Erleuchtung
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Hauptkommissar Giorgio DeLange reist aus beruflichen Gründen nach Peru. Zurück in Frankfurt, wird er von Schlägern angegriffen. Drogen werden bei ihm gefunden.
Seine Beförderung wird ausgesetzt.
Dann wird seine Lebensgefährtin bedroht, Staatsanwältin Karen Stark. Wer will sein Leben zerstören? Und vor allem, warum? DeLange nimmt die Kampfansage an. Da stößt die Staatsanwältin auf eine Verbindung zwischen einer Mordserie in einem hessischen Dorf und der peruanischen Guerillabewegung Leuchtender Pfad. Und der Fall bekommt plötzlich eine ganz neue Wendung.
Anne Chaplet: Erleuchtung
Als Anne Chaplet lebt die promovierte Journalistin Cora Stephan erfolgreich ihre "kriminellen Fantasien" aus. "Erleuchtung" ist im List-Verlag erschienen.
Der Krimi beginnt mit einer über vierzig Jahre alten Vermisstenakte, um im nächsten Kapitel mit einer Persiflage auf Klischees von immer noch blutrünstigen Abkömmlingen der Inkas zu amüsieren. Doch das Lächeln verflüchtigt sich rasch im weiteren Verlauf des Lesens.
Hauptkommissar Giorgio DeLange stößt bei einer Peru-Reise auf die Spur des ihm verhassten Karl-Heinz Neumann, der in jungen Jahren einige Jahre in Peru lebte. Heute gehört er zu den gehobenen Kreisen Frankfurts. Ob Neumann etwas mit dem "Leuchtenden Pfad" zu tun hat? Reste der Terrorgruppe sollen immer noch im Drogenhandel aktiv sein.
Zurück in Frankfurt hat DeLange auf der Herrentoilette der Frankfurter Oper eine Begegnung der unangenehmen Art, nachdem er zufällig Neumann trifft und auf "Klein-Roda" anspricht, ein hessisches Dorf, in dem in den sechziger Jahren drei Hippies ihr Anderssein auslebten. Stets misstrauisch beäugt von den Dorfbewohnern, denn das Landleben ist längst nicht so idyllisch, wie es scheint.
DeLange, nach dem Tod seiner Frau alleinerziehender Vater zweier spätpubertierender Töchter und Freund der rassigen Staatsanwältin Karen Stark, setzt sich und seine Lieben großer Gefahr aus, als er nach seiner ausgesetzten Beförderung und einem Überfall auf ihn auf eigene Faust recherchiert. Der Weg führt ihn erneut nach Peru, das Leben dort ist sehr gegensätzlich zu dem Leben in Frankfurt und in Klein-Roda. DeLange stößt auf eine Spur der Gewalt, die der „Leuchtende Pfad“ durch das Land zog. Es ist immer noch gefährlich, danach zu forschen. Währenddessen passieren in Klein-Roda Morde, die irgendwie mit der alten Vermisstengeschichte in Verbindung sind. Auch die Freundin DeLanges und seine Töchter sind in akuter Gefahr.
Die Autorin schreibt mit ganz eigenem Wortwitz und leisem Humor. Sie hat einen eigenen Stil, spannend und plausibel entwirrt sie die Fäden, die sie zuvor gekonnt spinnt. Der unterhaltsame Krimi ist von Wärme gegenüber seinen Figuren geprägt.
Dennoch könnte einen das Grauen überfallen, als die Maske vom etablierten Alt-Hippie und seiner Charity-Ehefrau gerissen wird. Es ist auch ein bisschen ein Sittengemälde der späten Sechziger, die einige zum Ausstieg und andere zum Ausleben ihres eigenen Egos benutzten. Es bleibt der fromme Wunsch, dass nicht mehr zweigesichtige „Neumanns“ darunter waren, die sich mittlerweile als in Wahrheit moralisch verkommene Emporkömmlinge bestens in der Gesellschaft eingerichtet haben.