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District VIII

Der erste Fall für Kommissar Baltazár Kovács. Kriminalroman
Buch
Gebundene Ausgabe, 380 Seiten
Übersetzer: 

Mitwirkende: 

Verlag: 

ISBN-10: 

3948392668

ISBN-13: 

9783948392666

Auflage: 

1 (16.01.2023)

Preis: 

26,00 EUR
Schauplätze: 
Amazon-Bestseller-Rang: 1.194.048
Amazon Bestellnummer (ASIN): 3948392668

Beschreibung von Bücher.de: 

Vor dem Keleti-Bahnhof in Budapest wacht Simon Nazir, ein Flüchtling aus Aleppo, in seinem Schlafsack auf. Er und seine Frau warten seit Tagen darauf in einen Zug nach Deutschland zusteigen. Das ist das endgültige Ziel, das viele Hunderte Vertriebener zu erreichen hoffen, die sich in der gleichen Lage wie Simon befinden. Die ungarische Regierung verweigert ihnen die Durchreise.

Simon erkennt jemanden aus Aleppo und lässt seine schlafende Frau zurück, um ihm zu folgen. Er wird es nicht nach Deutschland schaffen.

Als Balthazar Kovacs, Kriminalbeamter beider Budapester Mordkommission, eine Nachricht erhält, dass am Platz der Republik 26, dem ehemaligen Sitz der Kommunistischen Partei, eine Leiche gefunden wurde, ist diese bei seinem Eintreffen verschwunden. Kovacs begibt sich auf eine Reise tief in die dunkle Schattenseite Budapests, eine Reise, die ihn zwingen wird, zwischen dem Gesetz und der Realität der Flüchtlingezu wählen. Hinter den Kulissen wird viel Geld mit der Krise verdient.

Kriminetz-Rezensionen

Ein Juwel zur "Flüchtlingskrise" 2015

Die sogenannte Flüchtlingskrise und damit das Erstarken starker reaktionär-nationalpopulistischer Kräfte ist inzwischen aufgrund der Corona Pandemie und Zeitenwende beinahe in Vergessenheit geraten. Bisher sind mir nur wenige schriftstellerische Artefakte bekannt, die dieses gesellschaftspolitische Phänomen auch nur annähernd adäquat thematisiert haben. Dies hat sich nun durch Adam LeBors "District VIII" aus dem Polar Verlag grundlegend geändert.
Zum Inhalt: Vor dem Keleti-Bahnhof in Budapest wacht Simon Nazir, ein Flüchtling aus Aleppo, in seinem Schlafsack auf. Er und seine Frau warten seit Tagen darauf in einen Zug nach Deutschland zu steigen. Das ist das endgültige Ziel, das viele Hunderte Vertriebener zu erreichen hoffen, die sich in der gleichen Lage wie Simon befinden. Die ungarische Regierung verweigert ihnen die Durchreise. Simon erkennt jemanden aus Aleppo und lässt seine schlafende Frau zurück, um ihm zu folgen. Er wird es nicht nach Deutschland schaffen. Als Balthazar Kovacs, Kriminalbeamter bei der Budapester Mordkommission, eine Nachricht erhält, dass am Platz der Republik 26, dem ehemaligen Sitz der Kommunistischen Partei, eine Leiche gefunden wurde, ist diese bei seinem Eintreffen verschwunden. Kovacs begibt sich auf eine Reise tief in die dunkle Schattenseite Budapests, eine Reise, die ihn zwingen wird, zwischen dem Gesetz und der Realität der Flüchtlinge zu wählen. Hinter den Kulissen wird viel Geld mit der Krise verdient.
LeBors "District VIII" ist weder knallhart, noch besonders scharf analytisch sezierend oder gar spannend. Aber mit dem Wissen eines Insiders über die gesellschaftspolitischen Verhältnisse in Budapest 2015 stellt er kondensiert und realistisch die kausalen Parameter und die Profiteure der Krise dar. Das ist weder sensationsheischend noch furchterregend. Aber gerade in dem an den Tag gelegten Realismus scheint die Absurdität und die bösartige Fratze der aus den Fugen geratenen Welt durch. Und das ist nicht nur Noir, sondern eine eindringliche Warnung an uns alle, unseren selbsterklärten Zielen der Freiheit, Demokratie und Gleichheit gerecht zu werden. Wenn das Noir ist, dann ist die Welt Noir. In diesem Sinne eine absolute Leseempfehlung an alle, die nach der Suche von unbestechlichen Chronisten unserer zeit sind.