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Der Fall des Präsidenten
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»Mr. President, Sie haben das Recht zu schweigen!« – Wenn Fiktion zur Realität wird – der neue Bestseller von Marc Elsberg!
Nie hätte die Juristin Dana Marin geglaubt, diesen Tag wirklich zu erleben: Bei einem Besuch in Athen nimmt die griechische Polizei den Ex-Präsidenten der USA im Auftrag des Internationalen Strafgerichtshofs fest.
Sofort bricht diplomatische Hektik aus. Der aktuelle US-Präsident steht im Wahlkampf und kann sich keinen Skandal leisten. Das Weiße Haus stößt Drohungen gegen den Internationalen Gerichtshof und gegen alle Staaten der Europäischen Union aus. Und für Dana Marin beginnt ein Kampf gegen übermächtige Gegner. So wie für ihren wichtigsten Zeugen, dessen Aussage den einst mächtigsten Mann der Welt endgültig zu Fall bringen kann. Die US-Geheimdienste sind dem Whistleblower bereits dicht auf den Fersen.
Währenddessen bereitet ein Einsatzteam die gewaltsame Befreiung des Ex-Präsidenten vor, um dessen Überstellung nach Den Haag mit allen Mitteln zu verhindern …
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Abrechnung mit dem Ex-Präsidenten
Dana Marin, Vertreterin des Internationalen Gerichtshofs, lässt den Ex-Präsidenten der USA, Douglas Turner, in Griechenland festnehmen. Ihm werden Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen. Die Meldung verbreitet sich wie ein Lauffeuer um den Erdball und die Welt wird in zwei Lager geteilt.
Wie verhält man sich als europäisches Land, wenn die Vereinigten Staaten drohen, die Wirtschaft zu sanktionieren, lässt man sich erpressen?
Die Verhaftung erfolgte am Geburtsort der Demokratie, die Verantwortlichen des Internationalen Gerichtshofs möchten für Recht und Gerechtigkeit kämpfen.
Mir ist bekannt, wie sehr das Internet und die Sozialen Medien zur Information herangezogen werden und dass auch gezielt Falschinformationen eingesetzt werden. Im Buch finde ich dies gelungen umgesetzt. Innerhalb kürzester Zeit wird mit bewusster, brisanter Kurzüberschrift und falscher Bildunterschrift jemand in Misskredit gebracht. Um die Anklage aus dem Schussfeuer zu bekommen, den Mittelpunkt zu verlagern und so im Beispiel von Dana Marin den (angeblichen) jahrelangen Hass auf die gesamte US-Politik in den Fokus zu stellen. Durch kurze Kapitel entsteht ein spannendes aktuelles Werk, was sich sehr gut lesen lässt und ein filmreifes Ende liefert.
Die Verhandlungen vor Gericht sind interessant und gut dargestellt. Folgendes Zitat aus Kapitel 23 ist mir in Erinnerung und sagt vieles: »… Emotionale Ausbrüche eines Angeklagten helfen niemandem, ebenso wenig wie Zynismus, Beleidigungen oder Drohung.«
Was mir im Buch gefehlt hat, ist ein Personenregister. Es gibt so viele handelnde Personen, die auf einem besonderen Gebiet spezialisiert sind. Durch die unterschiedlichen Gruppen verliert man den Überblick, so ging es mir zumindest.
Mein Dank geht an das Team von Testleser randomhouse für das bereitgestellte Rezi-Exemplar und den Autor für interessante Einblicke und spannenden Lesestunden.
Ein spannender Thriller zu einer ethisch-moralischen Frage
Kaum ist er aus dem Flieger gestiegen, wird der ehemalige US-Präsident Douglas Turner in Athen verhaftet. Der Internationale Gerichtshof hat Anklage erhoben und einen Haftbefehl ausgestellt, der durch die lokalen Behörden ausgeführt werden muss. Dana Marin ist als Vertreterin des ICC vor Ort, um den Vorgang zu überwachen, gerät aber auf das Bildmaterial, das heimlich angefertigt wird und sich sogleich online verbreitet. Damit beginnt dann auch das Kräftemessen: auf der einen Seite der ICC, der die Gerechtigkeit auf seiner Seite hat, jedoch über wenig Macht verfügt, lediglich auf die öffentliche Meinung hoffen kann. Gegenüber steht die mächtigste Nation der Welt, die sogleich die ganze Maschinerie anwirft, nicht nur um das ehemalige Oberhaupt schnell aus griechischer Haft zu befreien, sondern auch, um im aktuellen Wahlkampf nicht das Gesicht zu verlieren. Gerade das Land, das für Freiheit und den Kampf gegen den Terrorismus steht, soll nun dafür angeklagt werden?
Marc Elsberg hat sich in den vergangenen Jahren einen Namen mit spannenden Thrillern gemacht, die insbesondere dadurch herausstechen, dass er aktuelle Themen für seine Szenarien wählt. Sei es die prekäre Stromversorgung im Notfall in »Blackout« oder auch Gentechnik in »Helix« – immer treibt er das Gedankenspiel bis an die aushaltbare Grenze. In »Der Fall des Präsidenten« wirft er nun die ethisch-moralische Frage auf, wie viel den Ländern Recht und Gerechtigkeit wert sind und wie in Zeiten von Deep Fakes und Fake News die öffentliche Meinung beeinflusst und Wahrheit immer perfekter gefälscht werden kann.
Die eigentliche Handlung an der Oberfläche umfasst nur wenige Tage, in denen wiederholt das Gericht tagt, das über die Rechtmäßigkeit des ICC-Haftbefehls und der damit verbundenen Auslieferung an Den Haag entscheiden soll. Spannend wird die Angelegenheit durch die Nebenschauplätze, an denen ganz verschiedene Aspekte eskalieren. Die Amerikaner nutzen ihre Vormachtstellung und drohen sogleich mit wirtschaftlichen Sanktionen, erlassen Einreisebeschränkungen und positionieren sich im Streit zwischen Griechen und Türken, um so den Druck auf das Land zu erhöhen. Von der Unabhängigkeit eines Gerichts kann kaum mehr die Rede sein, wenn eine ganze Nation in Sippenhaft genommen wird.
In der Sachfrage steht natürlich die komplexe Problematik im Fokus, inwieweit ein Präsident für die Taten der Armee und einzelner Soldaten in Kriegen verantwortlich ist. An Kollateralschäden bei der Zivilbevölkerung hat man sich leider gewöhnt, der vorgebliche Zweck scheint sehr viele Mittel zu rechtfertigen, insbesondere seit 9/11. Einzig der Internationale Gerichtshof könnte hier Anklage wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit erheben, aber er wirkt wie ein zahnloser Tiger und zahlreiche Ausnahmen und die Nicht-Anerkennung durch Länder wie die USA lassen vernünftige Arbeit kaum zu.
Die noch junge und wenig erfahrene Vertreterin des ICC erfährt die volle Härte der eigentlich juristischen Auseinandersetzung auf ganz anderer Ebene: sofort tauchen Bilder von ihr online auf, die in tendenziöse Zusammenhänge gepackt werden, andere werden direkt skrupellos gefälscht, um so die Öffentlichkeit zu täuschen und Meinungsmache zu betreiben. Verschwörungstheoretiker und verquere Denker lassen sich zudem ungehemmt mit ihren Theorien aus.
Ins Rollen bringt alles ein Whistleblower, der seiner Intuition folgte und sich nun größter Gefahr ausgesetzt sieht. Man weiß, wie insbesondere die USA mit in ihren Augen Vaterlandsverrätern umgeht. Schützen kann ihn kaum wer in dieser Situation, denn bei dem mächtigen Gegner ist sich jeder selbst am nächsten.
Auch wenn das Ende vielleicht durch die plötzliche Action etwas zu dick aufgetragen ist, ein spannender Thriller, dem es gelingt, die Komplexität des Konflikts und der Wirklichkeit unterhaltsam abzubilden.
Sehr spannendes Szenario
Die Sensation ist perfekt, als die griechische Polizei den ehemaligen amerikanischen Präsidenten im Auftrag des Internationalen Strafgerichtshofs festnimmt, mit der Anklage, sich diverser Kriegsverbrechen schuldig gemacht zu haben. Der Aufschrei Amerikas ist groß, zumal sich gerade der amtierende Präsident im Wahlkampf befindet und keine Schwäche zeigen darf. Die Situation wird zur Zerreißprobe Europas und seiner Justiz, denn auch die wirtschaftlichen Interessen vieler global agierender Unternehmen stehen auf dem Spiel. Der Druck ist immens hoch und die noch junge, aber sehr engagierte Juristin Dana Martin kann die Anklage nur aufrechterhalten, wenn es ihr gelingt, den Whistleblower davon zu überzeugen, seine Identität offen zu legen …
Der sehr erfolgreiche Autor Marc Elsberg hat mich schon mit einigen seiner aufregenden Thriller begeistert, so dass ich mit viel Vorfreude und einer hohen Erwartungshaltung in sein neues Werk gestartet bin. Nach wenigen Seiten hatte er mich aber schon wieder mit seinem temperamentvollen Schreibstil und seinem Talent, komplexe Vorgänge authentisch und packend zu schildern, in den Bann gezogen. Der Thriller »Der Fall des Präsidenten« entwickelte sich für mich zu einem echten Page-Turner und die gut 600 Seiten waren keine zu viel.
Der Spannungsbogen wird mit der spektakulären Festnahme des amerikanischen Ex-Präsidenten zu Beginn des Buches sehr gut aufgebaut und über die politischen Folgen, Verkettungen und Machtspiele auf einem aus meiner Sicht äußerst hohen Niveau gehalten. Das aufgebaute Szenario wirkt auf mich äußerst authentisch und erschreckend real, so dass das Spannungsmoment noch stärker wahrgenommen werden kann.
Insgesamt ist »Der Fall des Präsidenten« ein aus meiner Sicht rundum gelungener Polit-Thriller, der mir einige fesselnde Lesestunden bescherte. Der Autor Marc Elsberg beweist hier wieder auf eindrucksvolle Weise, dass er ein Meister darin ist, erschreckende Szenarien aufzuzeigen und ihre Wirkung auch noch länger nachwirken zu lassen. Ich empfehle den Thriller daher sehr gerne weiter und bewerte ihn mit den vollen fünf von fünf Sternen.