Cover von: Das Dorf und der Tod
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Das Dorf und der Tod

Kriminalroman nach einer wahren Begebenheit
Buch
Broschiert, 288 Seiten

Verlag: 

ISBN-10: 

3453281241

ISBN-13: 

9783453281240

Auflage: 

1 (13.09.2021)

Preis: 

16,00 EUR
Schauplätze: 
Amazon-Bestseller-Rang: 21.698
Amazon Bestellnummer (ASIN): 3453281241

Beschreibung von Bücher.de: 

Eine furchtbare Entscheidung, die hundert Jahre zurückliegt. Eine ausgelöschte Familie. Und ein Dorf, das bis heute schweigt.

1995, ein idyllisches Dorf in Oberbayern. Kurz vor Weihnachten geschieht dort ein bestialischer Mehrfachmord. Drei Menschen sterben, der Täter begeht Suizid, die Polizei kommt zu dem Schluss, dass »Hass« das Mordmotiv gewesen ist, und stellt die Ermittlungen ein. Doch woher kommt dieser unbändige Hass?

Christiane Tramitz, selbst in diesem Ort aufgewachsen, macht sich auf die Suche und stößt auf furchtbare Ereignisse, die über hundert Jahre zurückliegen: Alles begann mit einer jungen Frau, einer unglücklichen Liebe und einer tragischen Entscheidung, die sich über zwei Generationen hinweg auswirkte und in die ebenso grauenhafte wie verzweifelte Tat mündete. Basierend auf dieser wahren Geschichte und ihren eigenen Recherchen hat die Bestsellerautorin einen True-Crime-Roman geschrieben, der den alten Fall neu aufrollt – abgründig, erschütternd und packend.

Kriminetz-Rezensionen

»Wo begann das Schicksal, wo die Schuld«

Vor vielen, vielen Jahren hat Simon Weber seinem Freund versprochen, dass sie gemeinsam dessen 90. Geburtstag feiern werden. Sein Freund ist tot, aber Simon oder Simmerl, wie ihn die Dorfbewohner damals nannten, ist zurückgekommen, zündet am Grab seines Freundes eine Kerze an und blickt zurück.

Bis zum Sommer 1921 lässt Simon Weber seine Gedanken zurückschweifen. Damals, an einem Sommersonntag, begann die Liebe zwischen einer jungen Frau und einem jungen Mann, die vor allem von ihren Eltern aus nicht geduldet wurde oder nicht sein durfte. Das Buzerl, das daraus hervorgeht, wächst lieblos bei ihren Eltern auf. Sie selbst wird an einen ihr verhassten Mann »verkauft«. Ihr Geliebter verlässt den Ort Richtung Amerika, nicht ahnend, dass er ein weiteres Kind mit einer anderen Frau aus dem Dorf gezeugt hat.

Zwei Generationen später, 1995, geschieht in diesem kleinen Dorf ein furchtbares Verbrechen, bei dem drei Menschen getötet werden. Der Mörder begeht Suizid.

Die Autorin dieses fantastischen Romans, Christiane Tramitz, ist selbst in diesem Ort aufgewachsen, macht sich auf die Suche und stößt bei ihren Recherchen auf furchtbare Ereignisse, die über hundert Jahre zurückliegen und über die die Menschen im Dorf bis heute schweigen. Mit dieser wahren Geschichte hat die Bestsellerautorin einen True-Crime-Roman geschrieben, der den alten Fall neu aufrollt und von allen Seiten beleuchtet.

Mich hat die Geschichte von Vroni Zinsmayer und Lorenz »Hiasl« Binder, die bei ihrem Liebesspiel in einem alten verfallenen Stadl vom alten Alois Trachsler, dem spinnerten »König«, beobachtet werden, ab der ersten Seite gepackt. Sie führt mich in ein kleines Bauerndorf in den bayerischen Alpen, wo die Zeit stillzustehen scheint. Bis zu dem Zeitpunkt, als Vroni erkennt, dass sie schwanger ist und es vor ihren Eltern nicht mehr verbergen kann. Als sie dann den um einiges älteren Benedikt Feistl heiraten muss und ihr kleiner Sohn bei ihren Eltern aufwächst, nimmt das Drama seinen Lauf.

Immer wieder eingeflochten lese ich die in kursiv geschriebenen Gedanken eines jungen Mannes, der mit seinem Schicksal hadert. Wer das ist, werdet ihr beim Lesen schnell herausfinden.

Ich finde die Menschen in ihrem kargen Leben in dem kleinen Bergdorf sehr gut vorstellbar gezeichnet. Alle haben ihre kleinen Eigenheiten, die sie so einzigartig und doch beliebig machen. Besonders haben mir hier der »alte« Alois Traxler und Fräulein Frieda, die Briefträgerin mit ihren 5 Katzen gefallen. Sie sind für mich in diesem Dorf etwas Besonderes.

Ich habe diesen abgründigen, erschütternden und packenden Roman sehr gerne mit immer wieder wechselnden Gefühlen gelesen. Er zeigt, was aus Kindern werden kann, wenn sie ohne Liebe und Zuneigung aufwachsen müssen. Wenn ich mir überlege, dass dies eine wahre Geschichte ist, bekomme ich immer wieder Gänsehaut.

Eine fesselnde Geschichte, die ich nicht nur jedem Krimileser sehr ans Herz legen möchte.

Kein Krimi im klassischen Sinn, aber sicher einer der besten Heimatromane – eindrücklich und mitreißend

Oberbayern, 1921: Vroni, mit 18 Jahren noch nicht volljährig, lässt sich mit Lorenz ein und wird schwanger. Lorenz, einfacher Bäckerssohn, ist nach Ansicht ihrer Eltern – vor allem der Mutter – kein Heiratskandidat für die hochgestellte Fabrikantentochter. Und so darf sie ihn nicht heiraten, obwohl er zu ihr steht und genau das tun möchte. Jung, schwanger, ohne Mann: Vroni wird automatisch zur Dirne in ihrem kleinen Heimatdorf. Sie wird mehr oder weniger zu Hause in ihr Zimmer gesperrt, bis ihr Baby Franz auf die Welt kommt. Kurz darauf wird sie von den Eltern gezwungen, den bereits 42-jährigen Bauern Benedikt zu heiraten und ihr über alles geliebter Sohn Franz wird ihr weggenommen. Vroni zerbricht daran, fügt sich nach einigen Jahren jedoch in ihr Schicksal und funktioniert fortan – von einem glücklichen Leben kann jedoch keinesfalls die Rede sein. Sie bekommt mehrere Kinder von Benedikt, kann denen jedoch keine mütterliche Zuneigung entgegenbringen. Ein Bauernhaus voller Leben, jedoch ohne Liebe.

Was der Doppelmord in eben jenem Dorf so viele Jahrzehnte später damit zu tun hat? Das müsst ihr schon selbst lesen – so viel verrate ich hier nicht.

Anfangs las sich die Geschichte ein wenig zäh, ich hatte so meine Probleme. Doch nach einigen Seiten kehrte sich das um – aber sowas von! Vielleicht lag es daran, dass ich meine Erwartungen an einen Krimi zur Seite legte – denn dieses Buch mag vieles sein, ein Krimi ist es nicht. Sobald ich das für mich eingeordnet habe, stand dem exzellenten Lesegenuss nichts mehr im Wege. Wir haben es hier mit einem Heimatroman zu tun, der tragisch und dramatisch ist und der durch den außergewöhnlich feinen Schreibstil der Autorin so lebendig und eindrücklich wird, dass es fast weh tut. Wie sie den Mehrfachmord aus dem Jahr 1995 (der einem erstmal gar nicht geläufig ist, sondern den man nur durch kleine eingeschobene Sequenzen in Form von Auszügen aus dem Abschiedsbrief des Mörders/Selbstmörders tröpfchenweise vorgesetzt bekommt) quasi erklärt, wie sie den Leser mit der Dorfgeschichte aus 1921 darauf vorbereitet und die Hintergründe erläutert, ist schlicht brillant.

Die Schilderungen des Dorflebens, die gesellschaftlichen Zwänge, aber auch das Miteinander, die authentischen Charaktere, die damals nahezu allmächtige Kirche und wie das alles miteinander existierte – auch als die Nazizeit ihre Schatten über alles gelegt hat – es ist verblüffend, dass das Lesen über eben dieses kleine Dörfchen und seine Einwohner mich derartig berührt hat und ich völlig in den Bann dieses Buches gezogen wurde. Für mich eine absolute Leseempfehlung, ein Buch, das packt und berührt und erschüttert – sicher auch, weil es auf einer wahren Begebenheit beruht.

Von mir gibt es ganz klare 5/5 – auch wenn ich mir wünschen würde, dass das Wort »Kriminalroman« vom Cover verschwinden würde.