Bad Friends
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Der neue Psychothriller von New York-Times-Bestsellerautorin Gilly Macmillan nach PERFECT GIRL.
Heimlich haben sie sich nachts davongeschlichen, wie Jungen das eben manchmal tun: Abdi Mahal und Noah Sadler, die beste Freunde sind, seit Abdi, der Flüchtling, Noahs Schule in Bristol besucht. Doch in dieser Nacht wird Noah bewusstlos aus dem Feeder Canal gezogen, und aus dem traumatisierten Abdi ist kein Wort herauszubekommen. Während Noah im Koma liegt und um sein Leben kämpft, soll Detective Inspector Jim Clemo möglichst taktvoll ermitteln - denn Fremdenfeindlichkeit brodelt unter der glänzenden Oberfläche der Stadt Bristol. Wie konnte es zu dieser Katastrophe kommen, die das Leben beider Freunde und ihrer Familien zu zerstören droht?
Alles scheint davon abzuhängen, dass einer der beiden Jungen endlich spricht. Doch der eine kann es nicht. Und der andere wird es nicht tun.
»Fans von Tana French, Ruth Ware und Gillian Flynn werden in der sich langsam auffächernden Handlung lustvoll versinken.« BookPage
Von besten Freunden, Vorurteilen und wirklichen Problemen
Abdi und Noah, beide fünfzehn Jahre alt, sind beste Freunde und besuchen dieselbe renommierte Schule.
Abdi ist der Sohn von Somalischen Einwanderten, die es vor 15 Jahren über das Lager Harshek nach Bristol geschafft haben und erhält aufgrund seiner Leistungen ein Stipendium für die Schule.
Noah ist der Sohn eines bekannten Kriegsfotografen, der gerade seine Ausstellung »Mit Flüchtlingen unterwegs« eröffnet hat, in der er schockierende Fotos u.a. aus Somalia und Harshek zeigt. Und Noah ist seit Jahren Krebspatient und hat gerade die Diagnose erhalten, dass ihm nur noch wenige Monate bleiben.
Nun liegt Noah im Koma, nachdem er nachts in einen Kanal gestürzt ist. Abdi war dabei, kann aber aufgrund des Schocks, den er bei dem Vorfall erlitten hat, nicht sprechen.
DI Clemo, selbst gerade wieder nach einer längeren Psychotherapie in den Polizeidienst zurückgekehrt, soll in dem Fall ermitteln, der aufgrund rassistisch motivierten Ausschreitungen, die es kürzlich in Bristol gegeben hat, extreme politische Relevanz erhält, als die Presse (dass es dabei ausgerechnet um die ehemalige Freundin von Clemo handelt, die nach ihrem Ausscheiden bei der Polizei Kriminalreporterin geworden ist, hätte ich jetzt nicht gebraucht) mitbekommt, dass ein Somalier als möglicher Täter infrage kommt.
»Bad Friends« (m.E ein irreführender Titel – ebenso wie das Cover auf den Bahngleisen) schildert auf eindrucksvolle Weise die Sorgen und Ängste in unserer heutigen Gesellschaft, die mit der weltweiten Flüchtlingskrise und Migration zusammenhängen. An einem Einzelfall werden einerseits die Vorurteile aufgezeigt, die gegenüber Flüchtlingen bestehen und denen sich selbst Noahs Mutter nicht entziehen kann. Andererseits werden auch die Sorgen und Nöte aufgezeigt, mit denen auch voll integrierte Flüchtlinge zu kämpfen haben – und ihre traumatischen Erlebnisse, die sie überhaupt erst zur Flucht veranlasst haben. Und dann gibt es da noch den Kriegsreporter, für den die Fotos des Leides ein lukratives Geschäft sind.
Besonders zu erwähnen ist, dass die Geschichte nicht nur aus der Ermittlersicht erzählt wird, sondern dass die individuelle Sicht aller Personen zum Tragen kommt – sogar die Gedanken von Noah, der in seinem Koma bei vollem Bewusstsein ist, sich aber gegenüber seiner Umwelt nicht äußeren kann.
Einen zusätzlichen Aspekt, der schließlich auch zu dem thrillerartigen Ende führt, bringt das Foto ins Spiel, das Abdi in der Ausstellung abfotografiert.
Insgesamt ein wichtiger und spannender Roman, der Unterhaltung mit den aktuellen gesellschaftlichen Problemen verbindet, dabei unheimlich emotional ist, aber ohne erhobenen Zeigefinger auskommt.