Die Akte Kalkutta
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Chefinspektor Leo Lang muss den Mord an einem kleinen Jungen aufklären, dessen Leiche schwer verstümmelt in der Wiener Lobau gefunden wird. Schwierig für ihn, da er selbst vor Jahren sein Kind verloren hat. Mysteriös ist, dass der Kleine anscheinend von niemandem vermisst wird. Lang und sein Team tappen zunächst im Dunkeln, bis mit der gleichen Waffe ein unauffälliger Familienvater, ein Gastro-Vertreter mit allerdings auffallend gehobenem Lebensstil, erschossen wird.
Die gemeinsamen Spuren führen zu einer Nobelklinik mit vielen prominenten, um Diskretion bemühten Patienten. Auch ergibt sich über die Kleidung des Kindes eine Verbindung nach Kalkutta in Indien.
Die sehr überraschende Auflösung bringt einen Abgrund von Abscheulichkeit und Ungeheuerlichkeit zu Tage, die den Chefinspektor zu außergewöhnlichen Methoden zwingt.
Gänsehaut bis zum Schluss
Ein Zeitungsbericht mit der Überschrift »Senkrechtstart in der Krimi-Szene« macht schon neugierig! Tatsächlich ist dieser Debütkrimi flüssig und sehr spannend geschrieben. Trotz des Titels spielt er nur zu einem kleinen Teil in Indien, das Hauptszenario ist Wien.
Klar, dass der Anfang mit einer Kinderleiche denkbar düster ist, denn was gibt es Schlimmeres? Noch dazu ist die Hauptfigur Leo Lang durch eigene Erfahrungen vorbelastet. Es gelingt ihm aber, seine Vergangenheit in Motivation für sich und sein buntes, aber gut eingespieltes Team umzumünzen. Unglaublich, dass niemand den Kleinen vermisst! Ein zweiter Mord, mit derselben Waffe begangen, macht die ganze Sache noch rätselhafter.
Die Kleidung des kleinen Mordopfers gibt Rätsel auf, die Lang mithilfe einer bemerkenswerten Frau – Inhaberin eines Schneiderateliers und Mathematikerin – entwirren kann. Die Lösung führt zu einem internationalen Verbrecherring, der sich einem bisher noch nie dagewesenen Kriminalitätszweig gewidmet hat. Eigentlich mehrere Nummern zu groß für die Wiener Kriminalpolizei …
Es soll nicht zu viel verraten werden, aber Ermittlungen und Auflösung wirken trotz des futuristischen, unter die Haut gehenden Szenarios recht glaubhaft. Oder ist der beschriebene Verbrechenszweig etwa schon Realität?
Auch der Alltag des Ermittlungsteams mit Freud und Leid, Spaß und Ärger sowie Wiener Lokalkolorit kommt nicht zu kurz. Da Menschen nun mal essen müssen, wird auch viel Schmackhaftes gekocht.
Am Ende des Buches finden sich ein Personenverzeichnis und (für die Nichtösterreicher unter den Lesern) ein Dialektglossar.