Wenn Du über einen Link auf dieser Website kaufst, unterstützt Du Kriminetz, da wir dann eine kleine Provision erhalten.
Bis in alle Endlichkeit
Verlag:
ISBN-10:
ISBN-13:
Auflage:
Preis:
Beschreibung:
»Was wie ein düsterer und rasanter Detektivroman beginnt, entwickelt sich zu etwas weitaus Unheimlicherem und Fesselnderem.« Peter Swanson
Wer ist Claire Gravesend? Das fragt sich Privatdetektiv Lee Crowe, als er sie tot an einem frühen Sommermorgen 2019 auffindet, in einem feinen Cocktailkleid, auf dem Dach eines Rolls-Royce, im gefährlichsten Viertel von San Francisco.
Claires Mutter, die megareiche und einflussreiche Olivia Gravesend, glaubt der Polizei und dem Gerichtsmediziner nicht: Ihre Tochter hat sich nicht selbst umgebracht.
Olivia beauftragt Crowe mit dem Fall, der aber schon bald Fragen über Fragen über die Familie Gravesend aufwirft: Zunächst werden bei der Autopsie seltsame kreisförmige Narben an Claires Wirbelsäule entdeckt. Dann entgeht Crowe nur knapp einem Mordanschlag. Und schließlich entdeckt er in Claires Domizil das größte Geheimnis von allen: Schlafend in einem der Zimmer findet er Claire. Lebend. Und Crowe ist wieder ganz am Anfang: Wer ist Claire Gravesend?
Wer ist Claire Gravesend
Lee Crowe ist ein Privatdetektiv der nach der Devise handelt der Zweck heiligt die Mittel. Ähnlich moralisch fragwürdig ist sein zeitweiser Arbeitgeber und Anwalt Jim, der seine Hände in Unschuld wäscht und andere die Drecksarbeit machen lässt. Dazu kommen Superreiche, Mafiosi, Wissenschaftler und eine Exfrau. Das perfekte Personal für einen spannenden Thriller mit einem unheimlichen Hintergrund.
Der Beginn erinnerte an Krimiverfilmungen aus den vierziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Etwas düster, unmoralische Handlungen und eine Tote die nicht so richtig in das inszenierte Bild passt.
Lee wird mit den Nachforschungen zu ihrem Tod beauftragt. Geld spielt keine Rolle. Er findet ziemlich schnell einige lose Fäden, logisch nachvollziehbar und auch ich hatte viel Spaß daran an ihnen zu ziehen. Das Ergebnis wurde dann immer ein paar Seiten später bestätigt. Aber die Mutmaßungen und Erkenntnisse brachten immer neue Fragen hervor. Das Buch machte atemlos vor Aufregung und Neugierde. Die Spannung war immer auf dem Höhepunkt, selbst eine Autofahrt war spannend, denn die Art wie der Autor die Umgebung beschreibt, lässt immer den Gedanken aufkommen was wäre wenn dieses oder jenes jetzt passiert. Alle Figuren sind perfekt ausbalanciert. Sie sind nicht nur skrupellos, sie sind nicht nur unschuldig, oder machtgierig. Sie haben viele Seiten wie ein Diamant und sind teilweise genau so hart.
Ich habe schon das erste Buch des Autors gelesen und war begeistert, ich konnte mir nicht vorstellen das es möglich wäre ein vergleichsweise genau so gutes Buch zu schreiben. Ich habe mich geirrt. Es ist sogar noch besser. Andere Zeiten andere Charaktere, andere Motive, trotzdem ein Fünf Sterne Buch.
Pageturner
Als der Privatermittler Lee Crowe nach Beendigung seines aktuellen Auftrages an einem Rolls-Royce Wraith vorbeikommt, bemerkt er eine bildhübsche Blondine die tot auf dem eingedrückten Dach der Limousine liegt. Die Polizei ordnet den Fall als Suizid ein, doch die schwerreiche Mutter der Toten, Olivia Gravesend will dies nicht glauben und engagiert Lee, er soll die Wahrheit herausfinden. Doch was sich ihm nach und nach offenbart ist unfassbar grausam und nichts für schwache Nerven.
Nachdem mir "Fünf Winter" von James Kestrel super gut gefallen hat, war ich sehr gespannt auf sein neuestes Werk. Und was soll ich sagen, auch dieser Thriller ist ein echter Pageturner. Der ist Meister darin, mit wenigen Sätzen den Leser in seinen Bann zu ziehen.
Der Hauptprotagonist Lee ist ein eher unkonventioneller Ermittler, der gerne auch mal zu gesetzwidrigen Methoden greift um die Wahrheit ans Licht zu zerren. Diese ist in diesem Fall wirklich grausam und kaum auszuhalten.
Dieses Buch hat nicht die typische Erzählstruktur, hier gibt es keine zwischendurch abfallende Spannung, sondern die Handlungen fesseln von Anfang bis Ende. Mit brillanten Twists und einem wortgewandten Schreibstil jagt uns der Autor durch diesen teuflisch guten Plot.
Ein Thriller der erstklassige Unterhaltung verspricht.
Fällt gegenüber dem Vorgänger sehr deutlich ab
Buchmeinung zu James Kestrel – »Bis in alle Endlichkeit«
»Bis in alle Endlichkeit« ist ein Kriminalroman von James Kestrel, der 2024 bei Suhrkamp in der Übersetzung von Stefan Lux erschienen ist. Der Titel der anerikanischen Originalausgabe lautet »Blood Relations« und ist 2019 erschienen.
Zum Autor:
Jonathan S. Moore, Pseudonym James Kestrel (geboren am 5. Juni 1977 in Stanford, Kalifornien), ist ein US-amerikanischer Schriftsteller und Rechtsanwalt, dessen Werke mehrere renommierte Preise erhielten.
Moore arbeitete zunächst in unterschiedlichsten Berufen, darunter als Englischlehrer, Wildwasser-Rafting-Führer auf dem Rio Grande, Betreuer für jugendliche Straftäter in einem texanischen Wildniscamp und Ermittler für einen Strafverteidiger in Washington, D.C.
Er lebt heute mit seiner Familie auf Hawaii und arbeitet hauptberuflich als Anwalt in Honolulu. Seine Bücher wurden in zwölf Sprachen übersetzt.
Zum Inhalt:
Privatdetektiv Lee Crowe findet eine junge Frau in einem teuren Kleid tot auf dem Dach eines Rolls-Royce liegend, noch dazu in einem der gefährlichsten Gegenden von San Francisco. Auf Vermittlung eines Anwalts wird er von der superreichen Olivia Gravesend mit Nachforschungen beauftragt, da diese nicht wie die Behörden an Selbstmord glaubt.
Meine Meinung:
Dieses Buch hat mich zu Beginn begeistert, weil es ein hardboiled Noir mit durchaus üblichen Zutaten ist. Lee Crowe ist ein Privatdetektiv mit ziemlich dunkler Weste und ein harter Hund. Für ihn zählt der Erfolg und die Methoden dahin sind zweitrangig. Meist arbeitet er für einen Anwalt, der auch Klienten aus der Mafia vertritt. Das ist ihm egal, aber die tote junge Frau ist es nicht. Die Polizisten sind meist nicht sonderlich kompetent oder auch wenig engagiert. Die Gegner scheinen mächtig und einflussreich zu sein, aber durch seine Auftraggeberin hat auch er vielversprechende Möglichkeiten und Kontakten. Lee Crowe gerät mehrfach in Lebensgefahr und entkommt meist nur knapp. Lange Zeit ist er auf der falschen Spur und vermutet einen falschen Hintergrund. So weit, so gut, aber dann wird es unstimmig. Seine Exfrau mutiert zu einer wertvollen Retterin und Lees Gegenspieler töten ohne Sinn und Verstand. Die Geschichte verliert sich in eine Abfolge von Actionszenen und eher zufällig findet Lee die richtige Spur. Als Thema kristallisiert sich unerlaubte Genmanipulation heraus. Fast alle Charaktere sind schwarz-weiß ohne Grautöne gezeichnet. Der Schreibstil ist durchaus fesselnd, aber Handlung und Charaktere laufen aus dem Ruder. Die Spannungskurve ist okay. Mehrere Zufälle arbeiten zugunsten des Privatdetektivs und so steht am Ende ein nachvollziehbar gelöster Fall, auch wenn diese wenig glaubwürdig erscheint. Ein Highlight für mich war der erste Kontakt zwischen dem Anwalt als Auftraggeber und dem Privatdetektiv. Sie erweisen sich als verwandte Seelen.
Fazit:
Neben dem berauschende Meisterwerk „Fünf Winter“ kann dieser Titel nicht bestehen und erweist sich als deutlich schwächer. Der fesselnde Schreibstil kann nur kurzzeitig über die Schwächen in Charakterzeichnung und vor allem in der Handlung tragen. Am Ende war meine Enttäuschung groß und deshalb bewerte ich den Titel mit drei von fünf Sternen (60 von 100 Punkten).
Innovatives Format - spannendes Crossover
Jegliche Literatur basiert letztlich auf Intertextualität und Text- und Kontextrelationen. Bei meiner Rezension von Kestrels "Fünf Winter" habe ich auf die sowohl inhaltlich als auch stilistisch stark vorhandenen Bezüge vor allem hinsichtlich James Ellroy hingewiesen. Andere meinen nun, Kestrels neues Werk "Bis in alle Endlichkeit" würde starke Referenzen an den Meister aller Meister, Raymond Chandler, besitzen. Das sehe ich nur bedingt so, obwohl gewisse Anklänge nicht zu übersehen sind.
Zum Inhalt: Als eine junge Frau tot aufgefunden wird, in einem feinen Cocktailkleid, auf dem Dach eines Rolls-Royce liegend, im gefährlichsten Viertel von San Francisco, gehen Polizei und Gerichtsmedizin von Selbstmord aus. Doch die Mutter der Toten, die megareiche Olivia Gravesend, glaubt ihnen kein Wort und beauftragt Privatdetektiv Lee Crowe mit den Ermittlungen. Bei seinen Recherchen kommt er einer Verschwörung auf die Spur, bei der die Beteiligten vor nichts zurückschrecken …
Was als klassische hardboiled, Noir-Detektiv-Story beginnt, entwickelt sich im Laufe des Romans in ein innovatives Genre-Mix. So sind Elemente des Kriminalromans, sozialkritischer Literatur, aber auch der Schauerroman, der in der Tradition der englischen Literatur à la Mary Shelleys "Frankenstein" steht. Kestrel beherrscht sein Metier und bezüglich der Literarizität ist "Bis in die Endlichkeit" meines Erachtens höher zu bewerten als "Fünf Winter". Auf jeden Fall sollte jeder, der sich für die Entwicklung und Tendenzen des modernen Kriminalromans interessiert, vor diesem Buch nicht Halt machen. Absolute Leseempfehlung.
Sensationell packender Thriller
Eines Morgens fällt dem Privatdetektiv Lee Crowe in einer miesen Gegend von San Francisco eine wunderschöne junge Frau vor die Füße, besser gesagt er findet sie tot auf dem Dach eines Rolls-Royce. Die beste Gelegenheit für einen Schnappschuss für die Medien als Zubrot. Die Tote ist zufälligerweise die Tochter der fünftreichsten Frau der Welt, Olivia Gravesend. Wie es der Zufall will, wird Crowe von Olivia als Ermittler engagiert, da diese nicht an einen Selbstmord ihrer Tochter glaubt. Kaum mit seiner Recherche begonnen, geht es rund in Lees Leben, bald kann er kaum fassen welche Geheimnisse da ans Tageslicht kommen.
„Bis in alle Endlichkeit“ ist ein neuer Thriller, des Deutschen-Krimipreis-Trägers 2023 James Kestrel, der langsam aber intensiv startet und kontinuierlich immer mehr an Fahrt zulegt. Die Geschichte ist geheimnisvoll, rätselhaft und auch megaspannend. Lee Crowe als ermittelnder Privatdetektiv ist ein interessanter und sympathischer Protagonist mit dem Herz am rechten Fleck. Geschickt manövriert er sich durch brenzlige Situationen und hat immer ein As im Ärmel. Der Schreibstil ist äußerst geistreich, bildhaft und spannungsreich gestaltet, am meisten begeisterten mich manch überraschende Wendungen. Das Thema ist außerordentlich interessant und brisant gewählt, dazu kommt eine genial gestrickte rasante Handlung.
Das Cover passt gut zur Location, die Geschichte spielt in der Gegend um San Francisco wie die Brücke sofort vermuten lässt.
Mein Fazit:
Großartiger Thriller mit einer tollen Story. Einmal gestartet möchte man mit der Lektüre gar nicht mehr aufhören. Hoffe auf Fortsetzung, das Ende klingt vielversprechend!
Ein spannender und ziemlich düsterer Pageturner
Privatdetektiv Lee Crowe findet während er an einem Fall arbeitet, eine tote Frau, offensichtlich von einem Gebäude herabgestürzt. Die Polizei denkt schnell an Selbstmord, doch Olivia Gravesend, die Mutter der Toten, glaubt nicht daran und engagiert Lee, den Grund für Claires Tod zu finden. Mit seinen Ermittlungen sticht Lee in ein Wespennest und ist bald selbst in großer Gefahr.
„Fünf Winter“ war für mich ein großartiger Roman und so war ich sehr gespannt auf das nächste Werk James Kestrels. Nun, „Bis in alle Endlichkeit“ ist ganz anders, hat mir aber auch sehr gut gefallen.
Dieses Mal befinden wir uns nicht in der Vergangenheit, sondern im heutigen Kalifornien. Lee ist ein gelungener Protagonist, erinnert schnell an die Detektive des Crime noir, und hat das Zeug zum Reihenhelden. Wenn ich mir das Ende anschaue, und die Anmerkung des Autors im Nachwort, könnte es vielleicht wirklich zu Nachfolgebänden kommen, ich würde mich sehr freuen.
Der Fall entwickelt sich ganz anders, als zunächst gedacht, und als Lee eine junge Frau trifft, die der Toten sehr ähnelt, fängt man als Leser:in so richtig an mitzurätseln. Es gibt viele spannende Wendungen, viel Action und einen Protagonisten, den ich immer mehr ins Herz geschlossen habe. Auch andere Charaktere sind interessant und nicht immer gleich durchschaubar. Mit Lee zusammen ist man auch selbst ständig misstrauisch und auf der Hut. Trotzdem hat er natürlich seine Leute, auf die er sich verlassen kann, auch, weil er sie bezahlt. Im Grunde ist er aber mehr der Typ einsamer Wolf, seine Fälle sind oft brisant.
Das Ende hat es in sich, und geht vielleicht noch ein Stück weiter, als manche:r erwartet. Wie der ganze Roman ist es ausgesprochen düster, und würde Lee nicht in Ich-Form selbst erzählen hätte ich wahrscheinlich noch mehr um ihn gebangt. Ob er aber wirklich überlebt, verrate ich hier natürlich nicht.
James Kestrel ist wieder ein richtig guter Roman gelungen, mit einem spannenden Fall, einem Protagonisten, mit dem man schnell mitfühlt, und vielen überraschenden Wendungen. Ich warte gespannt auf mehr von diesem Autor.