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Ein blitzsauberer Mord

Tilly Blich ermittelt zum ersten Mal
Buch
Taschenbuch, 368 Seiten

Verlag: 

ISBN-10: 

3453427572

ISBN-13: 

9783453427570

Auflage: 

1 (12.06.2024)

Preis: 

12,00 € (bei Erscheinen)
Schauplätze: 
Amazon-Bestseller-Rang: 233.565
Amazon Bestellnummer (ASIN): 3453427572

Beschreibung: 

Aufgepasst, ihr Mörder: Hier kommt Tilly Blich. Reinigungskraft, Basset-Besitzerin und Erstklasse-Ermittlerin!

Als Tilly Blich sich den Traum einer eigenen Reinigungsfirma erfüllt, ahnt sie noch nicht, welche Herausforderungen ihr bevorstehen. Die Räumlichkeiten von »Plitz & Blank« entpuppen sich als heruntergekommene Kaschemme im skurrilen Städtchen Untertannbach.

Statt als Chefin zu delegieren, muss Tilly wieder selbst den Wischmopp schwingen und stößt bei ihrem ersten großen Auftrag prompt auf die Leiche des ortsansässigen Architekten. Leider hat sie zuvor bereits den Tatort in einen lupenreinen Zustand versetzt – und wird damit sofort zur Hauptverdächtigen des inkompetenten Kriminalhauptkommissars Stubs.

Da hilft nur eins: selbst ermitteln. Bewaffnet mit Essigreiniger und unterstützt von Kommissarin Sarah Kraft, dem Abiturienten Leon und Kuchengöttin Gerdy kommt Tilly dem Mörder immer näher. Und gerät dabei selbst in größte Gefahr …

Kriminetz-Rezensionen

Mr muss ´s nemma wie´s kommt

Das denkt sich auch Reinigungskraft Tilly Blich aus Köln, die die Nase so voll hat, von ihrer Arbeit und noch mehr von ihrem Chef. Auf eine Anzeige hin kauft sie mit ihrem Ersparten einen Reinigungsbetrieb mit Angestellten und angeschlossener Wohnung im schwäbischen Untertannbach. Dort angekommen kommt sie aber vom Regen in die Traufe. Einfach zum Weinen. Die Reinigung ist eine verdreckte Bruchbude, genau wie die Wohnung. die ein ehemaliger Frisiersalon ist. Ihr „Angestellter“ ist der Schüler Leon, der hier arbeiten will um so Sozialstunden zu umgehen. Auf den Hund kommt sie auch noch. Den Basset Muffin hat der Vorbesitzer der Reinigung schon bestellt und bezahlt, da war der noch gar nicht auf der Welt.
Gleich bei ihrem ersten Reinigungsauftrag in einem Architekturbüro stolpert sie über einen Toten, den Architekten Hans Josef Krumm, und steckt gleich die Tatwaffe, ein Messer mit in die Spülmaschine. Klar, dass das bei Kriminalhauptkommissar Stubs nicht gar so gut und Tilly gleich als Mörderin ankommt. Auch über das zweite Mordopfer, der Bürgermister des Ortes, stolpert sie beim Putzen. Will sie jemand von hier weg haben? Da die Polizei in ihren Augen nur zu ihren Ungunsten ermittelt, macht sie sich zusammen mit Abiturient Leon, der Kommissarin Sarah Kraft und Kuchenbäckerin Gerdy selbst auf die Suche nach dem Mörder.

Autor Andreas Suchanek hat mich mit seinem Kuschel-Krimi sofort gefangen. Ich liebe die etwas ironische, manchmal richtig witzige Erzählweise, die mich zum schmunzeln und lachen bringt; die liebevollen Beschreibungen seiner Protagonisten und auch wie er die Spannung gekonnt immer weiter steigert. Ich hatte schon lange nicht mehr so viel Spaß beim Lesen eines Buches.
Die meisten Menschen, die ich hier kennenlerne, passen perfekt in die heimelige Atmosphäre des Dorfes. Tilly ist mir mit ihrer fröhlichen, sorglosen, pragmatischen Art sofort sympathisch. Genau so wie ihre allerbeste Freundin Kosmetikerin Antonia, die nebenbei Jura studiert und Tilly mit hilfreichen Tipps versorgt. Auch den schlagfertigen Leon habe ich schnell ins Herz geschlossen. Und Gerdy mag ich nicht nur wegen ihrer tollen Kuchen. Es gibt aber auch einen ganz besonderen Unsympathen – Kriminalhauptkommissar Stubs. Für den wäre es besser man stupste ihn ganz schnell in den Ruhestand und ließe die junge Kommissarin Sarah Kraft ran.
Bei den Mordfällen konnte ich sehr gut mit rätseln und bin genau wie Tilly und ihre Helfer erst ganz zum Schluss darauf gekommen, wer hier seine Finger im Spiel hat – und vor allem warum. Das kann ich dann sehr gut nachvollziehen.

Eine wunderbare Geschichte mit Tilly in der Hauptrolle, Staubwedel schwingend und mit Hund an der Leine. Eine gekonnte Kombi von der ich mir bitte mehr wünsche.

Eine neue Serie

Tilly ist eigentlich ganz taff, als Raumpflegerin hat sie schon vieles gesehen und hat dadurch die Fähigkeiten erworben jeden Raum in Sekundenschnelle zu scannen und dann das Gesehene auch im Gedächtnis zu behalten. Sehr wichtig im Umgang mit schwierigen Kunden. Nun will sie sich selbstständig machen und hat in einem kleinen Ort eine Reinigungsfirma übernommen. Da ist sie erstmal übers Ohr gehauen worden, die Voraussetzungen sind gelinde gesagt schmutzig. Die Angestellten bestehen aus einem Jugendlichen der Sozialstunden leisten muss., das Büro ist eine Bruchbude und so weiter und so weiter. Aber Tilly wäre nicht Tilly wenn sie nicht das Beste aus der Situation machen würde und erstmal anfängt zu arbeiten. Leider findet sie gleich an der ersten Stelle eine Leiche und entsorgt in ihrem Arbeitseifer gleich Beweismaterial, klar das sie sofort zur Verdächtigen befördert wird. Also muss sie neben ihrer eigentlichen Arbeit auch noch ermitteln.
Tilly ist ein Miss Marple und Sherlock Holmes Verschnitt die in einem schwäbischen Ort gelandet ist. Die Eigenschaften der Schwaben außer dem Dialekt sind unter anderem Sparsamkeit. Das ergibt einige kuriose Situationen. Das Team das sich um Tilly bildet ist ziemlich gewöhnungsbedürftig und der Gegenspieler Kommissar Stubsi hat es damit nicht leicht.
Die Geschichte ist locker leicht und humorvoll geschrieben. ohne große Ansprüche ist es eine Krimigeschichte mit Witz und Situationskomik..
Das Ende und die Auflösung kam dann doch sehr schnell und überraschend fügte sich aber doch logisch ein.
Ein kleiner Makel war das Lektorat das hätte besser sein können. Beispiel: Der Hund wird am Stuhlbein des Tisches gebunden. und das E-Auto hat trotz Ankündigung eine unbegrenzte Reichweite.

Mit Wischmopp und Essigreiniger auf Mörderfang

Meine Inhaltsangabe:
Tilly, Anfang 40, kündigt ihren Job als angestellte Putzkraft und kehrt der Großstadt Köln für die Gründung ihrer eigenen Putzfirma im beschaulichen Dörfchen Untertannberg bei Stuttgart den Rücken. Bei ihrem ersten Putzauftrag betätigt Tilly sich unbewusst als Tatortreinigerin, was ihr eine Verdächtigung als mordende Neigschmeckte einbringt. Doch es bleibt nicht bei dem einen Toten und Tilly gerät immer mehr ins Fadenkreuz von Stubs, dem inkompetenten Kommissar. Gut, dass sie in Gerdy, Leon und Sarah Verbündete findet die ihr helfen wollen, den echten Mörder zu finden. Und auch Basset-Welpe Muffin ist mit von der Partie, der ein großes Talent für die Kontamination von Tatorten hat.

Mein Eindruck:
Ich kenne schon einige Bücher vom Autor: die Kinderbuchreihe Flüsterwald, die Fantasy-Reihe Das Erbe der Macht sowie den Thriller Rachejagd. Nun also ein CosyCrime. Der Schreibstil ist sehr gut zu lesen und lädt dazu ein, durch die Seiten zu fliegen: locker, lustig, mit viel Situationskomik und detailreich beschriebenen Figuren, mit denen man schnell warm wird. Die Story selbst ist für meinen Geschmack deutlich zu überzogen und komplett unrealistisch. Das fängt bei den plakativen Namen fast sämtlicher Figuren an, geht über die fast blitzartig eingetretenen tiefen Freundschaftsverhältnisse dieser sich völlig fremden Menschen und endet bei Szenen, die einfach zu klamaukig sind und damit ins Alberne und Unglaubwürdige abrutschen. Dennoch, das mag für den einen oder anderen nach meinem vorherigen Satz nicht nachvollziehbar sein, fühlte ich mich gut unterhalten. Es kommt wohl immer darauf an, welche Ansprüche man an ein Buch hat. Wer auf CosyCrime mit Hand und Fuß steht, wird von dem eher sehr ins Komödiantische abdriftende Werk vielleicht enttäuscht sein. Wer einfach mal abschalten und was witziges zum Schmunzeln lesen möchte, quasi frei nach dem Motto: Hirn aus, Buch auf, der wird seine Freude an der durchs Leben mehr stolpernden als gehenden Putzfrau Tilly, ihrem verfressenen Hund Muffin und den sympathischen Mitfiguren haben. Ich gebe 3,5 Sterne, mag aber keine halben Sachen und runde daher auf 4 auf. Es ist übrigens eine Fortsetzung geplant, die vielleicht auch ihren Weg zu mir finden wird. Irgendwie will ich ja doch wissen, wie es im schwäbischen Untertannberg weitergeht. Des isch klar wia Wurschdbriah, woisch wasse moin?