Cover von: American Spy
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American Spy

Thriller
Buch
Broschiert, 352 Seiten

Mitwirkende: 

Verlag: 

ISBN-10: 

3608504648

ISBN-13: 

9783608504644

Auflage: 

1 (25.07.2020)

Preis: 

16,00 EUR
Schauplätze: 
Amazon-Bestseller-Rang: 212.765
Amazon Bestellnummer (ASIN): 3608504648

Beschreibung von Bücher.de: 

Ein Geräusch. Der Schatten eines Mannes. Ein Schuss. Als Marie Mitchell eines Nachts in ihrem Haus von einem bewaffneten Mann angegriffen wird und ihm nur knapp entkommt, weiß sie, dass ihre Vergangenheit als amerikanische Spionin sie eingeholt hat. Und dass sie in den USA nicht länger sicher ist.

1986: Der Kalte Krieg ist noch nicht vorbei. Marie Mitchell arbeitet als Geheimagentin beim FBI. Sie ist außerordentlich gut in ihrem Job, und sie ist die einzige schwarze Frau in einem Club weißer Männer. Statt endlich ins Feld geschickt zu werden, muss sie sich Tag für Tag mit Papierkram herumschlagen. Dann wird ihr plötzlich doch die Teilnahme an einer Geheimoperation angeboten. Sie soll Thomas Sankara ausspionieren, den charismatischen sozialistischen Präsidenten von Burkina Faso.

Was Marie nicht ahnt: Dieser Einsatz wird nicht nur alles ändern, was sie über Spione, die Liebe und ihr Land zu wissen glaubte, er wird sie auch direkt ins Fadenkreuz des Geheimdienstes führen. Lauren Wilkinson erzählt den Spionageroman neu: mutig, zeitgemäß und hochspannend. Dieses Gesicht des Kalten Krieges kennen Sie noch nicht.

»Wie das Beste von John le Carré.« NPR

Kriminetz-Rezensionen

Einblick in die Arbeit von Agenten

Als eines Nachts ein Mann in ihr New Yorker Apartment einbricht und versucht, sie zu töten, weiß Marie, dass es Zeit ist zu fliehen und ihre Zwillingssöhne außer Landes zu bringen, da sie dort nicht mehr sicher sind. Als ehemalige FBI-Mitarbeiterin weiß sie, wie sie sich selbst verteidigen kann, sie hat Schlimmeres erlebt, aber nicht ihre Kinder. Sie flieht in ein kleines Dorf auf Martinique, wo ihre Mutter schon seit Jahrzehnten lebt. Sie hofft, dass sie dort Zeit und Ruhe findet, um alles, was schon vor Jahren geschah, für ihre Söhne aufschreiben zu können, damit diese verstehen werden, wenn sie einmal alt genug dafür sind. Sie denkt an ihre Anfangszeit zurück, als sie den Eindruck hatte, in einer Sackgasse festzustecken und dann die unerwartete Gelegenheit auf etwas Größeres, etwas Gutes bekam – was jedoch in einem afrikanischen Blutbad endete und sie zum Untertauchen zwang.

Nach einigen kürzeren Texten ist »American Spy« Wilkinsons erster Roman. Faszinierend sind an dem Thriller neben der actionreichen Handlung vor allem die unzähligen Aspekte, die sich diskutieren lassen würden. Die Handlung ist während des Kalten Krieges angesiedelt und legt so natürlich die Betrachtung der beiden Großmächte nah, die in Afrika ihre Stellvertreterkriege führten. Man kann das Buch jedoch auch unter feministischer Sicht betrachten, da die Protagonistin Schwierigkeiten hat, ihren Platz in einer männerdominierten Behörde zu finden, wo sie auch mit offenem Sexismus konfrontiert wird. Marie und ihr Hintergrund als karibische Einwanderin lassen den Roman auch im Rahmen der Diskussion um PoC in der Literatur interessant werden.

Der Thriller ist spannungsreich und erlaubt einen Einblick in die Arbeit von Agenten: Die komplexen politischen Situationen, in denen sie sich wiederfinden und die Tatsache, dass die Welt häufiger voller Grauschattierungen ist denn schwarz/weiß, zwingt sie bisweilen dazu, ihre Ideale über Bord zu werfen oder ihren Job zu quittieren. Besonders gut gefallen hat mir auch Maries Familiengeschichte und die Geister, die sie verfolgen, in Kombination mit der Weltpolitik, die letztlich ebenfalls im Freund-Feind-Schema oszilliert. Da man leicht Sympathien für die Protagonistin entwickelt, fällt das Eintauchen in die Geschichte auch nicht schwer und ganz nebenbei wird auch noch eine Menge an Wissen über Burkina Faso transportiert, ein mir bis dato völlig fremdes Land.

Ich hatte etwas anderes erwartet

Die ehemalige FBI-Agentin Marie Mitschell wird in ihrer Wohnung angegriffen und töten dabei den Angreifer. Es scheint, als habe ihre Vergangenheit sie eingeholt. Um ihre beiden Söhne William und Tommy und auch sich selbst zu schützen, flieht sie mit ihren Kindern zu ihrer Mutter Agathe nach Martinique. Dort beginnt sie ihr Leben in Tagebuchform bzw. als Brief niederzuschreiben …

In ihrem Erstlingswerk »American Spy« hat Lauren Wilkinson eine sehr außergewöhnliche Protagonistin erschaffen. Eine junge Frau, schwarz, Mutter zweier Kinder, die als Spionin gearbeitet hat. Marie, geboren als Monica Williams, arbeitet ihre Vergangenheit auf, schildert ihre Probleme und die ihrer Familie und thematisiert die Rassen- und Klassenunterschiede in Amerika, was ja gerade sehr aktuell ist. Ihre lerne ihre Eltern Agathe und Bill und ihre Schwester Helene kennen. Alles sehr interessant, aber für mich ein wenig zu langatmig und zu ausschweifen.
Auch das dauernde Springen innerhalb der verschiedenen Zeiten, den verschiedenen Orten und immer wieder neuen Menschen war mir etwas anstrengend. Wenn ich schon eine Lebensgeschichte lese, dann bitte chronologisch.

Leider hatte ich einen Spionagethriller erwartet. Ein bisserl Spionage – ja, ein Mord am Anfang, ja – aber das war's dann auch schon fast mit Spionage und Thriller.

Leider haben der Klappentext und die Leseprobe nicht gehalten, was ich mir daraus versprochen hatte. Den Worten der Time auf der Rückseite des Buches stimme ich sogar zu: „So etwas haben sie noch nicht gelesen.“ Ja, leider nur im negativen Sinn.

Da ich mir dieser Geschichte so gar nicht klargekommen bin, bekommt sie von mir gut gemeinte 3 von 5 Sternen.

Nicht schlecht aber eher Durchschnitt

Es ist immer gefährlich, Bücher mit Vorschusslorbeeren zu versehen und dabei in utopische Gefilde abzuwandern. Ein »Wie das beste von John le Carre« ist schon weit hergeholt, sofern man die Agenten/Spionageromane von diesem Autor kennt.

Geschichte: Marie Mitchell wird in ihrem Haus von einem Killer besucht und es gelingt ihr, die Situation umzudrehen und sie schafft es, diesen in ihrem Haus umzubringen. Doch wie kommt es zu diesem Ereignis und was hat sie getan?

Sie flieht mit ihren beiden Söhnen zu Ihrer Mutter nach Martinique. Dort schreibt sie für die beiden Ihre Geschichte auf, damit diese alles später besser verstehen können.

Von der Idee, die ausgezeichnet ist, mal abgesehen, ist der Charakter zunächst sehr labil, da sie sich als zweite Schwester weniger geliebt fühlt und Ihre große Schwester doch mehr im Mittelpunkt steht. Ihre Mutter verlässt die beiden und lässt sie bei Ihrem Vater in New York. Immer unter Schutz der großen Schwester, steht sie recht alleine da, als Ihr Vater die Schwester zu Ihrer Mutter nach Martinique schickt. Doch sowohl Ihre Schwester als auch Marie streben eine Karriere als Agentin an und eines Tages bekommt Marie Ihren ersten größeren Einsatz und von da an gerät Ihr gesamtes Leben wieder in Unordnung.

Alles ist nachvollziehbar und auch die Geschichte über den Präsidenten von Burkina Faso, Thomas Sankara, und seine kurze Amtszeit und seine Ziele sind historisch sehr interessant und regen dazu an, sich im Internet damit zu beschäftigen. Der Hintergrund und die amerikanischen Ziele sind wie immer darauf ausgerichtet einen »Kommunisten« auszuschalten und ein freundlicheres Regime zu unterstützen.

Trotz der eigentlich guten Idee, plätschert vieles für mich so dahin und die geschickten Winkelzüge und veränderten Situationen eines John Le Carre treten hier leider nur sporadisch auf. Es ist die Geschichte einer zugegeben starken Frau, die einen Auftrag bekommt und von den Ereignissen überrollt wird. Für ein Debütroman sicherlich eine sehr gute Erzählweise aber ich habe mich wirklich schwergetan, das alles an einem Stück zu lesen. Ich brauchte viele Unterbrechungen, um mich von Kapitel zu Kapitel zu schleppen und mit Begeisterung weiterzulesen. Hat nicht so wirklich geklappt und ich finde es nicht wirklich schlecht aber es hinterlässt trotzdem keinen Eindruck auf mich.

Schade, da es eigentlich darauf hinarbeitet fortgesetzt zu werden … Doch da muss noch einiges besser werden, damit ich auf einen möglichen 2. Teil einlasse.

Manipulationen

Zum Inhalt:
Nachdem sie einen Anschlag auf sich und ihre Familie vereiteln konnte, indem sie ihren Angreifer erschoss, flüchtet Marie mit ihren Söhnen zu ihrer Mutter. Dort schreibt sie für ihre Kinder ihre Lebensgeschichte auf, damit diese verstehen, warum ihre Mutter so handelt, wie sie es eben tut.

Mein Eindruck:
Es gibt Bücher, die möchte man einfach gut finden. Weil sie wichtig sind, weil sie eine Aussage haben, weil die Autorin ein Anliegen hat, weil Barack Obama das Buch lobt.

Doch trotz all dieser Dinge ist »American Spy« gescheitert, weil es ein Thriller ohne Thrill ist. Vielleicht muss man so abgebrüht wie Marie sein, wenn man das erlebt, was sie erlebt. Doch trotz aller Kunstgriffe (Marie spricht ihre Kinder in dem Text beispielsweise oft direkt an), ist man eher ferner Beobachter des Geschehens und versinkt nicht in der Story. Fast wie in einer alten Bierwerbung fühlt man sich, als hätte Wilkinson zu ihren Leser/inne/n gesagt: »Nur gucken, nicht anfassen«.

Während des ganzen Textes fragt man sich, warum die Figuren so handeln, wie sie handeln. Der innere Trieb für viele wird überhaupt nicht klar, da er im Dunkeln belassen wird. Die gesamte Familiengeschichte Maries wird theoretisch ausgewalzt, um praktisch nicht besonders relevant zu sein, außer dass von Müttern verlassene kleine Schwestern gerne großen Schwestern nacheifern. Viele Konflikte bestehen, um nicht aufgelöst zu werden, viele Fragen bleiben offen, keiner hakt nach, selbst, wenn er die Möglichkeit hat. Es wird geredet, aber mehr neben- als miteinander.

So bleibt letztendlich der Eindruck, dass dieses Buch, in dem die Ich-Erzählerin immer wieder von der Macht der Manipulation spricht, auch nichts anderes will, als seine Leserschaft zu manipulieren. Eine Geschichte gut zu finden, weil sie wichtig scheint, weil sie eine Aussage vortäuscht, weil die Autorin ein Anliegen suggeriert und weil Barack Obama sie lobt.

Mein Fazit:
Trotz aller Brisanz packt die Story nicht.

Aufrechte Menschen

Marie Mitchell lebt mit ihren vierjährigen Zwillingssöhnen in einer unbedeutenden Kleinstadt in Connecticut. Eines Nachts versucht ein Eindringling, sie in ihrem Haus zu umzubringen. Marie kann sich erfolgreich zu Wehr setzen und tötet den Angreifer. Mit gefälschten Papieren flüchte sie mit ihren Kindern nach Martinique zu ihrer Mutter Agathe. Dort beginnt Marie ein umfangreiches Tagebuch zu schreiben, über ihre Kindheit in den 1960ern, ihre Schwester Helene, die unbedingt zum Geheimdienst wollte und bei einem dubiosen Unfall ums Leben kam, über ihre eigene Tätigkeit als FBI Agentin bis hin zu ihrem Undercovereinsatz, bei dem sie den kommunistischen Anführer von Burkina Faso ausspionieren sollte. Ein Einsatz, der ihr Leben für immer auf den Kopf stellte.

»American Spy« ist der Debütroman der afroamerikanischen Autorin Lauren Wilkinson. Es ist ein brillant und stürmisch erzähltes Spionagestück, ein Stück Zeitgeschichte, eine Mischung aus Fakten und der Fiktion einer Romanze zwischen der jungen schwarzen Protagonistin Marie Mitchell und Thomas Sankara, dem Präsidenten von Burkina Faso.

In den 1980ern, in denen der Großteil der Geschichte angesiedelt ist, ist der Kalte Krieg in Amerika noch omnipräsent.

»Reagan hatte sich außenpolitische Ziele auf die Fahnen geschrieben, die zu dem Zeitpunkt so unmöglich klangen, dass sie kaum jemand ernst nahm: Er wollte nicht nur dafür sorgen, dass die USA im Kalten Krieg die Oberhand hatten, er wollte ihn gewinnen.«

Die Bedrohung durch die Sowjetunion und aller anderen kommunistischen Staaten beschäftigt Bevölkerung wie Geheimdienste.

»Ich hielt Kommunismus für gefährlich … Reaganomics war nicht gerade eine menschenfreundliche Philosophie, und in Verbindung mit dem Hang unseres Landes zur Bestrafung bot sie den perfekten Nährboden für Rücksichtslosigkeit und Unbarmherzigkeit. Die Alternative war jedoch noch schlimmer.«

Die junge schwarze Marie Mitchell, die beim FBI mit der Rekrutierung von Informanten befasst ist, tritt beruflich auf der Stelle. Es ist ihr Geschlecht und ihre Hautfarbe die sie nicht vorwärtsbringt. Als sie eine Suspendierung provoziert, wendet sich plötzlich die CIA an sie. Sie soll das Vertrauen von Thomas Sankara erschleichen, ihn diskreditieren, während der Geheimdienst einen amerikafreundlichen Gegenkandidaten zum Präsidenten von Burkina Faso etablieren will.

Der westafrikanische Staat Burkina Faso wurde von 1983 bis 1987 von Thomas Sankara regiert. Dies entspricht den Tatsachen. Sankara sah sich selbst als sozialistischen Revolutionär. Seine Devise lautete: »Vaterland oder Tod, wir werden siegen« Seine Begegnung mit Marie mit allen Konsequenzen entstammt der dichterischen Freiheit der Autorin. Burkina Faso bedeutet übersetzt »das Land der aufrechten Menschen«. Marie erkennt in Sankara einen aufrechten Menschen, beginnt die Sinnhaftigkeit ihrer Mission zu hinterfragen.

»Man kann einen Revolutionär umbringen, aber man kann nie die Revolution umbringen.«

Der Roman enthält alle Elemente eines spannenden Spionageromans. Allein der Beginn des Buchs, als ein Unbekannter in Maries Haus einbricht, um sie zu eliminieren, katapultiert den Leser mitten ins Geschehen. Aber es ist weit mehr als ein Thriller. Alles, was nach dem Attentat auf Marie geschrieben steht, ist ihr Tagebuch, die Aufarbeitung ihrer Familiengeschichte, ihrer Rolle als schwarzer Frau in einem Rechtssystem, das Menschen ihrer Hautfarbe (und das bis in die heutige Zeit) diskriminiert und ein Vermächtnis an ihre Söhne, schwarze amerikanische Jungs, für die es noch lange keine Sicherheit bedeutet, zur Mittelschicht zu gehören.

»Ich hoffe, ihr wachst zu Männern heran, in denen sich die besten Eigenschaften von mir und eurem Vater vereinen. Ich hoffe, ihr werdet den Mut haben, euch gegen Ungerechtigkeit zur Wehr zu setzen, wann immer ihr dazu aufgerufen seid. Ich hoffe, ihr werdet frei und heftig lieben. Auf diese Art, so hoffe ich, werdet ihr gute Bürger sein.«

Vielleicht ist dieses Buch kein Thriller. Das muss es auch nicht, um großartig, komplex, vielschichtig und spannend zu sein.

Anders als erwartet

Marie Mitchell wird in ihrem Schlafzimmer von einem bewaffneten Mann angegriffen. Sie kann entkommen, aber sie weiß auch, dass ihre Vergangenheit sie eingeholt hat, denn als ehemalige amerikanische Spionin ist sie nun nicht mehr sicher.

Sie sollte seinerzeit Thomas Sankara, den Präsidenten von Burkina Faso, ausspionieren. Es war eine besondere Herausforderung, die ihr Leben damals verändert hatte, denn zuvor hatte sie als einzige schwarze Frau beim FBI nur Papierkram erledigen dürfen.

Das Buch geht dramatisch los, doch danach nimmt die Spannung schnell wieder ab. Für einen Thriller gab es meiner Meinung nach jedenfalls zu wenig Thrill. Dennoch fand ich die Geschichte interessant, denn es gibt einiges Historisches, das mir so nicht bewusst war. Der Kalte Krieg sorgt für umfangreiche Agententätigkeit auf allen Seiten. Frauen haben es zu der Zeit nicht leicht, sich im Job zu behaupten und sind häufig Übergriffen ausgesetzt.

Erzählt wird diese Geschichte aus Sicht der Protagonistin in einer Art Tagebuch. Der Schreibstil ist etwas ausschweifend.

Marie Mitchell ist eine interessante Person, die für das FBI arbeitet und ihren Job gut macht. Sie bewegt sich beruflich in einem von weißen Männern dominierten Umfeld. Natürlich greift sie zu, als sie dem Bürojob und dem damit verbundenen Papierkram entkommen kann. Sie ahnt aber nicht, was sich damit für sie alles ändert.

Für mich ist dieses Buch mehr Familiengeschichte und Gesellschaftsroman als Thriller – interessant aber nicht so spannend wie gedacht.

Tagebuch einer willensstarken Frau

Dieser Thriller ist zwar ein Agententhriller, aber in vielerlei Hinsicht komplett anders. Der Agent, der hier aus der Ego-Perspektive erzählt, ist eine Frau. Und sie ist schwarz. Auch heute wird es nicht so viele von ihnen beim FBI geben, aber die Geschichte spielt großteils auch noch vor mehr als 30 Jahren.

Marie Mitchell schreibt ihre Geschichte in ein Tagebuch nieder, das sie ihren Zwillingssöhnen vermachen möchte. Sie sollen darin unter anderem erfahren, wer ihr Vater ist. Marie erwähnt natürlich, dass vieles in ihrem Beruf nicht einfach war und als Kinder gingen sie und ihre Schwester beispielsweise schwimmen in Bädern für Schwarze oder fuhren in ebensolche Sommercamps.

Doch sie spielt nie die »Rassismus-Karte« aus, nicht auf eine weinerliche oder Mitleid heischende Art. Ihre Hautfarbe bringt Marie plötzlich einen Sonderauftrag ein, der sie bis nach Afrika führt. Auch das könnte rassistisch ausgelegt werden und teilweise denken die »weißen Männer«, die das einfädeln, auch so. Aber Marie hat Pläne und Ziele in ihrer Karriere und sagt letztlich doch zu.

Lauren Wilkinson hat mit ihrer Spionin eine willensstarke, selbstbestimmte Frau geschaffen, die von einer schwierigen Kindheit und weiterem nicht selbst verschuldetem Leid geprägt wurde. Sie ist gut in dem, was sie macht, so gut wie es die Umstände zulassen. Das gilt für ihren Job, aber auch für die Familie und ihre eigenen Kinder.

Das Ende bleibt teilweise offen. Man erfährt wie ihre FBI-Karriere endete, man weiß, warum Marie das Tagebuch geschrieben hat, aber wie dieses »warum« verläuft und endet, wird nicht erzählt. Schafft sie, was sie sich vorgenommen hat?

Der Schreibstil ist stellenweise packend, bleibt aber trotz der Ego-Perspektive großteils distanziert. Es gibt viele (für Marie) aufwühlende Szenen aber den Leser rühren nur wenige davon. Auch Marie bleibt meist möglichst neutral, will ihren Söhnen gegenüber vielleicht auch nicht alles preisgeben.