Brennender Zorn
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Wenn die Polizei machtlos ist, wem kannst du vertrauen?
In Jütland wird das Skelett einer jungen Frau gefunden. Sie starb durch einen Schuss in den Nacken. Die Tat liegt über siebzig Jahre zurück, Polizeihistorikerin Maria Just übernimmt die Ermittlungen.
Währenddessen wird der Leiter des Dezernats für Gewaltverbrechen in Kopenhagen überfahren und beinahe getötet. Die Polizei steckt in einer tiefen Krise, und in diesem aufgeheizten Klima soll Kommissar Mikael Dirk herausfinden, wer den Anschlag auf seinen Chef verübt hat und das Land destabilisieren will.
Als es zu einem weiteren Attentat kommt, erhält Mikael unerwartete Hilfe von Maria. Wer profitiert davon, wenn die Polizei ihr Gewaltmonopol verliert, und was verbindet die tote junge Frau mit den Tätern von heute?
Brennender Zorn
Polizeihistorikerin Maria Just ermittelt in einem neuen Fall. Ihre sogenannte jütische Sturheit lässt sich auch als Ausdauer und Hartnäckigkeit betrachten, die bei der Lösung komplizierter Fälle von Vorteil sind. Im Kriminalroman »Brennender Zorn« des Autorinnenduos Line Holm und Stine Bolther wird, als in Jütland Nerzmassengräber ausgehoben werden, das Skelett einer Frau gefunden. Zu Beginn der Corona-Epidemie wurden in Dänemark vier Millionen Nerze in Pelzfarmen gekeult – wer hätte überhaupt vermutet, dass in einem europäischen Land immer noch Pelzzucht in derart großem Stil unterhalten wird. Die Menge an Kadavern, die nach der Massentötung eilig vergraben wurden, ließ eine rasche Verwesung nicht zu und deshalb musste die »schleimige, käseärtige Masse« (S. 12) aus Umweltschutzgründen geborgen werden.
Das gefundene Skelett, so stellt sich rasch heraus, ist mehrere Jahrzehnte alt und weist eine Einschussstelle im Hinterkopf aus. Diese Art zu töten war, so erklärt Gerichtsanthropologin Margrethe Sandager der Polizeihistorikerin, »im letzten Jahr der Besatzung, als die Polizei aufgelöst wurde, verbreitet«. Parallel zu den Ermittlungen in dem alten Fall ereignen sich in der Jetztzeit zwei Angriffe auf Polizeibeamte, die die Beamten herausfordern. »Die Dänen haben keinen Respekt mehr vor der Uniform!« (S. 131)
Bei Temperaturen, die in Dänemark als brütende Hitze gelten, ermittelt Maria Just immer weiter, währenddessen der Polizei ein ungewöhnlich hoher Krankenstand zu schaffen macht. Es dauert immer länger, bis Einsatzkräfte auf einen Notruf hin vor Ort sind, es kommt sogar zu Plünderungen (S. 200). Diesen Umstand machen sich Kräfte zunutze, die in den sozialen Medien Hass verbreiten, aber auch machtbesessene PolitikerInnen.
Line Holm und Stine Bolther verstehen es, den historischen Kriminalfall mit den aktuellen Fällen, deren Aufklärung vordergründig keine Berühungspunkte aufweist, nach und nach miteinander zu verflechten und plausibel sowie spannend zu erzählen.
Die beiden Autorinnen wissen, wovon sie schreiben. Line Holm ist eine mehrfach ausgezeichnete Investigativjournalistin, Stine Bolther ist langjährige Kriminalreporterin. Die deutsche Übersetzung (von Franziska Hüther und Günther Frauenlob) erschien im Heyne-Verlag. Ebenso wie der Auftakt der Reihe, »Gefrorenes Herz«.