Cover von: Eine bittere Wahrheit
Amazon Preis: 5,17 €
Bücher.de Preis: 16,00 €

Eine bittere Wahrheit

Thriller
Buch
Broschiert, 512 Seiten
Übersetzer: 

Verlag: 

ISBN-10: 

3570103781

ISBN-13: 

9783570103784

Auflage: 

1 (02.11.2020)

Preis: 

16,00 EUR
Schauplätze: 
Amazon-Bestseller-Rang: 320.555
Amazon Bestellnummer (ASIN): 3570103781

Beschreibung von Bücher.de: 

Sie ist keine Mörderin. Oder doch? Der neue Thriller des Bestsellerduos Nicci French: intelligent konstruiert und absolut süchtigmachend!

Erst seit Kurzem lebt Tabitha wieder im Ort ihrer Kindheit, einem idyllischen Dorf an der englischen Küste. Doch der Wunsch, dort Ruhe zu finden, verwandelt sich in einen Alptraum, als sie des Mordes an ihrem Nachbarn beschuldigt wird. Alle Indizien sprechen gegen sie. Und sie kann sich nicht erinnern, was an jenem 21. Dezember geschehen ist, als im Schuppen hinter ihrem Haus die schlimm zugerichtete Leiche gefunden wurde.

Nun sitzt sie in Untersuchungshaft und wartet auf ihren Prozess. Ihre Anwältin rät ihr, sich schuldig zu bekennen. Doch Tabitha spürt, dass sie nicht die Mörderin ist. Und nur sie selbst kann das beweisen.

Kriminetz-Rezensionen

Manchmal täuscht die Erinnerung

Tabitha gehört zu den Menschen, die gerne für sich sind, die sich selbst als Gesellschaft genügen. Sie macht gerne lange Spaziergänge, schwimmt im Meer und arbeitet an dem sehr baufälligen, aber preiswerten Haus, das sie kürzlich in Okeham erworben hat. Die Einheimischen wundern sich zwar etwas über sie, respektieren aber ihren Wunsch nach Einsamkeit – hier hat ohnehin jeder mit sich und seinem Leben genug zu tun.

Unschuldig?
Doch dann wird der leblose Körper ihres Nachbarn Stuart Rees, in Plastikfolie eingewickelt, in Tabithas Garten gefunden. An diesem Punkt, oder vielmehr mit der Einlieferung ins Gefängnis, lerne ich Tabitha Hardy kennen. Ich finde sie recht unzuverlässig, ein bisschen flatterhaft und ziemlich unnahbar, also schon irgendwie recht unsympathisch. Sie hat keine Erinnerung daran, Stuart getötet zu haben, aber sie kann sich das einfach nicht vorstellen.

Eigenverantwortung
Tabitha grübelt ständig über alles nach, was sie vom fraglichen Tag weiß. Die einzige Straße zum Dorf – und damit auch aus dem Dorf hinaus – war von einem umgestürzten Baum blockiert. Aber wirklich mehr will ihr nicht einfallen und ihr Anwalt macht überhaupt keine Anstalten irgendwas Hilfreiches zu ihrer Lage beizutragen. In einem Anfall grenzenloser Wut und Hilflosigkeit feuert sie den Anwalt und beschließt, sich selbst zu verteidigen.

Wandlung
Von diesem Moment an beginnt Tabitha scheinbar aufzublühen und ich gerate immer mehr in ihren Bann. Sie arbeitet mit viel Leidenschaft daran, wirklich aufzuklären, was passiert ist und lässt sich von diversen Rückschlägen nicht aufhalten. Tabithas Hintergrundgeschichte wird immer wichtiger, denn sie und Stuart kannten sich schon lange vor Tabithas Rückkehr ins Dorf. Stück für Stück beginnt sie, zusammenzusetzen, was an diesem schicksalhaften Tag tatsächlich passiert ist. Ihr unorthodoxes Vorgehen dabei sorgt auf jeden Fall für eine unterhaltsame Lektüre.

Prozessvorbereitung
Manches ist sicher etwas vorhersehbar und schon ein Stück weit klischeebehaftet. Die Aufseher im Gefängnis sind immer böse, die Insassen sind immer gewalttätig – darüber habe ich aber hinweggelesen, auch wenn der Teil der Prozessvorbereitung schon sehr lang und ausufernd war. Ich war gespannt auf den eher in festen Regeln verlaufenden britischen Mordprozess und wurde nicht enttäuscht.

Der Prozess
Der Prozess hatte dann ein bisschen was von einer wirklich tollen Kinovorstellung – nur das Popcorn fehlte mir. Hier kann Tabitha zeigen,  was wirklich in ihr steckt und ihren Fall darlegen, was sie sehr professionell, sehr wortgewandt und mit viel Gelassenheit erledigt. Fasziniert war ich, wie immer, von den Unterschieden zu unserer Rechtsprechung – beides hat sicher seine Berechtigung, aber beides hat auch so seine Tücken. Mir hat das auf jeden Fall viel Spaß gemacht und ich werde euch das Urteil sicher nicht verraten …

Mein Fazit
Eine bittere Wahrheit von Nicci French ist ein wirklich spannendes Gerichtsdrama im Stile von John Grisham oder Steve Cavanagh. Der Anfang zieht sich ein bisschen, aber irgendwann macht die Geschichte einen beinahe süchtig.

Nicht schuldig! Oder doch?

Zum Inhalt:
Tabitha steckt tief in der Klemme, obwohl sie sich an die Vorgänge zu einem Mord nicht erinnern kann. In ihrem Schuppen wurde die Leiche gefunden, viele Indizien sprechen für sie als Mörderin und dann findet sich ein starkes Motiv. Selbst ihre Anwältin rät ihr dazu, sich schuldig zu bekennen. Doch Tabitha geht nicht den leichten Weg. Sie feuert ihre Anwältin und beschließt, sich selbst zu verteidigen. Dadurch gerät sie in den Besitz der Beweise, auf welchen die Anklage beruht. Doch je mehr sie sich in den Fall einarbeitet, desto unsicherer wird sie: Hat sie die Tat vielleicht doch begangen?

Mein Eindruck:
Dieser Krimi kommt langsam, aber dann gewaltig. Stück für Stück ziehen Nicci French die Spannungsschraube an, bis sie dermaßen fest sitzt, dass nur das Wissen um die Tatumstände die Lesenden erlösen kann.

Obwohl der Krimi in der dritten Person geschrieben ist, orientiert er sich immer an Tabitha, ihren Gefühlen, Gedanken und Handlungen. Durch diese Perspektive ist man ähnlich ahnungslos wie die Protagonistin, hat aber dennoch genug Abstand zu ihr, um einige Vorgänge im Gefängnis oder später vor Gericht als haarsträubend und dumm zu empfinden. Die Aussagen der Zeugen sind für die Personen im und vor dem Buch gleichermaßen überraschend, wie Tabitha fällt man von einer Ungewissheit in die nächste Angst. Erst kurz vor Schluss löst das Autorenpaar dieses enge Band, um den letzten Haken zu schlagen.

Doch neben einer spannenden und unvorhersehbaren Handlung wartet die Story mit einer Entwicklung Tabithas und einigen amüsanten Charakterstudien ihrer Nebenfiguren auf, so dass genügend Platz für augenzwinkernden Humor bleibt.

Mein Fazit:
Man leidet, man zweifelt, man lacht, man weint – gute Unterhaltung!

Interessante Handlung

»Eine bittere Wahrheit« von Nicci French habe ich als Taschenbuch mit 505 Seiten gelesen, die in 76 Kapitel eingeteilt sind.

Tabitha Hardy ist wieder in ihre Heimatstadt zurückgekehrt, ein idyllisches Dorf an der englischen Küste. Doch schon bald wird der tote Nachbar in ihrem Gartenschuppen gefunden und sie wird als Täterin verhaftet. Sie kann sich kaum erinnern, was sie an diesem Tag getan hat. Im Gefängnis wartet sie auf ihren Prozess und versucht alles, um ihre Unschuld zu beweisen. Durch ihre unfreundliche und aggressive Art macht sie sich keine Freunde. Gerade im Gefängnis sollte das wichtig sein. Sie geht davon aus, dass sie bald wieder frei sein wird.

Bei den Ermittlungen erfährt man mehr über Tabitha, ihre Vergangenheit und auch über das Opfer, das im Dorf vielleicht doch nicht so beliebt war, wie alle sagen. Da könnte es so einige Täter geben. Da sie mit ihrer Anwältin nicht zufrieden ist, will sich Tabitha selbst vertreten, was für eine Laiin unmöglich scheint.

Die Handlung dreht sich hauptsächlich um Tabitha, wie sie mit allen Mitteln versucht, ihre Unschuld zu beweisen und manchmal auch in Zweifel gerät, nicht doch die Mörderin zu sein. Eine große Hilfe und eine gute Freundin ist ihre ehemalige Zellengenossin Michaela dabei geworden. Ohne sie wäre sie sicher nicht so weit gekommen.

Als Leser weiß man auch nicht immer, was man denken soll. War sie die Täterin oder doch nicht? Bei der Beweissammlung tauchen immer wieder Personen auf, die auch ein Motiv gehabt hätten.

Das Ende ist dann doch anders als gedacht.

Das Buch ist kein typischer Thriller. Bis auf den Toten zu Beginn gibt es keine weiteren Taten. Danach geht es nur noch um die Aufklärung des Falles, die Beweissammlung und die vielen Tage am Gericht. Trotzdem wird es nicht langweilig.

Durch den guten Schreibstil konnte ich zügig lesen und mir alles sehr gut vorstellen.

Tabitha war mir ziemlich unsympathisch. Auch vor Gericht ist sie unbeherrscht, rüpelhaft und oft ohne eine Grundhaltung an Anstand und Respekt. Es war sehr schwer, sie zu beurteilen. Trotzdem bewundere ich sie für ihren Mut, die Ausdauer und Kraft, die sie in ihre Verteidigung gesteckt hat.

Für mich war es das erste Buch von Nicci French und es hat mir sehr gut gefallen.

Das düstere Cover passt auch prima zu der düsteren Geschichte.