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Eisenberg

Der erste Fall Fall für Rachel Eisenberg. Kriminalroman
Buch
Broschiert, 400 Seiten

Verlag: 

ISBN-10: 

3426653966

ISBN-13: 

9783426653968

Erscheinungsdatum: 

01.06.2016

Preis: 

14,99 EUR
Schauplätze: 
Amazon-Bestseller-Rang: 297.790
Amazon Bestellnummer (ASIN): 3426653966

Beschreibung von Bücher.de: 

Er weiß, wovon er schreibt: Andreas Föhr, Jahrgang 1958, hat Jura studiert und in München promoviert. Jahrelang war er als Anwalt tätig, bevor er sich mit dem Schreiben von Drehbüchern einen Namen machte. Jetzt hat der SPIEGEL-Bestsellerautor eine Figur geschaffen, die nicht nur sein juristisches Fachwissen teilt, sondern auch seinen Glauben daran, dass jeder, ob schuldig oder nicht, einen Verteidiger verdient, der ganz auf seiner Seite steht: Dr. Rachel Eisenberg. Rachel ist Mitinhaberin einer angesehenen Münchner Kanzlei, frisch getrennt und Mutter einer 13-jährigen Tochter. Ihr neuer Fall soll eigentlich nur ein bisschen Medienpräsenz bringen - ein Obdachloser, der eines äußerst gewalttätigen Mordes verdächtigt wird -, doch als sie ihrem Mandanten zum ersten Mal gegenübersitzt, ist Rachel sprachlos: Sie kennt den Mann - oder glaubte das zumindest ...

Kriminetz-Rezensionen

Spannender Auftrakt einer neuen Krimireihe

Protagonistin in dieser neuen Krimireihe ist Rachel Eisenberg, Rechtsanwältin und spezialisiert auf Strafrecht. Ihre Kanzlei führt sie zusammen mit Noch-Ehemann Sascha, die gemeinsame Tochter lebt bei Rachel.

Nicole Böhm, eine obdachlose junge Frau mit Hund, möchte Rachel als Rechtsanwältin für ihren Freund beauftragen. Dieser wird beschuldigt, die Studentin Johanna Mend grausam getötet zu haben. Beim ersten Treffen mit dem Beschuldigten erkennt Rachel in ihm ihren früheren Lebensgefährten Professor Heiko Opitz wieder. Dadurch geraten die Anschuldigungen für sie in ein anderes Licht und Rachel übernimmt seine Vertretung.

In einem weiteren Strang werden zurückliegende Ereignisse geschildert. Leonora Shkodra und ihre 9jährige Tochter Valentina flüchten aus dem Kosovo und werden dabei beobachtet und verfolgt.

Der Krimi wechselt nun ständig zwischen den beiden Strängen und Perspektiven. Die gewonnenen Erkenntnisse fügen sich für den Leser immer mehr zu einem Bild, doch dann zaubert der Autor noch einige Überraschungen hervor bis es zum großen Showdown kommt.

Dieser Kriminalroman ist spannend geschrieben und flüssig zu lesen. Er gewährt dem Leser einen kleinen Einblick in das Justizwesen und die Schilderungen erscheinen mir sehr realistisch. Das Engagement von Rachel geht meiner Meinung nach weit über die Tätigkeit eines Anwalts hinaus und macht sie dadurch nur sympathischer und menschlicher. Auch die Charakterisierung der anderen Figuren ist authentisch und die Handlungen nachvollziehbar. Das Finale bringt die Stränge zusammen, erschien mit persönlich aber etwas überzogen.

Der Cliffhanger am Ende überzeugt jeden Leser davon, dass er den nächsten Band auf jedem Fall lesen muss!

Eine Anwältin will Klarheit

Dr. Rachel Eisenberg ist Anwältin aus Leidenschaft und nimmt auch schon mal einen Fall an, der sie interessiert und nicht das große Geld bringt. Als ein Obdachloser wegen eines sehr gewalttätigen Mordes am Flaucher verhaftet wird, ist das ein Fall für sie. Doch als sie den Verdächtigen das erste Mal sieht, erlebt sie eine Überraschung. Sie war mit dem Mann eine Zeitlang zusammen.

Das Buch beginnt schon sehr dramatisch. Wir erleben Rachel, als sie gefangen und gut verschnürt auf ihren Tod wartet. Doch was hat sie in diese Situation gebracht?

Heiko, der ehemalige Physikprofessor, lebte in letzter Zeit auf der Straße und Rachel weiß nicht, was sie von ihm halten soll, obwohl sie früher mit im leiert war. Er verhält sich merkwürdig und ist undurchschaubar. Dennoch übernimmt sie diesen Fall. Obwohl die Beweise gegen Heiko Gerlach erdrückend sind und er gesteht, gibt es immer mehr Zweifel, ob der Fall wirklich so einfach ist. Rachel Eisenberg sieht Mängel bei der Polizeiarbeit und macht sich selbst an die Ermittlungen.

Daneben gibt es noch einen weiteren Handlungsstrang. Eine Albanerin mit ihrer kleinen Tochter verschwinden auf ihrer Flucht nach Deutschland spurlos. Was hat diese Geschichte mit dem Mord am Flaucher zu tun?

Rachel Eisenberg ist eine engagierte und risikobereite Anwältin, die im Interesse ihres jeweiligen Mandanten auch schon mal am Rande der Legalität handelt. Vor Gericht läuft sie zu Hochform auf. Sie hat die Trennung von ihrem Mann Sascha noch nicht wirklich verwunden, was dadurch auch noch erschwert wird, dass sie eine gemeinsame Kanzlei führen. Tochter Sarah ist gerade in einem schwierigen Alter, in dem man auch schon mal Grenzen überschreitet, aber Rachel und Sascha gehen damit recht entspannt um.

Die Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet, so dass man alle gut kennenlernt. Das hilft einem aber überhaupt nicht, den Täter aus der Reihe der Verdächtigen frühzeitig herauszufinden. Dieser Krimi führte mich mit seinen vielen unverhofften Wendungen immer wieder auf neue Fährten und bis zum Ende wusste ich nicht, was denn nun wirklich Sache ist. Die Geschichte ist von Anfang an spannend und die Spannung steigt zum Ende noch mal dramatisch.

Es bleiben noch Fragen offen, die dann erst in einem Folgeband geklärt werden.
Ein sehr spannender und überzeugender Krimi.

Ein toller Auftakt für eine neue Reihe

Zum Inhalt:
Rachel Eisenberg ist Anwältin für Strafrecht in München und lässt sich überreden, einen Mordfall zu übernehmen. Ein Obdachloser soll eine Studentin auf grausame Weise getötet und entstellt haben. Bei dem ersten Treffen mit ihrem Mandanten stellt Rachel fest, dass es sich um ihre verflossene Liebschaft Heiko handelt. Als Heiko überraschend gesteht, kann Rachel das nicht glauben, beginnt selbst zu recherchieren und gerät in große Gefahr.


Mein Eindruck:
Herr Föhr beweist eindrucksvoll, dass er auch jenseits des Genres Heimatkrimi gute Geschichten erzählen kann. Der augenzwinkernde Humor kommt zwar nicht so schenkelklopfend daher wie in den Kreuthner/Wallner-Krimis vom Tegernsee, ist jedoch in ausreichender Menge vorhanden und zeigt sich auf eine eher subtile Weise.

Dieser Krimi ist gespickt mit lebensechten Figuren, die sich durch Tiefe und eine glaubhafte Entwicklung auszeichnen. Sie verharren nicht in einer Schwarz/Weiß-Pose, sondern dürfen Facetten ihrer Persönlichkeit zeigen, die die Leserschaft immer wieder überraschen und zum Nachdenken zwingen. Der Fall ist stimmig, die Arbeit von Anwälten, Gericht und Polizeibeamten interessant geschildert und die Schauplätze mannigfaltig und gut gewählt.

Einige Wendungen und ein absolut gelungener Abschluss sind der Grund dafür, dass man sich auf den nächsten Fall mit Frau Eisenberg, ihrer Kanzlei und ihrer (erweiterten) Familie freut - dann hoffentlich wieder in dieser geschliffenen Sprache und mit feinem Humor.


Fazit:
Überaus amüsant und nervenaufreibend in perfekter Mischung

Ein absoluter Pageturner, fesselnd und überzeugend

Der Mord an einer Studentin, die auf äußerst brutale Art und Weise bestialisch hingerichtet worden ist, scheint gelöst und der mutmaßliche Täter gefasst. Weniger aus Interesse an dem Fall, sondern in der Hoffnung, mit seiner Verteidigung ein medienwirksames Mandat zu übernehmen, lässt sich Rachel Eisenberg auf das Angebot des Oberstaatsanwalts Schwind ein. Dass sie ihren neuen Mandanten nicht nur kennt, sondern vor etlichen Jahren sogar mit ihm liiert war, erweist sich allerdings als wenig hilfreich. Schon damals ist sie nicht richtig an ihn rangekommen, trotzdem glaubt sie ihn zumindest so gut zu kennen, dass er für sie als Täter nicht infrage kommt.

Die Beweislage ist dünn und es gibt einige unstimmige Punkte, die zu seiner Entlastung beitragen könnten. Zusammen mit ihren Mitarbeitern versucht Rachel hier einen Ansatzpunkt zu finden. Bei wiederholter akribischer Durchsicht der Akten zeigt sich, dass bei den Ermittlungen vieles nicht berücksichtigt wurde, dem jetzt noch einmal nachgegangen werden muss.

In diesem Krimi geht es weniger um die Schilderung polizeilicher Ermittlungsarbeit als darum, logische Schlussfolgerungen aus den vorliegenden Fakten zu ziehen und diese durch stichfeste Beweise zu belegen. Im Wechsel, mit Szenen aus dem Gerichtssaal, entwickelt sich die Geschichte zu einem spannenden Wettlauf zwischen Täter und Justiz.

FAZIT
Ein äußerst vielschichtiger Justizkrimi, der sich trotz seiner Komplexität verständlich und flüssig lesen lässt. Mit überaus spannenden Szenen, jeder Menge Lokalkolorit und interessanten Charakteren ist „Eisenberg“ das gelungene Debüt für eine neue Reihe.

Ganz schöne verzwickt!

Ich hatte bisher noch kein Buch von Andreas Föhr gelesen, für mich war er eine überraschend positive Neuentdeckung!

„Eisenberg“ ist der erste Krimi einer neuen Reihe um die Rechtsanwältin Dr. Rachel Eisenberg, die in München lebt und arbeitet.

Eine junge Studentin wird ermordet (Hinweis für „Zartbesaitete“: ich fand den Mord nicht besonders blutrünstig geschildert). Die Polizei findet schnell einen mutmaßlichen Täter: Ein Obdachloser, der nach einem persönlichen Schicksalsschlag auf der Straße lebt. Rachel stellt fest, dass sie ihn persönlich kennt, sie sogar mal eine Liebesbeziehung hatten. Sie hat erhebliche Zweifel an der Täterschaft, zumal sie auch bald feststellt, dass sich die Polizei und die Staatsanwaltschaft schnell auf Heiko Gerlach – eben diesen Obdachlosen – „eingeschossen“ haben, ohne andere Spuren zu verfolgen ...

Und nun beginnt für uns Leser ein glänzend gelungenes Verwirrspiel, so dass wir immer etwas orientierungslos den neuesten Entwicklungen hinterherhecheln ... Und bitte, was haben Leonora und ihre Tochter Valentina denn mit dieser ganzen Angelegenheit zu schaffen?

Andreas Föhr hat es geschafft, den Spannungsbogen konsequent aufrechtzuerhalten und die ganze Geschichte logisch – bis hin zum vollkommen überraschenden Ende – zu erzählen ... Alle losen Enden werden fein säuberlich verknüpft! Durch gute und passende Kapitelüberschriften sind wir als Leser immer perfekt im Bild, in welchem Handlungsstrang wir uns gerade befinden.

Rachel ist sicherlich eine talentierte Rechtsanwältin, die ich bestimmt gern beauftragen würde, wenn ich mal in Not geriete ... Aber so ganz konnte ich einige ihrer Entscheidungen und Handlungen – sowohl beruflich als auch privat – nicht nachvollziehen, manchmal habe ich mich direkt über sie geärgert (na ja, wo steht eigentlich, dass wir die Protagonisten lieben müssen?). Einige Episoden über ihr Familienleben fand ich dagegen so gelungen, dass ich darüber schmunzeln musste, besonders die Kommunikation mit ihrer Tochter Sarah gefiel mir ausgesprochen gut – diese pubertierenden Mädchen ...!

Alles in allem: ein gelungener Auftakt einer Reihe, der mir wunderbare Lesestunden beschert hat! Ich werde den weiteren Weg von Dr. Rachel Eisenberg mit Neugierde verfolgen und freue mich bereits jetzt schon auf die Lektüre des zweiten Bandes!