Benoni
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Benoni, Postbote in einem Ort in Nordland und völlig aussichtslos verliebt in Rosa, wird von dem reichen Kaufmann Mack angeheuert und zum Fischfang vor die Lofoten geschickt – und schließlich fast zu dessen rechter Hand. Um sich Benonis zu versichern, überredet der allmächtige Mack sein Patenkind Rosa, sich mit diesem zu verloben. Benoni ist außer sich vor Glück, aber dann taucht Rosas verschollener Verlobter Nikolai wieder auf – die Katastrophe ist vorprogrammiert.
Wunderschön und zugleich urkomisch, mit atemberaubenden Schilderungen der Natur, der Nächte, in denen es nie dunkel wird, der wilden Stürme, der Lofotenfischerei, wo die Männer monatelang auf dem Meer sind. »Mein Lieblingsbuch!« – sagt Gabriele Haefs. Braucht es noch mehr, um diesen Klassiker des Literaturnobelpreisträgers Knut Hamsun anzupreisen, dem Gabriele Haefs mit ihrer Neuübersetzung seinen originalen Glanz zurückgeschenkt hat?
Benoni
Die mehrfach ausgezeichnete Übersetzerin Gabriele Haefs hat mit »Benoni« ihr Lieblingsbuch neu aus dem Norwegischen übersetzt. Geschrieben hat den Klassiker Literaturnobelpreisträger Knut Hamsun vor über hundert Jahren. Die Handlung ist in Nordland angesiedelt, wo der einfache Postbote Benoni aussichtslos in Rosa verliebt ist. Der reiche Kaufmann Mack überredet sein Patenkind Rosa, eine Verlobung mit Benoni einzugehen, um so Einfluss auf ihn zu nehmen. Immer wieder verschiebt Rosa den Termin zur Hochzeit. Als ihr früherer Verlobter zurückkehrt, heiratet sie zu Benonis Bestürzung den. Benoni ist mittlerweile selbst zu Wohlstand gelangt.
Knut Hamsun porträtiert feinfühlig und mit Humor eine Zeit, in der es für einfache Leute, die wie Benoni mit einer gewissen Bauernschläue und gesundem Menschenverstand ausgestattet sind, möglich war, mittels Fleiß zu Wohlstand zu gelangen. Die Lebenswelt der Menschen wird realistisch geschildert. Einblicke in das Seelenleben Benonis, verbunden mit den Naturschilderungen, lassen den Roman zum Lesegenuss werden.
Unsere Umwelt hat sich gravierend verändert, das Menschliche jedoch, wie Menschen fühlen, weshalb sie agieren, bleibt in jeder Generation gleich. Es zeichnet einen Roman als Klassiker aus, wenn er dieses immerwährende Menschliche einzufangen und wiederzugeben versteht.
In den Anmerkungen geht Gabriele Haefs auf das Leben Knut Hamsuns ein. Leider wurden Spuren des Schriftstellers in Oslo »in den Jahren nach 1960 plattgemacht, als Kahlschlagsanierung in vielen europäischen Großstädten ganze Innenstadtviertel verwüstete« (S. 277). In Lom allerdings ist noch immer sein Geburtshaus zu sehen.
Die Sicht auf Hamsun in Norwegen wird getrübt durch dessen politische Einstellung seiner späten Jahre, das legt Gabriele Haefs differenziert dar.
Neben den erhellenden Anmerkungen zum Schriftsteller Knut Hamsun ist dem Band ein hilfreiches Glossar beigefügt.
Der Roman ist im Alfred Kröner Verlag in einer sehr schönen gebundenen Ausgabe (mit Leinenrücken und Lesebändchen) erschienen.
Gabriele Haefs hat sich unter anderem als Übersetzerin von Jostein Gaarder, Camilla Grebe und Anne Holt einen Namen gemacht. Sie wurde, neben anderen Preisen, mit dem Gustav-Heinemann-Friedenspreis, dem Sonderpreis des Dt. Jugendliteraturpreises für ihr übersetzerisches Gesamtwerk und mit dem Königlich-Norwegischen Verdienstorden ausgezeichnet.