Cover von: 42 Grad
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42 Grad

Thriller
Buch
Broschiert, 480 Seiten

Verlag: 

ISBN-10: 

3499000466

ISBN-13: 

9783499000461

Auflage: 

1 (29.05.2020)

Preis: 

15,00 EUR
Amazon-Bestseller-Rang: 71.566
Amazon Bestellnummer (ASIN): 3499000466

Beschreibung von Bücher.de: 

Deutschland freut sich über den neuen Jahrtausendsommer. Dauersonnenschein sorgt für volle Freibäder.

Einzig Hydrologe Julius Denner und IT-Spezialistin Elsa Forsberg warnen davor, dass die Hitze sich kurzfristig verschärfen wird. Niemand nimmt sie ernst, bis die ersten Flüsse austrocknen, Waldbrände außer Kontrolle geraten und Atomkraftwerke vom Netz gehen müssen.

In Berlin und Brüssel folgt Krisengipfel auf Krisengipfel. Überall in Europa machen sich Wasserflüchtlinge auf die Suche nach der wichtigsten Ressource der Welt.

Während um sie herum die Zivilisation zusammenzubrechen droht, versuchen Julius und Elsa verzweifelt, die Katastrophe aufzuhalten - und geraten damit ins Fadenkreuz von Mächten, die ihre ganz eigenen Interessen verfolgen …

Kriminetz-Rezensionen

Hitzewelle

Es ist ein Rekordsommer in Europa. Seit März hat es nicht mehr geregnet und ein Tag ist sonniger und schöner als der nächste. Doch jetzt fangen die ersten Probleme an – in den Wasserwerken kommt es immer wieder zu Unregelmäßigkeiten, sodass fließend Wasser in den Haushalten nicht mehr gesichert werden kann. Der Schweizer Experte Noah ist ratlos, woran das liegt. Zur selben Zeit stellen eine junge schwedische IT-Expertin und ein Hydrologiestudent fest, dass das Wasser verschwindet – und auch warum. Doch niemand hört auf sie, bis es zu spät ist und plötzlich wird aus dem Supersommer in Deutschland ein Horrorsommer ohne Wasser und immer wieder aufflammenden Waldbränden, die bald nicht mehr gelöscht werden können.

Das Szenario selbst finde ich mega gut entworfen. Um Klimaschutz kümmert sich eh keine Regierung, da die damit beschäftigt ist, irgendwelchen großen Firmen da reinzukriechen, wo kein Licht hinscheint. Es ist also durchaus denkbar, dass so was in gar nicht allzu weit entfernter Zukunft passiert.

Was mir den Spaß an der Sache ein wenig verdorben hat, war Harlanders Schreibweise. Sein Stil ist äußerst distanziert und gut geeignet für ein Drehbuch (und bestimmt wird das hier verfilmt), aber es kommen keine Gefühle rüber. Ab und zu fällt ihm mal ein, dass er hier ja Menschen beschreibt, dann muss denen mal einfallen, dass sie jemanden anders mögen, aber meistens agieren hier alle ziemlich hölzern und auch die Dialoge sind selten lebendig. Und dann noch was: Die bösen Russen. Echt jetzt? Und der böse Ostblock? Vermisst hier einer den guten alten, kalten Krieg und verlegt ihn daher in ein heißes Szenario? Schwach. Ehrlich. Ganz schwach. Das hat mir einen großen Teil des Buches verdorben.

Nicht ganz mein Fall ****

Rekordhitze in Europa. Die Temperaturen steigen, die Flüsse, und Seen trocknen aus und das Wasser wird immer knapper bzw. an manchen Stellen gibt es schon gar keines mehr. Seit März hat es nicht mehr geregnet und das Wasser wird knapp.

In Verona stürzt das Baptisterium ein. In Wien zerstört ein Beben das Riesenrad. In Slowenien fallen Felsbrocken auf eine Wandergruppe. Ein kleines Wäldchen südlich von Weimar steht in Flammen. Mittendrin – Männer der Feuerwehr und des THW. Der Erfurter Stadtwald brennt. In Linthe, südlich von Berlin, versucht die alleinerziehende Kerstin Lange zusammen mit ihren Kindern Paul und Emma einen Ort zu finden, an dem es noch Wasser gibt. Für die italienischen Seen wird ein Badeverbot erlassen. Aufgrund der Trockenheit nehmen Ferienregionen keine Touristen mehr auf.

IT-Spezialistin Elsa Forsberg, die bei der Europäischen Umweltagentur EUA in Kopenhagen arbeitet, stößt genau wie Julius Denner, der am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung in Leipzig studiert, auf Ungereimtheiten …

Für mich unvorstellbar, dass man den Wasserhahn aufdreht und es kommt kein Wasser mehr. Hier wird dies zur fiktiven Wirklichkeit.

Wolf Harlander nimmt mich mit an die verschiedensten Orte, wo Menschen oder Institutionen mit der Wasserknappheit zu kämpfen haben. Ich lerne die unterschiedlichsten Menschen kennen, die alle eine Frage umtreibt: Was ist mit unserem Wasser los? Einige dieser Personen begleiten mich dann durch das gesamte Buch, ich lese von ihren individuellen Geschichten und wie sie sich immer weiter annähern.

Mit dem Schreib- und Erzählstil bin ich nicht so gut zurechtgekommen. Es wirkt alles sehr nüchtern, emotionslos und irgendwie kalt. Dabei wären gerade bei dieser Geschichte die Gefühle für mich als Leserin so wichtig. Sogar bei den Dialogen, wo man mit Sprache so viel ausdrücken kann, kam bei mir nichts an. Sehr schade. Ansonsten hatte ich immer wieder Bilder und Szenen im Kopf, die mich selbst erschreckt haben.

Gut gefallen hat mir auch das Interview mit dem Autor, wo ich noch einiges Interessantes erfahre.

Ein spannungsvoller, fesselnder Thriller über ein beängstigendes Thema bei dem leider die Emotionen auf der Strecke geblieben sind. Trotzdem habe ich mich gut unterhalten gefühlt.

Nur Fiktion?

Es ist heiß in Europa – sehr heiß. Während sich die einen über den Sonnenschein freuen, sehen andere die Gefahren, die damit verbunden sind. Der Hydrologe Julius Denner und die IT-Spezialistin Elsa Forsberg warnen vor den Gefahren, doch niemand nimmt sie ernst.

Doch dann wird das Wasser knapp, Flüsse trocknen aus und Waldbrände geraten außer Kontrolle. Während die Politik reichlich kopflos versucht die Krise zu meistern, bricht in der Bevölkerung das Chaos aus, denn nicht alle Informationen werden auch veröffentlicht. Julius und Elsa versuchen die drohende Katastrophe aufzuhalten. Doch damit kommen sie Mächten in die Quere, die ihre eigenen Interessen verfolgen und sich von niemandem aufhalten lassen wollen.

In der Realität sorgt der Klimawandel schon für zunehmende Naturkatastrophen. Während manche Länder unter Dürre leiden, werden andere von Unwettern und Überschwemmungen heimgesucht. Waldbrände nehmen zu und sind nicht mehr unter Kontrolle zu bekommen. Das geschilderte Horrorszenario ist also gar nicht einmal so fiktiv. Man mag sich gar nicht vorstellen, wie es ist, wenn es plötzlich keine Wasser mehr gibt.

Der Schreibstil ist nüchtern und distanziert. Es gibt eine ganze Reihe von Handlungssträngen und auch einiges an Fachvokabular, daher sollte man aufmerksam lesen. Immer wieder gibt es zwischendurch auch Zeitungsartikel, Warnhinweise und sonstige Informationen.

Die Geschichten der Betroffenen bringen uns die Lage nahe. Aber trotzdem kam ich den Figuren nicht so nahe, wie man es aufgrund der Situation vermuten könnte. Vielleicht lag es an dem emotionslosen Schreibstil.

Trotzdem ist es ein spannender und erschreckender Thriller zu einem aktuellen Thema.

Cui bono

Zum Inhalt:
Eben war das Wetter noch wunderbar, aber als die Wasservorräte in Deutschland zur Neige gehen, offenbart sich die Hölle der (alb)traumhaft hohen Temperaturen. Doch ist wirklich alles höhere Gewalt oder spielen auch menschliche Interessen mit in der Gemengelage um Höchstwerte und Niedrigwasser?

Mein Eindruck:
Wolf Harlander gestaltet seinen Thriller nach dem Vorbild der Klimakatastrophe: Er startet auf leisen Sohlen und unauffällig, um plötzlich seine ganze zerstörerische Kraft zu entfalten – und dann ist es fast zu spät.

Aus verschiedenen Blickwinkeln und – durch eine Änderung des Schriftbildes für die Lesenden erkennbar – durch unterschiedliche Medien bekommt man einen Eindruck der ersten Vorboten des Wassermangels. Zeitungsartikel, interne Berichte und die Auswirkungen auf Wissenschaft und normale Zeitgenossen vermitteln dabei objektive und subjektive Einsichten. Bei den Charakteren hält sich Harlander eher an das »Game of Thrones«-Prinzip, indem er mehrere Personen mit Protagonisten-Qualitäten ausstattet. Ein Student und eine Computer-Spezialistin stechen zwar ein wenig vor, zwei Kriminalbeamte, ein Wasserwerker, ein freiwilliger Helfer oder auch eine Mutter werden jedoch fast genauso oft in ihrem Kampf gegen die Umstände begleitet. Harlander hält sich jedoch ausschließlich an die Sympathie-Träger – die Gegenseite findet nur durch Interaktion mit diesen positiven Figuren statt.

Es verwundert nicht, dass dieses Buch verfilmt werden soll: Abgesehen von der aktuellen Diskussion um das Klima thematisiert es das ganz eigene Süppchen, welches Akteure aus Wirtschaft und Politik kochen – manipulativ, machtgierig und verschleiert durch die Katastrophe nutzen sie verblendete Aktivisten für ihre eigenen Zwecke.

Mein Fazit:
Sehr nah an der Realität!

Ein äußerst heißer Sommer

Auf Deutschland und Europa rollt eine außergewöhnliche Hitzewelle zu. Die Temperaturrekorde werden einer nach dem anderen gebrochen. Die Datenanalystin Elsa Forsberg stellt an ihren Auswertungen allerdings fest, dass die Hitze sehr ernste Auswirkungen auf die Hydrologie der europäischen Länder haben wird. Auch der Hydrologe Julius Denner macht bei seinen Nachforschungen merkwürdige Entdeckungen. So stellt er fest, dass es zu Bodenverschiebungen gekommen ist, die auf die massive Austrocknung zurückzuführen sind. Auch Noah Luethy, der bei der Firma Greenfoot Aqua angestellt ist und Probleme in Wasserwerken beheben soll, ist merkwürdigen Umtrieben auf der Spur. Er wird zu mehreren Notfällen in verschiedenen Wasserwerken Europas gerufen, die alle die gleichen Probleme mit der Wasserverteilung und -steuerung haben. In Düsseldorf kommt er einem Anschlag auf die Spur und wird überfallen.

In den verschiedensten Landstrichen Deutschlands kommt es zu riesigen Problemen, nicht nur die große Wasserknappheit macht den Menschen zu schaffen, sondern auch große Waldbrände machen das Leben der Menschen zur Hölle. Elsa will mit ihren Entdeckungen, der EU helfen, doch sie stößt dort auf taube Ohren, gleichzeitig wird sie mit ihrer Vergangenheit konfrontiert und europaweit gejagt. Auch in Deutschland wird ein Krisenstab eingesetzt und das BKA auf die Spur der Ökoterroristen gesetzt. Auf einer Klimakonferenz in Amsterdam wird Elsa mit ihrer Vergangenheit konfrontiert. Ihre ehemaligen Freunde sind mittlerweile als Teilnehmer auf der Konferenz. Ein russischer Oligarch, Michael Lasarew, und die russische Regierung bieten der EU ihre Hilfe an, um die Wasserprobleme zu lösen. Doch Elsa lässt sich nicht verwirren und sucht nach den Ursachen. Als Datenanalystin nimmt sie das Darknet zu Hilfe, doch liegen hier wirklich die Lösungen für alle relevanten Probleme? Auf jeden Fall wird die Situation immer heißer, aber auch die Spuren werden immer heißer in diesem Jahrhundertsommer.

»42 Grad« von Wolf Harlander ist ein Thriller, der sich mit den Auswirkungen einer großen Hitzewelle beschäftigt. Die Story hört sich erst einmal utopisch an, aber ich kann nicht mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit sagen, das ein solches Szenarium unmöglich erscheint. Auch die einzelnen Szenarien erscheinen mir nicht unmöglich, aber auf der anderen Seite gibt es auch genug Menschen, die ihre Kenntnisse in die Verhinderung solcher Szenarien investieren. Die Überspitzung dieses Themas erhöht die Spannung dieses Thrillers sehr stark und fesselt den Leser mit aller Kraft an das Buch. Es ist eine magische Anziehungskraft, die mich als Leser immer wieder zu dem Buch hingezogen hat, um weiterzulesen und endlich die Aufklärung der Story zu erfahren.

Die Hauptfiguren dieses Thrillers sind sehr glaubhaft beschrieben. Elsa Forsberg, eine Datenanalystin mit dunkler Vergangenheit, die das Thema Wasserknappheit publik machen und ihre Daten den Behörden zur Verfügung stellen will. Die Ignoranz der Behörden vor Wahrheiten, die nicht populär sind, ist leicht nachzuvollziehen. Julius Denner, der Hydrologe, der unfreiwillig in dieses Dilemma hineinrutscht und nicht nur aus wissenschaftlicher Sicht Elsa unterstützt. Noah Luethy, der Spezialist für Probleme in Wasserkraftwerken, kommt einer Riesensauerei auf die Spur, muss aber lange kämpfen, um gehört und ernst genommen zu werden. Aber auch Karin und ihre Kinder Emma und Paul, deren Weg zum Wasser für den normalen Alltag mit sehr großen Hindernissen gepflastert ist und eindrucksvoll den Alltag in dieser Notsituation zeigt. Auch Florian, der Freiwillige beim THW, ist einer der wichtigen Figuren dieses Romans und zeigt seine harte Arbeit gegen die Tücken der Natur und die Schwierigkeiten beim Kampf gegen Waldbrände. Auch die Arbeit der beiden BKA-Polizisten, die bereit sind, ungewöhnliche Wege zu gehen trägt zur Spannung dieser Story bei.

Dieser Thriller hat mich mit seiner Wucht, die den Schreibstil von Wolf Harlander kennzeichnet, total beeindruckt. Er hat mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt. Ich wünsche diesem Thriller viele Leser, die dann auch mal über die Inhalte ein wenig länger nachdenken. Tolles Buch und sehr lesenswert.

Wasser

Zunächst ist die Freude über den sehr sonnigen und heißen Sommer in der Bevölkerung Deutschlands groß, aber nach Wochen der Hitze und Dürre werden die Probleme immer größer. Der Hydrologe Julius Denner und die IT-Spezialistin Elsa Forsberg erkennen mit als Erste den Ernst der Lage und versuchen, nachdem mittlerweile die ersten Flüsse trocken liegen, Waldbrände außer Kontrolle geraten sind und das Wasser für die Menschen immer knapper wird, dem Grund für die Eskalation auf die Spur zu kommen, um eine noch größere Katastrophe abzuwenden. Der Gegner scheint in diesem Fall nicht nur die vernachlässigte Natur zu sein …

Der Autor Wolf Harlander hat sich in seinem Thriller »42 Grad« dem brisanten und hochaktuellen Thema des Klimawandels gewidmet. Er erzählt die Geschichte in einem äußerst lebendigen und kurzweiligen Schreibstil, der sich flüssig lesen lässt. Er wirft dabei einen erschreckend real wirkenden Blick in die Zukunft und gestaltet eine unbequeme Vision unserer heutigen Gesellschaft. Die Folgen des in der aktuellen Politik kontrovers diskutierten Themas erhalten hier die notwendigen Bilder, um noch lange nachzuwirken und der für viele Gesellschaftsschichten ganz selbstverständliche Rohstoff Wasser rückt in ein völlig neues Licht. Dieses Szenario wirkt ähnlich alarmierend wie der Weckruf in »Blackout« von Marc Elsberg. Wolf Harlander ergänzt die Erzählung immer wieder mit Zusammenfassungen der Lage im Nachrichtenstil, was mir sehr gut gefallen und dem Ganzen zusätzliche Authentizität verliehen hat. Weniger gelungen empfand ich allerdings die Rahmenhandlung, die dem Buch das Attribut eines Thrillers zugestehen soll. Hierbei erscheinen mir einige der Protagonisten deutlich zu heroisch dargestellt und die Handlungen sind des Öfteren vom Zufall bestimmt oder aber aus meiner Sicht zu unrealistisch. Das spannende Grundthema gerät dabei leider zu sehr in den Hintergrund und der gesamte Spannungsbogen leidet dann unter dem vorhersehbaren Verlauf.

Insgesamt basiert der Thriller »42 Grad« aus meiner Sicht auf einer tollen Idee, deren Potential aber leider nicht ausgeschöpft wird. Ich hätte mir den Fokus mehr auf die Zukunftsvision unserer heutigen Umweltpolitik gewünscht, was dem Buch sicherlich deutlich mehr Nachhall verliehen hätte. Meine Bewertung liegt daher bei drei von fünf Sternen.

Langatmig

Das Buch handelt von einem Jahrhundertsommer, in dem es zu einer Dürre mit Wasserknappheit und Bränden kommt. Die Experten Julius (Hydrologe) und Elsa (IT-Spezialistin) erkennen die Vorzeichen, aber ihnen wird zunächst keine Beachtung geschenkt. Sie begeben sich auf die Suche nach der Ursache und es scheint, dass nicht nur die Klimakatastrophe eine Rolle spielt …
Die Protagonisten sind oberflächlich, distanziert und austauschbar dargestellt, dadurch kann zu keinem eine Beziehung aufgebaut werden. Die Dialoge sind häufig nichtssagend und unnötig.
Die Ereignisse werden oft übertrieben und weit hergeholt dargestellt, z.B. wie Elsa fast im Alleingang alles aufdeckt. Dagegen gelang es dem Autor, die Folgen der Wasserknappheit (wie Habgier, Gewalt oder die Hilflosigkeit der Behörden) gut einzufangen.
Viele Szenen werden nur angerissen und verlaufen dann ins Leere. Einige Handlungsstränge werden zum Schluss zusammengeführt, aber das Ende des Buches ist für mich unglaubwürdig (Dürre ist plötzlich verschwunden, Flugzeugabschuss). Die Handlung wird durch Zusammenfassungen im Nachrichtenstil oder Interviews ergänzt. Der flüssige Schreibstil ist nüchtern und lässt Emotionen vermissen.
Die Idee des Autors das Thema Klimakatastrophe mit einer Terroristen-Geschichte und einer politischen Geschichte zu vermischen ist nicht gelungen.

Umwelt-Thriller mit einer schrecklichen Zukunftsvision

Kurz zum Inhalt:
Deutschland hat einen Jahrtausendsommer wie schon lange nicht mehr: Die Temperaturen steigen unaufhörlich, und geregnet hat es zum letzten Mal im März. Die Natur wird immer trockener, und dann wird auch noch das Trinkwasser knapp. Der 26-jährige Hydrologie-Student Julius Denner und die IT-Spezialistin der European Environment Agency, Elsa Forsberg, sagen eine große Katastrophe voraus, doch niemand schenkt ihnen Glauben.

Doch nach und nach trocknen die Flüsse aus, das Trinkwasser wird knapp, Waldbrände brechen überall in Deutschland aus. Und dann gibt es auch noch bei verschiedenen Wasserversorgern in ganz Europa seltsame technische Defekte, sodass noch weniger Wasser zur Verfügung steht. Es bricht Chaos aus; Wasserflüchtlinge sind auf der verzweifelten Suche nach der lebensspendenden Ressource. Können Julius und Elsa diese Katastrophe aufhalten? Trotz des zusätzlichen skrupellosen Gegners, der diese Naturkatastrophen rücksichtslos ausnutzt?

Meine Meinung:
Der Schreibstil ist unheimlich fesselnd; wahrscheinlich auch deshalb, weil Temperaturanstieg und globale Erwärmung hochaktuelle Themen sind. Trockenheit ist eine große Gefahr, und es ist schon schlimm, wenn es im Sommer nur mal ein paar Wochen nicht regnet. Monatelang kann man sich gar nicht vorstellen. Und Wolf Harlander ist es gelungen, diese Ängste der Menschheit in einen packenden Thriller einzubauen, wo man mit den Protagonisten und den Ereignissen mitfiebert.

Der Roman besteht aus mehreren Handlungssträngen, die im Lauf der Geschichte zusammenlaufen. Da sind nicht nur Julius und Elsa; sondern auch noch Kerstin, die mit ihren Kindern vor der Trockenheit flieht; der Schweizer Wissenschaftler Noah Luethy, der seltsame Probleme bei diversen Wasserwerken lösen soll; Florian Herzog, der für das Technische Hilfswerk freiwillig arbeitet und bei den Löscharbeiten von Waldbränden hilft; sowie Sarah Hansen und Titus Belling, Kommissare beim BKA.

Die teilweisen Parallelen zum aktuellen Geschehen fand ich erschreckend. Wie sich die Menschen in extremen Situationen verhalten: Lebensmittel, Trinkwasser und Klopapier horten …

Alles in allem wurde ich von diesem dystopischen Zukunfts-Öko-Thriller sehr gefesselt und gut unterhalten; lediglich die – leider klischeehafte – Auflösung hat mich dann nicht soo ganz überzeugen können, daher vergebe ich 4 Sterne.

Fazit:
Packender, aktueller Öko-Thriller mit düsteren Zukunftsaussichten, der mich sehr gut unterhalten hat. Leider mit einer klischeehaften Auflösung; daher 4 Sterne.