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Commissario Gaetano und der lügende Fisch
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In Neapel mordet nicht nur die Camorra.
Die Neapolitaner feiern ihren Heiligen San Gennaro. Während in den engen Gässchen das Leben tobt, wird Commissario Salvatore Gaetano an den Schauplatz eines brutalen Mordes gerufen. In einem Appartamento mitten im Centro Storico sitzt ein Mann ohne Kopf – enthauptet wie Neapels Stadtpatron. Was steckt dahinter: Mafiafehde, Beziehungstat oder doch ein Ritualmord?
Statt sich von vorgefertigten Meinungen lenken zu lassen, vertraut Gaetano lieber auf sein sensibles Gespür für die Bewohner und die Geheimnisse der Stadt. Doch der Mörder bleibt ihm immer einen Schritt voraus.
Lesen Sie auch die anderen Neapel-Krimis von Fabio Nola! Alle Bände der Reihe können unabhängig voneinander gelesen werden.
Band 1: Commissario Gaetano und der lügende Fisch
Band 2: Commissario Gaetano und das letzte Abendmahl
Tödliches Neapel
Der Auftakt zur neuen Krimireihe „ Commissario Gaetano und der lügende Fisch”von Fabio Nola hat mir gut gefallen. Im quirligen Neapel wird ein enthaupteter Mann gefunden. Der hochsensible Commissario Gaetano wird auf den brutalen Fall angesetzt. Ausser dieser Ermittlungen lerne ich in diesem spannenden Mittelmeerkrimi noch viel über Italien bzw. Neapel und deren eigenwilligen Bewohnern. Dieses mit einer Prise Humor und Leichtigkeit verfasste Buch macht richtig Vorfreude auf den nächsten Italien Urlaub. Mir gefallen die auf italienisch eingestreuten Wörter und den Schreibstil von Fabio Nola der detailreich mein inneres Kopfkino anheizt. Ich freue mich jedenfalls jetzt schon auf den angekündigten zweiten Fall mit Commissario Gaetano und habe mir vorgenommen, das dies meine Urlaubslektüre in den nächsten Italienferien wird.
Solide, aber nicht überzeugend
Das Cover zeigt einen tollen Blick auf Neapel. Dort wird der Heilige Gennaro gefeiert, um den sich viele Mythen ranken, der gestorben ist, weil er für Neapel seinen Kopf gegeben hat. Commissario Gaetano und die restlichen Mitarbeiter der Questura haben an diesen Tagen viel Arbeit und feiern auch selber kräftig.
Iannus Caputano, aus Turin, bittet ihn um Hilfe. Verhält sich merkwürdig und wird auch nicht so ganz ernst genommen. Und genau dieser Caputano wird am nächsten Tag enthauptet in seiner Wohnung gefunden. Welch eine Übereinstimmung.
Es beginnt eine Ermittlung, die geprägt ist von persönlichen Befindlichkeiten der ermittelnden Personen, der Fehde zwischen Turin und Neapel, ein Krebstod, der vielleicht doch ein Mord war. Dazu viele Eindrücke von Neapel, die dem Autor wirklich gut gelungen sind und die für eine ziemlich genaue Vorstellung von dieser Stadt sorgen.
Und trotzdem konnte ich keinen richtigen Zugang zu den Personen finden. Es fehlte mir etwas der rote Faden und die persönlichen Probleme des Commissario haben die Handlung zu oft unterbrochen. Ein Pluspunkt ist auf jeden Fall das Ende, in dem doch alles anders ist als gedacht. Von mir gibt es daher drei Sterne.
La bella Napoli – oder doch nicht?
Ganz Neapel ist auf den Beinen. Wie jedes Jahr am 19. September feiern sie ihren Stadtpatron San Gennaro und ausgerechnet jetzt, da die Polizei sowieso am Limit agiert, kommt Dottore Ianus Capuano zu Commissario Gaetano, um am heutigen Tag Schutz für sich einzufordern. Denn er meint, dass ein von langer Hand geplanter Anschlag auf ihn heute Abend stattfinden wird. Gaetanos Vorgesetzter untersagt ihm diesen Einsatz, er jedoch geht seinem doch unguten Gefühl nach, kommt allerdings zu spät. In der Wohnung finden er und sein Team einen Toten, der Anblick ist nichts für Zartbesaitete und auch so mancher junge Kollege hat zu tun, den Tatort nicht zu verunreinigen.
Fabio Nola beginnt mit seinem „Commissario Gaetano und der lügende Fisch“ eine neue Krimi-Reihe, die in Neapel angesiedelt ist. Er kennt die Stadt, er hat dort studiert und klar – er bringt das Lebensgefühl dieser Stadt, die so idyllisch im Golf von Neapel liegt, mit ein. So manche Beschreibung hat meine Erinnerungen geweckt an die laute, nicht unbedingt saubere Stadt, die sämtliche Gerüche vereint. Nicht jedes Aroma will man einatmen, nicht an jeder Ecke stehen bleiben. Nun gut, da genieße ich gedanklich lieber meinen caffè und denke an die malerischen Gässchen – schon allein das Cover lädt ein, hier ein wenig zu verweilen.
Salvatore Gaetano entstammt einer Winzerfamilie ganz in der Nähe von Neapel, seine Familie spielt wie bei jedem Italiener natürlich immer eine Rolle, so auch bei ihm. Er behauptet ja, dass er seine Nichte Carla großgezogen hat, nachdem ihre Mutter abgehauen ist. Carlas Vater lebt in einem Pflegeheim, sie will ihn wieder heimholen – es ist der ganz normale familiäre Wahnsinn und Salvo mittendrin. Sein Privatleben spielt immer mit hinein, auch hat er es mit seinen Kollegen nicht immer einfach – sie aber mit ihm auch nicht unbedingt – und außerdem kann (oder will?) er sich nicht jeden Namen merken, seine junge, aber ganz schön pfiffige Kollegin Bellucci kann ein Lied davon singen.
Die Ausgangssituation klingt vielversprechend, auch bin ich super ins Buch gestartet. Die Ermittlungen führen in eine Familie, die nicht recht zu durchschauen ist. Vom Mordopfer wird einiges bekannt, auch seine Familienverhältnisse werden sichtbar, es kommen immer mehr Details ans Licht. Gaetano ist schon ein Typ, der sich nicht gern was sagen lässt, allerdings gibt ihm seine Spürnase recht, er lässt nicht locker, was sein unmittelbar Vorgesetzter gar nicht gerne sieht. Verdächtige gibt es so einige, auch mischt ein von oberster Stelle herbeizitierter Profiler mit, der gefühlt jedes Klischees bedient. Ihn hätte ich nicht unbedingt gebraucht, er schadet der Story eher als dass man über diese Figur schmunzelt. Überhaupt hätte man so einiges weglassen oder zumindest gekürzt wiedergeben können.
Das erste Buch um Commissario Gaetano ist ausgelesen, ihn und seine Kollegen, auch seine Familie, habe ich nun kennengelernt. Jeder hat so seine Eigenheiten, nicht jeder ist sympathisch. Das muss auch nicht sein. Die Story hätte gestrafft werden können, sie hätte dadurch noch mehr Biss gehabt, die Spannung wäre durchgehend da gewesen und dem Ende zu war es mir dann doch zu abgehoben, zu abgedreht, zu affektiert.
Neapel sehen und sterben
Dieses Sprichwort überlieferte der Dichter Johann Wolfgang von Goethe bereits bei seiner „Italienischen Reise“ 1786. Für Dottore Ianus Capuano wird es zur Realität.
Am 19. September, dem höchsten Feiertag Neapels, kommt ein gestresster Mann in die Questura, um einen geplanten Anschlag auf seine Person zu melden. Obwohl an diesem Tag die Hölle los ist und er die Ängste des unsympathischen Dr. Capuano nicht nachvollziehen kann, sagt Commissario Salvatore Gaetano widerwillig seine Hilfe zu. Noch ist ihm nicht bewusst, dass er vor den schwierigsten Ermittlungen seiner Karriere steht.
„Commissario Gaetano und der lügende Fisch“ ist der erste Band, der in Neapel spielenden Krimi-Reihe von Fabio Nola. Der Autor, ein deutscher Historiker, hat einige Jahre in der Stadt gelebt. Der ungewöhnliche Titel hat sofort mein Interesse geweckt und mir eine spannende Ermittlung in Neapel beschert.
Am 19. September jeden Jahres feiern die Neapolitaner ihren Stadtpatron San Gennaro. Im Dom von Neapel warten die Gläubigen auf das „Blutwunder“, das nach altem Volksglauben eine glückliche Zukunft für die Stadt verspricht. Für Ianus Capuano nimmt der Festtag kein gutes Ende. Er wird von der Streife, die Gaetano ihm versprochen hatte, tot in seiner Wohnung aufgefunden. Enthauptet – wie sein Namensvetter San Gennaro.
Die Geschichte hat mich schnell gefesselt. Während der Festa di San Gennaro wird ein anderer Januarius geköpft. Dieser Plot passt gut zu einer Stadt, in der schnell die Emotionen hochkochen und die Einwohner häufig abergläubisch sind. Wir lernen einige von ihnen kennen, allen voran den Commissario, der früher ein Winzer war und jetzt bei der Polizei arbeitet. Salvatore Gaetano kommt aus schwierigen familiären Verhältnissen, die ihn noch heute verfolgen. Über sein Ermittlungsgeschick bin ich mir noch nicht im Klaren, einerseits wird nur durch seine Sturheit der wahre Täter entlarvt, andererseits übersieht er wichtige Details oder lässt sich von einem attraktiven Äußeren ablenken. Seine Nichte Carla ist für mich eher schwierig. Ich kann ihre Ängste um den Vater verstehen, aber mit ihrem aufbrausenden Temperament, das in überzogenen Anschuldigungen und sogar Tätlichkeiten gipfelt, wenig anfangen. Gaetanos Team bleibt noch etwas blass, aber das finde ich bei einem Auftaktband nachvollziehbar. Insgesamt ist bei der Charakterzeichnung noch Luft nach oben.
Fabio Nola versteht es, Neapel mit all seinen Facetten zu beschreiben. Ich habe den Verkehrslärm gehört, die stechende Sonne auf meinen Armen gespürt, mal Meeresluft, mal Espresso gerochen und mich im bunten Gewühl der Neapolitaner und Touristen aus aller Welt vorwärts gekämpft. Ob es aber in der ganzen Stadt wirklich überall so dreckig ist, wie mehrfach beschrieben?
Missfallen hat mir das Verhör eines kleinwüchsigen Verdächtigen. Zwar wird erklärt, warum in Neapel Vorurteile gegenüber diesem Handikap entstanden sind, das entschuldigt den Umgangston der Polizisten aber nicht. Auch das Verhalten gegenüber Frauen ist dringend verbesserungsfähig. Zwei Beispiele: Eine Kollegin wird aus Faulheit oder Ignoranz konstant nicht mit ihrem richtigen Namen angesprochen. Es wird die Ansicht geäußert, nur sexuelle Übergriffe, die auch zur Anzeige kommen, fänden statt.
Insgesamt hat mich der Krimi gut unterhalten, der Plot ist spannend und Neapel ein attraktiver Schauplatz. Der Autor schreibt flüssig und bildhaft. Seine Kenntnisse der Stadt, ihrer Geschichte und Einwohner sind jederzeit spürbar. Der Fall wird letztendlich nach einigen Wendungen gelöst.
Faszinierend finde ich das Napulitano, die eigene Sprache Neapels, die mittlerweile offiziell anerkannt ist. Ein kleines Glossar am Ende des Buches erklärt die im Krimi verwendeten Ausdrücke.
Ich vergebe 4 Sterne und eine Leseempfehlung an Fans leicht skurriler Krimis.