Cover von: Der erste Tote
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Bücher.de Preis: 15,95 €

Der erste Tote

Thriller
Buch
Broschiert, 275 Seiten
Übersetzer: 

Verlag: 

ISBN-10: 

351847104X

ISBN-13: 

9783518471043

Auflage: 

1 (16.11.2020)

Preis: 

15,95 EUR
Schauplätze: 
Amazon-Bestseller-Rang: 556.079
Amazon Bestellnummer (ASIN): 351847104X

Beschreibung von Bücher.de: 

Mexiko, heute. Die beiden Journalisten Andrew und Carlos sollen eigentlich nur ein Routinestück über die Ölindustrie in Poza Rica, Veracruz, machen, wo ein amerikanischer Konzern groß einsteigt.

Zufällig finden sie die furchtbar verstümmelte Leiche eines jungen Umweltaktivisten, Julían Gallardo. Während Carlos noch fotografiert, trifft die Guardia Civil ein und scheucht beide aus der Stadt. Trotz massiver Drohungen stellen die beiden weitere Nachforschungen an, bevor sie nach Mexico City zurückkehren.

Als Carlos dort umgebracht wird, flieht Andrew außer Landes. Aber der Tod von Carlos, der nicht nur sein Kollege und Freund war, sondern auch sein Lover, lässt ihn nicht los. Er kehrt nach Poza Rica zurück und recherchiert die Geschichte von Julían Gallardo und bringt damit nicht nur Polizei, Militär und Kartelle gegen sich auf …

Kriminetz-Rezensionen

Keine leichte Lektüre

Irgendwie hat mich das grellbunte Cover auf das Buch aufmerksam gemacht und die mit Pistolen umhüllte Figur. 

Die beiden Journalisten Carlos und Andrew sind in Mexiko und sollen eine Story über die Ölindustrie in Poza Rica schreiben. Carlos ist der Fotograf und Andrew ist für den Text verantwortlich. Durch Zufall sehen sie am Straßenrand eine Leiche liegen. Es ist der Umweltaktivist Julian Gallardo. Während sie noch neben der Leiche stehen, kommt die Guardia Civil und vertreibt die beiden. 

Carlos jedoch wittert eine gute Story und kehrt nochmals zurück und macht viele Fotos. Ein paar Tage später ist Carlos tot, zuvor wurde er noch gefoltert. 

Andrew möchte den Tod seines Lebensgefährten nicht ohne weiteres hinnehmen und fängt an, in dem Milieu zu ermitteln und Nachforschungen anzustellen, wobei er auch auf einige Leute trifft, die ihm von den Machenschaften der Ölkartelle berichten. Als seine Story dann erscheint, muss er in ein anderes Land flüchten. 

Hier hat der Autor ein sehr heißes und interessantes Thema aufgegriffen, hat er doch für sein Buch 10 Jahre recherchiert und daran geschrieben. Es zeigt uns, wie korrupt das Land ist, hier haben Drogenbosse und die Öl-Maffia das Sagen. Ein Menschenleben zählt hier nichts. Menschen verschwinden, ihre Leichen werden nie gefunden. 

Das Buch ist teilweise in einer sehr harten und unfeinen Art geschrieben. Um die Intensität noch zu verstärken, werden sehr viele spanische/mexikanische Ausdrücke und Redensarten mit eingebaut. An manchen Stellen liest sich das Buch unheimlich schlecht, es erscheint dem Leser ein wenig wirr und unausgegoren. Andere Stellen sind dann wieder sehr poetisch ausgedrückt. 

Ich tat mich beim Lesen teilweise sehr schwer, da das Thema für mich nicht leicht zu durchschauen war. Manche Stellen im Buch waren mir einfach zu langatmig. Auch wurde sehr viel über Mexikos politische Situation berichtet. An manchen Stellen musste ich mich zwingen, das Buch weiterzulesen. Alles in allem war das keine leichte Lektüre und man muss sich über so viel Brutalität und Schreckensherrschaft nur wundern.

Die Schattenseite Mexicos mit seinen Toten

»Der erste Tote« von Tim Macgabhann ist das erste Buch einer geplanten Triologie.

Kurz zum Inhalt: Andrew und sein Freund Carlos befanden sich auf dem Weg von Poza Rica nach Mexico-City. Dabei finden sie zufällig die brutal verstümmelte Leiche eines jungen Umweltaktivisten. Wenig später taucht die Guardia Civil auf. Nach einem kurzen Intermezzo bleibt den beiden nichts anderes übrig, als weiterzufahren. Kaum zu Hause erfährt Andrew, dass Carlos ebenfalls brutal ermordet wurde. Schnell ist ihm klar, das kann nur einen Zusammenhang mit ihren Recherchen in der Ölregion haben. Mit brisanten Informationen flieht er vorerst außer Landes. Nur wenig später kehrt er jedoch zurück, da ihm der Tod seines Freundes sehr nahe geht und er die Hintergründe aufklären möchte. Ein Vorhaben, das auch für ihn tödlich enden könnte.

Anfänglich habe ich gedacht, was für ein Thriller, doch bereits wenig später schildert der Autor teilweise sehr ausführlich, welche Machenschaften in Mexico schon seit Jahren herrschen: Korruption, Ausbeutung sowie Arbeitslosigkeit. Und wer sich ihnen in den Weg stellt, wird einfach kurzerhand umgebracht. Menschen verschwinden und kehren nie mehr zurück. Viele Hinterbliebenen haben höchstens ihre Vermutungen, wo sie abgeblieben sind.

Der Schreibstil von Tim Macgabhann ist etwas speziell. Ich musste mich zuerst daran gewöhnen. Die Handlungen werden eindrücklich und nachhaltig beschrieben. Brutale Szenen wie auch poetische Abschnitte, alles nah beieinander. Dies hat bei mir ab und zu für etwas Verwirrung gesorgt. Seine Beschreibungen zeichnen ein Mexico auf, wie es wahrscheinlich nicht echter sein kann.

Die Charaktere der Protagonisten fand ich sehr gut beschrieben. Andrew war anfängliche eher zurückhaltend, ließ sich aber von seiner Kollegin Maya förmlich mitreißen. Maya fand ich grundsätzlich eher bodenständig, fast schon nüchtern, aber sehr zielstrebig. Andrews Ermittlungen brachten teilweise Klarheiten, wer Carlo ermordet hat und warum.

Fazit: Für mich war dieses Buch nicht unbedingt ein Thriller, wie ich es verstehe, eher eine Berichterstattung der Schattenseite Mexicos. Ein Mexico, das nicht nur schöne Badestrände und Urlaubsorte hat.

Im Nachwort wird nochmals darauf hingewiesen, wie schwierig es ist, einen möglichst authentischen Bericht über das Geschehen in Mexico zu schreiben.