Das Geheimnis der Themse
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London 1994. Zwei Jahre nach der Hochzeit liegt ein Schatten über dem Glück von Charlotte und Tom Ashdown. Durch ihre Kinderlosigkeit steht sehr vieles unausgesprochen zwischen ihnen. Ein spannendes Buchprojekt über die magischen Orte Londons bringt die beiden einander unverhofft wieder näher. Doch ohne es zu ahnen, geraten Charlotte und Tom nach einem Leichenfund an der Themse in tödliche Gefahr …
Dunkle Geheimnisse
Charlotte und Tom Ashdown sind zwei Jahre verheiratet. Eine glückliche Ehe, in der sich beide Partner auf Augenhöhe begegnen, nicht sehr häufig in viktorianischer Zeit. Einen kleinen Schatten gibt es allerdings, beide wünschen sich Kinder, die sich nicht einstellen wollen und ausgesprochene Vorwürfe stehen immer öfter zwischen ihnen.
Tom ist Journalist und Theaterkritiker und bekommt von seinem früheren Mentor, Sir Tristan Jellicoe, ein spannendes Buchprojekt angeboten. Ein Prachtband über die magischen Orte Londons soll entstehen und Tom ist sofort Feuer und Flamme, auch Charlotte beginnt sich für diese Thematik zu interessieren.
Doch dann wird an einem dieser Orte eine tote Frau gefunden und Charlotte und Tom beginnen ein wenig nachzuforschen und geraten tief in ein bedrohliches Netzwerk.
Geheimnisvoll, mystisch und sehr spannend. Susanne Goga hat ein Buch geschrieben, das genau die Atmosphäre der viktorianischen Schauergeschichten vermittelt. Man kann wunderbar in das geheimnisvolle London eintauchen (der schön gezeichnete historische Stadtplan in der Umschlagklappe ist ein echtes Plus), mit Tom und Charlotte auf den Spuren von Geheimbünden wandeln und natürlich auch ein wenig über die Hintergründe des Mordes spekulieren.
Die erwähnten magischen Orte in London haben mich gleich zum weiteren Nachforschen angeregt. Toll, wie die Autorin da recherchiert hat und in die Ereignisse in ihren Roman eingeflochten hat.
Wenn sich das Netz – vor allem um Charlotte – immer enger zieht, steigt die Spannung. Susanne Goga hat eine wunderbar bildhafte Sprache und konnte mich sofort fesseln. Dazu kommen ihre sehr gut gezeichneten Figuren, die facettenreich und lebendig ausgestaltet sind.
Das war wirklich eine gelungene Unterhaltung, Lesevergnügen vom Besten und da es bereits einen Roman mit Tom und Charlotte gab, werde ich den ersten Band sicher nachholen.
London – mysteriös und gefährlich
Erst vor Kurzem habe ich den Vorgängerband »Der verbotene Fluss« gelesen, der schon 2014 erschienen ist.
Inzwischen sind Tom Ashdown und Charlotte verheiratet, aber auch nach zwei Jahren hat sich noch kein Nachwuchs angekündigt. Es gelingt den beiden nicht, über dieses Thema zu sprechen, obwohl sie in Gesellschaft entsprechenden Bemerkungen ausgesetzt sind.
Toms ehemaliger Mentor Tristan Jellicoe macht ihm das Angebot, ein Buch über magische Orte in London zu schreiben. Nach Rücksprache mit Charlotte sagt Tom zu. Da auch Charlotte zu den Recherchen für dieses Buch beitragen soll, kommen sie sich wieder näher. Doch dann findet der junge Standsucher Alfie die Leiche einer jungen Frau in der Themse und Tom erfährt im Pub davon, als er über John Dee recherchiert. Charlotte und Tom ahnen nicht, dass sie sich mit ihren Nachforschungen in große Gefahr bringen.
Von Anfang an hat mich diese Geschichte gepackt. Ich mag London und war schon einige Male dort. London ist ein Ort voller Historie und alles ist sehr atmosphärisch beschrieben. Manche der Orte hatte ich daher gleich vor Augen. Vor allem dreht sich alles um die Themse, die schon immer ein magischer Ort war, was viele Funde belegt haben.
Charlotte und Tom gehen Dingen gerne auf den Grund. In »Der verbotene Fluss« hat sie das zusammengeführt und nun können sie wieder Nachforschungen anstellen. Beide gehen unterschiedliche Wege, die aber immer wieder aufeinandertreffen.
Alfie ist ein cleverer Junge, der es nicht leicht im Leben hat. Tom mag ihm und möchte ihm Chancen eröffnen und überfährt Charlotte damit ein wenig. Aber Alfie weiß genau, was er will.
Marguerite Danby will wissen, warum ihre Tochter sterben musste, und so begegnet ihr Charlotte im Britischen Museum. Die Nachforschungen bringen Hinweise auf das alte Ägypten hervor und eine Spur führt zu den »Töchtern der Isis«. Doch niemand scheint etwas darüber zu wissen. Das soll wohl auch so bleiben, denn es gibt immer wieder Drohungen gegen ganz unterschiedliche Personen.
Die Geschichte nimmt immer neue Wendungen und am Ende wird es dann dramatisch.
Im 19. Jahrhundert gab es in England eine Reihe von Geheimbünden und magische Rituale und Séancen waren sehr beliebt. Je mehr technische Entwicklungen es gab, umso mehr wollten die Menschen hinter die Dinge schauen. Im Nachwort liefert die Autorin Susanne Goga noch eine Menge Hintergrundinformationen.
Es ist eine interessante und faszinierende Geschichte. Mir hat dieser Ausflug ins magische London sehr gut gefallen.
Londoner Mysterien
Zum Inhalt:
Charlotte und Tom sind inzwischen zwei Jahre verheiratet, doch noch ist die Ehe kinderlos. Die Grübelei über diesen Umstand setzt beiden zu – wenn auch auf unterschiedliche Art und Weise – und so kommt der Auftrag eines alten Gönners wie gerufen: Tom soll ein Buch über alte Stätten, Einwohner und Vorkommnisse in London schreiben, die irgendwie im Zusammenhang mit Aberglauben oder Magie stehen. Doch dann geraten Charlotte und er in das Visier eines gefährlichen Geheimbunds.
Mein Eindruck:
Zwar steht auf dem Titel »Roman« und die Frauengestalt lässt ebenfalls eher auf einen Herz-Schmerz-Schmöker schließen – und das ist dieses Buch auch sehr oft. Doch »Das Geheimnis der Themse« hat glücklicherweise ebenfalls für Freunde der Spannungsliteratur einige schöne Stunden zu bieten. Die Autorin Susanne Goga hat nicht nur gut recherchiert, – sie bietet zusätzlich interessante Einblicke in das Seelenleben ihrer beiden Protagonisten und lässt diese auf Augenhöhe agieren: Hier ist die Frau weder das Anhängsel ihres Gatten, noch ist er nur ein praktischer Stichwortgeber. Beide bedienen sich zwar unterschiedlicher Strategien, letztlich ist das Geheimnis jedoch nur im Zusammenspiel zu lösen.
Richtig gut gefällt, dass nicht alles rosarot glänzt im Hause Ashdown, – es müssen Rückschläge hingenommen werden, manches bleibt auf der Strecke, anderes entwickelt sich nicht so wie gewünscht.
Die mysteriöse Geschichte um Geheimbünde, (Aber-)Glauben und starke Charaktere ist spannend, mitreißend und insbesondere für Liebhaber Londons ein perfekter Zeitvertreib. Dass dieses Buch einen Vorgänger hat, wird zwar an einigen Stellen deutlich, – das Wissen daraus ist aber für ein Verständnis nicht notwendig.
Mein Fazit:
Oft ein Genuss, manchmal allerdings ein bisschen reichlich gezuckert.