Cover von: Echo des Schweigens
Amazon Preis: 22,00 €
Bücher.de Preis: 22,00 €

Echo des Schweigens

Roman
Buch
Gebundene Ausgabe, 408 Seiten

Verlag: 

ISBN-10: 

3710900913

ISBN-13: 

9783710900914

Auflage: 

1 (20.02.2020)

Preis: 

22,00 EUR
Amazon-Bestseller-Rang: 657.987
Amazon Bestellnummer (ASIN): 3710900913

Beschreibung von Bücher.de: 

Recht oder Gerechtigkeit? Ein spannender Roman um einen schockierenden Justizskandal.

Strafverteidiger Hannes Jansen steht vor dem brisantesten Fall seiner Karriere: Er vertritt einen Polizisten, der wegen Mordes an einem Asylbewerber angeklagt ist. Seine Kontrahentin ist ausgerechnet die Frau, die er liebt: Rechtsmedizinerin Sophie Tauber, die ein neues rechts- medizinisches Gutachten erstellt hat, das die Unschuld von Jansens Mandant in Frage stellt. Hat dieser Justizskandal die Macht, die Beziehung scheitern zu lassen? Wie viel Wahrheit verträgt die Liebe zweier Menschen, wenn sie sich auf unterschiedlichen Seiten von Recht und Gerechtigkeit wiederfinden?

Moral, Gerechtigkeit und Schuld sind mehr als abstrakte Konstrukte - sie bestimmen über Leben und Tod. Der Autor und Rechtsanwalt Markus Thiele zeigt das äußerst eindringlich in seinem Roman »Echo des Schweigens«.

- Ein Anwalt zwischen Gesetz und Moral: packend erzähltes Justizdrama
- Inspiriert von einem der größten Justizskandale der Bundesrepublik: dem Fall Oury Jalloh in Dessau
- Spannendes Lesevergnügen für Fans von Ferdinand von Schirach und Bernhard Schlink
- Auch als Hörbuch bei Sony Music.

Fakten und Indizien, Rechtsmedizin und Strafverteidigung - wer bekommt Recht?

Liebe oder juristische Integrität - wofür wird sich Hannes Jansen entscheiden? Doch auch Sophie Tauber steht vor schwierigen Fragen: Ein jahrzehntelang verschwiegenes Verbrechen, das in die NS-Zeit zurückreicht, offenbart tiefe Risse in ihrer Familiengeschichte. Kann sie sich auf ihren moralischen Kompass noch verlassen?

Markus Thiele kennt den Gerichtssaal in all seinen Facetten. Gekonnt verwebt er in seinem Roman Fiktion und Realität am Beispiel eines wahren, bis heute ungeklärten Kriminalfalls. Ein tiefgründiges und hochaktuelles Buch!

Kriminetz-Rezensionen

Recht, Gerechtigkeit oder Moral?

»Echo des Schweigens« ist an den Fall Oury Jalloh angelehnt – der Mann aus Sierra Leone verbrannte in einer Gefängniszelle in Dessau. Hier ist das Opfer ein Senegalese namens Abba Okeke, dem das gleiche widerfahren ist. Hannes Jansen ist der Strafverteidiger des Polizisten, unter dessen Aufsicht bzw. in dessen Obhut sich Abba Okeke befand, als er verbrannte. Jensen weiß, dass der Polizist nicht unschuldig ist – was er aber außer Acht lassen muss.

Neue Ergebnisse der Rechtsmedizin
Die Gewissheit, dass der Polizist nicht unschuldig ist, wird durch neue Ergebnisse der Rechtsmedizin gestützt. Diese neuen Erkenntnisse sorgen dafür, dass der Fall trotz Freispruch neu verhandelt wird. Während die Verhandlung gegen den angeklagten Polizisten weiter geht bzw. neu vorbereitet wird, führt der zweite Handlungsstrang mich immer weiter zurück in die Geschichte. Die zuständige Rechtsmedizinerin, Dr. Sophie Tauber, ist auf der Suche nach ihrem Vater und stößt dabei auch auf die dunkle Seite ihrer Familiengeschichte, die bis in die NS-Zeit reicht.

Chronologischer Aufbau
Chronologisch werden die Handlungsstränge weitestgehend abwechselnd erzählt – also der Fortgang des Verfahrens, die Liebesgeschichte zwischen Anwalt und Rechtsmedizinerin und auch Sophies Recherchen, die ergeben, dass ihre Großmutter in Auschwitz ermordet wurde. Auch hier geht es um Verrat, einen Rechtsanwalt und die Frage nach Moral, Recht und Schuld. Was all ihre Rechercheergebnisse mit dem hier und jetzt zu tun haben und wie die alles endet? Ich spoiler doch nicht …

Komplizierte Geschichte
Die Geschichte ist ein ziemlich kompliziert und ich brauchte ein bisschen Zeit und Ruhe um ihr folgen zu können. Sie wirft auf jeden Fall Fragen auf, die sich auf ganz unbequeme Weise mit Moral, Recht und Gerechtigkeit befassen. Wobei Moral und Gerechtigkeit ja durchaus Auslegungssache sind, denn dazu gibt es immer verschiedene Meinungen. Anders das Recht – in einem Rechtsstaat gibt es Gesetze, an die sich jeder halten muss.

Recht, Gerechtigkeit und alles dazwischen
Wer sich aber einen möglichst hoch qualifizierten und dadurch reichlich teuren Anwalt leisten kann, hat, trotz oder wegen des Rechtsstaats, immer noch die besseren Aussichten einen Rechtsstreit oder ein Verfahren zu gewinnen – das ist weder fair noch gerecht – aber so ist halt das Recht. Ich für meinen Teil bin froh darüber kein Anwalt zu sein, denn ich könnte es nicht ertragen, jemanden wider besseres Wissen zu verteidigen – auch wenn es dem geltenden Recht entspricht.

Schwierige Rezension
Es fiel mir schwer, eine Rezension zu schreiben, ohne allzu viel von der Handlung zu verraten – was mir hoffentlich gelungen ist. Ich fand das Buch zweifellos sehr interessant und lesenswert, trotzdem werde ich da, wo danach gefragt, wird keine fünf Sterne vergeben. Zum einen fand ich einige Sachen doch zu konstruiert, zum anderen stolperte ich ständig über die Namen der Protagonisten – bei »Sophie und Hannes« dachte ich in dem ganzen Zusammenhang ständig an die Geschwister Scholl und das fand ich einfach unpassend.

Mein Fazit
»Echo des Schweigens« von Markus Thiele ist ein schwieriges Buch mit einem sehr ernsten Hintergrund und einem interessanten Ansatz. Trotzdem ist es Michael Thiele gelungen es relativ leicht lesbar zu schreiben, mich sehr spannend zu unterhalten und meine Gedanken weit über das Schließen der Buchdeckel hinaus zu beschäftigen. Dafür gibt es eine ganz klare Leseempfehlung von mir.

Spannender Roman auf zwei Zeit- und Handlungsebenen

4,5 Sterne

Zum Inhalt:
Dieser Fall könnte Strafverteidiger Hannes Jansen einen Karriereschub bringen: Er vertritt den zum zweiten Mal angeklagten Polizisten Maik Winkler, der wegen Mordes an einem Asylanten angeklagt ist, und soll dessen Unschuld beweisen. Erst später bemerkt er, dass genau jene Rechtsmedizinerin, die das Gutachten verfasst hat, die die Schuld von Maik Winkler beweisen soll, seine neue Liebe Sophie Tauber ist. Kann ihre Liebe diese unterschiedlichen Meinungen über den Justizskandal überstehen? Erst recht, als Sophie Dinge über ihre Vergangenheit erfährt, an die auch Hannes’ Schicksal geknüpft ist …

Meine Meinung:
»Echo des Schweigens« ist ganz korrekt als Roman deklariert, auch wenn man laut Klappentext eher einen Thriller erwartet bzw. einen Roman über die Wiederaufrollung eines Justizskandals. Es geht natürlich auch um die Aufdeckung der Wahrheit des Justizirrtums – ist Maik Winkler der Mörder von Abba Okeke? Doch hauptsächlich handelt das Buch von den Verstrickungen zwischen den beiden Protagonisten – dem Rechtsanwalt Hannes Jansen sowie der Rechtsmedizinerin Sophie Tauber.

Es gibt immer wieder Rückblicke in die Nazi-Zeit, wo man als Leser anfangs verwirrt ist und sich fragt, was das mit der eigentlichen Geschichte zu tun hat. Erst nach und nach merkt man, wie dies zur Handlung beiträgt und wie Hannes und Sophie durch die Vergangenheit miteinander verbunden sind.

Sophie kennt ihren Vater nicht, und als ihre Mutter starb, hinterließ sie ihr einen Brief, der von Richard Tiller geschrieben wurde. Weiters fand sie eine Postkarte von Daphne. Sie macht sich auf die Suche und geht allen Hinweisen nach, bis sie tatsächlich ihren Vater findet. Und dieser verrät ihr die Wahrheit über ihre Familie, und was ihre Mutter getan hat …

Es ist somit eher ein Familien-Drama als ein Thriller, das mich aber trotzdem von der ersten Seite an überzeugt hat, auch wenn es trotz eines runden Abschlusses zwei mehr oder weniger offene Enden gibt.

Im Nachwort stellt der Autor fest, dass er diesen Roman an Tatsachen angelehnt hat – im Jahr 2005 kam ein inhaftierter Sierra-Leoner bei einem Brand in Polizeigewahrsam ums Leben, dessen genaue Hintergründe bis heute ungeklärt sind.

Zu erwähnen ist auch das schlichte Cover in schwarz/weiß … Und was erst auf den zweiten Blick auffällt, ist – wenn man den Schutzumschlag entfernt – der reliefartig bedruckte Buchdeckel im negativ zum Schutzumschlag. Einfach nur toll!

Fazit:
Familiendrama, Liebesgeschichte und Aufarbeitung eines Justizskandals in einem Buch – hat mich von der ersten Seite an überzeugt und ich vergebe 4,5 Sterne.

Verschwiegenheitsverpflichtung

Für den Rechtsanwalt Hannes scheint sich das Leben zum Guten zu wenden, er hat seinen ersten »Großen Fall« bekommen und kurze Zeit später lernt er die attraktive und lebensfrohe Gerichtsmedizinerin Sophie kennen. Eigentlich ist alles perfekt, aber der lang herbeigesehnte Fall birgt ein Geheimnis, welches die Beziehung der beiden auf die Probe stellen wird. Es wird zur großen Frage um die vielzitierte Gerechtigkeit und um die Bewältigung der Vergangenheit in der eigenen Familie.

Der Autor Markus Thiele hat mit »Echo des Schweigens« einen tiefgründigen und fesselnden Roman geschrieben. Er bezieht sich in seiner Geschichte auf einen realen ungelösten Fall, den er fiktiv aufarbeitet und weitererzählt. Dabei konnte er mich mit seinem lebendigen und sehr flüssig zu lesenden Schreibstil überzeugen und im Verlauf des Buches mit der Entwicklung überraschen. Hier wird neben der Aufarbeitung eines Justizskandals auch ein packendes Familiendrama im dunklen historischen Hintergrund des 2. Weltkriegs thematisiert. Geschickt erzählt Markus Thiele die beiden Handlungsstränge parallel und verbindet sie nach und nach zu einer komplexen Geschichte. Grundtenor ist dabei der Umgang mit Gerechtigkeit und der Gewissenskonflikt eines pflichtbewussten Anwalts. Es entwickelte sich so ein Spannungsbogen, der mich zunehmend in den Bann zog und mich das Buch nicht mehr aus der Hand legen ließ. Das durchdachte Finale rundet das Ganze dann aus meiner Sicht sehr gelungen ab.

Insgesamt hat mir »Echo des Schweigens« sehr gut gefallen. Der auch als Rechtsanwalt tätige Schriftsteller Markus Thiele kann die tiefgründigen Fragen aus der Juristerei authentisch und glaubwürdig aufarbeiten und hebt das Buch auf diesem Wege aus der Masse des Genres heraus. Ich empfehle den Roman gerne weiter und bewerte ihn mit den vollen fünf von fünf Sternen.

Echo des Schweigens

Ein Polizist ist des Mordes an einem Asylbewerber angeklagt. Der Fall wird dem Strafverteidiger Hannes Jansen angetragen, der sich auf der sicheren Seite sieht. Doch das Gutachten der Rechtsmedizinerin Sophie Tauber lässt Zweifel daran aufkommen, dass Jansens Mandant unschuldig ist. Zufällig haben sich Hannes und Sophie kennengelernt und nun steht dieses Verfahren zwischen ihnen. Kann es ihrer Beziehung schaden?

Ich muss zunächst einmal sagen, dass ich eigentlich etwas anderes erwartet hatte. Dieser Gerichtsprozess ist zwar wichtig für die Entwicklung der Geschichte, aber es gibt da einen weiteren Handlungsstrang, der weitaus umfangreicher erzählt wird. Das soll allerdings nicht heißen, dass mir das Buch nicht gefallen hätte. Es hat aber auch ein bisschen gedauert, bis ich in der Geschichte drin war.

Der Autor Markus Thiele hat sich für seinen Roman von dem Fall Oury Jalloh in Dessau inspirieren lassen, der zu einem großen Justizskandal wurde.

Ich finde, dass die Charaktere gut gezeichnet sind. Strafverteidiger Hannes Jansen kommt aus einer wohlhabenden Familie und lebt selbst auf zu großem Fuß. Da kommt ihm das Angebot des Seniorpartners gerade recht, denn es bedeutet eine Beförderung und eine Menge Geld. Er ist von sich überzeugt und glaubt, dass alles glasklar ist und der Fall so gut wie gewonnen.

Nachdem Sophies Mutter gestorben ist, findet sie Hinweise auf ihren Vater, der die Familie verlassen hat, als Sophie noch ein Kleinkind war. Sie macht sich auf die Suche nach ihm und kommt einer Familiengeschichte auf die Spur, die bis in die Nazizeit zurückreicht.
Die unterschiedlichen Handlungsstränge verbinden sich zu einem Ganzen. Es geht um Schuld, Moral, Recht und Gerechtigkeit. Wie werden die Protagonisten damit umgehen? Ich fand es interessant, wie ihnen diese Konflikte und ihr Gewissen zusetzen.

Es ist eine komplexe Geschichte, die mir gut gefallen hat.