Amazon Preis: 22,00 €
Bücher.de Preis: 22,00 €

Die andere Tochter

Roman
Buch
Gebundene Ausgabe, 448 Seiten

Verlag: 

ISBN-10: 

3471360107

ISBN-13: 

9783471360101

Erscheinungsdatum: 

30.08.2021

Preis: 

22,00 EUR
Amazon-Bestseller-Rang: 276.120
Amazon Bestellnummer (ASIN): 3471360107

Beschreibung von Bücher.de: 

Ein Roman über Mütter und Töchter.

Bei einem Unfall hat Antonia fast das Augenlicht verloren und danach eine einsame Entscheidung getroffen: Sie möchte die Mutter der toten Spenderin der Transplantate kennenlernen, mit denen sie wieder sehen kann. Sie hofft, so viel wie möglich über diese Frau zu erfahren, eine Malerin, jung, beliebt, schön. Und sie fragt sich, ob die Tote versucht, ihr etwas mitzuteilen. Denn seit der OP verfolgten Antonia Flashbacks.

Als sie schließlich erkennt, dass sie manipuliert wird, schwebt ihre eigene Mutter bereits in Lebensgefahr. Und nur wenn Antonia sich dem Geheimnis ihrer eigenen Familie stellt, hat sie eine Chance, dem perfiden Spiel der anderen zu entkommen.

Kriminetz-Rezensionen

Ein wahres Puzzle …

… beinhaltet dieser Psychothriller, daher finde ich das Cover überaus gelungen und passend.

Die Handlung ist in zwei Zeitspannen gegliedert – zum einen Oktober 2019 und zum anderen April 2019.

Antonia Petzold, genannt Toni, passiert in ihrem Beruf als Entrümplerin ein folgenschwerer Unfall mit einer ausgelaufenen Putzflüssigkeit – sie erblindet. Wie das Schicksal es will, wird eine Spenderin gefunden und sie erhält durch eine Cornea-Implantation ihr Augenlicht zurück. Sie schreibt einen Brief an die Datenbank, den diese anonymisiert an die Spenderfamilie weiterreicht.

Seltsamerweise nimmt die Mutter der Toten nach dem Erhalt des Briefes Kontakt mit ihr auf und lädt sie ein und hier nimmt die Story so richtig an Fahrt auf. Allerdings stellt sich beim Lesen gleich die Frage: Woher wusste Clara Mertens, wer die Absenderin bzw. Spenderempfängerin war, wenn der Brief anonymisiert war? Was Toni im Haus der Familie Mertens über die Tote, deren Leben, Charakter etc. erfährt, ist immens. Susanne scheint eine sehr vielschichtige und facettenreiche Persönlichkeit gewesen zu sein. Aber Toni quälen immer wieder Flashbacks, glaubt sie wirklich an Seelenwanderung oder was steckt dahinter?

Im zweiten Strang erfährt man, dass Tonis Mutter anscheinend von ihrem Vater ermordet wurde und Toni die Patientenverfügung sucht, um den Wunsch der Mutter bezüglich einer Organspende respektieren zu können. Toni verbindet eine innige Liebe zu ihrem Vater und sie kann sich nicht vorstellen, dass er zu einer solchen Tat fähig war. Außerdem ist sie vollkommen überrascht, als sie von den früheren Eheproblemen ihrer Eltern erfährt.

Ich hatte bereits ein Buch der Autorin gelesen, das mir sehr gut gefiel. Dass sie schreiben kann, davon kann man bei ihrer Vita ausgehen und bei diesem Buch könnte ich mir eine Verfilmung gut vorstellen. Sie schreibt absolut spannend und packend. Ich mag komplexe Thriller, die nicht gleich durchschaubar sind.

Die Protagonistin Toni mit ihren Gefühlen der Erblindung, der Transplantation, die daraus resultierenden psychischen Belastungen und dann das Kennenlernen der Spenderfamilie wurde sehr genau und eindringlich erzählt, man erlebte dies gemeinsam mit ihr. Auch der Ehrgeiz von Toni, Klarheit zu erlangen über die Familie Mertens, aber auch die Gründe ihrer Flashbacks und das Schicksal ihrer eigenen Familie zu ergründen, waren realistisch beschrieben.

Erst am Ende konnte man verstehen, weshalb Toni nicht bei ihren Eltern, sondern viele Jahre bei der Großmutter gelebt hat. Die Figur von Clara Mertens und ihre Anhänglichkeit an die »neue« Tochter fand ich nachvollziehbar, aber auch die Eifersucht von Susannes Schwester war verständlich. Die Autorin hat Organspende und die Folgen zu einem Thema des Buches gemacht und mir hat dieser Part sehr gut gefallen. Dieser Thriller ist sehr emotional und es wird Puzzleteil für Puzzleteil zusammengesetzt, am Ende wird der Leser nochmals überrascht. Es spielen auch noch etliche andere Faktoren mit in die Geschichte, wodurch es mir etwas zu überfrachtet wurde.

Fazit: Ein fesselnder Pageturner, in den die Autorin für mich etwas zu viel hineingepackt hat.

Mit den Augen der Anderen

Ein Roman über Mütter und ihre Töchter, über Organtransplantation, über Schuld, Familienkonflikte und psychische Probleme.

Antonia ist von Beruf Entrümplerin, sie löst Haushalte von verstorbenen Personen auf. Eines Tages erleidet sie bei der Arbeit einen Unfall und verliert ihr Augenlicht. Durch eine Cornea-Transplantation kann sie wieder sehen, doch plötzlich fühlt sie sich mit der Spenderin in seltsamer Weise verbunden. Sie nimmt Kontakt zur Mutter der Spenderin auf, dadurch gerät sie in gefährliche Verwicklungen und kommt einer lange vertuschten Untat auf die Spur. Doch auch in ihrer eigenen Familie gibt es unglaubliche Geheimnisse.

Das Buch besteht aus 94 Kapiteln, die mit Monats- und Jahresangaben versehen sind. Es teilt sich in zwei verschiedene Erzählstränge, die in verschiedenen Zeitebenen spielen, zum einen der Hauptstrang in auktorialer Erzählweise, dazwischen immer wieder die aktuellen Geschehnisse in Ich-Form aus der Sicht der Protagonistin. Der Leser ist dadurch in der Lage, die Vorkommnisse von allen Seiten zu überblicken. Gerade die Kapitel aus Antonias Sicht sind informativ und greifen dem Erzählstrang vor. Der Roman ist dicht und doch flüssig erzählt, immer wieder bin ich ganz tief in Tonis Leben und ihre Gefühle hineingezogen worden. Die Thematik Organspende und die Gefühle der Empfängerin sind gut geschildert und haben mich tief berührt, haben mir eiskalte Schauer den Rücken hinunterlaufen lassen. Die Spannung, die sich durch die nimmermüden Nachforschungen von Toni ergab, hat mich des Öfteren alles ringsherum vergessen lassen. Schon nach dem ersten Drittel habe ich gedacht, ich weiß, was passieren wird. Doch nach einigen ungeahnten Wendungen war der Schluss jedoch ganz anders als vermutet.

Mich hat das Buch super unterhalten und tief berührt, manchmal war es einfach zu viel des Geschehens und ich musste das Buch zur Seite legen und über das Gelesene nachdenken. Thrillerelemente und die psychologischen Verwicklungen waren mir manchmal unheimlich, besonders die Flashbacks, wenn Toni in einen Spiegel sah oder das Gefühl der Berührungen. Zum Ende überstürzen sich die Ereignisse und die letzten 100 Seiten habe ich in einem Durchgang gelesen, an diesem Punkt haben mich die Fakten fast erschlagen.

Nicht immer handeln die Akteure nachvollziehbar, ihre kriminelle Energie ist erschütternd und machten mich wütend. Lange habe ich um eine Auflösung gerätselt und das Ende habe ich so nicht ahnen können. Wie leichtsinnig Toni ihre transplantierten Hornhäute aufs Spiel gesetzt hat, hat sie mir nicht gerade sympathisch gemacht, eine direkte Lieblingsfigur hatte ich nicht, am wenigsten konnte ich tatsächlich Evelyn, die Schwester von Zsazsa leiden.

Briefe, Zitate und Bilderdaten sind kursiv gekennzeichnet und deutlich gemacht.

Die Informationen am Ende zu den verschwundenen Bildern, der Raubkunst der Nazis und die psychologische Ebene zur Organspende waren informativ und haben mir sehr geholfen.

Eine absolute Leseempfehlung an alle Leser und von mir 5 Sterne.

Du bist wie sie

Tonia hat während ihres Jobs einen Unfall und verliert ihr Augenlicht, bis sie die Cornea einer Verstorbenen erhält. Sie hat nach der OP psychische Problem und möchte gerne die Eltern der Verstorbenen kennenlernen. Das ist zwar nicht erlaubt, aber Tonia erhält einen Brief von der Mutter der Verstorbenen. Sie macht sich auf den Weg von Berlin nach Frankfurt und trifft Clara, die Mutter. Es entsteht eine besondere Beziehung zwischen den beiden, da sie auch noch ähnlich aussieht wie Susanne, die Verstorbene. Ihre Eltern in Berlin halten das für keine gute Entscheidung.

Tonia verspricht Clara, die Wohnung von Susanne auszuräumen, da das nun mal ihr Job ist. In Susannes Wohnung findet sie ein Buch über Schamanen, die davon ausgehen, dass bei einer Transplantation auch etwas von der Seele der Verstorbenen auf die Empfängerin übergeht. Langsam lernt Tonia, die Familie Mertens kenne, doch längst nicht alle sind davon begeistert. Auch Tonias Eltern und ihr Verlobter üben gehörigen Druck auf sie aus. Sie sucht sich Hilfe bei einem Psychiater, doch ob das des Rätsels Lösung sein kann …

Wenn ich jetzt so auf den Roman zurückblicke, muss ich sagen, dass dieser Krimi sich sehr gut entwickelt hat und zum Ende ein sehr rasantes Ende anbietet. Zu Beginn habe ich mich in die Beziehungen einarbeiten müssen. Es lag nicht so direkt auf der Hand, was dieser Thriller zu bieten hat.

Die Figuren werden gut entwickelt, Tonia, bei der es aussieht, als ob sie sich durch eine Transplantation in eine andere Person verwandelt. Durch die Aufteilung der Kapitel in einer zeitlichen Reihe wird die Spannung langsam aufgebaut und der Erzählstrang entwickelt sich nachhaltig. Die Geschichte der Familie Mertens, deren tote Tochter die Spenderin für Tonia war, wird ebenfalls sehr intensiv beschrieben und auch die Beziehung zwischen Tonia und der Familie entwickelt sich und die Richtung ist sehr überraschend.

Alles in diesem Krimi ist am Ende nicht so, wie es am Anfang scheint, und das ist total spannend. Natürlich kommt auch die Romantik nicht zu kurz und das auf verschiedenen Ebenen. Das gibt diesem Krimi noch ein bisschen mehr Würze.

Ich bin froh, dass ich den Krimi nicht weggelegt habe. Der Fortlauf der Story hat mich total überzeugt und gefesselt. Eine Geschichte mit Tiefgang.

Traumatische Erlebnisse

Antonia Petzold (Toni) wird bei einem Unfall verletzt und sie droht ihr Augenlicht zu verlieren. Eine Hornhautspende ist die Rettung für sie. Doch dann hat sie das Gefühl, dass sie nicht nur ein fremdes Organ in sich trägt, sondern auch die Anlagen einer fremden Person. Sie macht sich auf die Suche nach der Familie der Spenderin, um mehr über die Spenderin zu erfahren.

Clara Mertens nimmt sie auf wie die eigene Tochter, was der Familie aber nicht gefällt. Es dauert eine Weile, bis sie erkennt, dass ein böses Spiel mit ihr getrieben wird und ihre Familie in Gefahr gerät. Sie muss sich den Geheimnissen der Vergangenheit stellen.

Erzählt wird die Geschichte auf unterschiedlichen Zeitebenen. Der Schreibstil lässt sich gut lesen, ist aber auch streckenweise etwas langatmig.

Toni hat einiges mitgemacht und daher hat sie nach der Transplantation erst einmal Schwierigkeiten, mit der Situation zurechtzukommen. Aber ich konnte ihr Handeln nicht immer nachvollziehen und wurde mit ihr nicht so recht warm. Sie gerät viel zu sehr in die fremde Familie hinein. Dass sie sich dann auf die Suche nach den eigenen Wurzeln macht, bei der sie auf verschiedene Geheimnisse stößt, konnte ich aber verstehen.

Am Ende fügt sich dann alles schlüssig zusammen.

Mich hat dieser Roman mit dem ungewöhnlichen Thema gut unterhalten.