Cover von: Das Geheimnis der Grays
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Das Geheimnis der Grays

Kriminalroman
Buch
Gebundene Ausgabe, 304 Seiten
Übersetzer: 

Verlag: 

ISBN-10: 

3608962999

ISBN-13: 

9783608962994

Auflage: 

1 (22.09.2018)

Preis: 

15,00 EUR
Schauplätze: 
Amazon-Bestseller-Rang: 541.804
Amazon Bestellnummer (ASIN): 3608962999

Beschreibung von Bücher.de: 

England 1931, ein verschneites Landhaus am Weihnachtsabend, eine zerstrittene Familie, ein Mord. Wer tötete Adrian Gray? Ein psychologischer Kriminalroman in der Tradition von Agatha Christie. Im Original 1933 erschienen und nun erstmals auf Deutsch.

Jedes Jahr im Dezember lädt das ebenso greise wie geizige Familienoberhaupt Adrian Gray die gesamte Verwandtschaft samt Anhang in sein abgelegenes Landhaus King’s Polar ein. Und alle kommen, weil sie auf sein Geld aus sind, obwohl fast jeder einen Grund hat, ihn zu hassen. An Heiligabend versammelt sich die Familie wie gewohnt, nur dass am nächsten Morgen Gray ermordet aufgefunden wird. Hat sich eines seiner sechs Kinder seinen Weihnachtswunsch selbst erfüllt? Dieser nostalgische und ungewöhnliche Kriminalroman erzählt die Geschichte einer dunklen Weihnachtsnacht.

»Mitreißend und beeindruckend« Dorothy L. Sayers

Kriminetz-Rezensionen

Schwarzer britischer Humor

Das Buch mit seinem Leineneinband ist sehr hübsch, wenn auch nicht sehr angenehm, um es in die Hände zu nehmen.

Zu dieser (sehr alten) Geschichte: Vater Adrian Gray lädt zum alljährlichen Weihnachtsfest. Er lebt zusammen mit seiner Mutter Alastair in einem abgelegenen Landhaus und gilt als geizig. Zu seinen Gästen gehören seine Nachkommen: Richard und dessen Frau Laura, kinderlos, politisch aufstrebend. Ami, ledig. Olivia und ihr Mann Eustace, ein durchtriebener Geschäftsmann. Isobel, dessen Tochter mit sechs gestorben ist, worüber Isobel heute noch nicht hinweggekommen ist. Hildebrand, der Künstler, der mit Sophy verheiratet ist und dessen fünf Kinder nicht sicher alle von ihm und ziemlich verwahrlost sind. Und Ruth mit ihrem Gatten Miles, das harmonischste Paar, dessen zwei Mädchen allerdings nicht am Familienfest dabei sind. Es wird also zu elft »gefeiert«, jeder hat Probleme und braucht Geld. Und das Oberhaupt wird am nächsten Tag tot aufgefunden. Doctor Romford findet heraus, dass er ermordet wurde, und Kriminalbeamter Ross Murray glaubt zu wissen, wer der Mörder ist.

Ich finde diesen Fall spannend. Außergewöhnlich ist, dass der Leser erstaunlich schnell erfährt, wer der Täter ist. Man erfährt dann eher, wie die Geschichte weitergeht, psychologische Aspekte, Gewissensbisse. Ein etwas anderer Kriminalroman, sehr liebenswürdig und lesenswert.

Die Wurzel des Übels

Die Grays waren mal alteingesessene Gutsbesitzer, inzwischen sind sie nur noch eine abscheuliche, zerstrittene Sippe. Die Geschwister kehren mit ihren Familien nur ungern an Weihnachten ins Elternhaus zurück, eigentlich nur, weil sie vom alten Gray Geld wollen. Was sie nicht wissen: Dass er selbst durch Spekulationen total überschuldet ist. Die Söhne und Töchter sind einander in herzlicher Abneigung, bis hin zum Hass verbunden.

Dann stirbt Gray in der Weihnachtsnacht in seiner Bibliothek, es ist ein plötzlicher Tod. Der Leser wird Zeuge seiner Ermordung und der Versuche des Mörders, seine Spuren zu verwischen. Im Gegensatz zu den Whodunit-Krimis stellt sich hier also nie die Frage nach dem Täter, sondern nach dem Auslöser der Tat. Die Autorin legt in ihrem Buch sehr viel Wert auf die psychologischen Gründe und ihrer Auswirkung. Ein jedes Familienmitglied und die Ehepartner werden beschrieben und analysiert, das wirkt fast wie eine Familienaufstellung. Weil oft auch die herrschenden Moralvorstellungen der Zeit einfließen, wirkt es in manchen Teilen ungewollt komisch und antiquiert. Dass einer der Schwiegersöhne Grays, Eustache Moore, ein windiger Spekulant, natürlich Jude ist und alle negativen Charaktereigenschaften diesem Umstand zugeschrieben werden, fällt unangenehm auf. Das ist dem Zeitgeist der 1930er Jahre geschuldet, aber es bleibt ein schlechter Beigeschmack.

Natürlich sind die Bemühungen des herbeigerufenen Kriminalbeamten nutzlos. Es bleibt einem Schwiegersohn Grays – übrigens mit seiner Frau die einzigen sympathischen Protagonisten – überlassen, die richtigen Schlüsse zu ziehen.

Ich verfolge seit einiger Zeit die Wiederentdeckung klassischer Krimis im Klett Cotta Verlag. Die liebevolle, wertige Ausstattung lässt ein Sammlerherz höher schlagen. Diese Neuübersetzung hat mich allerdings nicht überzeugen können, auch wenn im Nachwort die euphorische Besprechung von Dorothy L. Sayers zitiert wird.

Langweilig, überfrachtet, ein Reinfall

Zum Inhalt:
Der Patriarch der Familie Gray wird ermordet – von einem seiner Kinder am Weihnachtsabend. Ein Schwiegersohn wird verhaftet, ein anderer vermutet die Identität des wirklichen Mörders zu kennen. Fortan macht er es sich zur Aufgabe, den Mörder zu entlarven, um einen Unschuldigen zu entlasten.

Mein Eindruck:
Es ist eine Unverschämtheit, diesen Roman mit Agatha Christie in einem Atemzug zu nennen, da alles, was die beiden Damen miteinander verbindet, die britische Herkunft und der Zeitpunkt ihrer schöpferischen Arbeit sind. Weder handelt es sich bei „Das Geheimnis der Grays“ um einen Whodunnit – die einzige Form eines Krimis, die Agatha Christie schrieb – noch vermag Anne Meredith ihren Figuren ein solches Leben einzuhauchen wie die Grand Dame der Kriminalliteratur. Figuren hat sie nämlich viele, zu viele und diese sind samt und sonders wenig sympathisch. Einen genialen Ermittler gibt es nicht, den Zahn zieht Meredith ebenfalls schnell. Ihr Detektiv ist farblos, bekommt zwar eine Vergangenheit, aber weder Gegenwart noch Zukunft. Der Mord wird von einem Familienmitglied aufgeklärt, gegen alle Widerstände und mit widersprüchlichen Gefühlen. Dieses Thema wälzt Meredith weidlich aus. Gefühle. Alle Charaktere dürfen sich in einigen Zeilen ausleben, aber da es eben viele Personen sind, sind es nur wenig Zeilen (außer Mörder und Aufklärer) und diese wenigen Zeilen hätte man sich auch sparen können, da sie zwar die Gemütslage anreißen, in die Tiefe geht es jedoch nicht. Der Roman wurde in den 30er Jahren geschrieben, die Sprache ist – natürlich – dementsprechend altbacken, die Einordnung zum Beispiel auf die Sicht der Juden muss deshalb mit diesem Hintergrund erfolgen und der unterschwellige Rassismus ist aus heutiger Zeit schwer verdaulich, jedoch im Spiegel der Zeit zu sehen.

Mein Fazit:
Zeitverschwendung

Alter Krimi in neuem Gewand

Weihnachten ist die Zeit der Besinnung und der Familientreffen. Doch besinnlich geht es bei den Grays im Jahr 1931 nicht zu. Adrian Gray hat wie jedes Jahr seine Kinder mit Partner für Heiligabend in sein abgelegenes Landhaus in King‘s Poplars eingeladen. Er gilt als geizig und die Kinder sind durch die Bank hinter dem Geld her. Niemand ahnt, dass der Hausherr inzwischen auch verschuldet ist, er hat sich schlicht verspekuliert. Jeder ist mit jedem spinnefeind. Dann ist Adrian Gray tot und die Polizei findet ein Haus voller Verdächtiger.

Dieser klassische Krimi erschien nun erstmals in deutsche Sprache. Die Sprache ist der angegebenen Zeit entsprechend etwas altmodisch, aber sehr angenehm zu lesen. Als Leser ist man der Polizei voraus, denn man erlebt den Mörder in Aktion und beim Verwischen der Spuren. Doch was hat ihn zu dieser Tat gebracht?

Am Anfang war es etwas schwierig, die vielen Personen auseinander zu halten. Die Charaktere sind sehr ausführlich, individuell und vielschichtig dargestellt. Einige Klischees werden auch bedient. Der Täter will natürlich von seiner Tat ablenken und versucht, die anderen als schuldig darzustellen. Eigentlich sind fast alle unsympathisch und der Kommissar müht sich redlich, diesen Fall zu klären. Doch letztendlich ist es jemand aus dem Familienkreis, der richtig schlussfolgert.

Die Spannung hält sich bei diesem Krimi sehr in Grenzen, da es einige Längen gibt und der Mörder so früh bekannt ist. Man muss schon ein Fan klassischer Krimis sein, um dieses Buch zu mögen. Mich hat es nicht ganz überzeugt.

Nur bedingte Empfehlung von mir für Leser von Agatha Christie und Dorothy L. Sayers.

King’s Polar, der Landsitz der Familie Gray. Jedes Jahr zu Weihnachten trifft sich die Familie auf Weisung ihres Familienoberhauptes Adrian Gray. Kein friedliches und besinnliches Familienfest wird hier zelebriert, sondern es treffen versnobte Egozentriker, darunter ein angehender Politiker, ein Finanzspekulant und ein verarmter Künstler aufeinander, die eins verbindet: Macht, Ansehen und Geld. Von letzterem haben einige in der letzten Zeit viel verloren und so hoffen sie auf finanzielle Zuwendung des Alten, doch der ist allgemein als geizig bekannt. Adrian Gray hat sechs lebende Kinder, zusammen mit deren Partnern bzw. Partnerinnen und der Mutter von Adrian Gray sind 11 Personen anwesend, die Überzahl an Bediensteten mal ausgenommen. Am Weihnachtsmorgen wird einer von ihnen nicht mehr leben.

Dieses Buch wurde für Leser von Agatha Christie und Dorothy L. Sayers angepriesen. Da mir beide Schriftstellerinnen nicht unbekannt sind, habe ich mich hier angesprochen gefühlt. Leider war meine Erwartungshaltung wohl zu groß, erfüllt wurde sie von diesem Buch nicht. Das lag zum einen daran, dass eine für mich schier unübersichtliche Zahl an Personen agierte, die sich charakterlich, bis auf einzelne Ausnahmen, nicht unterschieden. bis ich die Personen so halbwegs identifizieren konnte, waren zwei Drittel des Buches schon gelesen. Auch empfinde ich diesen nicht unbedingt als Kriminalroman, denn zu keiner Zeit trat für mich eine besondere Spannung auf. Nach einem Fünftel des Buches steht schon fest, wer der Mörder ist und dieser Umstand ließ meine Aufmerksamkeit noch weiter sinken. Die Autorin fokussiert sich bewusst auf den Täter, wie man auch dem Nachwort entnehmen kann, das tut sie für mich jedoch zu inkonsequent.

Fazit: Ein Kriminalroman mit Defiziten im Spannungsaufbau.