Cover von: Der Erlkönig
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Der Erlkönig

Thriller
Buch
Taschenbuch, 416 Seiten
Übersetzer: 

Verlag: 

ISBN-10: 

3548063756

ISBN-13: 

9783548063751

Erscheinungsdatum: 

29.03.2021

Preis: 

10,99 EUR
Amazon-Bestseller-Rang: 330.189
Amazon Bestellnummer (ASIN): 3548063756

Beschreibung von Bücher.de: 

Er kommt des Nachts - und nimmt dich mit.

Wenige Tage nachdem Sandrine zu der Insel aufgebrochen ist, auf der ihre verstorbene Großmutter gelebt hat, findet man sie verstört und mit fremdem Blut an ihren Kleidern am Strand. Sie wird ins Krankenhaus eingeliefert. Was sie erzählt, ist wirr.

Kommissar Damien kann sich keinen Reim darauf machen. Von welchem Kinderheim spricht Sandrine? Was hat es mit dem Bootsunglück auf sich, bei dem alle Kinder ums Leben gekommen seien sollen? Und weshalb stammelt sie immer wieder voller Schrecken diesen einen Namen: der Erlkönig? Damien folgt den Puzzleteilen von Sandrines Geschichte - und blickt schon bald in einen Abgrund, der dunkler ist als jede Nacht …

Kriminetz-Rezensionen

Beängstigend und fesselnd

Der »Erlkönig« ist in drei große Teile geteilt, die in sich aber immer wieder in verschiedene Zeitzonen unterteilt sind. Es geht um die Jahre 1949, 1986 und 2019 und die ersten Zeilen des Buches lassen darauf schließen, dass etwas geschehen ist, das für Psychologie-Studenten und ihre Professoren von höchstem Interesse ist und hier »Sandrines Refugien« genannt wird. Mich hat diese etwas mysteriöse Einleitung auf jeden Fall schon mal neugierig gemacht …

1949
Das erste Kapitel beginnt 1949 an einem französischen Strand – mit einem Mädchen und seinem Hund und einer wirklich grausigen Entdeckung. Möwen machen sich über im Sand liegende Leichen oder Leichenteile her und auch dem Mädchen ist schnell klar, dass es hier um tote Kinder handelt – um viele tote Kinder, die das Meer angespült hat. Es ist nicht klar, wie alt dieses Mädchen mit dem Hund ist – aber ich schätze, so etwas ist in keinem Alter leicht zu verkraften.

1989
Der nächste Zeitsprung führt ins Jahr 1989 zu Sandrine, die als Journalistin für eine kleine lokale Zeitung arbeitet. Sie soll einen Bericht über Kühe schreiben, die mit einem Hakenkreuz beschmiert worden sind, recherchiert ein bisschen widerwillig und kehrt dann zurück in ihre Redaktion. Mit kleinen Bemerkungen weckt der Autor immer wieder meine Neugier und erhält so auch meine volle Aufmerksamkeit. Aber gleichzeitig muss ich immer wieder feststellen, dass er mich auf eine völlig falsche Spur gelotst hat. Langsam, aber sicher merke ich, dass diese etwas mysteriöse Atmosphäre mich immer mehr einfängt.

Details
Dieses Spiel zwischen Vergangenheit und Gegenwart beherrscht Jérôme Loubry wirklich perfekt und ich liebe es. Keine Zeitperiode ist wichtiger oder ausführlicher als die anderen, weswegen ich auch keine als langweiliger oder uninteressanter empfinde. Die Dosierung ist perfekt ausgeklügelt und ich muss einfach immer weiter lesen. Viele Kleinigkeiten, die erst einmal unwichtig erscheinen, erlangen im weiteren Verlauf der Geschichte eine besondere Bedeutung und natürlich arbeitet mein Gedankenkarussell schon an einer Lösung des Ganzen. Was könnte mit Sandrine passiert sein? Was hat sie entdeckt und was hat sie so dermaßen aus dem Gleichgewicht gebracht?

Finale
Aber am Ende ist dann alles ganz anders, als ich es mir gedacht habe. Nach und nach lässt Loubry alle Handlungsfäden zusammenlaufen und steuert so auf das Finale zu. Mir gehen derweil alle meine schönen Theorien baden, denn das Thema Psychiatrie hatte ich – trotz der Einleitung – dann gar nicht mehr so auf dem Schirm. Insofern überraschte mich das Ende auf jeden Fall, aber ich fühlte mich durchaus angenehm überrascht. Die Fragen, die das Finale für mich aufwirft, werden mich sicher noch eine ganze Weile begleiten.

Mein Fazit
Der »Erlkönig« von Jérôme Loubry ist eine spannende, mitreißende Geschichte, die sich – meiner Meinung nach – virtuos zu einem brillanten Psychothriller entwickelte.