Als "Brikett" wird im Jargon der Verlage ein voluminöses Buch bezeichnet. Solch ein "Brikett" hat der in Düsseldorf lebende Fernsehjournalist Horst Eckert vorgelegt.

Ganz offensichtlich hat das schicke Düsseldorf auch sein gerüttelt Maß Verbrechen. NRWs Landeshauptstadt scheint der Anziehungspunkt für die fixenden Kinder und Jugendlichen der Republik geworden zu sein. Aber nicht nur Rauschgiftdealer im großen Stil halten die Düsseldorfer Kriminalpolizei auf Trapp, sondern auch ein perverser Serienmörder und korrupte Beamte in den eigenen Reihen. Hauptkommissar Nowak vom Betrugsdezernat kämpft an zwei Fronten: einmal gegen seine dunkle Vergangenheit, die ihn einzuholen scheint und gegen einen Rauschgiftdealer, der Düsseldorfs Discos und Schulen mit der Kunstdroge Ecstasy überschwemmt. Kollege Engel stürzt sich in den Fall des blutrünstigen und in sexueller Hinsicht reichlich verschrobenen Serienmörders, und hofft daß seine Ermittlungsergebnisse ihm einen guten Platz im anstehenden Postenkarusell sichern. Neuling Thann ist die Treppe hinaufgefallen und macht sich bei seinen Kollegen überaus unbeliebt: er ist zum Leiter der neugeschaffenen Stelle ID-Innerer Dienst ernannt worden und muß gegen Kollegen, die unter Korruptionsverdacht stehen ermitteln. In der „Festung“, wie das Düsseldorfer Polizeipräsidium genannt wird, hat anscheins jeder seine Leiche im Keller.

Horst Ecker legt mit „Augeputscht“, seinem inzwischen dritten Kriminalroman, nicht nur einen hervorragenden Krimi vor, sondern zeigt auch, daß ein deutscher Autor ohne weiteres in der Lage ist, einen „police procedural“ in bester Tradition zu schreiben. Eckerts „Brikett“ ist ein gutgeschriebener Krimi: Ausgestattet mit interessanten Persönlichkeiten, gutem Plot, absolut packendender und schneller Schreibe ohne irgendwelche Klischees. Übrigens gilt ausnahmeslos für Krimis aus dem Hause des Dortmunder Grafit Verlages der Slogan: „Spannung garantiert“. Daher meine Empfehlung an alle Krimiaficionados: Grafit-Krimis kann man unbedenklich kaufen. Bei Horst Eckert ist diese Empfehlung als ein „Muß“ zu ver stehen. An dieser Stelle sei auch eine Empfehlung an den Düsseldorfer erlaubt: Hören Sie ja nicht auf zu schreiben - Ihre Kriminalromane machen süchtig!

Rezension: © Thomas Przybilka

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