„fremd“ von Ursula Pozanski und Arno Strobel startet gleich spannend. Eine Frau hört Geräusche in ihrem Haus und vermutet einen Einbrecher. Der vermeintliche Einbrecher behauptet aber ihr Verlobter zu sein. Wenn er Joannas Verlobter wäre, dann müssten aber Sachen von ihm im Haus sein, sind aber nicht. Ihre beste Freundin, behauptet auch, dass Erik kein Einbrecher wäre, sondern ihre große Liebe. Dagegen haben Joannas Eltern noch nie von einem Erik gehört. Wem soll Jo noch trauen?

Erik versucht Joanna zu beweisen, dass er Recht hat. Aber warum kann Joanna sich nicht an ihn erinnern? Treibt da jemand ein perfides Spiel mit ihnen? Bald wird klar, dass Joanna und Erik zusammenhalten müssen, weil sie und ihr Umfeld in tödlicher Gefahr und nirgends mehr sicher sind. Wem können sie jetzt noch vertrauen?

Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Erik und aus der Sicht von Joanna erzählt. Ganz am Anfang wiederholt sich der Inhalt, allerdings ist er da aus der Sicht des jeweils anderen Hauptprotagonisten geschrieben, aber schon schnell ergänzen sich die Kapitel und führen die Geschichte weiter. Arno Strobel schreibt die Kapitel aus Eriks Sicht und Ursula Poznanski aus Sicht von Joanna.

Beide Autoren wollten nie ein Buch zusammen mit einem anderen Autor schreiben. Ihre Lösung: Sie schreiben die Kapitel abwechselnd und jeder Autor konnte seinen Schreibstil beibehalten. Dadurch, dass die Geschichte aus zwei Perspektiven erzählt wird, wirkt das Ganze auch noch authentisch.
Die Kapitel sind kurz, so dass ich als Leser oft dachte: „ Ach, eins kann ich noch lesen.“ Meist wurden es dann 2 oder 3 Kapitel. Ungern nimmt man das Buch aus der Hand.

Die Geschichte startet mit wenig Personen und Orten, um dann zum Schluss mit wechselnden Orten und mehreren Personen zum Höhepunkt zu kommen. Die beiden Hauptprotagonisten überzeugen mit ihrer Sicht der Situation und Wahrheit. „Wer hat nun Recht?“, fragte ich mich beim Lesen. Auch die Gefühle, wie Beklemmung und Unsicherheit, waren für mich als Leser gut nachzuvollziehen.

Am Ende steigert sich die Spannung noch mal sehr und endet in einem aktionreichen Höhepunkt. Gut gelungen ist es beiden Autoren die Hintergründe aufzuschlüsseln. Ich als Leser bekam immer mal wieder im Laufe der Geschichte kleine Bröckchen für die Aufklärung am Ende präsentiert. Doch hatte ich bis zum Schluss zwei Vermutungen, von denen sich eine als Lösung präsentierte. Trotz der Ahnung, die ich hatte, blieb es spannend und überraschend bis zum Schluss.

Als vierfache Mutter musste ich sehr über den Spruch auf Seite 322 schmunzeln: „Wir werden uns einem Problem nach dem anderen stellen.“ Ganz genau!

Und nun: ran ans Buch!