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Blutige Düne

Der vierte Fall für Liv Lammers. Sylt-Krimi
Buch
Taschenbuch, 400 Seiten

Verlag: 

ISBN-10: 

3404179757

ISBN-13: 

9783404179756

Auflage: 

1 (30.04.2020)

Preis: 

10,00 EUR
Schauplätze: 
Amazon-Bestseller-Rang: 143.245
Amazon Bestellnummer (ASIN): 3404179757

Beschreibung von Bücher.de: 

Der lang ersehnte Kurzurlaub von Kommissarin Liv Lammers endet abrupt, als in der Mörderkuhle bei Tinnum ein Toter gefunden wird. »Schuldig« steht mit schwarzem Nagellack auf seiner Haut. Das Opfer: ein Rocker. Liv und ihre Kollegen von der Flensburger Mordkommission denken zunächst an eine Vergeltungsaktion. Doch bald gibt es einen zweiten Mordanschlag auf einen jungen Mann, der als Freiwilliger für eine Meeresschutz-Organisation arbeitet. Die Handschrift des Täters ist dieselbe …

Kriminetz-Rezensionen

Schuldig

Liv Lammers hat ein gespaltenes Verhältnis zu Sylt. Sie liebt die Insel, auf der sie geboren und aufgewachsen ist, doch ein schlimmer Zwist mit der Familie führte zum endgültigen Bruch. Allerdings gehört Sylt zu ihrem Zuständigkeitsbereich als Kommissarin. Als nun in Tinnum, ausgerechnet in der Mörderkuhle ein Toter gefunden wird, an einen Baum gefesselt und mit schwarzem Nagellack „Schuldig“ auf seiner Brust geschrieben steht, kehrt sie zurück.

Der Tote gehörte zu einer Rockergang und war Geschäftsführer eine Tabledance-Bar. Alle Hinweise führen in ein Milieu, das man auf Sylt nicht erwartet hätte, aber wo Geld ist, ist auch das organisierte Verbrechen nicht weit. Illegales Glücksspiel, Prostitution und Bandenkrieg machen eben auch vor einer Urlaubsidylle nicht halt. Als noch ein zweiter Überfall nach dem gleichen Muster geschieht, werden Livs Ermittlungen kompliziert, zumal sich eine SOKO für organisiertes Verbrechen vom LKA einmischt, besonders der Leiter agiert unsäglich arrogant und will Liv und ihr Team möglichst klein halten.

Außerdem eskaliert auch der Streit mit ihrem Vater, der seine Macht auch an Livs Tochter Sanna demonstrieren will.

Viele Baustellen, viele Handlungsstränge und viele Personen. Das ist eigentlich nicht schlecht und verspricht viel Spannung. Das garantieren die Bücher von Sabine Weiss immer, es ist schließlich schon der vierte Band mit Liv Lammers. Aber für mich war es nicht der Beste. Die Beschreibungen aus dem Rocker- und Prostitutionsmilieu sind wohl sorgfältig recherchiert und zwangsläufig führt das auch zu harten Szenen, aber die Figurenzeichnung ist mir dieses Mal zu klischeehaft geraten. Da wird wirklich nichts ausgelassen. Der Familienzwist der Lammers zieht sich wie ein roter Faden durch alle Bücher und man erfährt in jedem Buch ein weiteres Detail, aber es ergeben sich keine Konsequenzen daraus.

So interessant ich diese Familienkonstellation finde – und sie trägt auch zum Verständnis von Livs Charakter bei –, so denke ich doch, dass es allmählich zu einer klaren Entscheidung kommen müsste. Aber auch dieses Mal endet dieser Handlungsstrang mit einem Cliffhanger, was mich trotz meiner kleinen Kritikpunkte schon dem nächsten Band entgegenfiebern lässt.

Sehr gelungen – wie in jedem Band – sind die Sylt-Beschreibungen. Da kann die Autorin sofort die Insel lebendig werden lassen und Bilder in meinem Kopf hervorzaubern. Diese Atmosphäre schätze ich sehr.

Gegen Ende nimmt die Geschichte noch einmal ordentlich Tempo auf und die Auflösung ist gelungen, die ganzen Fäden, die zwischendurch arg zerfasert wirkten, werden schlüssig zusammengeführt. Kleine Hinweise waren schon früh eingestreut, deren Bedeutung aber erst im Laufe der Handlung sichtbar werden.

3,5 Sterne.

Für schuldig befunden

Es ist Ende September und Kommissarin Liv Lammers freut sich auf ein langes Wochenende auf Sylt. Einfach abschalten, surfen und den 30. Geburtstag ihrer besten Freundin Katharina feiern.

Doch es kommt anders – in der Mörderkuhle bei Tinnum wird ein Toter gefunden. Es ist der 4. Fall für die geborene Sylterin Liv Lammers. In „Blutige Düne“ ermittelt sie routiniert mit ihrem Team. Rocco, das Opfer, war kein Unschuldslamm. Aktenkundig bei der Polizei wird festgestellt, dass er so einige Vergehen auf dem Kerbholz hat. Eine Tätowierung weist ihn als aktiven Rocker aus. Beruflich war er als Geschäftsführer einer Tabledance-Bar tätig.

Bald führen erste Spuren in Richtung organisierter Kriminalität und es vergeht nicht viel Zeit und das LKA übernimmt den Fall. Eigentlich wäre der Krimi hier schon zu Ende – doch plötzlich gibt es ein weiteres Opfer. Ein junger Naturschützer wird schwer verletzt aufgefunden. Es scheint irgendeine Verbindung zum Mord an Rocco zu geben, denn auch hier findet man am Tatort Spuren von einem schwarzen Nagellack.

Die Story, die Sabine Weiß erzählt, ist komplex und vielschichtig. Am Anfang werden sehr viele Personen in die Geschichte eingeführt, die eine nebensächliche oder eine wichtige Rolle spielen. So ist man als Leser gefordert aktiv in diesem Fall mitzudenken. Es gibt auch viele interessante Fakten und Hintergründe rund um das Rockermilieu, die die Autorin gekonnt in die Handlung einbaut. Die Beschreibung der Natur und die Ortskenntnis der Autorin wecken Lust auf einen Besuch der Insel.

„Blutige Düne“ beschäftigt sich ebenfalls mit der Vergangenheit und den familiären Verhältnissen von Liv Lammers. Auf Sylt leben ihr Vater, ihre Schwester und ihr Neffe. Die Beziehung ist gestört, aber das, was ihrer Tochter Sanna widerfährt, verschlägt einem die Sprache.

Unter diesen Gegebenheiten in Mordfällen zu ermitteln fordert das Äußerste von Liv Lammers, denn es gibt bald eine weitere Tote. Immer wieder kommen neue Aspekte ins Spiel und es ist schwer Verbindungen zu erkennen. Fäden werden zusammengeführt und neue Ansätze bringen die Ermittler voran. Unerwartete Wendungen bringen Bewegung in den Fall und die Lösung scheint greifbar nah.

Doch dann scheinen die Ermittler in eine Falle zu geraten und Liv Lammers entschließt sich zu einem gefährlichen Alleingang, dessen Ausgang ungewiss erscheint.

Fazit:
Eine gut ausgedachte Geschichte, die in sich schlüssig und völlig überraschend gelöst wurde. Mich hat dieser Sylt-Krimi gefesselt und mir eine wirklich spannende Lesezeit beschert. Deshalb vergebe ich nicht nur 5 Sterne, sondern auch eine klare und eindeutige Leseempfehlung.

Rache ist bitter

Zum Inhalt:
Auf Sylt ist es nicht beschaulich: Ein Mitglied des Milieus wird getötet, ein junger Zivildienstleistender sehr schwer verletzt. An beiden Opfern wird das Wort „Rache“ – geschrieben mit schwarzem Nagellack – gefunden. Liv Lammers von der örtlichen Polizei bekommt den Fall aus der Hand genommen, als Verbindungen zu Rockergruppen deutlich werden. Doch trotz aller Schwierigkeiten – auch privater Natur – ermittelt sie weiter.

Mein Eindruck:
Farbenfroh, großartig und mit viel Liebe zum Detail beschreibt Sabine Weiß Sylt. So gut, dass man förmlich das Meer rauschen und riechen kann. Leider nutzt sie für ihre Charaktere im Gegensatz dazu nur zwei Nicht-Farben: Schwarz und Weiß. Zwischentöne gibt es kaum, die Leser bekommen mit dem Holzhammer eingeprügelt, wenn sie ganz doll lieb haben und wen sie genauso abgrundtief verabscheuen müssen. Das ist insbesondere deshalb schade, weil Weiß ihren Figuren Leben einhauchen kann, wie sie immer wieder in kleinen Episoden beweist, die einen augenzwinkernden Humor beinhalten. Das zweite Manko der Geschichte sind die zum Teil nicht stringenten Handlungen dieser (stereotypen) Charaktere: Wenn z.B. Livs Chefin bei starken beruflichen Fehlverhalten nicht einmal mit der Wimper zuckt, an anderer Stelle jedoch grundlos rügt.

Doch ein Plus soll nicht unerwähnt bleiben: Der Fall ist nachvollziehbar, die mordende Person wird gut ermittelt (und hat eine Charaktertiefe, die man sonst vermisst), ihr Motiv klar dargelegt. Mehr, als man von einigen Krimis in letzter Zeit behaupten kann. Einige (zumeist private) Cliffhanger sind dabei gut zu verschmerzen und sollen das geneigte Publikum auf ein nächstes Buch anfüttern.

Mein Fazit:
Großartige dreidimensionale Bilder von Sylt, leider nur eindimensionale der handelnden Figuren.

Hier ist nix mit beschaulichem Sylt *****

So hat sich die Flensburger Kommissarin Liv Lammers ihr Wochenende auf Sylt, bei dem sie eigentlich den Geburtstag ihrer Freundin Katharina feiern wollte, nicht vorgestellt. Anstatt zu feiern, muss sie arbeiten. In der sogenannten Mörderkuhle bei Tinnum am Strand wird eine am Baum aufgeknüpfte Leiche gefunden. René Höpen, genannt Rocco war Geschäftsführer einer Westerländer Tabledance-Bar. Ein Tattoo weist darauf hin, dass er aktiver Rocker war. Unschuldslamm war er zu Lebzeiten jedenfalls nicht. Da die Tat mit organisierter Kriminalität zu tun hat, übernimmt das LKA den Fall.

Es gibt noch ein weiteres Opfer. Der junge Umweltschützer Tobias Schulke wird in den Dünen schwer verletzt aufgefunden. Die beiden Taten scheinen zusammenzuhängen. Denn sowohl bei Rocco als auch bei Tobias ist schwarzer Nagellack im Spiel.

Dies ist bereits der 4. Fall, den ich mit Liv Lammers auf ihrer Heimatinsel, die sie schon vor vielen Jahren verlassen hat, lösen werde. Da auch dieser Fall am Ende des Buches gelöst und abgeschlossen ist, kann man dieses Buch auch gut ohne Kenntnis der ersten drei Fälle lesen. Natürlich kann man die Protagonisten, hier z.B. die Ermittler, natürlich viel besser kennenlernen, wenn man alle Fälle mit ihnen zusammen löst.

Hier ist es nicht nur der Mordfall und der Fall des jungen Umweltschützers die Liv beschäftigen. Auch ihr Vater, der mit ihrer Schwester, ihrem Neffen und einer Haushälterin immer noch auf Sylt lebt, setzt ihr zu. Bei dem, was sich ihr Vater hier geleistet hat, kann ich Liv sehr gut verstehen, dass sie nichts mehr mit ihm zu tun haben will. Andeutungen, die dazu auch in ihre Richtung gemacht werden, werden leider nicht aufgelöst.

Der Fall nimmt rasant an Fahrt auf, denn gleich zu Anfang werde ich mit der ersten Leiche konfrontiert. Schnell kommt der Mordversuch an dem jungen Bufdi, der sich um den Umwelt- und Dünenschutz kümmert, dazu. Aber dabei bleibt es nicht. Die Spannung steigt stetig an. Mit einigen Wendungen hat mich Sabine Weiß von der Spur des Mörders abgebracht bzw. ich bin erst gar nicht dorthin gekommen. Die Ermittlungen haben mir wieder sehr viel Spaß gemacht. Vor allem, weil ich mit der hier gebotenen Auflösung absolut nicht gerechnet und ich mit dem Täter sogar ein bisserl Mitleid hatte.

Bei diesem Fall werde ich mit dem Rocker- und Prostituiertenmilieu konfrontiert. Es erschreckt und schockiert mich einerseits, wenn ich lese, wie mit diesen meist blutjungen Mädchen aus den Ostblockstaaten umgegangen wird. Andererseits werden aber auch viele Klischees bedient, was mich an einigen Stellen ein bisserl gestört hat. Interessant zu lesen war es allemal.

Ein Krimi, gesettet auf der Insel der Reichen und Schönen und meiner liebsten Nordseeinsel Sylt. Mir hat auch diese spannende und interessante Geschichte wieder gut gefallen. Und dank der eindeutigen Andeutungen zum Schluss freue ich mich nun auf den nächsten Fall, bei dem ich Liv gerne wieder über die Schulter schauen werde.

Spannender Sylt-Krimi

Eigentlich wollte die Flensburger Kommissarin Liv Lammers ein ruhiges Wochenende auf Sylt verbringen und den Geburtstag ihrer Freundin feiern. Aber sie wird zu einem Mordfall gerufen. Eine Männerleiche wurde in der sogenannten Mörderkuhle an einem Baum aufgeknüpft. Der Tote ist René Höpen, auch genannt Rocco. Er war Geschäftsführer einer Tabledance-Bar auf Sylt. Mit schwarzem Nagellack hat der Täter ihm einen Schriftzug verpasst. Rocco hat eine Tätowierung, die darauf hinweist, dass er zu Lebzeiten ein Rocker war. Da es sich bei diesem Mord scheinbar um organisierte Kriminalität dreht, übernimmt das LKA den Fall.

Doch es gibt noch ein zweites Opfer. In den Dünen wird der schwer verletzte Tobias Schulke aufgefunden. Liv übernimmt diesen Fall. Im Sand wird ein Fläschchen schwarzer Nagellack gefunden. Es scheint, als wenn die beiden Taten zusammenhängen …

Bei »Blutige Düne« handelt es sich bereits um den vierten Teil in der Reihe um Kommissarin Liv Lammers. Für mich war es das erste Buch der Reihe. Ich durfte es im Rahmen einer Leserunde lesen. Mit dem Kriminalfall bin ich super klargekommen, der ist in sich abgeschlossen, nur die Vorgeschichte um Liv Lammers hat mir gefehlt. Da ist es vorteilhafter am Anfang der Reihe mit dem Lesen zu beginnen.

Der Schreibstil ist angenehm und flüssig zu lesen. Besonders gut haben mir die Ortsbeschreibungen gefallen. Als Leser fühlt man sich, als wenn man direkt vor Ort ist und es mit eigenen Augen sehen kann und den Wind und den Salzgeschmack der Nordsee schmeckt.

Die Handlung ist spannend. Sehr gut ist, dass es immer wieder Cliffhanger gibt, die den Leser zum Weiterlesen anregen. In der Mitte des Buches fand ich die Handlung etwas dahingeplätschert. Doch dann gab es eine unerwartete Wendung und ich war wieder voll drin. Dann wurde es wieder richtig spannend und rasant. Ich habe dann regelrecht mitgefiebert.

In der Handlung kommen recht viele Personen vor. Die Hauptcharaktere finde ich sehr gut ausgearbeitet. Dennoch wäre ein Personenverzeichnis hilfreich gewesen, da ich bei den Nebencharakteren etwas durcheinandergekommen bin. Manche Nebencharaktere hätte die Autorin aber auch einfach weglassen können, weil sie sowieso nichts Wichtiges zur Handlung beigetragen haben. Sie waren quasi einfach nur da.

Es ging auch hauptsächlich mit um das Rocker-Milieu. Es war mein erstes Buch mit diesem Thema. Mir hat es nicht so gut gefallen, war nicht so meins. Aber da sind die Geschmäcker ja verschieden.

Das Buch endet mit einem offenen Ende um Livs private Geschichte. Auf der einen Seite schade für den Leser, weil man das Gefühl hatte, dass die Autorin noch nicht wirklich weiß, wie es weitergeht. Aber auf der anderen Seite finde ich es auch super, da man sich nun auf den nächsten Teil der Reihe freuen kann.

Mir hat das Buch gut gefallen und jeder, der einen sehr guten Sylt-Krimi lesen möchte, ist bei diesem Buch an der richtigen Adresse. Ich freue mich schon auf den hoffentlich bald 5. Teil der Reihe.

4 von 5 Sternen!

Wer schuldig ist, wird sterben

Inhalt:
Eine Männerleiche wird erhängt auf Sylt in der sogenannten Mörderkuhle gefunden. Liv Lammers, die eigentlich den Geburtstag ihrer Freundin feiern wollte, beginnt sofort mit den Ermittlungen und einige Spuren weisen auf das Rockermilieu hin. Doch dann gibt es noch ein Opfer, der junge Umweltschützer wird schwer verletzt in den Sylter Dünen gefunden. Der Modus Operandi ist derselbe, doch wie hängt dieses Verbrechen mit dem Mord zusammen?

Meinung:
Blutige Düne ist der 4. Fall um Liv Lammers und ihr Team. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig zu lesen und gefällt mir sehr. Durch das schön beschriebene Setting hat der Leser die örtlichen Begebenheiten gut vor Augen.

Der Spannungsbogen wurde in der gesamten Story gut gehalten. Mit Mittelteil flaute er etwas ab und nahm Anlauf für eine spannende und unerwartete Auflösung des Falls. Der Leser hatte bei dieser Story Einblicke in das Rockermilieu mit dem üblichen Klischee: Brutalität und Prostitution.

Die Autorin hat hier viele Charaktere eingebaut, wobei einige in meinen Augen überflüssig waren und ins Leere gelaufen sind.

Auch das Privatleben der Protagonistin Liv Lammers kommt hier nicht zu kurz. Der Leser erfährt in diesem Buch einiges über die familiären Verhältnisse, allerdings lässt die Autorin den Leser hier mit einem üblen Cliffhanger zurück.

Fazit:
Der gut durchdachte Plot hat mir sehr gut gefallen und ich freue mich schon auf den nächsten Fall.

Tödliches Sylt

Inhalt
Liv Lammers ermittelt in ihrem vierten Fall auf Sylt. Eigentlich wollte sie einen Kurzurlaub antreten, aber es kommt anders als geplant. In der sogenannten Mörderkuhle wird ein Toter gefunden. »Schuldig« steht mit schwarzem Nagellack auf der Haut geschrieben. Das Opfer, Rocco, ein Rocker. Also wird schnell an einen Mord im Rockermilieu gedacht. Die These ändert sich als der junge Umweltschützer Tobi schwer verletzt gefunden wird. Im Strand liegt ein Fläsch­chen schwarzer Nagellack.

Meine Meinung
Der Schreibstil war gut und flüssig zu lesen. Die Kapiteleinteilung fand ich passend. Super, dass die Story rund um die Mitfahrerzentrale einen anderen Schrifttyp hatten. Die Einblicke ins Rockermilieu waren interessant, aber nicht zu ausladend. Spannung war das gesamte Buch über vorhanden. Die Charaktere waren zu meist detailliert ausgearbeitet und es gab nur sympathisch oder unsympathisch. Vielleicht wäre ein Personenverzeichnis gut gewesen. Es war auch ein ausgewogenes Verhältnis zwischen dem Fall und dem Privatleben von Liv. Leider bleibt die Story aus dem Privatleben offen.

Fazit
Ein spannender Krimi, der sich lohnt gelesen zu werden. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

Seltsame Morde auf Sylt

Ein Toter hängt im Baum. Er ist Mitglied einer Gang auf Sylt. Auf dem Toten ist mit schwarzem Nagellack »Schuldig« geschrieben worden. Aus dem Kofferraum von Roccos Wagen flieht die Tänzerin Denise. Sie tanzt in der Rocke-Bar und wurde bevor sie verschwand in einem Käfig eingesperrt. Doch Könnermann, der Boss der Rocker, lebt ein fast bürgerliches Leben, das macht die Ermittlung für Liv und ihre Kollegen vom K1 nicht sehr leicht. Und dann greift auch noch das LKA mit seinem arroganten Chef Preker ein und macht das Ermitteln der Flensburger Kripo sehr schwer. Dann taucht plötzlich das zweite Opfer auf: Tobias, ein Umweltschützer. Er wird schwer verletzt, doch was hat der mit dem ersten Opfer zu tun? Lange ermitteln Liv und Hennes im Dunkeln, aber wen sie auch vernehmen, es passt alles nicht zusammen. Außerdem hat Liv noch große Probleme mit ihrem Vater, der sich an ihrer Tochter fast vergangen hat. Da liegt auch noch einiges im Dunkeln, genauso wie bei ihrem aktuellen Fall. Doch langsam, aber sicher kommen Liv und ihr Team dem Motiv und ihrem Täter auf die Spur.

„Die Blutdüne“ ist ein Sylt-Krimi, der Spannung und Unterhaltung bietet. Schon das Cover weist auf die schöne Seite von Sylt hin. Diese Seite wird immer wieder von Sabine Weiß beschrieben und man merkt, da steckt eine Menge Gefühl für die Insel dahinter. Aber sicher auch Sylt hat die andere Seite, die der Neureichen und Menschen, die nicht auf die Natur fixiert sind, sondern eher darauf, dass es ihnen gut geht. Da wo viele Reiche sind, gibt es auch Institutionen, die für die Reichen nicht ganz legale Dienstleistungen anbietet. Die werden hier durch die Rocker sehr klischeehaft dargestellt.

Die Charaktere, die hier dargestellt werden, könnten unterschiedlicher nicht sein. Da sind Liv und Hennes, ein sehr unterschiedliches Pärchen, das sich allerdings gut ergänzt. Liv als alleinerziehende Mutter mit einer pubertierenden Jugendlichen, die sich in einer gleichaltrigen Clique aufhält, zu der auch ihr Cousin gehört. Hennes, ein alternder Rocker mit einer nicht näher beleuchteten Vergangenheit. Außerdem ist da noch der Rest von Livs Familie, Ocke, der Vater, ein Familientyrann mit einer Neigung zu jungen Mädchen. Wobei nicht geklärt ist, ob Liv zu seinen Opfern gehört. Und ihre Schwester, die komplett auf der Seite ihres Vaters steht. Auf Seiten der Polizei wäre da noch Livs Vorgesetzte, die eine Hand über das Team hält, und dann das LKA-Team mit ihrem Chef Preker, einem sehr unsympathischen Typ. Die Rocker, die dargestellt werden, sind „Bosse“ Könnermann, ein sehr brutaler Chef des Chapters, Marcel, ein Handlanger, der aber Großes vorhat und Rocco, das erste Opfer, der Könnermanns rechte Hand war. Außerdem noch Tamara, die Freundin von Rocco, die ein eigenes Ding durchziehen will, und Denise, eine der Tänzerinnen, die sich prostituieren muss, um ihre Schulden bei den Rockern zurückzubezahlen. Tobias, das zweite Opfer und seine neureichen Eltern, die alles für ihren Sohn tun. Der Vater hat aber mit der Pleite eines Fonds nicht nur Freunde.

Die Spannung, die Sabine Weiß in ihrer Story aufbaut, ist lange sehr hoch und der Leser tappt fast völlig im Dunkeln. Das tut dieser Story aber sehr gut, da die Ermittlungsarbeit manchmal sehr intensiv beschrieben wird.

Alles in allem finde ich diesen Sylt-Krimi sehr gelungen, da die Geschichten, die Sabine Weiß auch begleitend erzählt, sehr gut in das Gesamtbild passen. Sehr unterhaltsam und trotzdem spannend kommt dieser Krimi hier rüber und ich für meinen Teil kann dieses Buch wärmstens empfehlen.

Warum ist Rocco »schuldig«?

Sabine Weiß ist mit ihrem 4. Band »Blutige Düne« um die Kommissarin Liv Lammers wieder mal ein spannender Krimi gelungen. Alle Bücher dieser Reihe sind unabhängig voneinander zu lesen, die Fälle in sich abgeschlossen. Nicht abgeschlossen ist Livs Privatleben – aber wann ist Privatleben schon abgeschlossen???

Ich mag eigentlich diese Mischung aus Ermittlungsarbeit und Privatleben der Kommissare immer recht gern, aber bei diesem Band – der mit einem Cliffhanger in Livs Privatleben endet – möchte ich Liv gern zurufen: »Entscheide Dich, schaff Klarheit!« Aber abgesehen von diesem Kritikpunkt hat mir dieser Sylt-Krimi gut gefallen: Diesmal erfahren wir so einiges über die »dunkle Seite« von Sylt, dem Rocker- und Prostitutionsmilieu.

Rocco (mit bürgerlichen Namen René Höpen) wird mit Stichverletzungen ermordet aufgefunden, auf seiner Brust steht mit schwarzer Schrift »schuldig«: »Eine solche Signatur, also die persönliche Handschrift des Täters, könnte auf ein Beziehungsdelikt hindeuten. War der Mord vielleicht der Racheakt einer betrogenen Ehefrau? Hatte der Tote eine Geliebte gehabt, und deren Ehemann hatte sich gerächt?« (S.28) Eine Tätowierung des Toten lässt wieder eine andere Richtung erahnen: »War der Tote ein Onepercenter, ein gewaltbereites gesetzloses Mitglied einer Rockergang?« (S.29) Es stellt sich heraus, dass Rocco der Geschäftsführer einer Tabledance-Bar war – also ein Streit unter Zuhältern?

Viele Fragen – und noch eine besondere Herausforderung für Liv, die zum ersten Mal zur Teamleiterin ernannt wird. Und dann taucht noch das LKA Kiel auf und reißt den Fall an sich … Und das zweite Opfer passt – bis auf eine winzige Kleinigkeit – überhaupt nicht ins Bild …
So, aber mehr wird an dieser Stelle nicht zum Inhalt verraten!

Mein Eindruck ist, dass dieser vorliegende Band brutaler als die vorhergehenden ist (dies mag vielleicht auch dem Milieu geschuldet sein, in dem es angesiedelt ist), ich musste manchmal etwas nach Luft schnappen – als Cosy-Krimi würde ich es keinesfalls bezeichnen!
Dafür hat aber auch Frau Weiß der Insel Sylt wieder viel Leben eingehaucht, an manchen Stellen fühlte man sich direkt »vor Ort« und meinte, man könne die salzige Nordseeluft schnuppern und die Möwen kreischen hören...

Der Stil ist flüssig zu lesen, die einzelnen Kapitel übersichtlich durch Datum und Uhrzeit eingeteilt. Der Spannungsbogen permanent hoch und die losen Fäden am Ende fein säuberlich verknüpft. Die Auflösung war für mich interessant, aber logisch und nachvollziehbar!
Ich werde mit Sicherheit den 5. Band lesen (auch, um endlich die Entscheidung in Livs Privatleben zu erfahren!), denn »Blutige Düne« hat mir spannende Lesemomente beschert und ich habe wieder mal einiges dazu gelernt (ja, Lesen bildet!). Aus diesem Grund kann ich das Buch mit gutem Gewissen weiterempfehlen – für Sylt-Fans sowieso!

Sylt von seiner nicht so schönen Seite

Wenn man als Kommissarin schon mal Urlaub machen möchte …

Statt Party gibt es Arbeit. Erst wird der Geschäftsführer (Ex-Rocker) einer »Bar« gefoltert und aufgehängt aufgefunden. Aber auf Grund eines Tattoos wird eine Verbindung zum organisierten Verbrechen gezogen und das LKA übernimmt – sehr zum Ärger und Unwillen von Liv und Hennes.

Kurze Zeit später wird auf einen jungen Umweltschützer ein Messerangriff verübt, den dieser überlebt, und Liv ist wieder im Spiel. Da an beiden Tatorten schwarzer Nagellack gefunden wurde, gehen zumindest die Ermittler der Mordkommission von einem Zusammenhang und von dem gleichen Täter aus. Ein Ermittlungsansatz, den der LKA-Beamte so gar nicht teilt.

Wer hat recht? Und vor allem … wo ist die Verbindung zwischen dem Ex-Boxer und dem unschuldigen Umweltschützer? Und wie hängt die Entführung einer Prostituierten damit zusammen? Hängt das alles überhaupt zusammen?

Auch der 4. Fall des Duos Liv / Hennes hat mir gut gefallen. Der Fall ist interessant und durch seine Wendungen nicht so leicht zu knacken. Dazu noch die privaten Seiten der Ermittler, die einen nicht unbeträchtlichen Raum einnehmen. Neben Liv, die ja wahrlich kein leichtes Los mit ihrem Vater und ihrer Schwester hat, kommt diesmal auch bei Hennes etwas aus seinem Privatleben ins Spiel. Nur andeutungsweise, aber da kommt sicher noch was nach.

Gefreut hat mich, dass – im Gegensatz zu »Finsteres Kliff« – bei Liv ein kurzer Rückblick auf die sich bislang zugetragenen Ereignisse in ihrem privaten Umfeld vorhanden war. Die Bücher sind zwar aufgrund der jeweils gelösten Fälle unabhängig voneinander zu lesen, aber was die private Seite angeht ist es doch ratsam, die Bücher auch in der Reihenfolge zu lesen. Mit dem kurzen Anriss, was bisher geschah, hat man das aber gut gelöst und auch Neu-Lesern die Möglichkeit gegeben, sich in Liv und ihre Gefühle hineinversetzen zu können.

Ich bin nicht rundherum von dem Buch überzeugt. Warum, kann ich nicht schreiben, weil ich dann spoilern müsste. Aus diesem Grunde gibt es 4 statt 5 Sterne.

Mord auf Sylt

Kommissarin Liv Lammers möchte ein paar unbeschwerte Tage auf Sylt verbringen, der Insel, auf der sie aufgewachsen ist und die ihr dennoch Unbehagen bereitet. Prompt gibt es einen Mordfall und sie ist wieder im Dienst. Das Opfer ist ein Rocker, der in der Mörderkuhle bei Tinnum gefunden wurde. Sie sind noch bei den Arbeiten am Tatort, als das LKA den Fall an sich zieht. Kurz darauf wird ein Mordanschlag auf einen jungen Mann verübt. Doch was hat der Bufti einer Meeresschutz-Organisation mit Rockern zu tun?

Dies ist der vierte Fall für Kommissarin Liv Lammers. Der Schreibstil ist flüssig zu lesen und sehr packend. Land und Leute sind authentisch dargestellt.

Liv lebt mit ihrer Tochter Senna und der Großmutter in Flensburg. Eigentlich liebt sie Sylt, aber es ist dort etwas geschehen, so dass sie die Insel und ihre Familie dort meidet. Aber immer wieder gibt es Ermittlungen, die sie nach Sylt zurückführen. Liv ist eine gute Ermittlerin, die sich auch auf ihr Bauchgefühl verlässt und schon mal zu Alleingängen neigt. Mit ihrem Kollegen Hennes versucht sie die Sache aufzuklären und sich von den Mitarbeitern des LKA nicht verdrängen zu lassen. Aber auch privat gibt es Probleme, denn ihr unsympathischer Vater Ocke geht zu weit. Ich kann Livs Wut gut nachvollziehen und bin gespannt, welche Entscheidung sie in der Familiensache noch treffen wird. Schön fand ich, dass auch der selbsternannte Profiler Gitzelstein wieder auftaucht.

Es ist ein sehr komplexer Fall, bei dem Liv ihre Mordermittlungen gegen die Ermittlungen wegen Rockerkriminalität verteidigen muss. Die Ermittlungen kommen nicht so richtig von der Stelle, doch dann geht es Schlag auf Schlag. Am Ende wird es noch ziemlich dramatisch und hat mir einige Überraschungen beschert. Aber der Cliffhanger am Schluss ist wirklich gemein.

Mir hat dieser interessante und spannende Krimi mit viel Sylt-Atmosphäre und interessanten Charakteren sehr gut gefallen.