Im Feuer
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Hitze, Feuer und lodernde Rache: der Auftakt der neuen Scandi-Krimireihe um Polizistin Lilly Hed.
Schweden erlebt einen Rekordsommer, die Brandgefahr ist hoch.
Die junge Ermittlerin Lilly Hed hat sich aus Stockholm ins idyllische Nynäshamn an der Schärenküste versetzen lassen. Doch sie entkommt weder ihrer belastenden Vergangenheit noch den Feuern, die bald den ganzen Ort bedrohen.
Menschen sterben in den Flammen – waren es Unglücksfälle? Lilly gerät in eine fieberhafte Ermittlung, während Feuerwehrchef Jesper mit seinen Leuten gegen die unerbittlichen Brände kämpft.
Aber was machst du, wenn alle Spuren buchstäblich in Rauch aufgehen? Der erste Fall für Ermittlerin Lilly Hed.
»Dramatisch, überzeugend geschildert und mit einer gewaltigen Überraschung am Schluss.« Norra Skåne
»Großartig, wenn aktuelle Themen so spannend im Krimi verarbeitet werden wie hier. Von der sympathischen Hauptfigur Lilly Hed möchte man unbedingt mehr lesen.« Bokstavligt
Spannender Auftakt
Die junge Ermittlerin Lilly Hed hat sich aus privaten Gründen aus Stockholm ins idyllische Nynäshamn an der Schärenküste versetzen lassen. Dort löst ihre Versetzung ziemliche Überraschung aus, da Lilly Hed bisher ziemlich erfolgreich war. Was will sie in einem kleinen Kaff, in dem nichts passiert? Nur ganz allmählich erfährt man von einer sehr belastenden Beziehung, der sie durch den Umzug offenbar entfliehen will.
Ganz Schweden leidet unter Rekordtemperaturen und in Nynäshamn gibt es kurz hintereinander mehrere Brände, bei denen auch Menschen zu Schaden kommen. Es verdichten sich die Hinweise, dass die Feuer gezielt gelegt wurden, vielleicht aus Rache? Denn die Opfer sind alle Männer im gleichen Alter. Lilly und ihre Kollegen beginnen fieberhaft zu ermitteln. Im Feuerwehrchef Jesper findet sie einen Verbündeten, der ihr schon bald auch mehr als ein guter Freund wird. Doch sowohl Jesper als auch Lilly haben große Probleme, ihre Vergangenheit hinter sich zu lassen ……
Die Handlung wird auf verschiedenen Zeitebenen erzählt. Den Erzählstrang, der in der Vergangenheit spielt, kann man zunächst nicht so recht einordnen, was die Spannung jedoch steigert.
Die Hauptfigur Lilly Hed wirkt sympathisch und authentisch, auch die anderen Figuren werden glaubhaft geschildert. Die Handlung wird dynamisch und schlüssig erzählt bis zur überraschenden Auflösung am Ende.
Ein sehr spannender Auftakt zu einer neuen Reihe!
Feuerteufel
Es ist heiß und trocken, der Klimawandel ist auch in Schweden zu spüren. Und jetzt treibt ein Feuerteufel sein Unwesen. Die Feuerwehr kämpft mit allen Mitteln, die durch Einsparmaßnahmen unzureichend sind.
Lilly Hed gerade aus Stockholm nach Nynäshamn gekommen ist, hat einen anderen Verdacht. Was, wenn es kein Pyromane ist, sondern ein Mörder. Sie ist neu in der Kleinstadt, bekommt aber trotzdem die nötige Unterstützung vor allem auch durch den Feuerwehrchef Jesper.
Ich habe das Buch gerade bei 34° im Schatten gelesen, geregnet hat es das letzte Mal vor zwei Wochen. Die Nachrichten erzählen von Waldbränden, das Buch geht unter die Haut. So nah war ich noch nie im Geschehen.
Feuer übt eine Faszination aus, die schönen Flamen, die Wärme, aber wenn es zur Gefahr wird, macht es richtig Angst. Diese Angst vermittelt die Autorin sehr intensiv. Die Männer, die im Feuer sterben, es sind nicht die Schmerzen, die sie beschreibt, sondern den Moment, in dem bewusst wird, dass sie in den Flammen sterben werden. Das hat mich mitgenommen.
Wären nicht zeitgleich die spannenden Ermittlungen und das Privatleben der Polizistin gewesen, ich hätte das Buch beiseitegelegt. Diese Gegenpole waren gut getroffen. Die Spannung baute sich kontinuierlich auf, mit jedem Verdächtigen das Gefühl, der war es nicht, er hatte nicht genug Gründe. Dann gab es einen Twist und das Miträtseln ging von vorne los.
Ein sehr guter Krimi, aber nichts für schwächere Nerven (eigentlich meine eingeschlossen), aber wenn man das Buch angefangen hat, lässt es den Leser nicht mehr los.
Die Figur der Lilly Hed ist sehr geradlinig, sehr fokussiert, sie hat eine Vergangenheit, die ihr zu schaffen macht. Diese Mischung macht sie sehr sympathisch. Die anderen Personen bilden einen passenden Hintergrund, nicht zu viel und nicht zu wenig.
Ein brandheißer Kriminalroman, dessen aktuelle Themen mit einem geschickten Plot spannend miteinander verbunden sind!
»Im Feuer« ist ein Kriminalroman und der erste Fall für die schwedische Ermittlerin Lilly Hed. Aus der Feder von Pernilla Ericson ist der Auftakt am 27.07.22 im Fischer Scherz-Verlag erschienen, somit ist dies der erste Band einer hervorragenden Scandi-Krimireihe. Der Originaltitel lautet »300 Grader«, übersetzt wurden die 400 Seiten aus dem Schwedischen von Friederike Buchinger.
Die hier geschilderte Geschichte ist definitiv brandheiß, aktuell und sehr spannend geschrieben, sodass mich der komplette Inhalt von der ersten bis zur letzten Seite durchgehend gefesselt und überzeugt hat. Dramatische und spannende Abschnitte haben mich exzellent unterhalten, besonders aber am Ende hat es mir die Sprache verschlagen. Denn die Autorin hat mich hier mit einer sehr geschickten und unvorhersehbaren Wendung überrascht, auf die ich nicht ansatzweise gekommen bin. Gekonnt wurde ich bis zur Auflösung auf falsche Fährten geführt, damit dieser gelungene Überraschungseffekt noch besser zur Geltung kam. Ich war, was den Täter angeht, völlig auf dem Holzweg und die ganze Zeit fleißig am Miträtseln. All die Mühe hätte ich mir sparen können, da ich mit einem äußerst gelungenen und gut durchdachten Schluss belohnt wurde. Trotzdem hat sich das Miträtseln die ganze Zeit über, was sich meiner Meinung nach für einen guten Kriminalroman gehört, gelohnt. Dazu ist die Handlung übersichtlich und abwechslungsreich, sodass für mich keine Langeweile aufkam.
Aktuelle Themen und rasante Ermittlungen einer sympathischen und sehr gut ausgearbeiteten Hauptprotagonistin machen diesen Krimi besonders aus. Die unerträgliche, trockene, ungewöhnliche und überraschende Hitze im Hochsommer Schwedens macht den Einwohnern gleich doppelt das Leben schwer, denn es herrscht ein strenges Verbot, Feuer in einer noch so kleinsten Flamme zu entzünden. Obwohl alle Einsatzkräfte der Feuerwehr ständig in Bereitschaft sind, kommen sie gegen eine gefährliche Naturgewalt nicht an. Es besteht eine akute und lebensgefährliche Waldbrandgefahr, die Flammen des Feuers zeigen sich hier detailliert und bildlich in eine erschreckende Weise.
Ständig und überall brennt es, doch der Ermittlerin Lilly Hed aus Stockholm kommen nach und nach einige verheerende Brände, die besonders grausam stattgefunden haben, sehr verdächtig vor. Obwohl alles auf die andauernde Trockenperiode hindeutet, bleibt Lilly hartnäckig und versucht herauszufinden, ob ein Brandstifter die Klimakatastrophe für seine Zwecke ausnutzt. Denn in kurzer Zeit sterben Männer an den Folgen eines wütenden Brandes, sodass sie ihre letzten Augenblicke im Leben besonders qualvoll miterleben mussten. Lilly lassen diese besonders schlimmen Brände nicht los und sie versucht, jeden aktenkundigen Brandstifter ausfindig zu machen und mit der Zeit einen Zusammenhang zwischen den verbrannten Männern herzustellen.
Dabei gerät sie selbst in Lebensgefahr und im weiteren Verlauf der Ermittlungen weiß sie selbst nicht mehr, ob sie sich auf ihren Verstand überhaupt noch verlassen kann. Zudem ist sie wegen ihrer Vergangenheit und jetziger Flucht ständig angespannt, deren Grund ich nach und nach erfahren habe. Ich konnte mich in ihre Lage, ihren Gedanken, Gefühle und Handlungen sehr gut hineinversetzen, da Lilly ein tief ausgearbeiteter Charakter ist, mit dem ich mich gut identifizieren konnte.
Dies ist ein spannender, überzeugend geschilderter und gut durchdachter Krimi, der mir dank der detailliert beschriebenen Handlungen Gänsehaut beschert hat. Obwohl hier eine unerträgliche Hitze herrscht, lief es mir ab und zu eiskalt den Rücken herunter. Selbst den Rauch der Brände konnte ich riechen. Das komplette Schreckensszenario der Waldbrände plus die gezielt ausgeübten Brände auf die Opfer von einem bis zum Ende unbekannten Täter, haben für einen konstanten Spannungsbogen gesorgt. Durch sehr präzise Beschreibungen der verheerenden Naturgewalt konnte ich mir das schreckliche Ausmaß des Klimawandels in Schweden bildlich sehr gut vorstellen. Auch die Anspannung und großen Ängste der Menschen kommen authentisch, verständlich und teilweise emotional sehr gut rüber. Es herrscht die ganze Zeit über eine extrem angespannte Atmosphäre, die, wie das Ende bewiesen hat, auch ihre Berechtigung hatte. Der Spot war für mich am Ende des Buches klar ersichtlich, genau wie das Motiv für die gezielt ausgeübten Brände. Dieser Punkt wurde sehr geschickt und unvorhersehbar eingefädelt.
Ich finde, dass diese Geschichte von der Autorin von Anfang bis Ende gewissenhaft ausgearbeitet wurde und stimmig ist. Mit dramaturgischen Höhepunkten wurde genügend Spannung aufgebaut, um meine Neugier wachzuhalten. Auch wenn die Aufklärung der Straftaten im Mittelpunkt steht, erfuhr ich dazwischen einige private Details über Lilly, ihrer Vergangenheit und ihrem Verhältnis zu ihrer Mutter. Nebenbei hat die Freundschaft zu Feuerwehrchef Jesper Zeit gehabt, auszureifen. Der Handlungsverlauf ist überwiegend aus Lillys Sicht geschrieben, ab und zu kam jedoch eine Stimme zum Vorschein, die mir bis zur vollständigen Auflösung rätselhaft war. Diese hat allerdings mit der Zeit klare Aussagen über das Motiv gemacht, sodass alle offenen Fragen ein schlüssiges Gesamtbild ergeben.
Der Schreibstil der Autorin ist fließend und lebendig, sodass ich in einen richtigen Sog geraten bin. Alle hier vorkommenden Charaktere und eingebauten Dialoge wirken ebenfalls sehr lebendig, denn ihre sozialen Stellungen, ihr Verhalten und ihre Eigenschaften kamen deutlich rüber. Moralische und ethische Aspekte des Krimis wurden gut erläutert und berücksichtigt. Ein gesellschaftliches Problem und die Kraft der Naturgewalt ergeben einen klasse Plot.
Meiner Meinung nach hat Pernilla Ericson mit diesem Krimi ihr schreiberisches Können sehr gut unter Beweis gestellt. Mit einem guten Konzept und Spannungsbogen ist es ihr gelungen, die Schilderung eines Verbrechens und dessen Auflösung durch eine clevere Ermittlerin zu rekonstruieren. Der Überraschungseffekt am Ende ist wie erwähnt äußerst gelungen, kleine Nebenhandlungen und falsche Spuren ergeben einen fantastischen Krimi, der von mir ganz klar fünf Sterne und eine deutliche Leseempfehlung bekommt.
Auf den Folgeband »Im Sturm«, der voraussichtlich am 26. Juli 2023 erscheinen wird, bin ich schon sehr gespannt, da ich unbedingt wissen möchte, wie Lilly ihr großes Problem lösen wird, um endlich wieder angstfrei leben zu können.
Brandheißer Fall
Im Rekordsommer Schwedens ist die Waldbrandgefahr sehr hoch. Lilly Hed, die junge Ermittlerin, hat sich aus persönlichen Gründen aus Stockolm in die Schären versetzen lassen. Ihre belastende Vergangenheit lässt sie noch nicht los und dazu kommen noch die vielen Brände, die auf einmal den ganzen Ort bedrohen. Menschen sind in den Flammen ums Leben gekommen. Waren es Unglücksfälle oder steckt Feuermord dahinter? Lilly packt das Ermittlerfieber, doch sie hat es schwer wenn die Spuren sich in Rauch auflösen. Auf der anderen Seite kämpft der Feuerwehrchef Jesper mit seinem Team gegen die Flammen.
"Im Feuer" ist der Auftakt einer neuen Reihe mit der sympathischen Ermittlerin Lilly Hed, die hier auch selbst ins Visier gerät. Als Leser fiebert man mit ihr mit, dass sie aus den brenzligen Situationen heile wieder herauskommt. Sie und den Feuerwehrchef Jesper haben ich in mein Herz geschlossen.
Im wahrsten Sinne des Wortes behandelt die Handlung hier einen brandaktuelles Thema - Waldbrandgefahr bei sommerlichen Temperaturen und Trockenheit. Die Klimakrise spielt hier wirklich eine große Rolle und wurde, wie ich finde sehr gut in die Handlung eingebunden, ohne dass das Thema "nervt". Mit dem schönen Schreibstil, wo die Autorin aus alles sehr gut bildlich darstellt, wurde mir regelrecht ziemlich heiß beim Lesen.
Die Tatwaffe "Feuer" war für mich mal was ganz anderes und etwas außergewöhnlich im Gegensatz zu den Krimis und Thrillern, die ich sonst lese.
Allerdings hatte ich schon recht früh eine Vermutung, die sich dann auch letzten Endes auch bewahrheitet hat. Es wurde noch versucht hier und da falsche Fährten einzubauen, aber die wurden auch schnell wieder aufgegeben bzw. zunichtegemacht. Trotzdem hielt die Spannung und es gab einige Überraschungen.
Mein Fazit:
Ein top brandheißer erster Fall für die sympathische Lilly Hed. Ich bin schon ganz gespannt wie es mit ihrer Geschichte und weiteren Fällen weitergeht. Es gibt ganz klar eine Leseempfehlung.
Ein brandgefährlicher Fall
Schweden leidet unter einer enormen Hitze und die Waldbrandgefahr ist riesig. Die junge Ermittlerin Lilly Hed hat sich aus persönlichen Gründen von Stockholm ins idyllische Nynäshamn an der Schärenküste versetzen lassen. Doch die Vergangenheit lässt sie nicht los und dann wird der Ort von den Bränden bedroht. Es sterben Menschen in den Flammen. Handelt es sich um Unglücksfälle? Lilly Hed will der Sache nachgehen, was aber gar nicht so einfach ist, da die Feuer alle Spuren vernichten.
Dies ist der erste Band aus der Reihe um die Ermittlerin Lilly Hed. Erzählt wird dieser Fall aus unterschiedlichen Perspektiven. Der Schreibstil ist packend und lässt sich angenehm lesen.
Nach dem Sommer können wir auch bei uns erahnen, wie bedrohlich es ist, wenn die Brandgefahr so groß ist und die Feuer außer Kontrolle geraten.
Die Charaktere sind gut beschrieben. Im Mittelpunkt dieses Krimis steht neben Lilly Hed der Feuerwehrchef Jesper Hansson. Die beiden haben sich ihrem Beruf verschrieben und sind sympathisch. Beide haben aber auch mit ihrer traumatischen Vergangenheit zu kämpfen.
Diese Geschichte ist spannend, auch wenn ich recht früh ahnte, woraus alles hinauslief. Trotzdem fand ich es spannend, Lilly bei ihren Ermittlungen, die auch für sie gefährlich werden, zu begleiten.
Mir hat der Krimi gut gefallen und ich bin schon auf den nächsten Band aus der Reihe gespannt.
Fesselnder Serieneinstieg
Das Cover versetzt uns direkt nach Schweden. Der Titel und das Thema wird durch die mit Feuer unterlegten Buchstaben nochmals unterstrichen.
Pernilla Ericson greift hier ein hochaktuelles Thema auf. Heiße Sommer, kein Regen, erhöhte Brandgefahr, Brandstiftung.
In dieses Szenario lässt sich Lilly Hed von Stockholm nach Nynäshamn versetzen. Im Verlaufe des Buches erfahren wir mehr zu den Gründen, die die erfolgreiche Ermittlerin zu dem Neuanfang veranlasst haben.
Bei den Bränden kommt es zu Todesfällen, bei den Lilly nicht von einem Unfall ausgeht. Unterstützung bekommt sie vom Feuerwehrchef Jesper. Auch ihr Chef und die neue Kollegin unterstützen ihre Ermittlungen, die logisch und gut aufgebaut sind. Auch die aufgeladene Atmosphäre in der Bevölkerung und die Erschöpfung aller Einsatzkräfte lassen Bilder im Kopf entstehen und den Leser mitfiebern.
Die Autorin lässt noch eine weitere Perspektive einer unbekannten Person einfließen, die in der Vergangenheit von Kindern/Jugendlichen gemobbt wird. Der Spannungsbogen ist bis zum Schluss erstklassig. Man versucht Zusammenhänge zu finden und ist doch von der unerwartetenden Wendung am Ende überrascht.
Die sich anbahnende private Verbindung zwischen Jesper und Lilly und die damit verbundene Aufarbeitung der Vergangenheit hat genau den richtigen Anteil an der Story. Genug um die Charaktere besser zu verstehen, ohne die Krimihandlung zu überlagern.
Pernilla Ericson hat mit der Figur der Lilly Hed und einem überzeugenden Schreibstil einen tollen Serienstart vorgelegt. Ich bin gespannt, wie es im Juli 23 mit Lilly Hed weiter geht.
Wie ermittelt man ohne Tatspuren?
Buchmeinung zu Pernilla Ericson – Im Feuer
„Im Feuer“ ist ein Kriminalroman von Pernilla Ericson, der 2022 bei Fischer in der Übersetzung von Friederike Buchinger erschienen ist. Der Titel der schwedischen Originalausgabe lautet „300 Grader“ und ist 2020 erschienen.
Zum Autor:
Pernilla Ericson ist erfolgreiche Krimi-Autorin und Journalistin. In ihrer Arbeit für Zeitungen und TV befasst sie sich viel mit Klimawandel und sozialer Gerechtigkeit. Diese Themen bringt sie auch in ihre Spannungsromane ein: Ihre neue Reihe um die Polizistin Lilly Hed eroberte in Schweden die Bestsellerlisten und verhalf ihr auch international zum Durchbruch. Pernilla Ericson lebt in Stockholm.
Klappentext:
Schweden erlebt einen Rekordsommer, die Brandgefahr ist hoch. Die junge Ermittlerin Lilly Hed hat sich aus Stockholm ins idyllische Nynäshamn an der Schärenküste versetzen lassen. Doch sie entkommt weder ihrer belastenden Vergangenheit noch den Feuern, die bald den ganzen Ort bedrohen. Menschen sterben in den Flammen – waren es Unglücksfälle? Lilly gerät in eine fieberhafte Ermittlung, während Feuerwehrchef Jesper mit seinen Leuten gegen die unerbittlichen Brände kämpft. Aber was machst du, wenn alle Spuren buchstäblich in Rauch aufgehen?
Meine Meinung:
In diesem Buch haben fast alle relevanten Figuren Geheimnisse, die sie belasten. Erst im weiteren Verlauf werden diese Stück für Stück gelüftet. Der Roman spielt auf zwei Zeitebenen, meist aber in der jetzigen Zeit. Hin und wieder werden Szenen geschildert, in denen vor 20 Jahren ein junger Mann von mehreren Personen sehr heftig gemobbt wird. Diese Szenen sind aus der Sicht des Opfers beschrieben und wirken sehr bedrückend. Die aktuellen Szenen werden aus verschiedenen Perspektiven erzählt, zum Teil auch aus dem Blickwinkel der Opfer. So ist dem Leser lange vor den Ermittlern klar, dass es sich um Morde mit Feuer handelt. Die Brände zerstören fast alle Spuren und werden vorerst als Unglücksfälle gesehen.
Lilly Hed ist eine sympathische junge Frau und erfolgreich Polizistin, die aus privaten Gründen in der Provinz anheuert. Dort trifft sie auf den Feuerwehrmann Jesper, der den Krebstod seiner Frau noch nicht überwunden hat. Die Annäherung der beiden erfolgt nicht problemfrei und ist von Rückschlägen gezeichnet. Mangels Beweisen wird der Fall quasi von hinten angegangen. Lilly kontaktiert zwei Fachleute zu den Themen, wer mit Feuer tötet und welche Merkmale sind nach einem Brand relevant. Die Spannung ist lange Zeit auf die auftretenden Brände, ihre Bekämpfung und die Suche nach Opfern aufgebaut. Die Mordermittlungen stehen erst spät im Mittelpunkt. Trotzdem habe ich mich jederzeit gut unterhalten gefühlt, weil der Ansatz einleuchtet und auf eine ruhige Art spektakulär ist. Der Plot ist komplex, die Figuren vielschichtig und der Erzählstil hat mich gefesselt. Es gibt einige überraschende Wendungen, einen soliden Showdown und eine plausible und nachvollziehbare Auflösung.
Fazit:
Ein ungewöhnlicher Spannungsroman, der mit einer komplexen Handlung und vielschichtigen Figuren brilliert. Deshalb vergebe ich gerne fünf von fünf Sternen (90 von 100 Punkten) und spreche eine klare Leseempfehlung aus.
Das Feuer lodert im Verborgenen
In Schweden lodern viele Feuer. Es ist trocken und heiß. Die Ermittlerin Lilly Hed hat sich aus persönlichen Gründen in die scheinbar dörfliche Idylle nach Nynäshamn versetzen lassen. Sie will die Vergangenheit hinter sich lassen. Doch genau hier wird sie immer wieder schmerzlich daran erinnert. Sie muss gegen das schier unüberwindliche Feuer kämpfen, das schon mehrere Opfer gefordert hat. Doch ist es wirklich nur ein heißer Sommerbrand, oder wurde es vorsätzlich gelegt?.
Eine kluge, taffe aber auch zweifelnde Ermittlerin, eine spannende und facettenreiche Handlung, ungeahnte Wendungen, dieser erste Band der neuen Reihe ist sehr gelungen und verspricht ein kriminelles Lesevergnügen.
Tatwaffe Feuer
Schweden stöhnt unter einer nicht enden wollenden Hitzewelle und in der Kleinstadt Nynäshamm in der Nähe von Stockholm wüten mehrere Brände bei denen auch Menschen sterben. Die Ermittlerin Lilly Hed entdeckt Ungereimtheiten und vermutet Mordfälle. Mit Hilfe ihrer Kollegin Katja und dem Feuerwehrchef Jesper beginnt sie zu ermitteln und gerät schnell in den Focus des Täters.
Der fessende Schreibstil ist leicht und flüssig zu lesen. Anfangs hatte ich ein bisschen Bedenken, dass das Feuer zu viel Raum in der Story einnehmen könnte und die Ermittlungen zu kurz kommen, aber ab dem zweiten Drittel des Fuches nimmt der Fall an Fahrt auf. Die Spannung steigt durch eingeschobene Kapitel in deren Handlung eine Person von Jugendlichen gemobbt wird. Lange bleibt unklar welcher Zusammenhang hier besteht.
Die Informationen zur Brandbekämpfung und zur Pyromanie waren interessant zu lesen und wurden gut in der Story verwebt.
Mit Lilly Hed hat die Autorin eine sympathische und authentische, doch sehr verletzliche Hauptprotagonistin geschaffen, die noch immer mit einer emotinalen Vergangenheit zu kämpfen hat.
Das hochaktuelle Thema Klimawandel bildet den Rahmen für diesen gelungenen Serienauftakt.