Friedrich Dürrenmatt
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Ulrich Weber erzählt vom kometenhaften Aufstieg des Pfarrerssohns aus dem Emmental zum weltberühmten Autor mit Millionenauflagen und von den vielen kleinen und großen Brüchen in seinem Leben, die ihn zwangen, sich immer wieder neu zu erfinden. Bislang unzugängliche Dokumente erlauben einen ganz neuen Blick auf den privaten Dürrenmatt.
Friedrich Dürrenmatt - Biographie
Ulrich Weber, Kurator des Dürrenmatt-Nachlasses im Schweizerischen Literaturarchiv in Bern, hat eine beachtliche Biographie über Friedrich Dürrenmatt vorgelegt. Die ebenfalls bei Diogenes erschienene Werkausgabe Dürrenmatts besteht aus 38 Bänden. Neben der Beleuchtung des literarischen Werkes erfahren die Leser vieles über den Menschen Friedrich Dürrenmatt. Ulrich Weber arbeitet zur Freude der Lesenden sein umfängliches Wissen ein.
Mit »Der Richter und sein Henker« und »Der Verdacht« schrieb Dürrenmatt zunächst Krimis. »Dürrenmatt fand mit seinen Parabeln um Schuld und Gerechtigkeit die größte Aufmerksamkeit.« (S. 185): »Der Besuch der alten Dame« – jene Claire Zachanassian, die voller Rachsucht nach Jahrzehnten zurückkehrt in ihr Heimatdorf. Schon die Premiere in Zürich war ein Riesenerfolg (S. 190). Das Stück wird bis heute auf großen internationalen Bühnen gespielt (S. 191). Mit »Es geschah am helllichten Tag« wurde Filmgeschichte geschrieben.
Der Band wird durch zahlreiche Bilder bereichert, darunter das Faksimile eines autobiographischen Textes (S. 241), der mehr wie ein Gemälde als ein Schriftbild anmutet. Familienfotos zeigen die erste Ehefrau und die drei Kinder des Paares. Berührend ist der Fortgang seiner ersten Frau Lotti. Solche Passagen sind es, die den Autor hinter dem Werk sichtbar und der Leserschaft zugänglich machen. Darüber hinaus werden Freundschaften geschildert, wie etwa die zu dem Physiker Marc Eichelberg, aber auch die Rivalität zu Max Frisch. Brüche im Leben werden nicht ausgespart. Dem erfolgreichen Autor war Wohlstand beschert. So wird anekdotenhaft die Übernahme eines kompletten Weinkellers erzählt (S. 225).
Dem bibliophil ausgestatteten Band ist ein umfänglicher Anhang mit Quellen und Literaturhinweisen beigefügt. Ein wunderbares Lese- und Entdeckerbuch, in dessen Seiten man sich getrost verlieren kann.