Cover von: Alsterschwan
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Alsterschwan

Der dritte Fall für die Kommissarinnen Stella Brandes und Banu Kurtoglu. Kriminalroman
Buch
Taschenbuch, 320 Seiten

Verlag: 

ISBN-10: 

3839226872

ISBN-13: 

9783839226872

Auflage: 

1 (12.08.2020)

Preis: 

13,00 EUR
Schauplätze: 
Amazon-Bestseller-Rang: 671.385
Amazon Bestellnummer (ASIN): 3839226872

Beschreibung von Bücher.de: 

Der seit Wochen vermisste Fynn erscheint überraschend auf einer Party und bricht dort kurz darauf tot zusammen. Seine letzten Worte geben Rätsel auf. Sind sie ein Hinweis auf Fenja und Yannick, die ebenfalls spurlos verschwunden sind?

Jegliche Ermittlungsansätze scheinen die Hamburger Kommissarinnen Stella Brandes und Banu Kurtoglu von der Lösung des Falls eher wegzuführen. Doch ihnen bleibt nicht mehr viel Zeit, um die beiden Jugendlichen zu finden …

Kriminetz-Rezensionen

Das Haus vom Nikolaus

Eine ausgelassene Halloween-Party wird jäh unterbrochen. Ein blutüberströmter Jugendlicher torkelt in den Garten, entsetzt merken die Kids, dass das keine gelungene Maskerade ist. Vor seinem Tod kann der Junge noch einige Sätze sprechen, die die ermittelnden Kommissarinnen Stella Brandes und Banu Kurtoglu als einen Hinweis auf weitere vermisste Jugendliche verstehen. Auch Fynn war vor seinem Tod schon einige Zeit als vermisst gemeldet und sein schlechter körperlicher Zustand zeigt, wie hart seine Gefangenschaft war. Die Zeit für die beiden anderen vermissten Jugendlichen wird knapp.

In ihrem dritten Kriminalroman über die beiden sehr sympathischen Ermittlerinnen Stella und Banu verknüpft Regine Seemann wieder zwei Handlungsstränge zu einem unglaublichen spannenden Geflecht. Das ist ein Markenzeichen der Autorin, ihre Krimis haben auch immer einen Bezug zur Vergangenheit, die ein Prolog bereits anklingen lässt. Ansonsten sind die Fälle völlig in sich abgeschlossen, man kann die Bücher unabhängig von der Reihenfolge einzeln lesen, ohne das Vorwissen nötig wäre.

Die nervenaufreibende Polizeiarbeit in der Gegenwart stellt die beiden so unterschiedlichen Kolleginnen in den Vordergrund. Ihre Persönlichkeiten ergänzen sich vielleicht grade deswegen so gut. Banu ist die große Kümmerin, klammert vielleicht auch mal, was besonders ihre Tochter Merve spürt. Aber ihre Absichten sind immer gut. Stella dagegen ist eher spontan, prescht schon mal vor, bleibt aber trotzdem immer eine Teamplayerin. Das private Leben der Kommissarinnen bleibt präsent, aber auf eine dezente Weise. Das fand ich angenehm realistisch.

Der zweite Handlungsfaden führt in die 70er Jahre, schwer erziehbare Jugendliche und Außenseiter werden in einem Ferienheim untergebracht. Eine seltsame Atmosphäre liegt über diesem Heim und es scheint niemand darüber sprechen zu wollen.

Wie in einem Puzzle fügen sich Stück für Stück die Geschehnisse zusammen und die Geschichte hat mich nicht mehr losgelassen. Gerade das Thema im historischen Teil des Krimis fand ich aktuell, sind doch ähnliche Ereignisse erst in den letzten Jahren bekannt geworden.

»Alsterschwan« ist wieder ein ganz besonders spannender Kriminalroman, dabei anspruchsvoll und aktuell, also unbedingt eine Leseempfehlung.

Spannender Hamburg Krimi

Eine ausgelassene Halloween Party tobt, als ein Jugendlicher blutüberströmt in den Garten torkelt. Schnell wird klar, dass es keine gelungene Maskerade ist. Kurz vor seinem Tod kann der Jugendliche noch ein paar Sätze sprechen, dann bricht er tot zusammen. Die beiden Kommissarinnen Stella Brandes und Banu Kurtoğlu, die gerade einen vermissten Jugendlichen suchen, nehmen die Hinweise auf, auch für ihren Fall. Denn auch Fynn war erst eine Weile verschwunden. Sein körperlicher Zustand ist sehr schlecht - er scheint eine Weile in Gefangenschaft gewesen zu sein …

Die Autorin Regine Seemann hat wieder einen unglaublichen spannenden Krimi geschrieben. Es ist der dritte Fall der Kommissarinnen Stella Brandes und Banu Kurtoğlu und wird in zwei Handlungssträngen erzählt. Die Autorin nimmt Bezug auf die Vergangenheit und spannt ein spannendes Geflecht in den 70 Jahren, schwer erziehbaren Jugendliche in einem Ferienheim, eine seltsame Atmosphäre die in diesem Heim herrscht.

Sehr spannend ist der Schreibstil. Ich habe das Buch nicht mehr aus der Hand legen können. 5 Sterne gerne dafür.

Von der Schwierigkeit, ein Alsterschwan zu sein...

Regine Seemann hat mit ihrem dritten Titel »Alsterschwan« ein Buch geschrieben, dass mir – wieder einmal – von der ersten bis zur letzten Seite ausgezeichnet gefallen hat. Ich kenne alle drei Bücher (und habe sie sogar – oh Wunder – in der richtigen Reihenfolge gelesen!), aber die Fälle sind in sich abgeschlossen, so dass man jederzeit einsteigen kann. Aber mir bringt es auch Spaß, die Weitereinwicklung der Protagonisten zu verfolgen.

Auch diesmal müssen die Kommissarinnen Stella Brandes und Banu Kurtoglu wieder einen Fall klären, dessen Ursachen und Gründe in der Vergangenheit zu suchen sind, diesmal führt der Weg zurück in die 1970-er Jahre …

Auf einer Halloween-Party bricht der 17-jährige Fynn tot zusammen, offensichtlich ermordet. Er gehört zu drei Jugendlichen, die schon seit einigen Wochen vermisst sind. Eine echte Herausforderung für das Team um Banu und Stella, da es kaum Hinweise gibt. Einzig der Mops Werther scheint während der Halloween-Party etwas bemerkt zu haben: »…und war die ganze Nacht nicht zu Hause. Am Sonntagmorgen kam er zurück und ist seitdem so anders. Er frisst nicht, auch keine Leckerlis, und liegt nur in seinem Korb rum. Er ist richtig depressiv.« (S. 44) Aus Mangel an weiteren Zeugen begleiten Banu und ein Kollege Werther und sein »Frauchen« zum Hundepsychologen …

Bei der Beschreibung der Szene beim Hundepsychologen habe ich sehr schmunzeln müssen und konnte Banus Bedenken durchaus nachvollziehen, wie man der Staatsanwältin erkläre könne, dass »ihr wichtigster Zeuge im Tötungsdelikt Fynn Benner ein Mops war.« (S. 45)

Aber keine Sorge, Werther wird zwar erneut noch einmal ein wichtiger Hinweisgeber, aber letztendlich schaffen es Banu, Stella und ihre Kollegen es auch, ohne Hund den Fall aufzuklären – nachdem sie auch Hinweise aus einem abgebrannten Ferienheim der 1970-er Jahre in ihre Ermittlungen einbeziehen …

Mir hat die Kombination aus einem spannenden Krimi und den Einschüben aus dem Privatleben von Stella und Banu gut gefallen, besonders gefreut hat mich, dass Banus Tochter Merve hier ein eigenes Kapitel bekommt, so habe ich endlich erfahren, wie Merve die Beziehung zu ihrer Mutter einschätzt. Und Stella (oh Pardon: Frau Seemann) hat mir aus der Seele gesprochen, als sie sich über die »dummen Fehler« der meist weiblichen Kommissarinnen mokiert: »Wahlweise verabredeten sie sich mit dem mutmaßlichen Täter, gingen allein dunkle Wege oder betraten in der Nacht die Häuser der Verdächtigen, ohne ihr Handy mitzunehmen, oder nahmen es mit, nur um dann festzustellen, dass der Akku leer war, oder sie verloren es mitten im Einsatz. Zusätzlich war dann auch meist die Taschenlampe kaputt und die Dienstwaffe zu Hause oder nicht geladen.« (S. 132) – oh ja!

Die Auflösung ist überraschend, aber folgerichtig und logisch, so dass ich das Buch sehr befriedigt zuklappen konnte! Ich habe irgendwo gelesen, dass im April 2022 das nächste Buch der Autorin erscheinen soll – hoffentlich stimmt's!

Zum Titel der Rezension: Ich schreibe manchmal meine Rezensionen unter dem Pseudonym »Alsterschwan«, in diesem Zusammenhang etwas peinlich, denn DAMIT (den Ereignissen im abgebrannten Ferienheim) möchte ich nicht in Verbindung gebracht werden … neugierig geworden? Es wird im Buch geklärt – und ich kann es wirklich mit gutem Gewissen wärmstens empfehlen!