Eine Frage der Sühne
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Der Job von Detective Chief Inspector Roberta Steel hängt am seidenen Faden. Sie hat Beweise manipuliert, um den mutmaßlichen Vergewaltiger Jack Wallace hinter Gitter zu bringen. Nun ist der Prozess gegen Wallace geplatzt, und Roberta wurde zur Streifenpolizistin degradiert.
Obwohl sie rund um die Uhr auf Aberdeens Straßen Ganoven jagt, lässt die Sache mit Wallace Roberta nicht los. Dabei hat sie klare Order, sich von ihm fernzuhalten, wenn sie nicht endgültig entlassen werden will. Doch als in der Stadt erneut Frauen vergewaltigt werden, ist Roberta entschlossen, Wallace zu stoppen. Um jeden Preis. Und sei es das eigene Leben...
Wenn nett sein keine Option ist …
Nachdem Roberta Steel ja in der Logan-McRae-Reihe immer mal wieder für eine gewisse Abwechslung und reichlich Chaos gesorgt hat, hat sie nun (hoffentlich?) ihre eigene Reihe bekommen. Ich finde neben Logan McRae und Ash Henderson ist auf jeden Fall ausreichend Platz für die Dame, die den Herren in so gar nichts nachsteht.
Degradiert
Roberta ist auf gar keinen Fall politisch korrekt, immer wieder sehr sarkastisch, ziemlich grob, sie trinkt gerne und lässt gerne mal alle fünfe gerade sein, wenn es für einen Fall förderlich erscheint. Letzteres hat ja dann dafür gesorgt, dass sie wieder zurück zum Streifendienst degradiert wurde. Dabei hasst sie jede Art von körperlicher Anstrengung :-)
Gratwanderung
Stuart MacBride schafft es, dass dieses Buch sich beinahe nahtlos zwischen ernsthaft und frivol, zwischen Humor und Tragik und zwischen Lachen und Weinen hin und her bewegt. Manchmal nimmt Robertas »unkonventionelle« Art und ihre barsche Ausdrucksweise beinahe Überhand – aber dann bekommt der Autor jedes Mal wieder elegant den Dreh zurück zur ernsthaften Krimihandlung.
Nebenfiguren
Aber nicht nur Roberta, sondern auch alle Nebenfiguren sind liebevoll und detailliert beschrieben. Alle mit ihren kleinen Eigenheiten und Marotten, die sie so unverwechselbar machen. Auch hier schafft MacBride es alles mit einem Augenzwinkern zu beschreiben, ohne die eigentliche Krimihandlung darüber ganz zu vergessen oder albern wirken zu lassen.
Stil
Auch der Stil des Buches, das Layout, jede Kapitelüberschrift, mit der Beschreibung der zu erwartenden Geschehnisse, hat mir viel Spaß gemacht. Ich liebe diese kleinen Illustrationen in der Inhaltsangabe :-) Allerdings ist »Eine Frage der Sühne« kein wirklich herkömmlicher oder üblicher Krimi und man muss diesen Erzählstil schon mögen oder sich zumindest mal darauf einlassen.
Altbewährtes
Gelegentlich mag ich das, aber das heißt nicht, dass ich diese Art eines Krimis nun ausschließlich oder öfter lesen möchte. Dieses eine Mal fand ich es gut, weil es mal etwas ganz anderes war – aber grundsätzlich steh ich mehr auf Logan McRae oder Ash Henderson :-) Also würde ich mich jetzt dann auch wieder auf einen ganz üblichen Thriller von Stuart MacBride freuen :-)
Mein Fazit
Eine Frage der Sühne ist ein sehr unterhaltsamer Krimi, bei dem die Protagonistin und ihre Eigenarten sehr im Vordergrund stehen. Das Buch hat mir viel Spaß gemacht – aber ich bin auch ein Fan von Stuart MacBride und kann diese etwas andere Seite von ihm dann auch mal leise kichernd so hinnehmen :-)