Cover von: Bretonische Spezialitäten

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Bretonische Spezialitäten

Kommissar Dupins neunter Fall
Buch
Broschiert, 352 Seiten

Verlag: 

ISBN-10: 

3462054015

ISBN-13: 

9783462054019

Auflage: 

1 (16.06.2020)

Preis: 

16,00 € (bei Erscheinen)
Amazon-Bestseller-Rang: 41.462
Amazon Bestellnummer (ASIN): 3462054015

Beschreibung: 

Bretonischer Mord á la carte. Der neue Bannalec erschreint am 16. Juni 2020.

Ein Verbrechen führt Kommissar Dupin in die legendäre Nord-Bretagne - nach Dinard, Cancale und St. Malo. Im Zentrum der Ermittlungen: zwei Schwestern, Küchenchefinnen aus dem Sterne-Milieu. Der neunte Fall für Kommissar Dupin - eine kriminalistische Reise an die bretonische Smaragdküste!

Kriminetz-Rezensionen

Weckt Sehnsucht nach der Bretagne

Kommissar Georges Dupin wird zu einem Seminar verdonnert, das die polizeiliche Zusammenarbeit in den verschiedenen bretonischen Departments verbessern soll. Es wäre ein Ärgernis, wenn nicht die Schulung mit Besuchen von Spitzenrestaurants und Spezialitätenverkostungen aufgelockert wäre. Trotzdem findet Dupin noch Zeit den örtlichen Markt aufzusuchen, um Käse zu auszuwählen, da wird er Augenzeuge am Mord einer jungen Frau. Er verfolgt die Täterin, doch sie entwischt ihm, trotz eines zwangsrequirierten Autos.

Die Tote war die Chefin eines Sternelokals, aber nicht nur deswegen beschließen die Seminarleiter, das Thema gleich in der Praxis zu testen. Drei Kommissare bilden das Brit-Team und sollen gemeinsam ermitteln. Für Einzelgänger Dupin keine schönen Aussichten, auch vermisst er sein heimatliches Team, obwohl Nolwenn auch per Telefon mit Rat zur Seite steht.

Ein vertrackter Fall und Dupin auf fremdem Terrain, aber in gewohnter Form. Zwischen reichlich Petit Cafés und gemeinsamen Aktionen gibt es noch genügend Freiraum für seine Intuition. Neben der Krimihandlung, die fast in den Hintergrund gerät, spielt die Smaragdküste und vor allem die bretonische Küche eine führende Rolle. Der geneigte Leser darf sich mit Dupin an Köstlichkeiten erfreuen, in Kreationen der Spitzenküche und in die Welt der feinen Rumsorten eintauchen. Das machte immer schon den Charme der Dupin-Reihe aus. Trotzdem war es mir – auch wenn mir öfters der Mund wässrig gemacht wurde – zu viel.

Der Fall selbst ist dramatisch und führt Dupin in die stolzen Familien von St. Malo, die ihren Ursprung bis auf die Korsaren zurückführen. Die Ermittlungen selbst schienen mir dabei etwas konfus, vielleicht weil Dupin sich nicht recht heimisch fühlte und sein gewohntes Bauchgefühl erst langsam auf Touren kam. Aber wie gewohnt eloquent geschrieben, mit reichlich Tempo und viel Liebe zur Landschaft, ist es ein unterhaltsamer Krimi und reines Lesevergnügen.

Wiederum ein Buch, dass Lust auf die Bretagne macht und mit der Karte in der Umschlagklappe gleich zur Reiseplanung verführt.

Dupin ermittelt in Saint Malo

Natürlich kenne ich Georges Dupin, den einzelgängerischen Commissaire aus Paris, den es in die Bretagne verschlagen hat – allerdings nur aus den Fernsehfilmen. Dies ist also mein erstes Buch aus der Reihe, die inzwischen neun Bände umfasst.

Dupin wurde verpflichtet, ein Seminar in Saint Malo zu besuchen, bei dem es um die engere Zusammenarbeit zwischen den bretonischen Départements geht. Solche Veranstaltungen sind so gar nicht seine Sache, aber zum Glück gibt es ja ein ansprechendes Rahmenprogramm. So schlendert er durch die Markthallen des Ortes, als er Augenzeuge eines Mordes wird. Doch die Täterin kann fliehen. Die Präfekten entscheiden, dass die Kommissare gemeinsam ermitteln sollen. Es ist schnell klar, wer die Täterin ist. Sie ist die Schwester des Opfers. Die beiden Frauen waren in der Gegend bekannte Küchenchefinnen, die miteinander konkurrierten. Nachdem sie gefasst wurde, schweigt sie beharrlich. Es bleibt nicht bei dem einen Mord.

In »Bretonische Spezialitäten« muss es natürlich ums Essen gehen, aber es geht halt auch um Mord. Bei den Ermittlungen können wir Dupin begleiten und lernen so die Gegend um Saint Malo kennen. Dupin und die Kollegen aus den anderen Départements, Kommissarin Huppert und Kommissar Nedellec, ermitteln gemeinsam und Dupins Kollegen Riwal und Kadeg können nur aus der Ferne mit einigen Recherchen unterstützen. Leider ergibt sich kein schlüssiges Motiv. Der Fall ist schwierig und die alteingesessenen Familien von Saint Malo behalten ihre Geheimnisse natürliche gerne für sich. Doch am Ende ist das »Brit-Team« erfolgreich und die Lösung ist überraschend.

Ein spannender Krimi mit viel bretonischer Atmosphäre. Mir gefällt Dupin auch im Buch.

Freunde kann man sich aussuchen, Familie nicht

Zum Inhalt:
Dupin nimmt an einem Workshop teil, der die Verbindung der Polizeipräfekturen in der Bretagne stärken soll. Bei einem Ausflug in die örtliche Markthalle wird er Zeuge eines Mordes an einer berühmten Köchin. Die Täterin ist schnell identifiziert und gefasst: Ihre Schwester, ebenfalls eine Größe im Geschäft mit den leiblichen Genüssen. Doch was war das Motiv? Und warum hört mit der Ergreifung der Täterin das Morden nicht auf?

Mein Eindruck:
Dieses Buch ist eine sehr gelungene Liebeserklärung an die Bretagne und das gute Essen, welches man dort findet. Bannalec schwelgt in den Beschreibungen der Schönheiten von Natur, Landschaft und den Möglichkeiten, die sich dort für die Kulinarik ergeben. Als Amuse-Gueule für den Landstrich unbedingt geeignet – als Appetitanreger auf eine spannende Krimihandlung mit vielschichtigen Charakteren jedoch weniger. Bis zum Ende lauert man auf einen geschickten Twist, welcher die so klare Tat aus einem unerwarteten Blickwinkel neu definiert, doch dieser bleibt aus. Dazu verhalten sich die Polizei und insbesondere Dupin einige Male weder professionell noch geschickt, es bleibt unklar, warum sich die heimische Sternegastronomie so ins Zeug für ein paar Polizisten legt (und anscheinend immer unentgeltlich, denn mit normalen Gehältern wären die Genüsse wohl nicht bezahlbar) und Kommissar Zufall spielt eine zu große Rolle. Das Verhalten einiger Charaktere ist seltsam (beispielsweise ist die zuständige Kommissarin erst sehr abweisend gegenüber Dupin, arbeitet dann jedoch total gerne mit ihm) und bisweilen unglaubwürdig: Wenn die Liebe meines Lebens in einer anderen Zeitzone ist, würde ich mir den Wecker stellen, um einmal mit ihr reden zu können.

Mein Fazit:
Als Krimi nicht besonders, als Reisetipp gigantisch gut!