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Der Fluch der Roggenmuhme
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In Krakow am See verschwinden Kinder. Tauchen Elternteile dieser Kinder grausam zugerichtet tot wieder auf. Und eine schaurige Legende, die Roggenmuhme, scheint zum Leben erweckt.
Milan Bukovic und sein Team nehmen die Ermittlungen auf, welche sie in eine schreckliche Vergangenheit führt. Was nun ein böses Schauermärchen ist und was die tödliche Realität, gilt es herauszufinden. Und was es mit dem Puppenspieler auf sich hat …
Ein emotionales Grusel-Finale!
Der 3. und letzte Teil hat mich noch mal mehr berührt, als seine Vorgänger schon. Es mag daran liegen, dass mir dieser Teil durch meine Unterstützung der Autorin bei einigen Themen rund um die Arbeit des Jugendamtes ziemlich nah kam, bevor er überhaupt fertig war. Das Thema ist aber auch grundsätzlich eines, das anrührt.
Kinder verschwinden nicht einfach so. Und Kinder haben auch nicht immer ein tolles Elternhaus, auch nicht zwingend, wenn dieses ein sogenanntes „gutbürgerliches“ ist. Das habe ich während meiner ganzen Jahre als Teil unseres Jugendamtes gelernt. Und so habe ich bei Ellas Geschichte rund um die Legende der Roggenmuhme auch das ein oder andere mal wirklich gelitten. Die Fiktion bildet hier die Realität leider nur zu deutlich ab.
Aber man muss ganz deutlich sagen, dass die Autorin hier erneut zum Abschluss der Trilogie wunderbar die Thrillerelemente einwebt, die Spannung hoch hält und in einem den Anreiz weckt, dass man Milan gern beim Aufklären mithelfen möchte.
Ziemlich anschaulich zeigt Ella aber auch auf, dass Missbrauch viele Gesichter haben kann und ganz oft leider auch wirklich nicht erkannt wird oder zu spät. Es würde einen daher nicht wundern, wenn so manches Kind gutgläubig einem „bösen Buben“ folgt, um aus so einer Hölle herauszukommen.
Sehr schön finde ich im Übrigen auch die Idee mit den Milchtöten und den Fotos und kurzen Biografien der verschwundenen Kinder. Schon öfter habe ich, wenn sowas in Filmen, gern amerikanischen, auftauchte gedacht, hey, warum macht man das hier in Deutschland eigentlich nicht! Deswegen fand ich es auch von Anfang an super, dass dieses Thema -gleich mit einer zündenden Idee, wie man das umsetzen könnte!- hier in dieser Geschichte auftaucht! Also hoffentlich wird diese ganze Reihe auch an entsprechender Stelle wahrgenommen und vielleicht entwickelt man da ja auch solche Ideen. Wer weiß, ob damit nicht Kinder wiedergefunden werden könnten!
Der Stil der Autorin ist durchweg wunderbar zu lesen, man bleibt nicht hängen, es erschlägt einen kein reißerischer Stil und sie geht sensibel aber deutlich mit Themen um, die vielleicht nicht immer gern angepackt werden. Aber sie scheut sich eben nicht und hat den Weg des realitätsnahen Thrillers gewählt, um Dinge wie Mobbing, Selbstjustiz, Missbrauch, Kinderhandel anzusprechen, anzuprangern und vielleicht auch Leute zu erreichen, die bis dato vielleicht eher die Augen zugemacht haben.
Für mich als jahrelange Thriller-Leserin war das ein außergewöhnlich emotionales Erlebnis durch 3 Bände hinweg, die mich auch im Nachhinein nicht losgelassen haben und es war mir wirklich eine Herzensangelegenheit, hier mithelfen zu dürfen und dann auch die Buch lesen und rezensieren zu dürfen.
Fazit:
Eine glatte Empfehlung ist die komplette Trilogie für Leser, die keine Angst haben, der Realität wirklich ganz nah zu kommen und sich auch Themen stellen, vor denen die Gesellschaft leider allzu oft die Augen verschließt und sich nicht mit auseinandersetzen mag. Und all das verpackt in super ausgearbeiteten Thrillern, die man gar nicht aus der Hand legen mag! Ich freu mich jetzt schon auf weiteres aus der Feder Ella Friedrichs!