Amazon Preis: 1,78 €
Bücher.de Preis: 9,99 €

Drecksspiel

Thriller
Buch
Taschenbuch, 400 Seiten

Verlag: 

ISBN-10: 

3548285376

ISBN-13: 

9783548285375

Erscheinungsdatum: 

11.10.2013

Preis: 

9,99 EUR
Schauplätze: 
Amazon Bestellnummer (ASIN): 3548285376

Beschreibung von Bücher.de: 

'Schlüssel rasseln an der Tür. »Ich hab mich hübsch gemacht«, wispert Hannah, während ihr Mann Philip hinter ihr den Raum durchquert. Seine Hand streift ihren Nacken. Sie neigt den Kopf und sieht Handschuhe voller Blut. Finger schließen sich um ihre Kehle. Als sie wieder zu sich kommt, ist sie an einen Stuhl gefesselt. Vor ihr ein fremder Mann. Nur ein Gedanke peinigt sie in diesem Moment: Er darf Millie nicht finden! Hannahs Tochter schläft im Zimmer nebenan.

Seit der Expolizist David Gross vor Jahren untertauchen musste, arbeitet er als diskreter Problemlöser. Diesmal ist es ein grauenvoller Entführungsfall ...

Kriminetz-Rezensionen

Ein Drecksspiel

Wenn ein Autor ein Personenregister an den Anfang stellt, lässt es darauf schließen, daß es sinnvoll ist, dieses verfügbar zu haben und das war hier der Fall.

Die Story beginnt HEUTE MORGEN gleich mit brutaler Gewalt. Caro muß zusehen, wie eine junge Frau getötet wird. Sie soll an dieser Situation schuld sein, weil sie nicht sagt, wo Markus zu finden ist.

Dann gehen wir nach VORGESTERN ABEND zurück und lernen Philip kennen, der zwar ständig von Geldsorgen geplagt ist, aber mit Hannah, ihrem Baby Millie und dem Hund Bootsmann einen Wochenendtrip unternehmen will. Sie hübscht sich auf und will ihn verführen, stattdessen kommt ein Fremder ins Ferienhaus und foltert sie grausam.

In einem weiteren Strang erfahren wir von Toni Risse, einem Polizisten, der gerade von Leyla, einer Prostituierten und gleichzeitig seine Freundin, erfahren hat, daß sie schwanger ist. Als er sie wiedersieht, ist sie tot und übelst zugerichtet. Er ist drogenabhängig, hat Schulden bei Miguel Dossantes, hat seine DNA-Spuren in ihrer gesamten Wohnung hinterlassen und muß vor seinen eigenen Kollegen die Flucht ergreifen.

Shirin Rosenfeldt, Tochter der angesehenen Familie Rosenfeldt wurde entführt. Der Vater hat ein Architekturbüro, das allerdings finanziell nicht so toll dasteht und Frau Rosenfeldt ist in der Kommunalpolitik engagiert. Sie wollen sich scheiden lassen. Außerdem sind sie auf unterschiedliche Art in einem Bordellprojekt involviert. Es wurde zwar bereits Lösegeld bezahlt, aber das Mädchen kam nicht frei. Von ihrem Rechtsanwalt wird der Ex-Polizist David Gross beauftragt, Shirin zu finden.

Über allem steht der Gangster-Boss Miguel Dossantes. Er hält sich für einen Ehrenbürger Berlins, in Wirklichkeit ist sein Revier das Rotlichtmillieu. Und hier geht es wirklich um ein Drecksspiel!

Zuerst möchte ich bemerken, daß es spannend war, wie nun die Vielzahl von Strängen zusammengeht. Meine Kritikpunkte gehen aber dahin, daß es mir schlichtweg zu viele Personen, zu viele Handlungsstränge, zuviel Brutalität, zu viele Ungereimtheiten und auch zu viele offene Enden waren. Durch die kurzen Kapitel und Schnitte fühlte ich mich durch das Buch gehetzt, durch die vielen Personen wurde keine Tiefe erzielt. Außerdem war mir nicht bewusst, dass es der Anfang einer Reihe mit David Gross werden soll. Nach meiner Begeisterung für die "Mädchenwiese" hat mich das "Drecksspiel" enttäuscht.

Spannung pur

Inhalt:

Philip überrascht seine Frau Hannah mit einem Kurzurlaub. So kann Hannah die Sorgen rund um die Schulden vergessen. Sie freut sich auf ein verlängertes Wochenende, so wie früher, als alles noch gut war. Doch dann findet sich Hannah in einem Alptraum wieder, gefesselt auf einem Stuhl und einem Wahnsinnigen ausgeliefert. Und in Berlin wird eine Prostituierte bestialisch ermordet und es kommt zur Entführung von einem jungen Mädchen, doch genug zum Inhalt.

Fazit:

Mit Drecksspiel legt Martin Krist dem Leser erneut einen spannenden, tempo- und wendungsreichen Krimi vor, den man als Leser kaum aus der Hand legen kann.
Die Kapitel sind bewusst kurz gehalten, was aber nicht bedeutet, dass man wenige Informationen bekommt, ganz im Gegenteil, man erfährt viel, so dass man die Lösung vermutet und dann doch wieder scheinbar am Anfang der Ermittlungen steht.

Auffallend gut finde ich das Personenregister zum Anfang des Buches, es listet die handelnden Personen auf und zusätzlich erhält man schon einen kleinen Hinweis auf die Charaktereigenschaften. Somit hat man bereits einen guten Überblick über die Personen, die einem später im Buch über den Weg "laufen".

Von David weiß man als Leser nicht viel, nur dass er so was wie ein Polizist ist, ein ehemaliger Polizist, jetzt eine Art privater Ermittler. Er ist kämpferisch, er geht mit seiner Art an die Falllösung heran, er stellt Fragen, die für ihn wichtig erscheinen, um den Hintergrund des Falles, z.B. bei einer Entführung, zu erfahren. Er analysiert die Menschen und hat ein Gespür dafür, wann diese die Unwahrheit sagen. Was vor fünf Jahren vorgefallen ist, erfährt man nicht, doch man spürt sehr, wie dies nach wie vor David beschäftigt bzw. ihn auch einengt in seinen Entscheidungen.

Dann ist da noch Toni, dessen Verhalten so gar nicht zu seinem Beruf des Kriminalkommissar passt. Mit seinen Handlungen schafft er es, sich symbolisch die Schlinge weiter um den eigenen Hals zu legen. Hilfen nimmt er keine an.

Martin Krist schafft es erneut, mich mit diesem überaus spannenden Thriller in einen Bann zu ziehen, so dass ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen kann, da ich mich auf die Ermittlungsspur begebe, um unbedingt den Fall zu lösen. Dabei bin ich das ein oder andere Mal auf die falsche Fährte geraten, da sich die eigenen Vermutungen nicht so bestätigt haben. Doch Martin gelingt es, am Ende alle Handlungsstränge zusammen zu führen, und so einen in sich stimmigen obergenialen Thriller vorzulegen.

Für mich ganz klar eine Thrillerempfehlung, Drecksspiel muss man einfach lesen.

Ein dreckiges, brutales Spiel, das Leben heißt

Inhalt:

Gerade noch war Hannah gedanklich auf einer Fahrt mit ihrem Mann und ihrer kleinen Tochter zu einem Urlaub, zur Entspannung, einmal alles hinter sich lassen… Und im nächsten Moment entwickelt sich alles zu einem wahren Alptraum, aus dem es kein Entrinnen zu geben scheint und einzig die Frage nach dem Warum und die unbändige Angst um ihr Kind treiben Hannah noch um. Doch wehren kann sie sich nicht, sie ist dem grausamen Entführer willenlos ausgeliefert und dieser nutzt ihre kleine Tochter, um Hannah zu benutzen.

David Gross ist ein Dedektiv, auch wenn noch sehr viel seines ursprünglichen, alten Polizistendasein in ihm schlummert, er muss sich zurücknehmen, nutzt aber seine Instinkte, um seine Aufträge zu erfüllen. Manchmal nah am Rande der Legalität, manchmal überschreitet er auch Grenzen.

Berlin ist ein Sündenpfuhl. Berlin zieht Menschen an, die unter „Leben“ manchmal etwas anderes verstehen, als der gutbürgerliche Rest. Und so verknüpfen sich Schicksale miteinander und werden zu einem dreckigen, brutalen Strudel aus Gewalt, Drogen, Korruption, Lügen und Verrat.

Und David Gross steht mittendrin und hat die Witterung aufgenommen…

Meine Meinung:

Ein dreckiges, brutales Spiel, das Leben heißt

Und wieder rief Claudia von Claudias Bücherregal auf, man könne eine Gastrezension für sie verfassen und ich konnte nicht widerstehen! „Drecksspiel“ stand schon lange auf meiner Wunschliste, ich mag den Autor und seine Art zu schreiben sehr, ich lasse mich gerne schocken, ich mag Berlin-Bücher, also habe ich mich gemeldet und sehr über das Buch im Briefkasten gefreut! Vielen Dank an dieser Stelle schon einmal!

Als ich das Buch aufschlug, sah ich zunächst eine Aufstellung der „wichtigsten“ Figuren im Buch. Oh je… es waren etliche… da bekam ich ein bisschen Angst, ob ich da noch durchsteigen würde, wenn ich lese. Also ließ ich die Liste erst mal links liegen. Das war auch glaube ich nicht schlecht! Ich blätterte dann lieber während des Lesens, wenn eine neue Figur auf der Bildfläche erschien, wieder zurück und sah mir dann erst an, welche Rolle sie spielt, oder welchen Hintergrund, welche Verbindung sie hat. Das klappte dann auch recht gut!

Wobei man schon sagen muss, das der gute Martin Krist da einen Haufen Figuren erdacht hat, die sich gegenseitig das Leben in Berlin schwer machen. Die sich meucheln, betrügen, beklauen, übelst beschimpfen, verprügeln, foltern…alles was Gott verboten hat!

Und mittendrin ein Polizist, dem man eigentlich unterm Strich nur Machtmissbrauch und massive Selbstüberschätzung unterstellen kann, Kleinstganoven, die unter dem gleichen Problem leiden und eine entführte Ehefrau mit einem Baby, der es ans Leben geht und die sich erst mal keinen Reim darauf machen kann, warum ihr Mann sie nicht endlich rettet. Tja… der treu sorgende Ehemann… Ob er wirklich SO unbedingt treu sorgend ist, das lassen wir jetzt mal so im Raume stehen.

Auf jeden Fall sollte man, wenn man zu dem „Drecksspiel“ greift, sich den Titel gleich mal ganz genau angucken. Er spricht nämlich für eine harte Gossensprache, die sich wie ein roter Faden durchs ganze Buch zieht. Sowas muss man „ab“ können, ertragen können, ohne angewidert das Gesicht zu verziehen. Ansonsten kann ich nur abraten, lasst es lieber. Es muss so sein, um das brutale in der ganzen, unglaublich komplexen Story, wirklich zu verdeutlichen. Ich konnte es gut vertragen, ließ mich mitreißen in diesen Strudel aus Gewalt, Missachtung, Respektlosigkeit und Machtspielchen. Und immer wieder stand die Gier nach Geld und Vormachtsstellungen im Vordergrund. Furchtbar, wenn man sich mal vor Augen führt, dass es zwar hier eine fiktive Story ist, aber ich bin davon überzeugt, dass es ähnlich tagtäglich auf den Straßen so zugeht, oder in diversen Etablissements… Da schüttelts einen!

Nun, daran kann man erkennen, dass der Autor den Leser erreichen kann, einen Thrill auslöst, wenn man sich drauf einlässt und sich nicht verläuft, in den Straßen von Berlin!

Fazit:

Der Titel spricht für sich, es geht dreckig zu in diesem Spiel, brutal, nicht für jedermann oder –frau geeignet, man sollte schon ein dickes Fell haben und eine sehr deftige Ausdrucksweise ertragen können. Dann allerdings hat man einen intelligenten Thriller in Händen, der einen dazu zwingt, sich selbst eine Theorie zurechtzulegen und den guten David Gross bei seiner Ermittlung am liebsten zu unterstützen!

Da es allerdings doch sehr sehr viele Figuren gibt, wo es ein paar weniger doch auch getan hätten und es leider mal wieder Berlin ist, welches als Schauplatz für wirklich schreckliche Szenen ausgewählt wurde, gibt’s ein Nilpferd Abzug, aber nichts desto trotz eine Empfehlung für Krist-Fans (oder Feige-Fans *schmunzel*), oder solche, die sich von anderen begeisterten Lesern mitreißen lassen möchten!

Bewertung: 4 von 5 Nilpferden

Danke an Claudias Bücherregal und die Ullstein-Verlage für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!