Jan Staiger ins Visier des ermittelnden Kriminalhauptkommissars Ralph Berger vom LKA 11. Nach verschiedenen Zeugenaussagen war er zusammen mit Wegener im Club und sie hatten Streit. Aber hat er ihn auch ins Jenseits befördert. Er selbst kann sich, da er an diesem Abend völlig zugedröhnt war, an nichts mehr erinnern. Aber warum sollte er seinen Freund umbringen?
Strafverteidiger Rocco Eberhardt übernimmt die Verteidigung und erreicht, dass Staiger bis zum Prozess frei kommt. Er ist sich aber nicht sicher, ob er seinem Mandanten auch vertrauen kann. Oder ist er einer von den 5% seiner Mandanten für die es sich zu kämpfen lohnt? Als vier Monate später ein weiterer „Bekannter“ von Staiger mit K.o.-Tropfen ums Leben kommt und man einen Fingerabdruck von ihm findet, scheint die Lage eindeutig.

„Der zweite Verdächtige“ ist der 5. Justiz-Krimi des Bestsellerautoren-Duos Florian Schwiecker und Michael Tsokos und leider der letzte Fall, den Strafverteidiger Rocco Eberhardt und Rechtsmediziner Justus Jarmer zusammen ermitteln.
Da alle Fälle in sich abgeschlossen sind, kann man die Bücher auch sehr gut unabhängig voneinander lesen. Mir macht es aber mehr Spaß, die Menschen, mit denen ich es häufiger zu tun habe, von Anfang an näher kennenzulernen.
Schwiecker und Tsokos schaffen es auch diesmal mich ab der ersten Seite in die Handlung hinein zu ziehen. Und dort war ich gefangen bis zur letzten Seite. Die Spannung ist von Anfang an da und hält sich bis zur Auflösung des Falles, der mich ungläubig zurückgelassen hat. Es löst sich alles nachvollziehbar und gut vorstellbar auf. Aber wie kann man sich so in seine Verzweiflung verbeißen? Es hat mir gut gefallen, dass ich in kurzen Abschnitten auch in die verstörende Psyche des Täters habe reinschauen können.
Gut finde ich auch, dass ich weder etwas mehr über die Abläufe in unserem Rechtssystem erfahren habe. Und ich finde es erschreckend, wie leicht sich die breite Masse durch Presseberichte und Social Media beeinflussen lässt. Wie schnell man vorverurteilt werden kann, ohne dagegen vorgehen zu können. Und wie sich manche Vorurteile immer noch hartnäckig halten.
Auch die Arbeit in der Rechtsmedizin war wieder sehr interessant und aufschlussreich.
Die Menschen, mit denen ich es hier zu tun habe, allen voran Rocco Eberhardt, sein Zuarbeiter Tobi und Rechtsmediziner Justus Jarmer, aber auch Jan Staiger und der mir von Anfang an wegen seiner rüden Methoden unsympathische Kommissar Ralph Berger, sind sehr menschlich, glaubwürdig und gut vorstellbar gezeichnet. Mein Kopfkino hatte auch diesmal wieder jeder Menge Bilder zu verarbeiten.

Ein spannender Justizkrimi, der mich sehr gut unterhalten und mir spannende Lesestunden beschert hat. Meiner Leseempfehlung kann er sich sicher sein.

Fan der Reihe

Ich bin ein Fan der Reihe, wenn ich auch bei den vorherigen Büchern nicht immer begeistert war. Auch in diesem Buch schaffen es die Autoren, dem Leser einen Einblick in die Arbeit eines Strafverteidigers zu gewähren. Ich finde das sehr spannend, wie solch ein Verteidiger denkt. Es ist doch meistens klar, dass der Täter die Tat begangen hat. Auch in diesem Buch geht es nicht darum, eine Tat zu verharmlosen, Ausreden zu suchen usw. Gerade hier kommen ernste Zweifel auf, ob das alles so ablaufen konnte.
Die Protagonisten sind mir bereits bekannt und durchaus sympathisch. Wundert mich jedoch erneut, dass man als Anwalt mit seinem Kumpel Detektiv `spielt`. Egal, so schaffen es die Drei, was eben sonst keiner schafft.
Es wird schon sehr deutlich, dass da viel Insiderwissen eingeflossen ist. Sowohl in der Rechtsmedizin wie auch bei dem Prozess. Als Leser wird man auch auf eine falsche Spur geführt, was einen fesselt, weil man mehr dazu wissen möchte.
Dieses Mal gibt es von mir wieder ein Daumen hoch.

Ein doppelter Bluff

In der Männerkneipe "Königssohn" findet ein Kellner beim morgendlichen Saubermachen einen Toten. Die alarmierte Kripo kann die Todesursache des jungen Mannes Lukas Wegener, Spitzname Erzengel, nicht feststellen. Nach der Obduktion ist sich Rechtsmediziner Dr. Jarmer sicher, dass das Opfer an einer Überdosis Liquid Ecstasy gestorben ist. Handelt es sich um Suizid, Unfall oder Mord?

Hauptkommissar Berger nimmt mit Jan Staiger den jungen Mann fest, der mit dem „Erzengel“ zusammen im „Königssohn“ war und einen kurzen Streit mit ihm hatte. Rechtsanwalt Rocco Eberhardt erreicht aufgrund der schwachen Beweislage, dass sein Mandant bis zum Prozessbeginn auf freien Fuß gesetzt wird. Vier Monate später stirbt der nächste junge Mann in einer Bar an Liquid Ecstasy. Angeblich war auch er ein Bekannter von Jan Staiger, was dieser vehement bestreitet. Sein Anwalt Rocco Eberhardt wird Opfer eines Shitstorms, den scheinbar ein Schmierblatt ausgelöst hat. In Wirklichkeit steckt ein mysteriöser Unbekannter namens Fuzz hinter der Kampagne. Er scheint besessen von seinem Plan, Jan Staiger hinter Gitter zu bringen. Und er schreckt vor nichts zurück, um dieses Ziel zu erreichen.

„Der zweite Verdächtige“ ist der fünfte Band der Justiz-Krimi-Reihe »Eberhardt & Jarmer ermitteln« vom Autorenduo Florian Schwiecker und Michael Tsokos. Das Buch kann ohne Vorkenntnis der Serie gelesen werden.

Nach den Todesfällen beobachten wir Staranwalt Eberhardt bei der Arbeit und lernen dabei die Abläufe in unserem Justizsystem kennen. Wie mir bestätigt wurde, ist die Darstellung zutreffend. Eine Säule unseres Rechtssystems, die Unschuldsvermutung, kommt in diesem Fall bedenklich ins Wanken. Einmal mehr wird gezeigt, wie leicht sich die Öffentlichkeit durch Presse und Soziale Medien manipulieren lässt. Staiger wird als Serienkiller gebrandmarkt, obwohl er, das nur nebenbei, dieses Kriterium auch im Fall seiner Täterschaft nicht erfüllt. Von Serienmord spricht die Fachliteratur, u.a. das FBI, wenn ein Täter mit zeitlichen Abständen mindestens drei Menschen ermordet. Auf jeden Fall wird der Beschuldigte hier vorverurteilt und sein Anwalt gleich mit. Unter diesen erschwerten Bedingungen kommen den Ermittlungen von Privatdetektiv Tobi wesentliche Bedeutung zu. So gibt er Hinweise, die Rechtsmediziner Dr. Jarmer und seinen Kollegen von der Toxikologie zu neuen Erkenntnissen führen. Dabei erhalten wir spannende Einblicke in deren Arbeit.

Die Protagonisten haben mich überzeugt, auch der für mich etwas schwierige Hauptkommissar Berger. Ob er, Rocco, Tobi oder Dr. Jarmer, sie alle sind glaubwürdige Charaktere, die sogar über etwas Privatleben verfügen.

Das Autorenduo präsentiert seinen undurchsichtigen Fall gekonnt in einer von Beginn an stimmigen Atmosphäre und schreibt in einem klaren, lockeren Stil, der den Lesefluss unterstützt. Die Fachkenntnis und Recherchearbeit der Autoren heben diesen Krimi aus der Masse hervor.

Mein Fazit

„Was, wenn Staiger ihn die ganze Zeit verarscht hatte und gar nicht das Opfer war, dem man zu Unrecht etwas vorwarf?“(S. 114) Dieser Gedanke beschäftigt Anwalt Rocco Eberhardt lange Zeit und daraus gewinnt die Geschichte einen Teil ihrer Spannung. Die Antwort auf diese Frage erfolgt erst am Ende des Buchs.

Fast von Beginn an hatte ich das Problem, dass mir der Ermittler unsympathisch war und ich ihm nicht traute. Schon wie die erste Verhaftung zelebriert wurde, stieß mir sauer auf. Gleichzeitig war da das Gefühl, etwas zu übersehen. Damit lag ich richtig! Mehr möchte ich nicht verraten, nur dass ich bestens unterhalten wurde und diesen spannenden Justizkrimi genossen habe.

Nachdenklich macht mich die Vorstellung, wie schnell ein Unschuldiger in die Mühlen unseres Rechtssystems geraten kann. Leider spielen dabei immer noch gesellschaftliche Vorurteile, hier Homophobie, eine große Rolle.

Von mir gibt es die volle Punktzahlung nebst Leseempfehlung. Ich werde mir umgehend die vier ersten Bände besorgen.