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Blutschatten

Der erste Fall für Sunday Night. Thriller
Buch
Gebundene Ausgabe, 400 Seiten
Übersetzer: 

Verlag: 

ISBN-10: 

3896676210

ISBN-13: 

9783896676214

Erscheinungsdatum: 

05.03.2018

Preis: 

20,00 € (bei Erscheinen)
Schauplätze: 
Amazon-Bestseller-Rang: 851.361
Amazon Bestellnummer (ASIN): 3896676210

Beschreibung: 

Kann eine Frau mit einer gefährlichen Vergangenheit ein Mädchen ohne Zukunft retten?

Sunday Night ist eine Frau mit körperlichen Narben, seelischen Wunden - und Killerinstinkt. Jahrelang lief sie vor ihrer Vergangenheit davon und suchte sich ein Leben, in dem sie niemanden brauchte und nichts spürte. Als ein Mädchen im Chaos einer Bombenexplosion verschwindet, bittet dessen Familie Sunday um Hilfe. Und Sundays Gerechtigkeitssinn und Rachedurst werden geweckt. Ist das Mädchen tot? Hat sie jemand entführt? Falls sie noch lebt, warum kann die Polizei sie nicht aufspüren? Wenn Sunday zurück ins Leben und das verschwundene Mädchen finden will, muss sie sich jetzt endlich ihren eigenen Dämonen stellen.

Kriminetz-Rezensionen

Autorin konnte für mich an alte Erfolge nicht anknüpfen

Da ich die Bücher der Autorin rund um Brennan Tempe sehr gerne gelesen habe, wollte ich natürlich wissen, wie die eine neue Serie mit Sunday Night startet.

Sunday Night ist eine junge Frau mit bewegter Vergangenheit. Sie muss als Kind schreckliche Erfahrungen gemacht haben und dann einen Berufsstart mit Hindernissen. Sie lebt sehr isoliert, hat keinerlei soziale Kontakte, liebt nur ein Eichhörnchen, das sie regelmäßig füttert und hat ein sehr vertrautes Verhältnis zu ihrem Pflegevater Beau.

Über ihn erhält sie den Auftrag, die Enkeltochter von Opaline Drucker zu finden. Opaline selbst ist eine wohlhabende Lady. Sie hat bei einem Bombenattentat vor einer jüdischen Schule ihre Tochter und den Enkelsohn verloren. Enkelin Stella ist seit nunmehr einem Jahr verschwunden.

Sunday Night begibt sich also auf die Suche und bekommt dabei von diversen Personen Unterstützung. Sie geht dabei durchaus clever vor, indem sie ständig die Hotelzimmer wechselt und Überwachungskameras installiert, um eventuelle Verfolger abzuschütteln. Für mich hat sie dabei oftmals übermenschlich, unrealistisch und überzogen gehandelt bzw. reagiert. Sunday selbst war mir nicht sympathisch, was aber eine Protagonistin auch nicht zwingend sein muss. Leider wurden im Buch manche Erkenntnisse zu oft wiederholt, ebenso uninteressant fand ich die Wegstrecken, die sie zu Fuß zurückgelegt hat und die detailliert beschrieben wurden.

In einem weiteren Strang und in Kursivdruck lernt man ein junges Mädchen kennen, das gefangen gehalten und Folterungen ausgesetzt ist. Hier wird bei den Kapitelüberschriften von zwei Wochen heruntergezählt und man kann erahnen, dass es am Ende zum großen Finale kommen wird.

Ohne Zweifel, die Autorin hat mit diesem Thriller versucht, an alte Erfolge anzuknüpfen. Der Schreibstil lässt sich flüssig lesen, das Buch war m.E. aber routiniert heruntergeschrieben, es fehlte jegliche Raffinesse und mich konnte sie mit diesem Buch nicht überzeugen. Sunday war mir zu viel amerikanische Superpowerfrau, mit ihr wurde ich bis zum Ende nicht warm und außerdem nervten mich die laufenden Wiederholungen. Einen weiteren Band mit ihr als Heldin werde ich wohl nicht lesen.

Kein großer Wurf

Zum Inhalt:
Sunday Night lebt in einem selbst gewählten Exil, als sie die Bitte ihres Ziehvaters erreicht: Sie soll für eine sehr reiche alte Dame deren Enkelin suchen, welche vor einem Jahr spurlos verschwand, nachdem unter anderem ihre Mutter und ihr Bruder bei einem Bombenanschlag getötet wurden. Gestählt durch ihre Vergangenheit bei Militär und Polizei und mit ihrem Bruder an der Seite geht Sunday auf die Suche und sieht sich bald einem Netz von religiös motivierten Attentätern gegenüber, die vor nichts zurückschrecken, um ihr Ziel zu erreichen.

Mein Eindruck:
Unendlich cool oder unendlich blöd – Kathy Reichs ist keine Autorin für Zwischentöne, was ihre Figuren in diesem Krimi betrifft. Differenziert ist anders – hier fühlt man sich an einen Groschenroman erinnert. Mit einer sehr, sehr, sehr ... also so etwas von gebrochener Heldin mit schwerer Kindheit, vernarbtem Gesicht und Seele, roten Haaren und perfekter Ausbildung als Killermaschine. Zwar absolut emotionslos gegenüber den Bösen, aber mit einem goldenen Herzen und immer einem Spruch auf den Lippen – den die Ich-Erzählerin Sunday in unnachahmlicher Weise den Lesern und ihren Gegenübern um die Ohren haut. Ansonsten wird viel observiert, geballert und geprügelt – und in aller Ausführlichkeit beschrieben; glücklicherweise hat unsere Heldin gutes Heilfleisch und eine noch bessere Kondition. Wenigstens verzichtet Frau Reichs darauf, den Polizeiapparat als einen Haufen von Dumpfbacken darzustellen – die Beamten müssen zwar natürlich von Sunny angeleitet werden, bestehen aber nicht aus drögen Paragraphenreitern, sondern sind offen für Hilfe von außen. Der einzige Pluspunkt des Buchs lässt sich in der Idee finden, die Anschläge vom 11. September für eine besondere Idee eines Privatkrieges zu verarbeiten.

Mein Fazit:
Der erste Thriller mit neuer Heldin – es darf auch gern der letzte sein.

Seelenverwandschaft

Sunday Night lebt allein und zurückgezogen. Sie hat sich dazu entschieden, da sie in der Welt bereits mehrfach schwer enttäuscht wurde. Ihre einzigen Kontakte stellen ein Eichhörnchen namens Bob und ihr Ziehvater dar. Dieser konfrontiert Sunday auch mit einem länger zurückliegenden Fall, bei dem die Polizei nicht weiterkommen zu scheint. Ein fünfzehnjähriges Mädchen ist seit einem terroristischen Anschlag spurlos verschwunden und die Polizei geht davon aus, dass sie nicht mehr lebt. Ihre vermögende Großmutter will dies nicht akzeptieren und sucht nach einer Person, die Licht ins Dunkle bringen kann. Von dem Schicksal des Mädchens berührt, übernimmt Sunday den Fall, ohne zu ahnen, sich bald ihren eigenen Dämonen stellen zu müssen ...

Ich habe bisher noch kein Buch der erfolgreichen Thriller-Autorin Kathy Reichs gelesen, war aber aufgrund der vielen guten Bewertungen für ihre Tempe-Brennan-Reihe sehr gespannt auf ihre neue Ermittlerin. Sie schickt mit Sunday Night sicherlich eine interessante und gewöhnungsbedürftige Person ins Rennen, aber ihre Ecken und Kanten machen aus meiner Sicht den Charakter aus. Die Autorin erzählt die Geschichte in einer temperamentvollen und sehr flüssig zu lesenden Schreibweise, der man die Erfahrung und Professionalität vieler geschriebener Thriller anmerken kann. Die Spannung wird über die rasanten Ermittlungsarbeiten und das offene Schicksal der vermissten Stella auf einem hohen Niveau gehalten, um dann in einem rasanten und gut nachvollziehbaren Finale zu enden. Die Story ist clever konzipiert und entwickelt sich zu einem komplexen und aus meiner Sicht unvorhersehbaren Szenario.

Der gelungene Auftakt dieser geplanten neuen Reihe lässt auf weitere Fälle für Sunday Night hoffen.

"Blutschatten" konnte mich als spannender Thriller überzeugen und entwickelte sich im Verlauf des Buches für mich zu einem echten Page-Turner, Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen!!!

Erfüllt nicht die Erwartungen

Meine Meinung und Fazit:
Man mag es kaum glauben, aber es ist für mich das erste Buch von Kathy Reichs, ich habe mich bisher noch nicht an die Brennan-Reihen getraut, weil es schon so viele Teile sind.

Gefallen hat mir die lockere, witzige Sprache, oftmals auch sehr sarkastisch und derb. Hier vermute ich, dass Sunday Night so reagiert, um ihre innere Angst und ihr Leiden zu überspielen. Interessanter Charakter und eine schlimme Kindheit, hier bin ich sehr auf die Fortsetzung gespannt. Zwischen den Ereignissen läuft eine Art Countdown, man fühlt von der Sprache her mit dem Kind/Jugendlichen(?) mit und weiß, dass sie in den Fängen einer Sekte ist. Der Anführer hält alle Sektenmitglieder klein, sie wissen kaum etwas über die Außenwelt, so dass sie dort nicht zurecht kommen würden und somit gar nicht der Fluchtgedanke entsteht.

Das Buch ist grundsätzlich spannend geschrieben, eine interessante Ermittlerin mit einer sehr speziellen Art. Durch Sunday Night ist das Buch, das Geschehen irgendwie anders, das hat mich aber nicht weiter gestört. Leider fand ich es an einigen Stellen sehr langwierig, verwirrend, was sicher auch teilweise an der Art von Sunday lag. Doch das Warten auf Handlung hat mir nicht gefallen, ich habe mich stellenweise durchgequält, wollte aber auch wissen, wie es ausgeht.

Einer Fortsetzung gebe ich auf jeden Fall eine Chance, sie muss aber deutlich besser werden. Ich vergebe 3 von 5 Sternen.

Mein Dank gilt dem Team von kriminetz.de und dem Verlag für das Reziexemplar.