Cover von: Bruder Kemal
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Bruder Kemal

Kayankayas fünfter Fall
Buch
Gebundene Ausgabe, 225 Seiten

Verlag: 

ISBN-10: 

3257068298

ISBN-13: 

9783257068290

Auflage: 

2 (28.08.2012)

Preis: 

19,90 EUR
Schauplätze: 
Amazon-Bestseller-Rang: 709.052
Amazon Bestellnummer (ASIN): 3257068298

Beschreibung von Bücher.de: 

Der Frankfurter Privatdetektiv Kayankaya ist zurück: älter, entspannter, cooler - und sogar in festen Händen. Ein Mädchen verschwindet, und Kayankaya soll während der Frankfurter Buchmesse einen marokkanischen Schriftsteller beschützen. Zwei scheinbar einfache Fälle, doch zusammen führen sie zu Mord, Vergewaltigung, Entführung. Und Kayankaya kommt in den Verdacht, ein Auftragskiller zu sein.

Kriminetz-Rezensionen

Bruder Kemal - ein müder Abgesang der Kayankaya-Reihe

Jakob Arjouni gehört zu den ganz großen des deutschen Krimis. Mit seinem deutlich an Chandlers Marlowe und Hammetts Spade angelegten hard-boiled Detektiv Kemal Kayankaya, der in der Main-Metropole ermittelt, ist ihm der große Wurf gelungen.
Arjounis letzter Roman "Bruder Kemal" kann leider nicht das hervorragende Niveau der Vorgänger halten. Kayankaya ist inzwischen fünfzig und ergraut. Er liebt aber immer noch Bier und besitzt den zynisch-lakonischen Blick für gesellschaftliche Problemzonen.
Zwei Routine-Aufträge entpuppen sich schnell als heiße Eisen: Er soll die verschwundene Tochter aus besserem Hause suchen und einen nordafrikanischen Schriftsteller auf der Frankfurter Buchmesse als Leibwächter beschützen, der von Fundamentalisten bedroht wird. Schnell gibt es aber den ersten Toten und Kayankaya und seine Lebensgefährtin geraten selber in Lebensgefahr, bedroht von Gangstern, die vor nichts zurückschrecken ...
Arjouni gelingt es in "Bruder Kemal" kaum, den sonst so hervorragenden "Chadler-Sound" zu entwickeln, der bisher herausragendes Merkmal von Arjouni waren. Da nützen auch die vielen Bindestrich-Sätze nichts, mit denen der Autor an die vergangenen zeiten anknüpfen möchte.
Der zweite Kritikpunkt betrifft den Inhalt. In "Bruder Kemal" gibt es keine klaren Konturen und vieles scheint beliebig. Dem Autor fehlt hier der scharfe analytische Blick auf die gesellschaftspolitischen Verhältnisse, die sonst seine Romane ausgezeichnet haben. Ob Zuhälter, Dealer, Fundamentalist, Buchbranche oder Banker: überall deutet Arjouni bestenfalls Kritik an, ohne diese in der sonst üblichen Schärfe und Klarheit dem Leser vor Augen zu führen. Hier hat, so scheint es, nicht nur der Protagonist dem Alter Tribut zollen müssen. Dennoch ist "Bruder Kemal" ein Must für jeden Arjouni-Fan und hebt sich vom Gros des deutschen Krimimarkts immer noch wohltuend ab.