Cover von: Endstation Waldviertel
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Endstation Waldviertel

Kriminalroman
Buch
Taschenbuch, 256 Seiten

Verlag: 

ISBN-10: 

3740811404

ISBN-13: 

9783740811402

Erscheinungsdatum: 

27.05.2021

Preis: 

12,00 EUR
Schauplätze: 
Amazon-Bestseller-Rang: 143.518
Amazon Bestellnummer (ASIN): 3740811404

Beschreibung von Bücher.de: 

Skurril, charmant und unglaublich witzig.

Die Fahrt mit der Waldviertler Schmalspurbahn ist ein äußerst romantisches Vergnügen. Doch als ein Mensch von der Dampflok überrollt wird, ist es vorbei mit der Gemütlichkeit. Der Tod des beliebten Mannes ist ein Rätsel, weswegen Hans »Gschaftl« Huber, umtriebiger Hansdampf in allen Gassen, eine Privatinvestigation startet - sehr zum Missfallen des unpopulären Dorfsheriffs. Doch an den wortkargen Waldviertlern beißt sich selbst Huber die Zähne aus - bis eine alte Waldviertler Sage Wirklichkeit zu werden scheint …

Kriminetz-Rezensionen

Endstation Waldviertel

Die Waldviertler Schmalspurbahn ist der ganze Stolz der Hobby-Eisenbahner, die mit viel Zeit und Geld in diese Sehenswürdigkeit investieren. Regelmäßig wird von der Lok aus auch ein prächtiges Schwammerl gesichtet und zur Freude der Fahrgäste ein Sonderstopp eingelegt. Dass der Pilz regelmäßig von Hannes Dangl am vereinbarten Platz deponiert wird, braucht ja niemand zu wissen.

Doch dann gibt es einen schrecklichen Unfall, Hannes wird von der Dampflok überrollt und »wer versteckt jetzt unsere Schwammerl?« ist die Sorge der Eisenbahner. Huber, als umtriebiger Zeitgenosse auch „Gschaftlhuber“ genannt, beginnt mit seinen Privatermittlungen, denn der örtliche Revierinspektor ist mehr als unpopulär.

Auch die extra geschickten Beamten Frau Dr. Limbach und ihr Kollege, der Hajdusic, erfreuen sich im Ort keiner besonderen Beliebtheit.

Dieser Krimi aus dem Waldviertel hat alles, was ich an Regionalkrimis mag: eine wunderbare Atmosphäre, durchgehend viel Humor mit Situationskomik und Dialogwitz. Günther Pfeifer hat eine sehr charmante Art zu schreiben, immer mit einem Augenzwinkern und ganz viel österreichischen Schmäh. Da bleibt wirklich kein Auge trocken. Ich liebe die Fußnoten, die sich erklärend an den Leser wenden und mindestens genauso witzig sind wie die Begriffe, die sie erklären sollen.

Die Figuren sind einfach urig und auch skurril gestaltet. Die arrogante Stadtpflanze Limbach, auf Karriere versessen, und ihr Gegenspieler Hajdusic, der es faustdick hinter den Ohren hat, und natürlich all die Bewohner des Ortes und ganz besonders die Eisenbahner. Ich habe mich von der ersten Seite an köstlich amüsiert und mich mit diesem Buch so richtig wohlgefühlt.

Das Rätsel um den toten Hannes Dangl ist nicht einfach zu lösen und das Miträtseln hat mir sehr viel Spaß gemacht.

Mir scheint, das Waldviertel ist – nicht nur kriminalistisch – eine unterschätzte österreichische Landschaft. Schön, dass der Autor sie dem Leser so nahebringt.

Launiger Kriminalfall unter Eisenbahnfreunden

»Endstation Waldviertel« ist ein Kriminalroman von Günther Pfeifer, der 2021 im Emons Verlag erschienen ist.

Zum Autor:
Günther Pfeifer wurde in Hollabrunn geboren, lernte ein Handwerk und war Berufssoldat. Er schreibt für Magazine, außerdem Theaterstücke und Kriminalromane. Günther Pfeifer lebt in Grund, einem kleinen Dorf im Weinviertel.

Meine Meinung:
Dieses Buch verfügt über ein unerwartetes Highlight, denn die Fußnoten sind wirklich wunderbar. Ist der Humor meist eher archaisch und etwas männerlastig, so überzeugen die Fußnoten ohne jede Einschränkung. Es wird nicht nur der Wortlaut erklärt, sondern es wird den Worten auch ein Hintergrund gegeben. Der Autor thematisiert die gefühlten Gegensätze zwischen Waldviertlern und Wienern, die sich gegenseitig überlegen fühlen. Dies führt zu einer Mischung aus klamaukartigen Szenen und mehr oder weniger feingeistigen Auseinandersetzungen. Die Polizisten sind mit Kleinkriegen untereinander beschäftigt, so dass ein Mitglied der Eisenbahnfreunde die Initiative ergreift. Zugleich ist das Buch eine Hommage an die Eisenbahnromantiker, die mit viel Aufwand und mit noch mehr Begeisterung ihrem Hobby frönen. Die meisten Figuren sind eher flach gezeichnet, lassen aber Raum für eigene Interpretationen. Die Erzählperspektive wechselt häufig und beinhaltet dann auch die Gedanken der handelnden Person. Weil viele der Ermittler einander nicht grün sind, scheint der Huber den erfolgversprechendsten Ansatz zu verfolgen. Ernste Gedanken wechseln mit humorigen Passagen und stellenweise stehen die Nebenhandlungen im Vordergrund. Zum Ende hin zeihen die Spannung und das Tempo an, es gibt einen eisenbahngerechten Showdown und die Geschehnisse werden vollständig aufgeklärt.

Fazit:
Auch wenn ich mich stellenweise mit manchen Humorvarianten schwergetan habe, so habe ich mich doch gut unterhalten gefühlt und den Eisenbahnromantikern die Daumen gedrückt. Deshalb bewerte ich das Buch mit vier von fünf Sternen (80von 100 Punkten) und spreche eine Leseempfehlung aus. Vor allem die Fußnoten haben es in sich.

Gute Unterhaltung

Die Mitglieder der Schmalspurbahn sind ein eingeschworener Haufen und ihr Treffpunkt ist die Wirtschaft der Liesel, wo sie mit Hausmannskost verwöhnt werden.

Doch dann liegt ein Mitglied dieses Vereins auf den Schienen und wird von der Bahn praktisch geköpft. Zuvor wurden ihm allerdings K.O.-Tropfen verabreicht. Alle sind ratlos, denn der Dangl war ein allseits beliebter Mensch, auch bei den Damen.

Der ortsansässige Sheriff mit seinem Gehilfen beginnt zu ermitteln, aber dann wird ihm die Kripo vor die Nase gesetzt, bestehend aus der hochnäsigen und besserwissenden Frau Doktor und ihrem Assessor. Weil dies dem Gschaftl Huber alles zu langsam geht, führt er auf eigene Faust Befragungen durch. Man hat so manche Personen in Verdacht, aber die erweisen sich immer wieder als falsch, bis dann auf den letzten Zeiten der Mörder entlarvt wird.

Die Geschichte spielt sich im Waldviertel ab, wo ein besonderer Menschenschlag zu Hause ist. Es werden viele Ausdrücke im Dialekt geschrieben, aber auf jeder Seite ist dann die dazugehörige Fußnote mit genauer Erörterung. Die Menschen in dieser Gegend sind derb und haben demgemäß auch eine raue Ausdrucksweise. Der Krimi ist mit viel Humor geschrieben, teilweise schwarzer Humor und erinnert mit seinen Protagonisten an den Komödienstadel. Für mich ist es teilweise zu viel des Guten. Insbesondere wie sich die Polizisten/Kripo bekriegen und gegeneinander ausspielen. Hier ist viel Action.

Trotzdem alles in allem eine gute Unterhaltung, die sich rasch lesen lässt, da die Ausdrucksweise klar und deutlich ist. Der Dialekt macht mir als waschechte Bayerin kaum Schwierigkeiten. Ganz besonders zu erwähnen ist das wunderbare Cover. Es zeigt einen dichten Wald, durch den sich die Schienen der Schmalspurbahn schlängeln. Aber diese schönen Cover ist man vom Emons Verlag ja gewöhnt.