Cover von: Felsenfest
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Felsenfest

Der sechste Fall für Hubertus Jennerwein. Alpenkrimi
Buch
Gebundene Ausgabe, 432 Seiten

Verlag: 

ISBN-10: 

365100063X

ISBN-13: 

9783651000636

Auflage: 

1 (06.03.2013)

Preis: 

16,99 EUR
Schauplätze: 
Amazon-Bestseller-Rang: 637.648
Amazon Bestellnummer (ASIN): 365100063X

Beschreibung von Bücher.de: 

Am Abgrund macht der Tod den ersten Schritt.

Kult-Ermittler Hubertus Jennerwein löst seinen persönlichsten Fall: Der 6. Alpenkrimi von Bestseller-Autor Jörg Maurer.

Geiselnahme auf einem Gipfel über dem idyllischen alpenländischen Kurort! Ein maskierter Mann bringt brutal eine Wandergruppe in seine Gewalt. Er stößt Drohungen aus, verlangt nach Informationen. Kurz danach stürzt eine Geisel den Abgrund hinunter. Als Jennerwein alarmiert wird, merkt er schockiert, dass er alle Opfer persönlich kennt aus der Schulzeit. Kennt er womöglich auch den Mörder? Hat der Fall etwas mit seiner eigenen Vergangenheit zu tun? Während sein Team grantige Geocacher jagt, macht das Bestatterehepaar a.D. Grasegger in Grabgruften und Grundbüchern eine brisante Entdeckung. Jetzt muss Jennerwein alles anzweifeln, woran er felsenfest geglaubt hat ... »Auf höchstem Alpen-Niveau. Ein Glück für die deutsche Unterhaltungsliteratur.« Deutschlandfunk

»Zu Recht mit Kultstatus behaftet. Kommissar Jennerwein auf dem Bestsellergipfel.« Westdeutsche Allgemeine

»Da schreibt einer, der weiß, was er tut. Sehr unterhaltsam.« Süddeutsche Zeitung

»Maurer verbindet intelligent gebaute Spannung mit dezent groteskem Humor.« Hamburger Abendblatt

Kriminetz-Rezensionen

"Am Abgrund macht der Tod den ersten Schritt"

Hubertus Jennerwein ist Kriminalhauptkommissar in dem kleinen idyllischen Alpenvorort. Das alljährliche Klassentreffen steht bevor und auch dieses Jahr will Hubertus Jennerwein nicht mit dabei sein. Doch da hat er sich geirrt. Denn ein Geiselnehmer hat die Teilnehmer des Klassentreffens in seiner Hand und scheut auch nicht vor Mord zurück. Hubertus Jennerwein muss sich beeilen, will er seine ehemaligen Mitschüler noch rechtzeitig finden.

Obwohl das Buch bereits der sechste Alpenkrimi von Jörg Maurer mit Hubertus Jennerwein ist, war es doch mein erster. Angelockt von dem Cover und dem Klappentext war ich neugierig geworden, wie die Geschichte weitergehen und vor allem enden würde. Das Vorwort oder auch Vorwurf, wie es der Autor selbst betitelte, stellte eine witzige und unterhaltsame Einleitung dar, die mich auch gleich weiter lesen lies. Es folgte eine schattenhafte Übersicht über die Abiturklasse 1982/1983, bei dem alle Mitwirkende am Klassentreffen benamt werden. Der erste Beitrag eines ehemaligen Abiturienten für die alljährliche Zeitung läutet dann die Geschichte ein. Die Beträge ziehen sich durch das ganze Buch, so dass man immer wieder eine kurze Pause hat, in der man selbst überlegen kann, wer denn nun der Geiselnehmer sein kann und was sein Ziel ist.

Der Autor baut fünf Handlungsstränge auf. Neben der Geschichte aus der Sicht von Jennerwein, erlebt der Leser auch die Handlungen bei den Geiseln und deren Nachwuchs. Aber auch das Bestatterehepaar aus dem fünften Band findet der Leser hier wieder. Der letzte Strang entführt den Leser ins Jahr 1294 und gibt dem Leser Hintergrundwissen an die Hand, das er nach und nach brauchen kann.

Zwar sind die verschiedenen Handlungsstränge zunächst verwirrend, doch erkennt man immer deutlicher den Zusammenhang zwischen den Strängen und gegen Ende lässt der Autor diese zusammenlaufen.

Was zunächst wie eine chaotische Erzählweise wirkt, klärt sich schließlich auf und behält dabei aber nicht nur ihren Witz, sondern auch die Spannung konstant bei. Viel zu schnell ist das Buch gelesen und man möchte die Alpen gar nicht wieder verlassen. Insofern habe ich es gut, da ich mir jetzt noch die vorangegangenen fünf Bücher von Jörg Maurer vornehmen kann. Zwar gibt es hinsichtlich des Bestatterehepaares einen Bezug zum fünften Band, jedoch bedarf es nicht der unmittelbaren Kenntnis der Geschichte. Das Buch lässt sich auch ohne diese gut und verständlich lesen.

Die Handlungen der einzelnen Personen sind nachvollziehbar und durch die Möglichkeit, die Kenntnis der Gedankengänge der einzelnen Geiseln, kann man auch deren Reaktionen nachvollziehen.

Fazit:
Der Wortwitz des Autors hat mich gleich an das Buch gebunden und mich neben der Handlung durch die Geschichte geführt. Es ist kein klassischer Krimi, aber ein sehr lesenswerter, bei dem man auch mal ein Grinsen während des Lesens im Gesicht hat.

Der verschollene FAVOR CONSTRACTUS. Ein fast perfekter Plan.

Es war wieder einmal so weit. Eine fröhliche Gruppe, bestehend aus vierzehn Personen, folgte der Einladung zum jährlichen Klassentreffen des Abiturjahrgangs 82/83 und macht sich in der Nähe des alpenländischen Kurortes zu einer Wanderung auf. Doch in der ehemaligen Klassengemeinschaft wimmelt es von hoch aggressiven Verhaltensweisen, soziopathischen Mustern und unbewussten Traumata. Auf dem Gipfel eskaliert die Situation schließlich – ein maskierter Kidnapper mit einer Waffe überrumpelt die kleine Gemeinschaft, es kommt zu cholerischen Ausbrüchen, brutalen Misshandlungen und schließlich Mord. Eine der Geiseln kann jedoch rasch eine kryptische SMS absenden, deren Bedeutung sich einzig dem Empfänger erschließt – nämlich Jennerwein.

Im sechsten Fall der Alpenkrimi-Reihe um Kriminalhauptkommissar Hubertus Jennerwein wird es für den besonnenen und erfolgreichen Ermittler persönlich. Bei den Teilnehmern dieses Klassentreffens handelt es sich nämlich um seine ehemaligen Schulkollegen, denen er sich bislang bei ihren Ausflügen nie angeschlossen hatte. Diesmal wird Hubertus jedoch dabei sein – und zwar aus beruflichen Gründen. Eine Geiselnahme fällt zwar nicht in den Zuständigkeitsbereich des erfolgsverwöhnten Kult-Ermittlers, er hält jedoch gemeinsam mit seinem Team bis zum Eintreffen des Sondereinsatzkommandos die Stellung und leitet die Ermittlungen. Jennerwein ist felsenfest davon überzeugt, dass es sich bei dem Geiselnehmer um ein Mitglied des Abschlussjahrgangs 82/83 handelt. Die Tatsache, dass er jeden einzelnen Teilnehmer aus seiner Schulzeit kennt, involviert ihn auch emotional in diesen Fall und macht ihn zu einem exzellenten Beobachter, der hilfreiche Hinweise gibt, Zusammenhänge erkennt und Verbindungen zur Vergangenheit herstellen kann.

Jörg Maurer erzählt seine Geschichte wie gewohnt in mehreren Handlungssträngen. Zunächst liegt der Fokus auf der Ausflugsgruppe, die das jährliche Klassentreffen gemeinsam genießen möchte. Sämtliche Absolventen des Abiturjahrgangs 82/83 werden durch ein Personenregister am Anfang des Buches kurz vorgestellt, was mir den steten Überblick über die handelnden Personen während der Lektüre gewährleistete.

Parallel dazu findet ein weiteres Treffen statt – und zwar jenes der Nachfahren des Abiturjahrgangs 82/83, die ihre eigene Party veranstalten. Sie werden zwar namentlich erwähnt, eine Nebenrolle in der Handlung spielen jedoch nur der Arztsohn Tom Fichtl, die Juristentochter Mona Gudrian und der Computerfreak Motte.

In einem weiteren Handlungsstrang ist ein rüstiger alter Mann in Ausübung seines liebsten Hobbys unterwegs auf den Berg. Der siebzigjährige Geocacher bleibt zwar bis zur letzten Seite des Buches namenlos, macht jedoch eine grausame Entdeckung und vernimmt wichtige Hinweise in Form der letzten Worte eines Sterbenden.

Ein Mitglied der ehemaligen Klassengemeinschaft befindet sich am anderen Ende der Welt und kann aufgrund der großen räumlichen Distanz nicht an den jährlichen Treffen teilnehmen. Christine Schattenhalb-Keneally besitzt eine Schaffarm in Australien und hütet ein dunkles Geheimnis. Die Kontaktaufnahme durch Jennerwein macht sie hochgradig nervös.

Das ehemalige Bestattungsunternehmerehepaar Ursel und Ignaz Grasegger heckt erneut etwas aus. Die beiden wollen ihre kriminelle Vergangenheit hinter sich lassen und in ihrem Heimatort politisch aktiv werden. Für diesen Plan sind jedoch aufwändige Recherchen erforderlich – und im Zuge ihrer Nachforschungen kommt die Hobbyhistorikerin Ursel mit ihrem Faible für bayrische Geschichte einem Geheimnis von großer politischer Bedeutung auf die Spur.

Der Autor reist in diesem Fall auch tief in die Vergangenheit und thematisiert ein folgenschweres Rechtsgeschäft aus dem Jahre 1294, wo es um eine vertrackte Liegenschaftsangelegenheit geht. Dem studierten Rechtswissenschaftler Graf Folkhart von Herbrechtsfeld obliegt es, mehrere Abschriften eines FAVOR CONTRACTUS anzufertigen und diese mitsamt dem Originalvertrag nach Rom zu bringen. Der Mann ahnt nicht, auf welch brisante und höchst gefährliche Mission er sich damit einlässt.

Jörg Maurer lässt in seinem sechsten Alpenkrimi erneut altbekannte Figuren aus den Vorgängerbänden – allen voran das Jennerwein-Team – antreten. Unter der Regie von Hubertus Jennerwein agieren die Recklinghäuser Austauschkommissarin Nicole Schwattke, die Polizeipsychologin Maria Schmalfuß, der hervorragende Kletterer Hauptkommissar Ludwig Stengele aus dem Allgäu und Polizeiobermeister Johann Ostler. Sogar der krankgeschriebene Polizeiobermeister Franz Hölleisen lässt es sich nicht nehmen, in diesem hochbrisanten Fall aufs Revier zu kommen, um die Kollegen zu unterstützen. Neben den beiden Graseggers darf auch Karl Swoboda, der österreichische Problemlöser mit Mafia-Kontakten nicht fehlen, und sogar Wolzmüller-Michl aus Band fünf hat einen kurzen Gastauftritt. Bei der Darstellung von Jennerweins ehemaligen Klassenkameraden ist es dem Autor gelungen, gleich mehrere von ihnen verdächtig erscheinen zu lassen. Aufgrund der Maskierung und einiger falscher Fährten wurden der Spannungsbogen und meine Neugier auf die Identität des Mörders bis zum Ende aufrechterhalten. Den einnehmenden und lockeren Schreibstil mit der starken Einbindung des bayrischen Dialekts und der grandiosen Situationskomik empfinde ich inzwischen bereits als Markenzeichen des Autors.

„Felsenfest“ ist ein weiterer hervorragender Alpenkrimi aus der Feder von Jörg Maurer, der meinen Lesegeschmack ziemlich genau trifft und den ich mittlerweile bereits sehr schätze. Alle bisherigen Bände zeugten von großem Unterhaltungswert aufgrund der schrulligen bayrischen Dialektausdrücke, einem liebenswürdigen Humor, manchmal skurrilen Situationen und exzentrischen Figuren, in jedem Fall aber sind sie ein Garant für höchst unterhaltsame Lesestunden.