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Er will sie sterben sehen

Thriller
Buch
Taschenbuch, 464 Seiten
Übersetzer: 

Verlag: 

ISBN-10: 

332810416X

ISBN-13: 

9783328104162

Auflage: 

1 (10.06.2019)

Preis: 

10,00 EUR
Schauplätze: 
Amazon-Bestseller-Rang: 641.017
Amazon Bestellnummer (ASIN): 332810416X

Beschreibung von Bücher.de: 

Er hat ihre Schwester ermordet. Jetzt ist sie dran.

Die 22-jährige Susana verschwindet nach ihrem Junggesellinnenabschied spurlos. Was die Polizei vorfindet, als man sie Tage später zum Fundort der Leiche ruft, weckt das kalte Grauen: Die junge Frau wurde ermordet, indem man ihr Löcher in den Schädel bohrte und Würmer einführte, die bei lebendigem Leib das Gehirn fraßen.

Dann stellt sich heraus, dass Susanas ältere Schwester auf dieselbe Art und Weise umgebracht wurde - und für diese Tat sitzt ein Mann hinter Gittern. Hat man den Falschen verurteilt und weggesperrt? Oder gibt es einen Nachahmer? Und warum mussten beide Schwestern ausgerechnet am Vorabend ihrer Hochzeit sterben?

Kriminetz-Rezensionen

Schockierend und brutal

Zusammen mit ihren Freundinnen feiert die 22-jährige Susana Macaya ihren Junggesellinnenabschied und verschwindet daraufhin. Ein paar Tage später wird die Leiche der jungen Frau im Park Quinta de Vista Alegre gefunden. Mit drei Löchern im Kopf, aus denen Maden austreten. Sie wurde von innen aufgefressen. Auf die gleiche Weise wurde vor ein paar Jahren ihre Schwester Lara, die ebenfalls kurz vor ihrer Hochzeit stand, umgebracht. Damals wurde der Täter, Miguel Vistas, der bis heute seine Unschuld beteuert, ermittelt und sitzt heute noch in der JVA Estremera ein. Hat man den Falschen festgesetzt oder gibt es einen Nachahmungstäter?

Inspectora Elena Blanco, Chefin der Brigade für Sonderermittlungen in Madrid, versucht mit ihrem Team alles, um diesen Fall aufzuklären.

Bevor ich zusammen mit Elena und ihrem Team anfange zu ermitteln, stoße ich auf einen kleinen Jungen, der eingesperrt in einem Schuppen Höllenängste aussteht. Schon hier ahne ich, dass er irgendetwas mit den Morden an Susana und Lara zu tun hat. Aber wer ist der kleine Kerl?

Der Schreibstil lässt sich leicht und locker lesen; die Erzählung in der Gegenwartsform lässt mich mitten im Geschehen sein und die kurzen Kapitel heizen die Spannung der Geschichte, die mich ab der ersten Seite fesselt, immer weiter an. Da einige Stellen doch sehr brutal beschrieben sind, habe ich versucht, mein Kopfkino bei diesen Szenen auszuschalten, was mir aber nur schwer gelungen ist. Zwischendurch gibt es auch ein paar langatmige Passagen, bei denen ich dann wieder durchschnaufen konnte. Zum Ende hin werden sehr viele Klischees bedient, was mir nicht so gut gefallen hat.

Das Ende, ja, das hat es wirklich in sich. Alle gesammelten Puzzleteile fügen sich zusammen. Ich hätte hinter dem kleinen Jungen, der mein Herz berührt hat und von dem ich immer wieder lesen musste, wie verzweifelt er sich aus seinem „Gefängnis“ heraussehnt, nicht diesen Mann bzw. Täter vermutet.

Elena und ihr Team haben es nicht leicht bei ihren Ermittlungen, die immer wieder stagnieren. Es liest sich interessant, wie sie sich Schritt für Schritt dem Täter nähern und ihn schlussendlich auch festsetzen können.

Mit einigen der facettenreich, authentisch und gut vorstellbar beschriebenen Protagonisten habe ich mich schnell angefreundet. Mit anderen bin ich bis zum Schluss nicht warm geworden. Gerade Elena, die ein schweres Schicksal zu tragen hat, die gerne und oft dem Grappa zuspricht, die One-Night-Stands zugetan ist und die Karaoke singt, habe ich schnell ins Herz geschlossen. Ich fände es sehr schön, wenn ich ihr und ihrer Sonderkommission bald bei einem neuen Fall über die Schulter schauen könnte.

Ein brutaler, spannender Thriller, der mich gut unterhalten hat, mit einer Kommissarin mit der ich gerne weitere Fälle lösen würde. 4,5 von 5 Sternen.

Die Geschichte ist nichts für schwache Gemüter

Während am Fundort noch die örtlich zuständige Polizei ermittelt, schaltet sich recht schnell die Brigada de Análisis de Casos (BAC) – also quasi die spanische Behavioural Analysis Unit (BAU) die wohl jeder Krimifan aus dem Fernsehen kennt – ein. Offensichtlich arbeiten auch die spanischen Kollegen gerne mal ein bisschen unorthodox, wie das beim deutschen Pendant Operative Fallanalyse (OFA) wohl aussieht? Eher deutsch korrekt?

Chefin
Inspectora Elena Blanco ist Chefin dieser Einheit und leitet das Team von einer eher unauffälligen aber umgebauten alten Wohnung aus. Vor ein paar Jahren verschwand ihr damals fünfjähriger Sohn, seitdem ist sie dem Grappa recht zugetan und verbringt einen Großteil ihrer Zeit – nicht nur der freien Zeit – in einer Karaoke-Bar in der Altstadt Madrids. Dort gibt sie auch immer wieder gerne mal Gesangseinlagen.

Tempo
Innerhalb der Geschichte wechseln immer mal wieder die Perspektiven, was für viel Tempo sorgt. Auch die zahlreichen Wendungen sorgen dafür, dass Tempo und Spannung aufrechterhalten bleiben. Eine Vielzahl an Verdächtigen, die dann aber immer wieder entlastet werden, haben mich wirklich an die Geschichte gefesselt und am Ende war ich von der Auflösung dann doch überrascht. Der Showdown passte perfekt zum Rest des Buches, war für mich ein würdiger Abschluss des Falles und gibt dennoch eine klitzekleine Aussicht auf den zweiten Band.

Schreibstil
Ich mag Carmen Molas Schreibstil in diesem Buch sehr. Er ist ziemlich direkt und auf den Punkt, trotzdem verleiht sie ihren Protagonisten genügend Eigenleben durch viele kleine Eigenarten und Gewohnheiten die sie beschreibt. Mir hat sie auf jeden Fall sehr viel Kopfkino beschert :-) Ich würde mich über einen weiteren Band sehr freuen – vielleicht mit einer etwas weniger reißerischen Übersetzung des Titels.

Mein Fazit
»Er will sie sterben sehen« ist ein spannender, schneller, aber auch sehr grausamer Thriller. Als Leser ist man sehr oft mitten im blutigsten Geschehen, das verträgt nicht jeder Magen und das Kopfkino angesichts der Todesart ist sicher auch nicht jedermanns Fall.

Die Zigeunerbraut

Der Auftaktband einer neuen Thrillerserie, fesselnd und grausam.

Die 22-jährige Roma Susana wird nach ihrem Junggesellinnen-Abschied entführt und ein paar Tage später, tot in einem Park gefunden, Löcher im Kopf in die Maden gesetzt wurden.

Sieben Jahre zuvor kam ihre Schwester Lara, auf die gleiche, grauenvolle Art zu Tode. Der mutmaßliche Mörder wurde damals gefasst und sitzt seither im Gefängnis. War es ein Justizirrtum? Deshalb kommt die BAC, eine Sonderabteilung für verfahrene Ermittlungen der spanischen Polizei zum Einsatz. Allen voran die Chefin der BAC, Inspectora Elena Blanco, die seit dem Verschwinden ihres Sohnes, eine recht eigenwillige Ermittlerin ist. An ihrer Seite Angel Zárate, ein mutiger Polizeiinspektor, der mit unkonventionellen Methoden agiert. Kann der komplizierte Fall geklärt werden?

Dieses Werk ist in fünf Teile gegliedert und besteht aus 78 kurzen, heftigen Kapiteln. Jeder Teil hat einen Titel, dazu ein passendes Gedicht. Zu Beginn jedes Teils, erscheint in kursiver Schrift die Geschichte eines Jungen, der in einem Schuppen eingesperrt ist und um sein Leben kämpft. Die Story ist in zwei Erzählstränge aufgeteilt, der Junge im Schuppen in der Vergangenheit und zum anderen die aktuellen Ermittlungen im Mordfall. Ich kann mich nicht festlegen, welcher Teil der spannendere ist.

Die Spannungskurve ist vom Beginn des Buches bis zum überraschenden furiosen Ende gleichbleibend hoch. Unvorhergesehene Wendungen bereichern den Plot. Das Buch aus der Hand zu legen fiel mir unendlich schwer, ständig musste ich daran denken, wie sich der Fall wohl auflöst. Die Autorin erzählt in auktorialer Erzählweise, der Leser ist also jederzeit in der Lage Überblick über die Ereignisse zu erhalten. Überraschende Wendungen und nervenzerreißende Schilderungen haben mich des Öfteren die Luft anhalten lassen. Carmen Mola‘s Schilderungen der grausamen Ereignisse, ließen mir die Haare zu Berge stehen. Schonungslos erzählt sie ihre Geschichte, also nichts für zartbesaitete Gemüter.

Die Idee zum Thriller und der unkonventionelle Plot haben mich absolut begeistert. Dieses Buch war wirklich ein Highlight für mich. Dazu das überraschende Ende und der unglaublich gut gemachte Schluss, schon jetzt freue ich mich auf die Fortsetzung und hoffe, dass es noch ein paar Teile mit diesem ungleichen Ermittlerduo geben wird.

Die Personen handelten alle nachvollziehbar und waren meist sympathisch, ausgenommen Chesca eine Kollegin bei BAC, die aus, für mich undurchsichtigen Gründen, einen Groll gegen Zárate hegt. Ebenfalls ein Unsympath ist der Chef von Elena, Commissario Manuel Rentero der sich im Ministerium beliebt machen will, sich mit den Ermittlungsergebnissen der BAC schmückt und das Team ständig unter Druck setzt.

Die Autorin hat es geschafft, mir schon im Auftaktband, die handelnden Charaktere vertraut zu machen. Anfangs hatte ich einige Probleme mit der Protagonistin, für meinen Geschmack sollte sie weniger Grappa konsumieren, doch auch die nach außen tough wirkende Inspectora hat ihr Päckchen zu tragen und Gründe für ihr Verhalten. Die Charaktere sind sehr gut angelegt und haben Tiefe, einzig über Zárate hätte ich gerne mehr erfahren. Ich hoffe, dass das in weiteren Folgen noch geschieht. Ich habe mich bei der Lektüre bestens unterhalten, bin nur so durch die Seiten geflogen, bin schon neugierig auf den nächsten Band und gebe eine absolute Leseempfehlung und verdiente 5 Sterne.