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Feind des Volkes

Max Hellers letzter Fall. Der siebte Fall für Max Heller. Kriminalroman
Buch
Broschiert, 352 Seiten

Verlag: 

ISBN-10: 

3423263008

ISBN-13: 

9783423263009

Erscheinungsdatum: 

17.09.2021

Preis: 

16,00 EUR
Schauplätze: 
Amazon-Bestseller-Rang: 289.846
Amazon Bestellnummer (ASIN): 3423263008

Beschreibung von Bücher.de: 

Sein letzter Fall.

August 1961: Hauptmann Max Heller von der Dresdner Kriminalpolizei ist von seinem neuen Vorgesetzten in den Innendienst versetzt worden. Ein Affront für Heller, der kurz vor seinem Ruhestand steht.

Als er eines Tages ein Paket mit Beweismaterial aus einem längst aufgeklärten Mordfall erhält, ist er alarmiert. Bald ist klar, der wahre Täter von damals ist zurück und fordert Heller zu einem perfiden Kampf um Leben und Tod heraus. Eine atemlose Mörderjagd beginnt, die Hellers Familie in größte Gefahr bringt.

Auch die politische Lage in der DDR spitzt sich zu. Nahezu unbemerkt von der Welt wird der Bau der Berliner Mauer vorbereitet. Am 10. August 1961 müssen Karin und Max Heller eine dramatische Entscheidung treffen: gehen oder bleiben.

Kriminetz-Rezensionen

Leider der letzte Band

Max Heller muss in seinem letzten Fall in Dresden einen Doppelmord aufklären. Wie schon früher macht er bei den Ermittlungen die Erfahrung, dass die Polizeiführung gern ein schnelles Ergebnis ohne großes Aufsehen möchte. Sein neuer Chef Appelt ist sehr linientreu und als sich hier ein Verdächtiger mit mentalen Defiziten findet, ist das der ideale Täter. Zumal sich der Mann durch die Verhöre so unter Druck gesetzt fühlt, dass er gesteht, um seine Ruhe zu haben.

Heller hätte gerne noch andere Spuren untersucht, aber das passt der Führung nicht und er wird in den Innendienst versetzt. Jetzt kurz vor seiner Pensionierung hält er still, die Lebenssituation ist immer schwieriger geworden. Es gibt deutliche Anzeichen, dass Heller überwacht und abgehört wird.

Doch dann meldet sich nach zwei Jahren der wahre Täter bei Heller und kündigt neue Morde an, so muss er wieder aktiv werden und dies unter ständiger Beobachtung und deutlicher Ausgrenzung.

Die politische Lage der DDR im Jahre 1961 ist so fragil, wie noch nie. Die Staatsführung will der Massenflucht etwas entgegensetzen. Wir wissen, dass es der Bau der Mauer war, aber Heller nimmt nur die zunehmende Unruhe der Partei wahr, für Personen wie ihn, die auf ihrer Meinung bestehen und kein SED-Mitglied sind, werden die Zeiten rauer.

Ich habe alle Bände von Goldammers großartiger Krimi-Serie gelesen. Nicht nur, weil sie spannend sind, sondern weil ich sie auch als Zeitdokument der jungen DDR gelesen habe. Es beginnt unmittelbar nach dem Krieg, als die »Zone« noch unter sowjetischer Verwaltung stand und die Hoffnungen auf einen eigenen Staat noch sehr jung waren. Alle Figuren werden vom Autor sehr lebensecht dargestellt und das macht den zeitgeschichtlichen Hintergrund besonders erlebbar.

Die Figur des Max Heller, der sich nicht den Nazis beugen wollte und der zunehmend merkt, dass im neuen Staat die Freiheit anders interpretiert wird, sich aber trotzdem nicht gleichschalten lassen möchte, ist beeindruckend. Er ist ein loyaler Beamter, der aber sein Umfeld kritisch sieht. Es geht ihm dabei nicht nur um die Knappheit in fast allen Dingen des täglichen Bedarfs, sondern um die fehlende echte Demokratie. Sein Sohn Klaus, als aktiver Mitarbeiter der Staatssicherheit, ist ihm längst entfremdet. Seine Frau möchte zu ihrem jüngeren Sohn Erwin in die Bundesrepublik ausreisen, vor allem als spürbar wird, dass ein Studium für Tochter Anni nahezu aussichtslos ist. Der Zwiespalt zwischen Heimatliebe und Freizügigkeit zerreißt Heller fast.

Das ist ein großartiger und gelungener Abschluss für diese Reihe.

Max Hellers letzter Fall

In einer Rasthütte im Prießnitzgrund bei Dresden sind zwei Tote gefunden worden. Max Heller, der es nicht mehr lange bis zur Rente hat, und seine Kollegen sollen den Fall aufklären, allerdings möglichst ohne Aufsehen zu erregen. Doch wie soll man einen Mordfall klären, wenn einem überall Steine in den Weg gelegt werden? Heller ist seit vielen Jahren Polizist und möchte seine Fälle aufklären, auch wenn er damit dem ein oder anderen auf die Füße tritt. Sein neuer Vorgesetzter Appelt hat mit Hellers Vorgehen seine Schwierigkeiten.

Dann nehmen sie einen Verdächtigen fest, der die Tat gesteht, um in Ruhe gelassen zu werden. Max ist nicht überzeugt, dass sie den Richtigen haben. Er wird in den Innendienst versetzt. Zwei Jahre später meldet sich der Täter bei Max und fordert ihn zu einem perfiden Spiel heraus. Max muss noch einmal ermitteln und bringt damit sich und seine Familie in Gefahr.

Dies ist der siebte und letzte Band der Reihe um Max Heller.

Max’ unangepasste Art gefällt dem Regime in der DDR nicht und auch, dass er kein SED-Mitglied ist, wird ihm angekreidet. Er muss feststellen, dass er überwacht wird und dass ihm Briefe seines Sohnes Erwin aus der BRD nicht zugestellt wurden. Aber auch Max gefällt es nicht, dass ihm immer wieder Beschränkungen auferlegt werden, die seine Ermittlungen erschweren.

Seine Frau Karin hat immer zu Max gehalten, auch wenn sie gerne zu Sohn nach Köln gegangen wäre, denn zu ihrem anderen Sohn Klaus, der bei der Staatssicherheit ist, haben sie kaum Kontakt. Aber Max mag seine Heimat und er mag seinen Beruf. Doch nun muss Anni, Hellers Adoptivtochter, darunter leiden; sie darf nicht studieren. Hellers Kollege Salbach soll über Heller Bericht erstatten. Aber sie sind auch gute Kollegen, die sich aufeinander verlassen können.

In diesem Roman wird es sehr deutlich, wie eingeschränkt das Leben in der DDR war. Wer nicht für den Staat war, dem wurde es schwer gemacht – sowohl in der Ausbildung, im Beruf als auch im Privaten. Die Lage verschärft sich immer mehr. Am Ende muss Max eine Entscheidung treffen.

Dieser Fall nimmt immer neue Wendungen und so bleibt es spannend. Auch wenn ich ziemlich sicher war, aus welcher Richtung der Täter kommt, so hatte ich die Person dennoch nicht im Visier.

Ein schlüssiges und spannendes Ende dieser Krimi-Reihe. Lesenswert!

Bei zunehmendem Druck muss man sich entscheiden

»Nicht weil es schwer ist, wagen wir es nicht, sondern weil wir es nicht wagen, ist es schwer.« (Lucius Annaeus Seneca)

Dresden 1961: Max Heller soll seine letzte Zeit bis zur Pension im Innendienst verrichten, da kommt es zu einem Doppelmord. Eines Tages erhält er dann ein Paket mit Beweismitteln zu einem alten Fall und anonyme Anrufe. Ist der Täter von damals wieder da oder spielt hier jemand ein Spiel mit ihm? Nicht nur, dass Max mit seinen Kollegen einen Mörder jagen muss, er sieht seine Familie ebenfalls in großer Gefahr, denn der Täter weiß nun, wo er wohnt. Auch die politische Lage wird immer angespannter, sodass sich die Regierung zum Bau einer Mauer entschließt. Dieser wird heimlich in Berlin vorbereitet, sodass Karin, Annie und Max sich nun entscheiden müssen: bleiben oder gehen.

Meine Meinung:
Mit diesem Buch beendet der Autor eine für mich bedeutungsvolle und interessante Krimireihe. Sie begann bei Band eins in der Bombennacht von Dresden und endet kurz vor dem Mauerbau.

Durch die vielen Fluchtversuche der Bevölkerung stehen die Politiker immens unter Druck. So kommt es in den frühen Morgenstunden des 13. August 1961 dazu, dass man den östlichen Teil Berlins abriegelt. Doch Max und seine Familie merken davon nichts, zu sehr ist er mit einem Doppelmord beschäftigt. Dabei tritt er immer häufiger bei seinem neuen Vorgesetzten Appelt ins Fettnäpfchen, weshalb er ihn in den Innendienst beruft und er zusehends immer mehr unter Druck gerät. Einige Fehlentscheidungen und Ungereimtheiten lassen Max zweifeln, ob er nicht langsam zu alt für diesen Job ist.

Jetzt muss er wohl doch für sich und seine Familie eine Entscheidung treffen. Die Beziehung zu Sohn Klaus ist inzwischen ganz unterbrochen, was sicher mit an seiner Parteizugehörigkeit liegt. Bei den Briefen von Erwin fällt ihnen auf, dass sie kontrolliert werden. Zwar hat Max dies schon länger vermutet, doch es lässt ihn grübeln, wie es weitergehen soll. Auch Tochter Anni bekommt die ersten Eindrücke davon, was es heißt, sich dem Staat nicht vollkommen zu beugen. Ihre Versuche, zum Studium zugelassen zu werden, werden abgewiesen.

Mit diesem letzten Band hat der Autor noch einmal viel Wirrungen und Rätsel ins Spiel gebracht, sodass ich bis zum Ende keine Ahnung vom Täter hatte. Vor allem ein großes Rätsel für mich ist, dass der Täter nur mit Max in Kontakt tritt.

Erneut nimmt er mich mit in die Zerrissenheit von Max und Karin, ob sie bleiben oder in den Westen gehen sollen. Ich stelle mir das sehr schwer vor, wenn man sich zwischen seinen Kindern und Ost oder West entscheiden muss, denn es ist ja ein Entschluss für immer. Vor allem für den heimatverbunden Max ist die Entscheidung, eventuell Dresden zu verlassen, nicht einfach. Zwar konnte mich das Ende mit diesem Täter nicht befriedigen, doch dafür hatte alles andere wieder Hand und Fuß. Darum gibt es von mir 4 1/2 von 5 Sternen dafür.